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ProSieben kauft Pay-Rechte aus der Kirch-Bibliothek

Die Senderkette ProSiebenSat.1 investiert kräftig ins Programm: Allein knapp 45 Millionen Euro wollen die Münchner für eine noch exklusivere Nutzung der letzten Perlen aus der Kirch-Filmbibliothek bezahlen, darunter Kino-Hits wie "Armageddon" und "Air Force One" sowie rund 130 Serien. Für weitere knapp 15 Millionen Euro erwerben die TV-Manager zusätzlich eine Fülle von dort noch verbliebenen Pay-TVRechten. Ein ähnlich hoher Betrag soll in neue Lizenzen investiert werden, zum Beispiel für aktuelle Produktionen wie Clint Eastwoods "Million Dollar Baby", die man ebenfalls von einer alten Kirch-Firma übernimmt. Darauf einigte man sich am Dienstag mit der insolventen KirchMedia, wie aus Senderkreisen verlautete. Am Montag dieser Woche muss der Gläubigerausschuss der KirchMedia den Geschäften noch zustimmen. Vor allem der sogenannte Volume Deal rund um die Filmbibliothek hatte zwischen Senderkette und Insolvenzverwaltern in den letzten Monaten für Spannungen gesorgt. Gestritten wurde vor allem um die Exklusivität der Rechte. Dass ProSiebenSat.1 zur Klärung dieser Frage nun nach zähen Verhandlungen viele Millionen investiert, hat nach Ansicht von Beteiligten vor allem damit zu tun, dass sich die Senderkette für eine Übernahme hübsch machen will. Haupteigner Haim Saban und seine Mit-Investoren erkauften sich gerade das Recht, mit Interessenten wie der Axel Springer AG ab sofort in Verkaufsverhandlungen eintreten zu können. Wird bis 31. März 2006 verkauft, würden danach 15 Millionen Euro fällig. Bislang war geregelt, dass sie bei Weiterverkauf vor August 85 Prozent ihrer Mehrerlöse an die Gläubiger hätten abführen müssen.

Quelle: SPIEGEL ONLINE