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Englische Titel im TV
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:20
von André
Es ist sicher nicht neu, aber grad bei Pro /Sat.1 mit ihren Co-Sendern verwenden fast nur noch englische Titel für ihre neuen Sendungen.
Mich persönlich stört es. Für mich ist das Einfallslosigkeit der Macher. In einem TV-Bericht waren mal Reporter auf der Straße und haben nach einer Übersetzung gefragt (besonders bei Werbeslogan).Die meisten Befragten konnten die Wörter nicht ins Deutsche übersetzen.
Da wollte ich mal wissen, wie ihr dazu steht.
Beispiele (Schreibweise von Homepage übernommen):
- Rich List
- Deal or No Deal
- xyz-News
- Popstars on Stage
- rent a Pocher
- comedystreet
- Germany's next Topmodel
- Frank der Weddingplaner (für mich mit der schlimmste Titel)
- It's My Life
- We Are Family
usw.
Wobei einige Sendungen wohl den Titel vom Original haben bzw. angepasst wurden.
Ich frage mich auch, warum denn immer wieder englische Filme einen deutschen Titel bekommen? Die dann teilweise mit einem Blödsinn übersetzt werden.
Re: Englische Titel im TV
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:29
von Columbo
André hat geschrieben:
- Frank der Weddingplaner (für mich mit der schlimmste Titel)
Ist auch die schlimmste Sendung. :lol:
Ich sage mal so, bei eigenproduzierten Sendungen, könnte man durchaus auch einen deutschen Titel verwenden, nur hört sich der englische doch zumeist besser an. Bei US-Serien finde ich es absolut gut und okay, wenn man den englischen Originaltitel beibehält.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:34
von André
Ok das hatte ich nicht geschrieben. Bei Serien finde ich es auch ok. Bei Kinofilmen würde ich das für das Original sprechen. Wobei ein deutscher Zusatz schon ok ist.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:46
von Confuse
Wir hatten ja schon mal so 'ne Diskussion. Aber da gings glaub eher um die allgemeine "Verenglischung" (*g* lustiges Wort).
Ganz pauschal ausgedrückt bin ich eher der Meinung, dass wir unsere eigene schöne Sprache haben, die wir auch nutzen sollten.
Bei Serien und Kinofilmen bin ich jedoch der Meinung, lieber der englische Titel übernehmen, als mit der Brechstange versuchen deutsche Wörter zu finden.
Bei Adaptionen aus englischsprachigen Ländern kann man ab und zu noch ein Auge zudrücken. Obwohl "Deutschlands nächstes Model" auch nicht schlecht klingen würde.
Deine Liste ist schon mal gar nicht schlecht. Da hats viele Namen drin, die gehn mir echt auf den Sack ("We Are Family", "Frank der Weddingplaner", etc.) sowas geht echt nicht.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:52
von Columbo
André hat geschrieben:Ok das hatte ich nicht geschrieben. Bei Serien finde ich es auch ok. Bei Kinofilmen würde ich das für das Original sprechen. Wobei ein deutscher Zusatz schon ok ist.
Schlimm sind dann nur so senderinterne Anhängsel wie "Das Grauen schläft nie", das die ARD an "The Ring" angehängt hat, sowas geht überhaupt gar nicht.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 14:27
von vicaddict
Viel schlimmer finde ich da engl. oder US Serien, deren Originaltitel weit weniger schlimm oder verwirrend klingen als die Deutschen, die dann allerdings wohlgemerkt auch englisch sind. Warum aus Law & Order SVU L&O New York gemacht wurde, muss man mir auch noch erklären...
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 14:45
von Butterblume
Wirklich schlimm finde ich es, wenn englische Titel in einen anderen ebenfalls englischen Titel umgewandelt werden oder englische Titel unbedingt noch mit deutschen Zusatztiteln versehen werden müssen. (siehe Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte)
Ansonsten würde ich auch eher sagen die deutsche Sprache sollte mehr gefördert werden.
