von Cristóbal
#1074997
Rofl, naja, nicht einmal vica hätte sich das leisten können :lol: .

Eine Direktwahl halte ich auch für die sinnvollste Lösung, wenn man die Glaubwürdigkeit des Amtes wiederherstellen möchte. Aber dann fängt wieder das Geheule an, dass man damit den Kanzler abwerte, weil der wiederum nicht direkt legitimiert wird und wir schließlich nicht in einem Präsidialsystem leben.

EDIT: Ja, so opportunistisch hätte ich dich auch glatt eingeschätzt :P.
vicaddict hat geschrieben:Allerdings fänd ich die Vorstellung wirklich genial, wenn sich da einer hinsetzt und Merkel jedes Gesetz ohne Unterschrift zurücksenden würde.
Dir ist schon klar, dass so etwas nicht nach persönlichem Geschmack des Bundespräsidenten geht, nä ;-)?
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von vicaddict
#1075018
Cristóbal hat geschrieben:Rofl, naja, nicht einmal vica hätte sich das leisten können :lol: .
Dir ist schon klar, dass so etwas nicht nach persönlichem Geschmack des Bundespräsidenten geht, nä ;-)?

Natürlich ist mir das klar, aber wenn du einmal im Amt bist, kannst du doch machen was du willst. Die werden dich im Zweifelsfall nicht noch einmal wählen und können dich wohl auch abwählen, wenn du die Unterschriften verweigerst, aber ich fänd es trotzdem genial, wenn sich dort einer hinstellt und Merkel und co ihren Schund ungelesen zurücksendet :D Und wenn man sich damit beim Volk beliebt macht, könnten die dich wahrscheinlich nicht einmal abwählen, weil sie dann selbst in der Kritik stünden.
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von Kramer
#1075022
Cristóbal hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Allerdings fänd ich die Vorstellung wirklich genial, wenn sich da einer hinsetzt und Merkel jedes Gesetz ohne Unterschrift zurücksenden würde.
Dir ist schon klar, dass so etwas nicht nach persönlichem Geschmack des Bundespräsidenten geht, nä ;-)?
Ja da geht es danach ob die Gesetzte Verfassungskonform sind oder nicht. Angesichts der Tatsache das das BVG aber in den letzten Jahren zig Gesetze kassiert hat hätten die Bundespräsidenten auch guten Gewissens die Unterschrift verweigern können, was sie aber nachweislich nicht taten und damit klar gezeigt haben das sie eben doch nicht so unparteiisch sind wie gerne behauptet wird.

Ich schließe mich übrigens Eisbärs Vorschlag an "Georg Schramm for President" :D
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von Basil
#1075037
Galt Gauck vor der letzten Präsidentenwahl nicht vor allem als überzeugter Demokrat, als überparteilich und als jemand, der sich dem Grundgesetz verplfichtet fühlt, sprich also zumindest dem politischen Anforderungsprofil entsprechen würde und eine allgemein anerkannte moralische Instanz wäre?
Zuletzt geändert von Basil am Sa 18. Feb 2012, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
von Cristóbal
#1075040
Kramer hat geschrieben:Ja da geht es danach ob die Gesetzte Verfassungskonform sind oder nicht. Angesichts der Tatsache das das BVG aber in den letzten Jahren zig Gesetze kassiert hat hätten die Bundespräsidenten auch guten Gewissens die Unterschrift verweigern können, was sie aber nachweislich nicht taten und damit klar gezeigt haben das sie eben doch nicht so unparteiisch sind wie gerne behauptet wird.
Es ist umstritten, inwiefern der Bundespräsident Gesetze auf ihre materielle Verfassungskonformität prüfen darf/muss. Nach h.M. darf er die Ausfertigung nur bei evidenten Verstößen gegen materielles Verfassungsrecht verweigern. Im Zweifelsfall muss er es demnach ausfertigen und ggf. das BVerfG die Entscheidung treffen. Das ist schließlich gerade dafür zuständig.
In welchen Fällen man dem von evidenten Verfassungsverstößen sprechen kann, in denen Köhler oder Wulff trotzdem unterschrieben haben, will mir gerade nicht einfallen. Im Gegenteil: Köhler verweigerte sie sowohl beim Flugsicherungsgesetz als auch beim Verbraucherinformationsgesetz.
von The Rock
#1075063
Kramer hat geschrieben:
Cristóbal hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Allerdings fänd ich die Vorstellung wirklich genial, wenn sich da einer hinsetzt und Merkel jedes Gesetz ohne Unterschrift zurücksenden würde.
Dir ist schon klar, dass so etwas nicht nach persönlichem Geschmack des Bundespräsidenten geht, nä ;-)?
Ja da geht es danach ob die Gesetzte Verfassungskonform sind oder nicht. Angesichts der Tatsache das das BVG aber in den letzten Jahren zig Gesetze kassiert hat hätten die Bundespräsidenten auch guten Gewissens die Unterschrift verweigern können, was sie aber nachweislich nicht taten und damit klar gezeigt haben das sie eben doch nicht so unparteiisch sind wie gerne behauptet wird.
Sehe ich doch genauso. Da würde ich mir heutzutage jemand wünschen, der sein Händchen vielleicht etwas höher hält als der Wulff. Seit gut 10 Jahren scheint man das GG immer mehr als Richtlinie zu betrachten, als als Grundsatz des Staates. Gemessen an der wirklich deutlich gestiegenen Zahl an durchgegangenen Verfassungsbeschwerden, hätte ich nichts dagegen dem BuPrä diese Kompetenz auch ausleben zu lassen.
von Cristóbal
#1075067
Zulässiger Beschwerdegegenstand einer Verfassungsbeschwerde sind ja nun nicht nur Gesetze und die Verfassungsbeschwerde wiederum nicht die einzige Möglichkeit zur Prüfung der Verfassungsmäßigkeit von Rechtsnormen :| .
Zuletzt geändert von Cristóbal am So 19. Feb 2012, 00:23, insgesamt 1-mal geändert.
von The Rock
#1075068
hab ich ja auch nicht behauptet.

