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von Theologe
#1081891
Sentinel2003 hat geschrieben:die Hauptdarstellerin, wie heißt Sie gleich, gina carona oder corana.... habe ich bis gestern in keinem mir bekannten Film gesehen
Niemand hat die bisher gesehen, die ist Sportlerin und ihre berühmteste "Rolle" war in der Neuauflage von American Gladiators.
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von Theologe
#1081916
Einzelkind hat geschrieben:Warum habe ich plötzlich das Bedürfnis, Haywire zu sehen?
Weil Crush die coolste Gladiatorin aller Zeiten ist. :mrgreen:
von Duffman
#1082066
Doug Heffernan hat geschrieben:Paranormal Activity 3

Steht seinen Vorgängern in nichts nach - Shocking! 8/10
Stimmt... Und mal wieder bin ich ein paar mal an die Decke gesprungen.
von Sentinel2003
#1082165
Meine Tochter Nicht!



Ganz krasser Film über ne 16-jährige Tochter, die in den Drogensumpf abrutscht und deren Eltern völlig hilflos dabei sind. Richtig gut gespielt von Bernhard Schir und Lisa Martinek.


8/10
von Einzelkind
#1082354
Shame

Ich muss gestehen, ich bin etwas enttäuscht. Michael Fassbenders Leistung ist fantastisch, die Inszenierung und der Score ebenso, aber der Film wirkte auf mich zu durchkalkuliert. Dabei kam er jedoch selten wirklich zum Punkt. Diese schwankende Erzählweise zwischen "Wir zeigen alles" und "Wir zeigen gar nichts", die in letzter Zeit bei vielen Arthouse-Filmen zu bemerken ist, störte mich hier besonders. Auf der einen Seite sollen eindeutig Emotionen geweckt werden, auf der anderen wirkt der Film ziemlich kalt, da man einfach nicht weiß, wo das Problem zwischen Brandon und seiner Schwester liegt. Das kann jetzt natürlich ein Kommentar zur fehlenden Kommunikationsfähigkeit der heutigen Gesellschaft sein, aber ich dachte mir am Ende des Film mehr oder weniger: So what?
Hätte man nicht vorher erfahren, dass es um Sexsucht geht, hätte man dies wohl nichtmal bemerkt, da die Sexszenen teilweise viel zu sauber und stilisiert wirkten. Ich hatte im Vorfeld eine Dokumentation über Sexsucht gesehen und die Menschen waren wirklich am Ende und funktionierten einfach nicht mehr in der Gesellschaft, aber hier wirkte es meistens eher wie ein Beschäftigung, um seinen langweiligen Alltag feuchtfröhlicher zu gestalten. 6/10
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von Mr.Silver
#1082426
Die vier Musketiere - Die Rache der Mylady (1974)

Die Fortsetzung von "Die drei Musketiere (1973), super besetzt, schön in
Szene gesetzt und einfach zeitlios, wenn schon Musketier Verfilmungen dann
bitte diese beiden.

10/10 Punkten.
von Rafa
#1082452
Zurück im Sommer
Es gibt sehr viele Familiendramen, die auch wirklich gut sind. “Zurück im Sommer” ist auch ein Familiendrama, der aber nur solide ist. Um gut zu sein bietet er einfach nichts neues, aber die Darsteller verdienen Anerkennung für ihre Leistungen, insbesondere Dafoe und Reynolds.

Dennis Lee ist ein unbekannter Regisseur und Drehbuchautor, dies hier ist sein erster Film mit so einer prominenten Besetzung. Trotzdem schafft er es nicht jeden Darsteller gekonnt in Szene zu setzen. Die Kamera fängt aber die Atmosphäre gut ein. Das Drehbuch stammt auch von ihm, und auch hier wird das volle Potenzial nicht ausgeschöpft. Manchmal ist der Film zu irritierend, und der Film enthält nicht den Tiefgang den er eigentlich braucht.

Ryan Reynolds spielt Michael Taylor, er hat eine schwere Kindheit hinter sich und als seine Mutter stirbt, kommen all die schlimmen Erinnerungen wieder hoch und er muss sich wieder seinem Vater stellen. Ryan Reynolds zeigt hier was in ihm steckt, aber man hat immer das Gefühl das er mehr kann. Willem Dafoe ist Michaels Vater Charles, er hat Michael schon in jungen Jahren gequält, für ihn war Disziplin das A und O der Erziehung. Willem Dafoe liefert wieder einmal eine klasse Vorstellung ab, er als böser Vater ist einfach gut. Julia Roberts hat eine kleine Rolle als Mutter inne, sie ist angenehm zurückhaltend und deswegen auch so gut als fürsorgliche Mutter. Carrie Anne-Moss wurde hier total falsch gecastet und passt gar nicht in den Film rein, seit “Matrix” hat sie gar nichts erreicht, schade.