Re: Englische Titel im TV
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 14:47
von RatDoch
André hat geschrieben:
- Germany's next Topmodel
Wobei einige Sendungen wohl den Titel vom Original haben bzw. angepasst wurden.
Das wäre glaube das beste Beispiel. Und ich finde "Deutschlands nächstes Model" klingt einfach nur lächerlich.
Ich hab allgemein etwas gegen die deutsche Sprache, weshalb mich viele Original Titel gar nicht stören. Die meisten Filmtitel-Übersetzungen, die es dann mal gibt, treffen sowieso nicht richtig den Punkt.
Zusätzliche deutsche Anhängsel sind in meinen Augen akzeptabel und manchmal ganz nett zur Schmückung.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 15:30
von Hyperion
Eigentlich paradox:
- Filmtitel (meist aus Hollywood) werden eingedeutscht
- Eigenproduktionen bekommen englische Titel
Bei Filmtiteln ist dies wirklich unnötig (insbesondere, wenn dann ein anderer englischer Titel genommen wird oder nur ein deutscher Zusatz).
Es gab deswegen auch bereits Fälle, bei denen mein Bruder und ich einen guten Film im TV-Programm gefunden haben, dann - bei der Ausstrahlung - aber gemerkt haben, dass wir den Film bereits auf DVD gesehen haben (und wir nur den Original-Titel kannten).
Wenn Eigenproduktionen englische Titel haben; meinetwegen! (fördert vielleicht wirklich die Quote, wer weiss?)
Aber dann sollte man auch die Filmtitel im Original belassen.
(Die Anhängsel mag ich übrigens nicht, weil der Titel dann oft sehr lang wird; manchmal habe ich wirklich das Gefühl, das halbe Drehbuch ist im Titel enthalten...)
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 15:30
von Sid
Ich finde, dass man das Problem "Deutsch vs. Englisch" von Fal zu Fall betrachten sollte. Es war ja schon immer so, dass fremde Sprachen in die lokale Sprache integriert wurden. So etwas gab es schon immer (so sind ja auch die Sprachen entstanden, die wir momentan sprechen), und auch in der jüngeren Vergangenheit war das nicht anders. Bevor Englisch zur Modesprache wurde, war es Französisch.
Weshalb nun (= die letzten fünf, sechs Jahre) so ein Aufheben drum gemacht wird verstehe ich nicht ganz. Der Vorgang selbst sollte niemanden überraschen, zumal es in Zeiten der Globalisierung und Technisierung noch durchlässigere Sprachgrenzen gibt als zuvor.
In manchen Fällen treffen es fremde Wörter einfach besser. Aber natürlich sollte mein bei der Erweiterung des Sprachhorizonts nicht das naheliegende Sprachumfeld vergessen. In den meisten Fällen ist eben doch ein Wort aus der eigenen Sprache die beste Wahl.
So viel erstmal zu Anglizismen allgemein.
Um nun aber zum eigentlichen Thema zu kommen: Bei der Titulierung von Fernsehsendungen überziehen es die Sender in letzter Zeit wirklich mit den vermeintlich "cooleren" englischen Titeln.
So mancher englischer Titel wäre für den normalen deutschen Zuschauer doch verständlicher, wenn es ein deutscher Titel wäre. Und in ähnlich vielen Fällen klingt das deutsche Pendant auch besser.
Schlimmstes Beispiel ist in meinen Augen "Surprise, Surprise". Zunächst bezweifle ich, dass in der Zuscheuergruppe über 40 Jahren die Mehrheit weiß, was der Titel bedeutet. Aber noch gravierender finde ich, dass "Überraschung" für "deutsche Ohren" einfach viel wohlklingender ist als "Surprise". Dieses Wort ist einfach nicht stark genug in unserem Wortschatz verankert. Wenn ich jemanden überrasche schrei ich nicht "Surprise!", ich sag "Überraschung!". Und so wird es wohl vielen gehen.