Wenn es nach den meisten Zeitungen geht, ist Gauck schon mal auf jeden Fall der Mann, der geschickt wird, wenn er denn will.
Kein Name - außer Joachim Gauck
SPD und Grüne sind sich einig, dass der nächste Bundespräsident parteiübergreifend Anerkennung finden muss. Und dass er - im Prinzip - kein aktiver Politiker sein sollte. So einen zu finden ist nicht leicht, deshalb nennen die Parteispitzen keinen Namen. Außer einen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/oppo ... -1.1287569
von Cristóbal
#1075078
Insofern ist es einfach Humbug, von der "deutlich gestiegenen Zahl an durchgegangenen Verfassungsbeschwerden" auf einen inkompetenten/parteiischen Bundespräsidenten zu schließen. Die seit Ende der 80er gestiegene Zahl an Verfassungsbeschwerden kann durchaus andere Ursachen haben und die Behauptung, dass in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich vielen Verfahren stattgegeben wurde, ist schlichtweg falsch. Davon abgesehen, dass die Erfolgsaussicht vom konkreten Einzelfall abhängt, betrug sie statistisch gesehen beispielsweise 1,90% (2008) 1,88% (2009) und 1,71% (2010); der Gesamtdurchschnitt seit 1951 liegt bei 2,4%.
von The Rock
#1075083
Cristóbal hat geschrieben:Insofern ist es einfach Humbug, von der "deutlich gestiegenen Zahl an durchgegangenen Verfassungsbeschwerden" auf einen inkompetenten/parteiischen Bundespräsidenten zu schließen.
hab ich nicht getan.
Die seit Ende der 80er gestiegene Zahl an Verfassungsbeschwerden kann durchaus andere Ursachen haben und die Behauptung, dass in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich vielen Verfahren stattgegeben wurde, ist schlichtweg falsch.

von überdurchschnittlich war nie die Rede.
Davon abgesehen, dass die Erfolgsaussicht vom konkreten Einzelfall abhängt, betrug sie statistisch gesehen beispielsweise 1,90% (2008) 1,88% (2009) und 1,71% (2010); der Gesamtdurchschnitt seit 1951 liegt bei 2,4%.
[/quote]
Ist allgemein bekannt, hat aber nichts damit zu tun.


Übrigens kann ich die Fratze von dem Altmaier gar nicht mehr sehen. Der hat sich ja schon zu Wulffs Abstiegszeiten immer wieder ins Licht geworfen.
Wie es sich für Unionspolitiker gehört steht, seiner Meinung nach, dem Wulff der Ehrensold natürlich zu.
Hier mal ein Interview mit dem Geschäftsführer der Superpartei. :D
Peter Altmaier: Wulff steht Ehrensold zu
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/inte ... f/1680759/
Auf das Gehalt arbeite ich zwar auch hin, aber ich muss für das Geld wenigstens arbeiten (Vica...da bist du als zukünftiger Kandidat gefragt :D). Frage mich eigentlich wie oft der Bundespräsident zurücktreten muss, bis die Frage nach dem Ehrensold aufgeworfen wird.