“Zurück im Sommer” ist ein solides Familiendrama, mehr will er auch gar nicht sein. Das Publikum kommt auch nicht zu neuen Erkenntnissen, und einen Originalitätspreis wird der Film auch nicht gewinnen. Dennoch ist es nicht langweilig und weiß zu überzeugen. Vorallem die Darsteller, insbesondere Dafoe und Reynolds spielen gut und dank den beiden ist das Drama auch einen Blick wert. Der Schwachpunkt ist das Drehbuch, an manchen Situationen hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, auch mehr Szenen mit Dafoe und Reynolds hätte dem Film gut getan. Die Rückblenden waren manchmal verwirrend, da hätte der Übergang besser sein können. Aber die Szenen in der Vergangenheit haben mir alle gefallen und man konnte gut sehen, wieso Michael in der Gegenwart so ist wie er ist. Die Kamera bietet tolle Landschaftaufnahmen, passend zur gesamten Atmosphäre. Wer mal einen ruhigen Abend haben will, ist mit dem Film gut beraten.
6,5/10


Next
Nicholas Cage hat wohl bisher jede Rolle angenommen, sei es ein verrückter Motorradfahrer, Engel oder Waffenhändler. Diesmal kann er hellsehen. Idee ist nicht neu, aber die Umsetzung sorgt für gute kurzweilige Unterhaltung.

Nachdem Lee Tamahori mit “xXx 2 – The Next Level” ein schlechtes Sequel ablieferte, wollte er mit diesem Film sein angeschlagenes Image aufpolieren. Und das schafft er auch, die rasante Inszenierung weiß zu überzeugen und die Thematik gut auf die Leinwand rüberzubringen. Die Ausgangssituation vom Drehbuch ist nicht neu, dennoch ist die einfache Geschichte spannend verpackt und bietet gute Unterhaltung.

Nicolas Cage spielt Cris Johnson, er ist ein Magier in der Stadt der Sünde. Niemand weiß, das seine Fähigkeiten tatsächlich existieren. Die FBI weiß davon Bescheid und wollen, das Cris ihnen bei einem komplexen Fall hilft, denn es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Nicolas Cage weiß in der Rolle zu gefallen, aber besonders gefordert wird er hier nicht. Julianne Moore ist die toughe FBI-Agentin Callie Ferris, sie will unbedingt das Cris für sie arbeitet, denn sie will den Fall so schnell wie möglich gelöst haben. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, das Moore eine FBI-Agentin spielt, und auch sie muss sich nicht überanstrengen und kann locker ihre Rolle spielen. Jessica Biel wird hier komplett verschwendet, wenigstens sieht sie gut aus.

Der Film erfindet das Rad nicht neu, aber die Idee mit den zwei Minuten klang interessant und auch die Umsetzung ist überzeugend. Der Actionstreifen will auch nicht mehr sein als ein kurzweiliger Film, von daher kann man bei der eindimensionalen Geschichte und Charakteren ruhig ein Auge zudrücken. Die temporeiche Inszenierung und die gut gefilmten Actionszenen bieten gute Unterhaltung, Tamahoris Umsetzung der Idee hat mir auch gut gefallen. Man hätte aber vielleicht schneller zur eigentlichen Sache kommen können, oder den Teil bis Cris sich entscheidet der FBI zu helfen zu verkürzen. Es gibt auch einen “Twist”, der mich überrascht hat. Hätte man sich mehr Mühe gegeben, wäre der Streifen sicherlich besser geworden. Aber obwohl man viel Potenzial verschwendet hat, kann “Next” gut unterhalten.
6,5/10
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von ultimateslayer
#1082471
Like Crazy
Eine sehr berührende und erfrischend ungebügelte Liebesgeschichte, mit zwei quasi unbekannten Gesichtern, die mehr unverfälschte Chemie auf den Bildschirm zaubern als 99% aller Hollywood Paarungen.
Ein bisschen nervig war die Schnittechnik, die dem ganzen wohl einen direkteren, improvisierteren Look geben sollte aber zum Teil nur irriterte. Auch wurde kein guter Job gemacht, die lange Zeitspanne des Films (3,4 Jahre) zu vermitteln. Meistens dachte ich ein, zwei Minuten lang es wären vielleicht ein paar Tage vergangen nur um dann zu erfahren, dass wir schon wieder einen Zeitsprung von Monaten gemacht haben.
Trotzdem sollte man ihn unbedingt gesehen haben. Diese unverfälschte Romantik zwischen den beiden Figuren ist etwas was man von amerikanischen Filmen nur selten bekommt.
4/5

