Familie Tschiep hat geschrieben:
Und man darf nicht nur gute Politik an materiellen Wohlstand messen, auch mangelnde Glaubwürdigkeit in die Handlungsfähigkeiten der demokratische Institutionen ist ein Problem, eine offene Wunde wie der Wulff ist da gefährlich. Wulff kann ja nicht mehr überparteilich sein, wenn sich das deutsche Volk in Wulffrücktrittsforderer und Wulff-kann-so-mal-im-Amt-bleiben.
Du interpretierst in meine posts immer irgendwas rein, was ich nicht geschrieben habe. Die Verbindung zwischen guter Politik und materiellem Wohlstand habe ich nicht gezogen. Das sind zwei völlig verschiedene Dimensionen. Ich wollte herausstellen, dass es wichtigere Probleme zu bewältigen gibt, als Wulff (zB die Eurokrise-, gerne auch das Klimaproblem, etc.). Daran sollte sich die mediale Berichterstattung wieder orientieren, anstatt immer neue Wulff-Storys zu bringen.
(auch @vica:) Was das ändern würde? Die Medien kämen ihrer Informationspflicht eher nach, als wenn sie immer neue Wulff-Storys bringen, deren Informationsgehalt gegen Null geht.
Und was ist das für ein unpassender Vergleich mit Wulff und der offenen Wunde? Der BP ist ein Repräsentant des Landes, der Handlungsfähigkeiten von Institutionen in keinster Weise beeinträchtigt. Hätte Deutschland eine monarchische Vergangenheit, gäbe es anstatt dem BP einen deutschen König/Königin und das Amt wäre komplett überflüssig. Das Land wäre ohne Bundespräsident genauso handlungsfähig, wie mit ihm. Er ist nicht ins politische Geschehen verstrickt, solange er das nicht selbst initiiert - und selbst dann hat er keine operativen Befugnisse, sondern kann nur hochtrabende Reden halten. So gesehen ist Wulff keine offene Wunde, sondern eher ein Schönheitsfleck, den man so mit sich rumträgt. Er kann entfernt werden - muss aber nicht.
Bezüglich des Galileo-Interviews: In dem Artikel steht, dass die Vorbereitungen für das Interview bereits im Dezember 2010 waren. Das wird wohl noch vor dem Aufkommen der Affäre gewesen sein. Ursprünglich wollte man dem BP wahrscheinlich "normale" Fragen stellen