"Lost" dagegen ist mit dem Originaltitel gut gefahren. Zwar verwendet man natürlich "Verloren" oder "Verschollen" öfter als "Lost", aber man kennt dieses Wort u.a. aus englischsprachiger Musik. Außerdem klingen die deutschen Alternativen zu austauschbar. Hier macht der englische Titel aus dem Seriennamen was besonderes.
Und "Germanys Next Topmodel" klingt für mich tatsächlich flotter als "Deutschlands nächstes Supermodel". Das klingt nach einem Satzfragment, aber nicht nach einem Showtitel. Und (auch wenn es wohl niemand ahnen konnte) passt "germanys Next Topmodel" super zu Bruce, der die Show wohl ziemlich populär gemacht haben sollte.
Allgemein sind die besten Fälle jene, in denen die Worte in den englischen Titeln sehr geläufig oder nahe an der deutschen Entsprechung sind: "Grey's Anatomy" müssten die meisten verstehen, da muss man nicht auf "Greys Anatomie" schwenken, zumal hier ein grausiger Fall von denglisch auftritt. Und der Hauptfigur einen anderen namen verpassen, nur damit der Titel gut klingt ist ganz schlimm. Man könnte natürlich auch einen völlig anderen Titel aus dem Hut zaubern, aber dass ist heute bei weltweiter Vermarktung nicht mehr so gern gesehen. Und man hätte den Bezug zum Ärztenachschlagewerk verloren.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 15:33
von webpower
Ich verstehe gar nicht, warum viele Leute deutsche Titel so blöd vorkommen. Mal angenommen ihr wäret Engländer, dann würden euch die englischen Titel komisch vorkommen!

Ich bin dafür, daß alle Sender ihre Sendungen und Serien eindeutschen. Wenn die schon englische Titel benutzen, dann sollen die wenigstens auch die ganze Sendung auf englisch senden

Verfasst: Di 14. Aug 2007, 16:00
von Kuscheltiger
Mir ist es eigentlich relativ egal. Namen von Sendungen interessieren mich nur bei bestimmten, besonders auffälligen Fällen.
Momentan finde ich den Anteil der englischen Titel etwas zu hoch im Vergleich zu den deutschen. Aber das ist immer noch besser, als eine Übersetzung, die kaum noch etwas mit der Sendung zu tun hat, oder einfach mies ist.
Ich mein ... was hat man sich dabei gedacht "The War at Home" mit "Familienstreit de luxe" zu übersetzen? Für mich - nach den Wilden 70ern - die beste Sitcom aller Zeiten. Mal ganz abgesehen davon, dass die Quoten unter "The War at home" bestimmt auch besser gewesen wären. :roll:
Aber schlechte Übersetzungen sind immer noch besser, als das schlimmste überhaupt:
Mischungen wie bei "Surface - Unheimliche Tiefe" (Alleine schon der Sinn, wenn man Surface übersetzt.

), oder wenn der englische Titel, 1 oder 2 Wörter, genannt wird, und dann dasselbe nochmal übersetzt wird. Dann doch bitte einfach nur den deutschen.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 16:13
von Titus
Mir ist es egal, selbst wenn ich die Sprache nicht verstehen würde.
Könnten auch ruhig einen arabischen Titel oder sonst was nehmen, hauptsache der Inhalt der Show/Serie bzw. des Films stimmt.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 16:39
von Mado92
also, wenn man fremdproduktionen aus den USA oder England übernimmt, UNBEDINGT Originaltitel behalten!!! gerade diese beschäuerten zusätze wie:
jericho - der anschlang nerven!!!
bei eingenproduktionen, je nachdem, aber grundstäztlich bin ich für deutsche titel dann wobei sich "Miete Pocher" etwas unpassend anhört. wobei Deutschlands nächstes Topmodel finde ich sogar besser wie der Englische Titel
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 17:43
von greenday
hm...also ich beführworte englische titel...aber z.B: finde ich bei "deutschland sucht den superstar" den dt. Titel besser, wie z.B. German Idol oder so!
Und diese Deutschen anhänge nerven nicht sooo arg...da sie mich ja irgednwie nicht interessieren! Ich sag ja nicht: hey ich hab gestern Greys anatomy-die jungen ärzte gesehn :? !