The Descendants
Liebe kleine Dramedy, um einen überforderten Vater, der die Scherben seiner zu Ende gegangenen Ehe einzusammeln versucht, nachdem seine Frau ins Koma fällt. Berührend und lustig ists auf jeden Fall, ob die Oscarnominierungen unbedingt gerechtfertigt waren will ich mal in Frage stellen.
Clooney und seine Filmtochter Shailene Woodley spielen klasse und das Drehbuch hat einige wirklich schöne (und witzige) Stellen, aber insgesamt fand ich die Geschichte weder wahnsinnig originell noch allzu rührend.
Zwei Dinge haben mich zudem ziemlich genervt und zwar die Musik, die zwar passend war, aber mich so gar nicht angesprochen hat. Ist aber mein subjektiver Eindruck, ich bin sicher, dass andere mehr damit anfangen konnten. Aber ohne Zweifel unnötig waren definitiv die Voice Overs, die man eigentlich komplett hätte streichen können, zumal sie in der zweiten Hälfte des Films auch gar nicht mehr verwendet werden. Was die Frage stellt, wofür man sie überhaupt eingeführt hat.
Sehenswert ist der Film trotz meiner (kleinen) Kritikpunkte aber allemal.
4/5
von Sentinel2003
#1082520
G.I. Jane


Geiler Navy-Film, schön, dass Demi damals diese Rolle bekommen hat! Das der Film damals sooooo von der Kritik zerrissen worden ist, macht den Film beinahe noch besser.... :wink:



8/10
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von acid
#1082549
Blind Side
...ein schöner Film für einen Sonntagabend. Die Klischees, die sich hier nicht vermeiden ließen, wirken nicht aufgesetzt. Gut fand ich, das der Sportteil erst relativ spät begann.
Bullock hat wirklich gut gespielt. Wenn ich mir die Konkurrenz bei der Oscarverleihung 2010 anschaue, geht der goldene Junge für sie auch in Ordnung. Auch Quinton Aaron spielte seine Rolle gut.

06/10
von Duffman
#1082559
acid_junky hat geschrieben:Blind Side

Bullock hat wirklich gut gespielt. Wenn ich mir die Konkurrenz bei der Oscarverleihung 2010 anschaue, geht der goldene Junge für sie auch in Ordnung. Auch Quinton Aaron spielte seine Rolle gut.