Übrigens sehr cool. Auch mal die ausländischen news zu lesen.
After Move by Prosecutors, German President Resigns
http://www.nytimes.com/2012/02/18/world ... sContainer

Interessant ist auch die Diskussion in US Foren über die Sache.
"Well, also the Queen in England has the right to veto laws, she is still not running the country. And the German Prez has a lot less influence than the Queen."

Da beginne ich mich zu fragen, ob ich den noch weniger ernst nehmen soll als sie. :D
Zuletzt geändert von The Rock am So 19. Feb 2012, 01:05, insgesamt 1-mal geändert.
von Cristóbal
#1075084
Natürlich nicht. Und "deutlich gestiegen" bedeutet hier selbstredend etwas vollkommen anderes als überdurchschnittlich. Na, dann mal weiterhin viel Spaß in der Villa Kunterbunt :roll:.
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von Eisbär
#1075091
Basil hat geschrieben:Galt Gauck vor der letzten Präsidentenwahl nicht vor allem als überzeugter Demokrat, als überparteilich und als jemand, der sich dem Grundgesetz verplfichtet fühlt, sprich also zumindest dem politischen Anforderungsprofil entsprechen würde und eine allgemein anerkannte moralische Instanz wäre?

Bei wem?
Der Springerpresse und reflektionsunfähigen Gefolge von Nachplapperern auf dem Niveau von zu Googleberg-Facebook-Fans?

Das Problem ist das unkritische Labeln von Eigenschaften seitens der Medien; im Fall Gauck das Label des Bürgerrechtler was ja einen überzeugten Demokraten durchaus impliziert, bei der SPD ist es die "soziale Gerechtigkeit", bei der Union die "wirtschaftliche Vernunft" oder die "Bürgerlichkeit", die GRünen werden teils immer noch als Pazifistenvereinigung geführt.
Die Beschreibungen mögen zwar irgendwann in der Geschichte mal zutreffend gewesen sein, taugen zur Attributierung der Personen in der Gegenwart jedoch nicht.
Josef Stalin hat sich z.B. während seiner Armeezeit für die Rechte von Soldaten eingesetzt (die besonders in der Russischen, hundsmiserabel waren).
Deswegen würde aber wohl heute keiner auf die Idee kommen, Stalin als Soldatenrechtler zu bezeichnen.

Kann sein, dass Gauck sich früher Verdienste erworben hat, auch wenn es Stasi-Vorwürfe gegen ihn gibt.
Nur heute ist das ein reaktionärer alter Mann, der offenbar immernoch glaubt die Welt gegen den Kommunismus vereidigen zu müssen, und der Ansicht ist, es könne Freiheit ohne Gleichheit oder ohne Gerechtigkeit geben.
von The Rock
#1075093
Ganz unumstritten ist er bei der Gemeinde ja auch nicht mehr, nachdem der sich dem Sarrazin wohlwollend gegenüber äußerte. :D

Ich bin aber gespannt, ob Merkel den mitzieht. Einerseits halte ich den Ansatz, dass sie den kommenden Präsi nicht alleine halten wollen für richtig.
Andererseits glaube ich nicht daran, dass es ihr groß schaden würde, wenn sie sich im Alleingang einen neuen Haudegen sucht, der es gerade so über die Schwelle zur erfolgreichen Wahl schafft.
Bisher hat man ihre politische Karriere ja fest an jeden und alles gekoppelt, der/das ihr hätte schaden können. Umfragetechnisch geht es ihr allerdings blendend.
von Familie Tschiep
#1075273
Gauck-Kandidatur bei letzten Mal war ein geschickter strategischer Schachzug, wenn es jetzt deswegen zum Koalitionsbruch führt. Machtstrategisch aller erste Sahne.

Mir wäre Töpfer lieber als Gauck, aber ich kann mit Gauck leben.
von Quotentreter
#1075285
Wäre eine Klatsche gegen Merkel, die ihn ja eigentlich nicht wollte, die der Wähler aber wieder übersehen wird, weil Gauck wiederum der Wunschkandidat der Mehrheit der Wähler ist. Und die Opposition kann da auch schlecht Nein sagen.