Ich sag: Ich hab Greys Anatomy gesehn..von da aus, kann man den Anhang auch weglassen
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 18:31
von Music_Dynamo
da ich die deutsche sprache sehr befürworte bin ich auch für eine eindeutschung der serien und kinofilmen.allerdings muss ich sagen das manchmal ziemlicher stuss auch bei rauskommt.ich bin eher dafür das mtv und viva mehr auf deutsche titel setzen sollten.da ist fast alles nur noch englisch-das nervt.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 19:15
von Sid
webpower hat geschrieben:Ich verstehe gar nicht, warum viele Leute deutsche Titel so blöd vorkommen. Mal angenommen ihr wäret Engländer, dann würden euch die englischen Titel komisch vorkommen! 
Ich bin dafür, daß alle Sender ihre Sendungen und Serien eindeutschen. Wenn die schon englische Titel benutzen, dann sollen die wenigstens auch die ganze Sendung auf englisch senden 
Der Unterschied ist jedoch, dass das englische Publikum fast ausschließlich mit seiner eigenen Sprache konfrontiert wird, während wir nicht englischsprachigen Westeuropäer, allen voran die Deutschen, schon seit mehreren Jahrzehnten englische Musik importieren und seit einiger Zeit auch englische (Film- und Fernseh-)Titel annehmen.
Das klingt jetzt ziemlich simpel, aber da Amis nunmal fast immer englisch hören sind (Produkt-)Namen wie "Chicken Mc Nuggets" und Songs wie "Livin' on a Prayer" nicht lächerlich. Aber wir Deutschen, die französische und englische Alternativen mehr gewohnt sind lachen nunmal über "Hühnchen McKlumpen" und "Auf einem Gebet leben" - wir sind uns bewusst, dass manches in fremden Sprachen hübscher, moderner oder einfach nur phonetisch ansprechender klingt.
Ich hoffe es kommt halbwegs durch, worauf ich hinaus will.
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 15:36
von webpower
Gerade "Deutschland sucht den Superstar" finde ich den schlimmsten Deutschen Namen für eine Sendung. Zum einen sucht nicht Deutschland den, sondern lediglich RTL und zum anderen macht singen alleine noch keinen Superstar. Ein Superstar ist für mich jemand, der singen, kochen, putzen, dichten, Fahrrad fahren, schwimmen, Laufen usw.....naja, halt alles sehr gut kann

Verfasst: Do 16. Aug 2007, 16:21
von meat
vicaddict hat geschrieben:Viel schlimmer finde ich da engl. oder US Serien, deren Originaltitel weit weniger schlimm oder verwirrend klingen als die Deutschen, die dann allerdings wohlgemerkt auch englisch sind. Warum aus Law & Order SVU L&O New York gemacht wurde, muss man mir auch noch erklären...
Erklärung:
Zu dem Zeitpunkt wo diese Serie startete, fing auf VOX gerade die erste Staffel von CSI New York an. Da die CSI Serien schon gut liefen hoffte man mit diesem Zusatz wohl auf ein paar mehr Zuschauer. Gut durchdacht ist dabei nur, dass alle Law & Order Serien in New York spielen.
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 17:21
von Lleyton
Anglizismen sind Bullshit

Durch Zusätze bei Serien kann eine Show leicht abgestempelt werden, z.B. bei "Die jungen Ärzte" kann man denken: Oh, wieder so ne Arztserie. Natürlich machen das die Sender und dem Zuschauer das Produkt durch eine knappe Beschreibung näher zu bringen. Aber die Amis haben das ja auch nicht. Wie klänge wohl Grey's Anatomy - The Young Doctors oder Cold Case - No Victim's Ever Forgotten.
Meiner Meinung nach werden die Englischkenntnisse der Bevölkerung überschätzt. Aber da deutsch und englisch beide zu den westgermanischen Sprachen gehören sind die Grenzen fließend.