06/10
Im Ernst? Ich finde alle vier anderen Damen hätten es mehr verdient als Bullock.
Der Film selber ist ok. Nette Unterhaltung - nur ist mir die Moralkeule ein wenig zu dick aufgetragen.
5/10
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von Theologe
#1082648
Extra für Sentinel :mrgreen:
Bild
Mir hat der Film ausgesprochen gut gefallen. Wenn man während der Wahlen damals Bill Maher und Jon Stewart verfolgt hat, ist einem zwar irgendwie alles bekannt. Aber das noch mal so auf 2 Stunden komprimiert zu sehen und das mit so guten Darstellern war schon sehr interessant.
Woody Harrelson als Campaign Manager war einfach herrlich, anfangs voller Euphorie für Palin und dann entwickelt sich die Wahrnehmung über schnelle Ernüchterung bis zur völligen Verzweiflung über das was er da angerichtet hat.
Julianne Moore gelingt es perfekt die Mischung aus Schauspiel und Imitation zu finden, Dennis Quaid ist das bei Clinton in The Special Relationship nicht gelungen.
Eines der Highlights war als Moores Palin sich Tina Feys Palin bei SNL anschaut.
Game Change ist nicht so gut wie Recount, aber deutlich unterhaltsamer als der recht trockene Too Big To Fail. Die Musikauswahl war einige Male aber etwas komisch. Die Szene in der Palin neu eingekleidet wurde, wirkte dadurch wie die klassische Garderoben-Montage aus Filmen wie Pretty Woman.
8/10
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von Bobby
#1082690
ultimateslayer hat geschrieben:The Descendants
Liebe kleine Dramedy, um einen überforderten Vater, der die Scherben seiner zu Ende gegangenen Ehe einzusammeln versucht, nachdem seine Frau ins Koma fällt. Berührend und lustig ists auf jeden Fall, ob die Oscarnominierungen unbedingt gerechtfertigt waren will ich mal in Frage stellen.
Clooney und seine Filmtochter Shailene Woodley spielen klasse und das Drehbuch hat einige wirklich schöne (und witzige) Stellen, aber insgesamt fand ich die Geschichte weder wahnsinnig originell noch allzu rührend.
Zwei Dinge haben mich zudem ziemlich genervt und zwar die Musik, die zwar passend war, aber mich so gar nicht angesprochen hat. Ist aber mein subjektiver Eindruck, ich bin sicher, dass andere mehr damit anfangen konnten. Aber ohne Zweifel unnötig waren definitiv die Voice Overs, die man eigentlich komplett hätte streichen können, zumal sie in der zweiten Hälfte des Films auch gar nicht mehr verwendet werden. Was die Frage stellt, wofür man sie überhaupt eingeführt hat.
Sehenswert ist der Film trotz meiner (kleinen) Kritikpunkte aber allemal.
4/5
Im Großen und Ganzen kann ich dir zustimmen, aber die hawaiianische (richtig so?) Musik hat mir richtig gut gefallen. :D
von Redheat 21
#1082738
Mr.Silver hat geschrieben:Die vier Musketiere - Die Rache der Mylady (1974)

Die Fortsetzung von "Die drei Musketiere (1973), super besetzt, schön in
Szene gesetzt und einfach zeitlios, wenn schon Musketier Verfilmungen dann
bitte diese beiden.

10/10 Punkten.

Ja die beiden Filme sind nicht schlecht aber der dritte Teil Die Rückkehr der Musketiere ist auch ganz gut. Der schließt die Triologie ab.
Unbedingt mal ansehen.
von Duffman
#1082842
Game Change

Klasse Film über den republikanischen Wahlkampf 2008 und einer Vize-Präsidentschaftkandidatin die den eigentlich wichtigen Mann an Popularität überstrahlt - und das nicht weil sie vor Kompetenz strotzt.
Julianne Moore als Sarah Palin passt wie die Faust aufs Auge und sie überstrahlt den ganzen Film. Es mag teilweise ein wenig überspitzt dargestellt sein aber es ist trotzdem immer noch unfassbar wie so eine Person Politikerin in einem hohen Amt werden konnte. Nicht auszudenken wenn sie durch unglückliche Vorfälle Präsidentin geworden wäre. Die vergeblichen Versuche ihr die Außenpolitik näher zu bringen sind meines Achtens Comedy auf hohem Niveau (Ganz von vorne Anfangen: Der zweite Weltkrieg, Wo liegt Deutschland, Nord- und Südkorea sind zwei verschiedene Länder, Saddam Husseins Angriff am 11. September ist nicht der Grund für den Krieg im Irak :mrgreen: )
Woody Harrelson als Wahlkampfleiter ist auch stark. Sein "What have we done?" ist unbezahlbar als er erkennt was für eine Katastrophe er mit Palin angerichtet hat.
Man bekam aber auch einen guten Einblick wie schwer so ein Wahlkampf für die Beteiligten ist. Palins Erschöpfung und Überforderung hat sie für mich zum ersten Mal menschlich wirken lassen. Aber das ist schnell wieder verflogen - 5 Minuten später ist sie wieder der unsympathische Lippenstiftpitbull.
Der Film ist für jeden Republikanergegner und Julianne Moore-Fan nur zu empfehlen.

8/10
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von Fernsehfohlen
#1083101
Verblendung (2011)

Der Journalist Mikael Blomkvist (Daniel Craig) macht gerade eine schwere Zeit durch: Nachdem er bei einem Enthüllungsbericht mit falschen Beweisen hereingelegt worden ist, schlägt sein Opfer, der Geschäftsmann Wennerström, gnadenlos zurück und verklagt Blomkvist auf eine Summe, welche dessen Ersparnisse in Nichts auflösen lässt. Ausgerechnet jetzt kommt der ehemalige CEO des Vanger-Familienkonzerns, Henrik Vanger (Christopher Plummer), mit einem Auftrag auf ihn zu. Mikael soll das Verschwinden von Henriks Nichte Harriet aufklären. Diese verschwand 1966, und Henrik glaubt, dass jemand aus der eigenen Familie die damals 16-jährige getötet hat. Nach einigem Zögern erklärt sich Mikael dazu bereit, dieser Sache nachzugehen, auch weil Henrik ihm den Kopf seines größten Konkurrenten verspricht. Gemeinsam mit der sehr unventionell agierenden Lisbeth Salander (Rooney Mara) versucht er das Geheimnis zu ergründen - und riskiert dabei Kopf und Kragen...

