- So 3. Apr 2005, 13:33
#14989
KONTAKTER: ProSiebenSat.1-Vorstand Peter Christmann hält die Image-Debatte zum Thema Privat-TV für interessengesteuert"/ Reality-TV wie "Die Burg" werde es in der Sendergruppe nicht mehr geben
ProSiebenSat.1-Vorstand Peter Christmann,
zuständig für Sales & Marketing der Sendergruppe, hält die Debatte um
mangelhafte Programmqualität beim privaten Fernsehen für
"interessengesteuert". "Für uns ist der Absender nachvollziehbar,
nachdem das öffentlich-rechtliche System mit seiner
Gebührenfinanzierung auch in Brüssel unter Druck geraten ist", sagt
Christmann im Interview mit dem Kontakter, dem internationalen
Branchendienst der Kommunikationsbranche EVT: 4.4.05). Auch Harald
Schmidt habe sich mit seinem Kampfbegriff des
"Unterschichtenfernsehens" – ob gewollt oder ungewollt – vor den
Karren spannen lassen. In Wirklichkeit handle es sich um eine
"Gespenster-Diskussion", die im Feuilleton geführt an der
Programmwirklichkeit "völlig vorbei gehe".
Realitätsferne wirft Christmann auch den Medienwächtern vor, die
für das Privatfernsehen gerne Mindeststandards einführen würden. Die
Forderung sei nicht nur "geschmäcklerisch", so Christmann, sondern
zudem längst überholt, da sie sich auf eine Form von Trash-TV
beziehe, die längst Geschichte sei. "Für unsere Gruppe gilt: Diese
Art von Reality-TV findet nicht mehr statt", sagt Christmann im
Kontakter-Interview. Stattdessen könne weder von einer Ideenkrise die
Rede sein, noch von einem Quotentief. "Es ist am Trend ganz klar
abzulesen, dass wir im sportfreien Gesamtjahr 2005 die
30-Prozent-Hürde knacken werden", so Christmann. Zu den
Personalrochaden im Management der Privatsender sagt der
ProSiebenSat.1-Vorstand: "Den Prozess, den die RTL-Gruppe derzeit
durchläuft, haben wir ein Stück weit vor einigen Jahren hinter uns
gebracht."
Quelle: KONTAKTER