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 19:01
von AlphaOrange
Ich würde da auch zwischen Eigenproduktionen und Importen sowie Sendungen auf gekauften Konzepten differenzieren.
Wenn der Sender ein Format selbst entwickelt und umgesetzt hat, dann spricht für mich absolut nix dafür, dem ganzen einen englischen Titel verpassen. Das ist vom Prinzip her schon sinnlos. Nehmen wir mal die letzten drei aus Andrés Liste:
- Frank der Weddingplaner
- It's My Life
- We Are Family
Hier sind die englischen Titel völlig unnötig, deutsche hätten es auch getan. Natürlich nicht die wörtliche Übersetzung (zumindest bei den letzten beiden), aber es sollte doch genug Kreative in der Branche geben, die auch einen vernünftigen deutschen Titel finden.
Vor allem wenn man bedenkt, dass diese Mittags- / Nachmittagsformate eher Hausfrauen-Fernsehen sind, verstehe ich die Titelgebung nicht.
Bei imporierten Formaten (also hauptsächlich Serien) sieht das anders aus. Hier wird ja auch meistens der Originaltitel beibehalten, allerdings fast immer mit einem deutschen Zweittitel, einer dämlicher als der andere.
Wozu das nötig ist, zumal diese Zweittitel eigentlich immer schlecht, albern oder aus sonstwelchen Gründen unvorteilhaft sind, ist für mich eines der großen Rätsel der deutschen TV-Landschaft.
Also: weg mit den dämlichen Zweittiteln, einfach den Originaltitel behalten! Wenn sich ein passender deutscher findet, darf der auch gerne genommen werden, muss aber nicht.
Der dritte Fall wären die gekauften Konzepte, insbesondere also Show-Konzepte. Hier sollte man wirklich abwägen, ob sich ein annehmbarer deutscher Titel findet, vor allem da Shows einfache und intuitive Titel haben sollten. Teilweise muss halt lokalisiert werden wie bei "Deutschland sucht den Superstar". Das halte ich da für ein gutes Beispiel. "German Idol" wäre schrecklich gewesen. Auch "Germany's next topmodel" halte ich für ne annehmbare Wahl, auch wenn das Argument "Deutschlands nächstes Model" nicht sinnig ist, wörtliche Übersetzungen sind meistens Mist.
Dass die Übernahme von Titeln nicht immer gut ist, sieht man IMO an "Deal or no Deal". Das ist schon ein englisches Satzfragment und damit zu kompliziert. Der Titel "Der Millionendeal", der vorher verwendet wurde, war viel besser, auch wenn da schon ein Anglizismus vorkam.
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 20:10
von pepper
Grundsätzlich würde ich sagen, dass man bei Kaufprogrammen den Originaltitel übernehmen kann (und im Einzelfall auch soll) - sofern er halbwegs verständlich ist, was dann halt auch von der Zielgruppe abhängt.
Wir dürfen aber halt nicht vergessen, dass es nach wie vor einen riesigen Bevölkerungsteil gibt, der z.B. des Englischen nicht oder kaum mächtig ist, geschweige denn anderer Sprachen. Wir dürfen da nicht von uns ausgehen. Es gibt genügend Studien, die zeigen, dass nach wie vor viele Deutsche kein Englisch können. Und das sind übrigens nicht nur alte Leute. Meine Mutter, die nun noch nicht so alt ist und auch ein moderner Mensch, versteht vielleicht so was wie "family" noch, aber da hört es dann auch auf. Abgesehen davon, dass es sie thematisch sicherlich nicht interessieren würde und sie zu der Tageszeit arbeitet, käme meine Mutter nie auf die Idee, bei "Frank der Weddingplaner" reinzugucken, weil sie mit dem Titel schlichtweg überhaupt nichts anfangen kann und das für sie nach "englischem Kram" klingt.
Wenn ich natürlich ein Format habe wie... hm... mir fällt gerade kein Beispiel ein... Das halt für die junge, hippe Zielgruppe gedacht ist, die Englisch beherrscht und eine Affinität hat, dann spricht ja nichts dagegen - Im Gegenteil: Unsereins fühlt sich durch seltsam anmutende Übersetzungstitel eher für dumm verkauft und hat den Anspruch, den Originaltitel zu bekommen.