Wer kennt sie nicht, die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson? Nun, ich muss schamvoll eingestehen, dass ich tatsächlich zu diesen wenigen Menschen gehöre. Bislang las ich mir weder eines der Bücher durch, noch schaute ich die schwedische Verfilmung aus dem Jahr 2009. Aber irgendwie will man ja doch immer dazu gehören und deshalb habe ich mich jetzt mal an den US-Film mit David Fincher herangetraut. Dieser erhielt immerhin einen von fünf möglichen Oscars bei der diesjährigen Verleihung und nahm bei einem Budget von 90 Millionen immerhin rund 230 Millionen US-Dollar ein.

Ich brauchte erst einmal einige Zeit, um mich hier wirklich wohl zu fühlen. Nach einem sehr gut inszenierten Anfang gingen die ersten Minuten der eigentlichen Handlung erst einmal an mir vorbei, da mir die ganze Erzählweise erst einmal recht abgehackt und wenig zusammenhängend schien. Erst ab dem eigentlichen Treffen zwischen Mikael und Henrik kam da etwas bei mir an und ich fühlte mich als Teil des Films. Vermutlich hat man hier einfach vom Anfang des Romans möglichst viel in 15 Minuten pressen wollen, womit das ganze Konstrukt für einen Nicht-Lesers der Vorlage etwas schwer zugänglich wurde. Danach allerdings ließen die Probleme deutlich nach, auch wenn der Fall an sich eigentlich über die gesamte Laufzeit des Films ziemlich komplex wirkte und man manchmal ein wenig den Überblick verlor, welcher Verdächtigte nun eigentlich nochmal wer war. Damit habe ich aber generell so meine Probleme bei Krimis mit vielen Personen.

Was hebt diesen Streifen hier von anderen dieses Genres ab? Nun, nach Sichtung des Films doch einiges. Man scheut sich nicht davor, auch wirklich heftige Szenen wie Lisbeths Vergewaltigung oder ihren anschließenden Racheakt zu zeigen, ohne sich jedoch an der Brutalität allzu sehr zu weiden. Der Fall ist nicht so vorhersehbar wie bei vielen anderen Krimis, zumindest bei der Suche nach der Hauptperson tappt man relativ lange im Dunkeln, ohne dass die Auflösung total an den Haaren herbei gezogen scheint. Und ansonsten gibt es dann meines Erachtens gar nicht allzu viele genreuntypische Dinge, vieles ist halt doch typisch Krimi. Allerdings hat Mikael mit Lisbeth Salander eine Partnerin, die weitaus charismatischer ist und darüber hinaus auch die weitaus interessantere Lebensgeschichte hat als er selbst. Sie ist der Star des Films.

Das liegt natürlich auch daran, dass Rooney Mara ihre Figur sehr stark und überzeugend spielt. Insofern ist es wirklich erstaunlich, welch "mikrige" Vita sie mit ihren 26 Jahren erst vorzuweisen hat, denn bis auf Finchers "The Social Network" ist da bisher noch nicht wirklich großes zu lesen. Die Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin hat sie sich in jedem Fall hier verdient. Daniel Craig in der zweiten Hauptrolle macht seine Sache nett, aber das war es dann auch. Mir würde er wohl auch nicht auffallen, wenn er in irgendeiner austauschbaren ZDF-Krimiserie mitmachen würde. Auch sonst wird die Besetzung wohl kaum großartig in Erinnerung bleiben, weil aber auch der Fokus sehr stark auf Craig und Mara gerichtet ist.

