Warrior
“Warrior” war in den amerikanischen Kinos nicht so erfolgreich, was eigentlich verwunderlich ist denn die Amerikaner lieben Kampfsport, weswegen der Film auch bei uns hierzulande nicht in den Kinos erschien. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn “Warrior” gehört jetzt schon zu den Top5 des Jahres.
Nach drei Jahren Abstinenz kehrt Gavin O’Connor zurück auf den Regiestuhl, und wie er zurückkehrt. “Warrior” ist bisher sein bester Film, man merkt das er alles in den Film reingesteckt hat, Leidenschaft und Emotionen sind zu spüren. Auch das Drehbuch ist wirklich klasse und beinhaltet wirklich alles: Packende Charaktere und Tiefgang, für eine Nominierung hat es für beide Seiten aber nicht gereicht.
Tom Hardy spielt Tommy, niemand kennt ihn wirklich, nichtmal sein eigener Vater oder Bruder. Sein Vater weiß nur eins: Tommy will kämpfen, egal gegen wen, und niemand kann ihn aufhalten. Tom Hardy liefert eine weitere Glanzleistung ab, seine Physis uns Präsenz im Film ist unglaublich, da denkt man glatt an seine zukünftige Rolle als Bane und wie Batman den aufhalten will. Aber nicht nur deswegen ist seine Performance auch so stark, das er dennoch seiner Figur eine menschliche Seite verschafft ist beeindruckend. Joel Edgerton ist Tommys Bruder Brendan, er hat eine wundervolle Familie und ist ein guter Lehrer, doch der Schein trügt. Brendan braucht dringend Geld, weswegen er für Geld kämpft. Joel Edgerton spielt auch ganz stark und überzeugt als fürsorglicher Familienvater. Von ihm werden wir sicherlich mehr hören. Nick Nolte verkörpert Paddy, der Vater von den beiden. Er ist seit Wochen clean und trinkt kein Alkohol, der sein ganzes Leben zerstört hat. Er bekommt die Chance, seinen Sohn zu coachen und hofft auf bessere Tage. Nick Nolte hat für seine Leistung eine Oscarnominierung erhalten, und das völlig zurecht. Die wenige Leindwandzeit nutzt er um sein ganzes Talent zu zeigen, die Szene im Hotelzimmer ist klasse.
“Warrior” ist nicht nur ein Kampffilm, sondern auch ein emotionales Familiendrama. Und in beiden Belangen überzeugt der Film. Die Kampfszenen im Film sind packend gefilmt und ,realistisch, man merkt wie hart die Darsteller an sich gearbeiet haben. Die Idee, erfahrene Profiwrestler und Fighter zu verpflichten war eine gute Idee, aber Kurt Angle als Russen zu verkaufen, naja. Die Kamera fängt die Kämpfe perfekt ein und man bekommt Lust gleich zu trainieren. Aber auch als Drama ist der Film sehr glaubwürdig, die Figuren sind gut ausgearbeitet und da ist genug Tiefgang enthalten, um mit den Charakteren mitzufühlen. Man wartet lange darauf bis sich die Brüder aufeinandertreffen, aber das Warten lohnt sicht. Beide hatten eine schwere Kindheit, doch Tommy kann seinem Vater und Bruder nicht vergeben. Die Beziehung hätte man ruhig intensiver darstellen können. Das Ende ist auch sehr gut. Insgesamt gesehen ist “Warrior” ein sehr starker Film, den man gesehen haben muss.
9,5/10
Dame König As Spion
John Le Carres Bücher sind weltberühmt und wahnsinnig gut, also ist es nur selbstverständlich das sich Stars aus jeder Ecke für den Film versammeln um den Film zu drehen. Das Endergebnis kann sich sehen lassen, aber ich finde den ganzen Hype um den Film zu übertrieben, aber Gary Oldman spielt sehr stark und ist einer der Hauptgründe warum der Film gut ist.
Tomas Alfredson ist ein unbeschriebenes Blatt in Hollywood, dieser Film ist bisher sein größter. Seine Inszenierung überzeugt mit einer gewissen Ruhe und er beweist Gespür für eine tolle Atmosphäre. Das Drehbuch beinhaltet für jeden Charakter eigene Momente, und ist intelligent geschrieben. Doch die Langatmigkeit ist manchmal deutlich zu spüren.
Gary Oldman ist George Smiley, ein Top-Agent, der im Ruhestand ist. Für eine letzte Mission kehrt er aber wieder zurück, er muss einen Maulwurf finden, der ganz oben seinen Platz hat. Gary Oldmans Performance ist zwar würdig für eine Oscarnominierung, er sagt nicht viel doch seine Mimik und diese Zurückhaltung machen die Darstellung aus, aber für den Oscar wird es wahrscheinlich nicht reichen. Mark Strong spielt Jim, er wird bei einer heiklen Mission gefangen genommen und gefoltert, jemand hat ihn reingelegt. Seitdem ist der Lehrer und hat sich vom Agentenleben zurückgezogen. Mark Strongt nutzt die wenige Leinwandzeit um seine Vielfältigkeit wieder einmal zu beweisen. Ciarán Hinds, Toby Jones und Colin Firth machen ihren Job gut, doch ihre Rollen geben nicht viel her. Vielmehr kann sich Tom Hardy als gefallener Agent beweisen, er hat eine starke Präsenz und spielt diese kleine Rolle hervorragend. Lobenswert ist noch die Leistung von Benedict Cumberbatch.
Wer mal keine Lust hat auf einen übertriebenen Agententhriller ala “James Bond”, und zur Abwechslung einen realistischen Agenentfilm anschauen will, der sollte sich “Dame, König, As, Spion” anschauen. Die Agentenarbeit wird hier sehr authenthisch dargestellt, die Büros, der Ort, alles wirkt sehr realistisch. Damals gab es keine technischen Mittel, man musste alles selber machen, und das wird hier gut dargestellt. Der Film ist ein intelligent gemachter Thriller, die Orte sind toll fotografiert, die Atmosphäre weiß auch zu überzeugen. Die Geschichte ist sehr komplex und man muss sich konzentrieren um den Faden nicht zu verlieren. Man denkt es wars mit den Wendungen, kommt gleich noch eine. Technisch ist der Film einwandfrei, die Kostüme überzeugen, ebenso die Musik. Doch jetzt kommt der große, negative Punkt: Der Film ist an manchen Stellen sehr oft langatmig und man ist kurz davor einzuschlafen, an den Punkten bleibt die Handlung stehen. Das hindert den Film daran ein Meisterwerk zu werden. Doch alles in allem ist dieser intime Film gut gelungen, mit einer grandiosen Besetzung.
7,5/10