Für mich gibt es aber einfach keinen erkennbaren Grund, ein deutsches Format "We are family" zu nennen, außer dem, dass der Sender glaubt, es dadurch schicker und cooler zu machen. Und das finde ich persönlich lächerlich.
@Ratdoch:
Was hast du denn allgemein gegen die deutsche Sprache? :shock:
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 20:24
von sibu
Bei Kinofilmen finde ich die englischen Titel immer besser. Fluch der Karibik heisst jetzt ja auch Pirates of the Caribbean und das klingt irgendwie besser. Da merkt man sofort, dass es um Piraten geht.
Transformers z.B. wäre in der deutschen Übersetzung total lächerlich.
Bei US-Serien bin ich auch eher für den O-Titel ohne deutschen Zusatz.
Am schlimmsten sind dann Sachen wie "Weddingplaner". Da stellt es mir die Nackenhaare auf! Englische und deutsche Wörter zu einem Wort zu vermanschen ist nicht cool. Lächerlich sind aber deutsche Serien die einen englischen Titel tragen (mit Ausnahmen). Was soll das?
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 20:50
von RatDoch
pepper hat geschrieben:@Ratdoch:
Was hast du denn allgemein gegen die deutsche Sprache? :shock:
Du, dat is ne gute Frage.^^ Ich kann das so genau gar nicht sagen.
Es gibt einfach viele Sprachen, die schöner klingen - Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch...selbst Latein mag ich mehr und dat wird nicht mal gesprochen.
Ich liebe es, wenn Spanier das "r" rollen oder den britischen Akzent.
Das liegt bei mir scheinbar wirklich in erster Linie am Klang.
Ich bin wahrscheinlich einfach irgendwann einmal zu oft gegen ne Laterne gelaufen.^^
Verfasst: Do 16. Aug 2007, 23:15
von pepper
RatDoch hat geschrieben:pepper hat geschrieben:@Ratdoch:
Was hast du denn allgemein gegen die deutsche Sprache? :shock:
Du, dat is ne gute Frage.^^ Ich kann das so genau gar nicht sagen.
Es gibt einfach viele Sprachen, die schöner klingen - Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch...selbst Latein mag ich mehr und dat wird nicht mal gesprochen.
Ich liebe es, wenn Spanier das "r" rollen oder den britischen Akzent.
Das liegt bei mir scheinbar wirklich in erster Linie am Klang.
Ich bin wahrscheinlich einfach irgendwann einmal zu oft gegen ne Laterne gelaufen.^^
Na, das ist natürlich Geschmackssache.
Mal vorausgesetzt, du bist Muttersprachlerin:
Ich persönlich finde es halt immer schade, wenn ein Mensch die eigene Muttersprache nicht mag. Und es muss etwas mit unserer Nation zu tun haben, denn es ist ein deutsches Phänomen, die eigene Sprache nicht zu mögen. Ich habe Sprachwissenschaft studiert und in einem Seminar gehört, dass (soweit anhand von Studien, Umfragen etc. erfasst) sonst nirgendwo auf der Welt eine nennenswerte Anzahl von Menschen die eigene Sprache ablehnen oder als vergleichsweise unschön empfinden. In Deutschland hingegen schon. Menschen anderer Nationen haben sogar eine sehr enge und innige Beziehung zur eigenen Sprache. Gut, besonders zu erwähnen wären hier natürlich die Franzosen.
Ich könnte ein Plädoyer für die deutsche Sprache halten, die ich sehr schätze und liebe, aber das wäre jetzt off-topic.
Außerdem bin ich keine Missionarin. Ich denke nur, dass es bei aller Nützlichkeit, über den Tellerrand zu gucken, nicht der richtige Weg ist, alles von außerhalb besser zu finden, als das, was man schon besitzt. Aber das war jetzt nicht an dich gerichtet, sondern allgemein gemeint.