Ob der Oscar für den besten Schnitt berechtigt ist, sollen Experten auf diesem Fachgebiet beurteilen, mir hat eher der Ton zugesagt. Der passt sich stets den Gegebenheiten im Film an und vermittelt auch die Atmosphäre dieses etwas verlassenen und tristen Fleckchen Schwedens ziemlich gut. Mit 160 Minuten Laufzeit ist das hier ein ganz schöner Wälzer und es gibt auch durchaus die eine oder andere kleine Länge, allerdings würde ich nicht unbedingt sagen, dass hier viel noch hätte aussortiert werden müssen. Ich war ohnehin schon überrascht, wie sehr hier die Zeit manchmal gerafft wurde, die erzählte Zeit beträgt ja wohl einige Wochen und die Ermittlungsarbeiten noch mehr einzuschränken wäre wohl auch nicht klug gewesen. Insgesamt ist "Verblendung" für mich ein guter Film, der schön anzuschauen und in einigen Momenten auch wirklich packend war, allerdings nicht die gesamte Zeit über völlig begeistern konnte.

7/10


Fohlen
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von Theologe
#1083194
Bild
Paul (Moritz Bleibtreu) ist ein deutscher Journalist, der von einem alten Freund seines Vaters nach Moskau geholt wird, um dort die Party-Sektion seines Magazins aufzupeppen. Der junge Fotograf Dima (Max Riemelt) führt Paul in die Moskauer Partyszene ein.
Fortan genießt er dort alle Freiheiten des Junggesellendaseins, bis er Zeuge des Attentats auf einen berühmten Journalisten wird, der vor seinen Augen auf offener Straße erschossen wird. Kurz danach lernt Paul die hübsche und staatskritische Journalistin Katja (Kasia Smutniak) kennen, die macht ihn mit anderen Gegnern des Staates bekannt.
Als es zu einem Bombenanschlag auf die Moskauer Metro kommt, wird Paul wegen seiner Bekanntschaft zu den Staatsgegnern, der Mittäterschaft beschuldigt und verhaftet. Im Gefängnis muss er sich eine kleine Zelle mit gefühlten 50 Insassen teilen und auf einer Pappe neben einem Plumpsklo schlafen.
Schön zu sehen, dass in Deutschland ab und an auch mal Filme gedreht werden, die ohne Comedy à la Schweiger/Schweighöfer auskommen. Hier hat man einen klassischen Polit-Thriller, dessen Hintergründe wahrscheinlich gar nicht so weit weg von der Wirklichkeit sind.
Die Einführungsphase des Films ist etwas zu lang geraten, aber insgesamt wird die Spannung hochgehalten und Moritz Bleibtreu überzeugt als Journalist, der nicht weiß wie ihm geschieht und sich plötzlich im Knast neben einem Haufen gewalttätiger Krimineller wiederfindet.
Regisseur und Autor Dennis Gansel probiert sich immer wieder an Stoffen, die Abseits des deutschen Erfolgskonzepts liegen und ich hoffe, dass er diesmal belohnt wird. Die Vierte Macht ist kein perfekter Thriller, aber etwas das man so in Deutschland eben selten zu sehen bekommt und durch das Moskauer Setting wird er noch aufgewertet.
Ab und an war es nur etwas störend, dass der Film wohl auf Englisch gedreht war und man bei den deutschen Darstellern sehen konnte, dass sie sich synchronisierten. Bei Bleibtreu ging es noch, bei Max Riemelt war es leider zu offensichtlich.
7/10
von ZehnGrammZucker
#1083218
Theologe hat geschrieben: Schön zu sehen, dass in Deutschland ab und an auch mal Filme gedreht werden, die ohne Comedy à la Schweiger/Schweighöfer auskommen. Hier hat man einen klassischen Polit-Thriller, dessen Hintergründe wahrscheinlich gar nicht so weit weg von der Wirklichkeit sind.
Die Einführungsphase des Films ist etwas zu lang geraten, aber insgesamt wird die Spannung hochgehalten und Moritz Bleibtreu überzeugt als Journalist, der nicht weiß wie ihm geschieht und sich plötzlich im Knast neben einem Haufen gewalttätiger Krimineller wiederfindet.
Regisseur und Autor Dennis Gansel probiert sich immer wieder an Stoffen, die Abseits des deutschen Erfolgskonzepts liegen und ich hoffe, dass er diesmal belohnt wird. Die Vierte Macht ist kein perfekter Thriller, aber etwas das man so in Deutschland eben selten zu sehen bekommt und durch das Moskauer Setting wird er noch aufgewertet.
Ab und an war es nur etwas störend, dass der Film wohl auf Englisch gedreht war und man bei den deutschen Darstellern sehen konnte, dass sie sich synchronisierten. Bei Bleibtreu ging es noch, bei Max Riemelt war es leider zu offensichtlich.
7/10
Jap stimm dem zu. Ein schöner abwechslungsreicher deutscher Film. Besonders die Szenen im Gefängnis fand ich sehr gelungen.
Das mit der Synchronisation störte manchmal schon sehr. Aber da ich zuvor schon gewusst habe, dass er auf Englisch gedreht wurde, konnte ich mich drauf einstellen. Muss aber auch sagen, dass meine Schwester gar nicht gemerkt hat, dass er synchronisiert wurde. Vielleicht fällt es ja wirklich vielen gar nicht auf.
Auf jeden Fall würd ich ihm auch 7/10 Punkte geben.
von Waterboy
#1083409
leider "nur" 57 000 Besucher am ersten Wochenende. Aber irgendwie hat auch die Werbung bissel gefehlt. Werd ihn mir auch noch anschauen
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von acid
#1083458
Waterboy hat geschrieben:leider "nur" 57 000 Besucher am ersten Wochenende. Aber irgendwie hat auch die Werbung bissel gefehlt. Werd ihn mir auch noch anschauen
Werbung gab es imho wirklich ned sehr viel. Aber letztlich liegt es wohl daran, das die Deutschen nicht an gute, deutsche (Polit-)Thriller im Kino gewöhnt sind. Ich hoffe, das der Film insgesamt mit Homevideo usw. gut läuft und/oder man sich davon nicht abschrecken lässt.
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von Aries
#1084081
John Carter