Damit haben sie es wieder einmal geschafft. Aus einem Desaster glänzend heraus gekommen. Die FDP hat da gar nichts durchgesetzt, die Aktion ist einzig das durchsichtige Manöver, dem Wähler die bestmögliche Lösung hinzuwerfen und Wulff samt seiner Nominierung vergessen zu machen.
Zuletzt geändert von Quotentreter am So 19. Feb 2012, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
von Tommy137
#1075287
Nach dem, was man so hört und liest, muss es vorher heftigen Krach in der Koalition gegeben haben... selbst eine Entlassung der FDP-Minister und damit ein Ende der Regierung stand wohl im Raum, da die FDP mit aller Macht auf Gauck bestand.

Kein Wunder, dass Merkel Wulff so lange gestützt hat. So einen heftigen Disput hat sie wohl erwartet.

Bin gespannt, wie sie das jetzt gleich in der gemeinsamen Pressekonferenz darstellen wird.
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von redlock
#1075292
Verdammt. Falsch gelegen was Angie und Gauck anging :oops: :oops: :oops:
Hatte aber echt nicht gedacht, dass Angie einen zweiten "Fukushima" innerhalb von 12 Monaten hinlegt.
Hab einfach unterschätzt, dass sie keine (politischen) Überzeugungen hat außer dem Willen Kanzler zu bleiben. Man hört ja, die Koalition stand vor dem Bruch. Da gönnt sie der FDP den "Erfolg" und bleibt mit schwarz-gelb an der Macht.
Zuletzt geändert von redlock am So 19. Feb 2012, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
von Andelko
#1075295
redlock hat geschrieben:Verdammt. Falsch gelegen was Angie und Gauck anging :oops: :oops: :oops:
Hatte aber echt nicht gedacht, dass Angie einen zweiten "Fukushima" innerhalb von 12 Monaten hinlegt.
Hab einfach unterschätzt, dass sie keine (politischen) Überzeugungen hat außer dem Willen Kanzler zu bleiben. Man hört ja, die Koalition stand vor dem Bruch. Da gönnt sie der FDP den "Erfolg" und bleibt mit schwarz-gelb an der Macht.
Mit Koalitionsbruch drohen wäre glatter Selbstmord der FDP gewesen.Merkel hätte nach Neuwahlen wieder die große Koalition angeführt so wie es in den aktuellen Umfragen aussieht.
von Tommy137
#1075297
Andelko hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Verdammt. Falsch gelegen was Angie und Gauck anging :oops: :oops: :oops:
Hatte aber echt nicht gedacht, dass Angie einen zweiten "Fukushima" innerhalb von 12 Monaten hinlegt.
Hab einfach unterschätzt, dass sie keine (politischen) Überzeugungen hat außer dem Willen Kanzler zu bleiben. Man hört ja, die Koalition stand vor dem Bruch. Da gönnt sie der FDP den "Erfolg" und bleibt mit schwarz-gelb an der Macht.
Mit Koalitionsbruch drohen wäre glatter Selbstmord der FDP gewesen.Merkel hätte nach Neuwahlen wieder die große Koalition angeführt so wie es in den aktuellen Umfragen aussieht.
Und am Montag wären erstmal die Kurse an der Börse ins Bodenlose geschlittert und die Euro-Krise hätte sich weiter verschärft, wenn es hier so eine Regierungskrise gibt... so zumindest kommt es gerade bei phoenix rüber. Einem Koalitionsbruch hätte also keinem genutzt.
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von cooky
#1075303
vicaddict hat geschrieben:Ob die Gauck überhaupt gefragt haben? :D
Das kam mir bei dem ganzen Rumgerede auch schon in den Sinn, fänd es doch ziemlich witzig wenn der abwinken würde :mrgreen:
Im Duell mit Wulff war ich ja deutlich für ihn, aber nicht weil er so unheimlich klasse ist.
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von Eisbär
#1075318
Offenbar hat Gauck schon angefangen sich neue, für bundespräsidiale Anlässe angemessene "Freunde" zu suchen:
Bild

Der passende Bundespräsident um Merkels "marktgerechte Demokratie" moralisch unterstützen zu können!
Kann ja den Alg2-Empfängern was von spätrömischer Dekadenz erzählen, oder Leiharbeitern Tips geben, wie man sich von 2,39 € eine Woche lang schmackhaft ernähren kann.
Kann sich von Sarrazin helfen lassen, den findet er ja ganz dufte...
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