Kurz zusammengefasst: Die Effekte waren gut, das 3D merklich konvertiert und somit überflüssig. Leider merkt man der Geschichte an, dass sie sehr alt (~1918) ist und der Film hat einige Längen. Ansonsten der erste große und recht gelungene Popcorn Blockbuster des Jahres. Heimliches Highlight war das Mars-Hund-Vieh. Der hatte die meisten Lacher auf seinem Konto. :D

Mir hat die ganze Zeit jedoch etwas gefehlt... Ob es an den sehr klischeehaften Charakteren lag, an der generell etwas zu klassischen Storyline oder am verschenkten Potenzial des Stoffs, ich kanns gerade gar nicht genau sagen. Eben das "gewisse Etwas".

Handwerklich hat nämlich alles gepasst. Schöne Bilder des Mars, nette Sets, guter Cast, interessante Aliens, interessante Mythologie dahinter. Letzteres wurde leider zu wenig behandelt, was eine gewisse Spannung hervorgebracht hätte. Auch die Aliens hätte man vielschichtiger als nur ne Horde Indianer gestalten können, auch wenn es so in der Vorlage sein sollte. So viel zum verschenkten Potenzial.

Der Film war übrigens deutlich kürzer als die Zeit, die auf BOM angegeben ist. Er war knapp 2 Stunden lang, ohne Abspann.

Es ist schade, dass der Film floppt, denn das Potenzial dahinter ist riesig. Ich weiß allerdings nicht, wie gut die Romane hierzu sind. Nein, diese mäßigen Einspielergebnisse (110 Mille nach 1 Woche) hat er nicht verdient. So schlecht ist er bei weitem nicht. Nur die 250 Millionen Dollar, da weiß ich echt nicht, wo die hingeflossen sind. Dafür ist die CGI nicht bombastisch genug.

7 / 10
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von phreeak
#1084101
The Girl with the Dragon Tattoo (2011)

Sehr schöner Film. Kannte die schwedische Version nicht und daher hab ich den Film unbelastet mir angesehen. Atmosphärisch fand ich den Film ganz gelungen. Vorallem die Szenen mit Lisabeth waren ziemlich stark. Großes lob an Ronney Mara, die den Charackter wirklich gut und überzeugend gespielt hat. Und danke, dass Gott ihr son schönen Körper gab :mrgreen:

Die Vergewaltigungsszene empfand ich jetzt nicht so schlimm, wie sie manche dargestellt hat. Der Schmierlappen hat ja sein Denkzettel bekommen und der Zuschauer hatte nen kleinen Einblick in Lisbeth Charackter.

Den Mörder hatte ich so garnicht auf den Schirm. Manche meinten ja es wär ziemlich offentsichtlich gewesen. Ich empfand es nicht so... Kurz bevor der "Vorhang" viel war ich mir auch sicher, aber es waren auch nur 5min davor oder so...

Und das Ende Ende war auch sehr gut und hätte nun nicht gedacht, dass man es nochmal aufgreift so konkret und man es nur nebenbei eben kurz abhakt.

Alles in allem hat er mich gefesselt, vorallem wegen den guten Darstellern. Freu mich schon auf die beiden Sequels und hoffe Fincher wird sie drehen. Das sie gedreht werden, steht ja wohl schon fest, aber nicht ob Fincher wieder dabei ist.

9/10
von Duffman
#1084113
Türkisch für Anfänger - Der Film

Was hatte ich vorher für Befürchtungen... Die Idee mit der Insel fand ich furchtbar und dann wurden auch noch die Ereignisse der Serie ignoriert und ein Prequel gedreht. Dann der erste Trailer - gaaaaaaaanz schlimm und ich hatte Deutschlands erste Serienadaption fürs Kino schon abgeschrieben. Und nachdem ich das vollendete Werk heute sah muss ich sagen: Meine Sorgen waren durch und durch unbegründet. Der Film sprießt nur so vor tollen Dialogen und Kommentaren und er hat die Seele der Serie nicht verloren.

Die eher unkonventionelle Doris Schneider will mit ihrer Tochter einen Partyurlaub in Thailand verbringen wozu die bodenständige Alleingängerin Lena gar keine Lust hat. Auch die muslimische Familie Öztürk und der stotternde Grieche Costa wollen dort ihren Urlaub verbringen. Es kam wie es kommen musste - das Flugzeug stürzt ab. Während Doris und Papa Metin Öztürk gerettet werden und entspannte Tage im Hotelresort verbringen, strandet Lena mit dem Macho Cem, seiner extrem gläubigen Schwester Yamur und Costa auf einer einsamen Insel. Es knallen zwei verschiedene Welten und Ansichten aufeinander...

Wer die Serie kennt und liebt, wird die selben Bedenken wie ich gehabt haben. Doch ich kann sagen, dass die Fans und auch Nichtkenner der Serie ihren Spaß haben werden. Der Trailer machte den Eindruck man würde komplett auf Slapstick setzen, doch der ist so gut wie gar nicht vorhanden. Tolle und politisch unkorrekte Dialoge pflastern den Film und diese sind wirklich urkomisch ("Oh mein Gott, trägt die ein Kopftuch?! Fahr schnell weiter bevor sie den Zünder drückt!").
Josefine Preuß als Lena spielt die Rolle ihres Lebens und harmoniert mit Elyas M'Barek perfekt. Man nimmt beiden die Abneigung und schlussendlich die sprühenden Funken glaubhaft ab. Für mich aber war der "Star" und Scene Stealer des Films Anna Stieblich als Doris. Als Mutter, die einen weiblichen Orgasmus-Kurs leitet und ihrer fünfjährigen Tochter ein Demonstrations-Starterset (Mit Pflastersteinen, "Atomkraft. Nein Danke"-Aufklebern sowie Sturmmaske) zum Geburtstag schenkt, ist sie genial. Als sie dann einsehen muss, dass sie keine 18 mehr sondern schon 44 ist liegt man vor Lachen auf dem Boden Ihre Szenen waren ein Highlight und müssen sich in Sachen Komik nicht vor Hollywood verstecken. Wenn die deutsche Filmindustrie nicht zu engstirnig in ihrem Denken ist, dürfte durchaus der ein oder anderen Filmpreis für Anna Stieblich rauspringen. Auch hat der Film kleine Seitenhiebe zu bieten die man nur im Hintergrund wahr nimmt z.B kriegt die Zeitschrift "Emma" ihr Fett weg als auch Thilo Sarrazin (Aufpassen ist hier angesagt). Was man auch noch anmerken muss, ist der tolle Soundtrack der sich toll in das Geschehen integriert. Die CD besorg ich mir auf jeden Fall.

Der vollbesetzte Kinosaal hat vor Lachen getobt und überall waren nur positive Stimmen zu hören. Ein toller Film der mich von der ersten bis zur letzen Minute bestens unterhalten hat. Deutschlands erstes Serienexperiment für die große Leinwand kann man ohne Einwände als geglückt ansehen. Meines Achtens handelt es sich bei "Türkisch für Anfänger - Der Film" um die beste deutsche Komödie seit sehr langer Zeit und sogar um eine der besten Serien-Film-Adaptionen überhaupt.

8,5/10
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