Cliffhanger
Sylvester Stallone hat schon in vielen kultverdächtigen Filmen mitgespielt. Sei es als harter Söldner in “Rambo” oder als leidenschaftlicher Boxer in “Rocky”. An diese Leistungen wird man sich auch Jahre später erinnern. “Cliffhanger” gehört nicht zu seinen stärksten Filmen, aber er kann das Publikum solide unterhalten. Doch man wird das Gefühl nicht los das da mehr drin gewesen wäre.
Der Regisseur Renny Harlin war anscheinend so begeistert von “Stirb langsam 2″, bei dem er selber Regie führte, da übernahm er gleich die Regie für einen Film mit ähnlicher Story. Er versucht das Tempo stets hoch zu halten, aber langatmige Szenen stören oft den Genuss. Das Drehbuch von Michael France, an dem auch Sly mitgeschrieben hat, besitzt ein gutes, bewährtes Konzept, doch wegen zu wenig Tiefgang und einem nicht gerade optimalen Spannungsbogen kann er sein Potenzial nicht ausschöpfen.
Sylvester Stallone spielt Gabe Walker, er arbeitet bei der Bergwacht und rettet den Menschen das Leben, die keinen Ausweg mehr in den Bergen finden können. Als ihm eines Tages ein Missgeschick passiert und er eine Freundin von ihm nicht retten kann, zieht er sich aus seinem Beruf und der Gegend zurück. Als er zu Besuch kommt, muss er seinen Freund aus den Fängen von Gangstern retten, und das heißt wieder zurück in die alte Heimat, die Berge. Sylvester Stallone kann hier in der Rolle seine ganze Physis offenbaren und glänzt damit. John Lithgow verkörpert hier den Chef der Gangsterbande, der mit allen Mitteln raus aus den Bergen will und einfach nur am Strand mit seinem Geld entspannen möchte. John Lithgow braucht nicht sein ganzes Talent zu zeigen um hier als Boss zu überzeugen. Alle anderen Darsteller sind austauschbar.
“Cliffhanger” macht eine Sache wirklich gut, und zwar die Auswahl der Location ist toll ausgefallen. Bisher hat man die Berge als Kulisse nicht so intensiv genutzt wie hier, dadurch entstanden tolle Aufnahmen in den Dolomiten. Und auch die Actionszenen in den Bergen können sich sehen lassen, vor allem die waghalsigen Stunts sehen klasse aus. Respekt an Sly, der trotz Höhenangst die Rolle angenommen hat. Die Actionszenen sind ziemlich gut und routiniert inszeniert. Die Geschichte kann aber nicht ganz fesseln und wirkt teilweise wie eine Kopie von “Stirb langsam”. Der Tiefgang fehlt auch, obwohl hier mehr drin gewesen wäre, denn Slys Charakter bot genügend Platz um ihn auszuarbeiten. Auch der Bösewicht bleibt sehr blass. Alles in allem bietet “Cliffhanger” solide Action-Unterhaltung für zwischendurch, bei dem mehr drin gewesen wäre.
6,5/10
Blitz
Wenn Jason Statham in einem Film mitspielt kann man sich auf ein Actionspektakel gefasst machen. Diesmal mischt er bei einer britischen Produktion als Cop England auf und ist auf der Suche nach einem Cop-Killer. Auch wenn die Darsteller ihren Job gut erfüllen, so ist die Story nicht voller Spannung, weswegen sich schnell Langeweile ausbreitet.
Von Elliott Lester hat man bisher nicht viel gerade gehört, und das wird wahrscheinlich auch so bleiben. Sein großes Regiedebüt mit Actionstar Jason Statham erfüllt nicht die Erwartungen, durch die schwache Erzählung entsteht fast keine Spannung. Zudem ist die Inszenierung alles anders als temporeich. Nathan Parker ist alles andere als unbekannt, mit “Moon” feierte er ein großen Erfolg bei den Kritikern. Leider ist hat er sich diesem Drehbuch keinen Gefallen getan, die Charaktere sind zwar ganz gut, aber die wendungsarme Geschichte kann die Zuschauer nicht fesseln.
Jason Statham spielt Brant, ein harter Cop, der sich von nichts sagen lässt und die Fälle mit seinen eigenen Maßnahmen löst. Als er in seinem nächsten Fall einen Cop-Killer fangen muss, ist das keine leichte Angelegenheit, denn der Täter weiß wie er sich verhalten muss. Jason Statham muss nicht groß schauspielern, man muss die Kamera nur auf ihn richten und alles läuft von selbst. Paddy Considine verkörpert den schwulen Leiter des Falles, Nash. Mit Brant gibt er ein ungleiches, aber effektives Duo ab. Paddy Considine ist sehr souverän in seiner Rolle, und auch mit Statham kann er gut harmonieren. Aidan Gillen mit den Psychopathen Weiss, der Cops hasst und sie reihenweise umbringt. Aidan Gillen ist stark in seiner Rolle, durch sein Aussehen macht er seiner Figur alle Ehre.
Der Film hätte ein so guter Film werden können. Das Thema ist sehr interessant, und mit einem ausgeklügelten Drehbuch hätte man einen tollen Psycho-Thriller mit zwei Teams gehabt. Auf der einen Seite die Cops, und auf der anderen Seite der Psychopath. Doch aus dem Streifen ist ein etwas langweiliges Werk geworden. Spannung kommt fast nie auf, die Jagd auf den Täter ist nicht spannend gestaltet und auch die kleinen Nebenhandlungen wie die von Polizistin Falls und ihr Drogenproblem lenken von der eigentlichen Story ab und sind unnötig. Ab der Mitte kommt etwas Fahrt auf, weswegen der Film keine Verschwendung ist. Zudem ist die Actiondosis nicht so hoch, was von der spannungsarmen Geschichte ablenken könnte. Die Action die aber vorkommt ist ziemlich brutal und gelungen. Die Aufnahmen von den Straßen Großbritannien sind aber ziemlich cool geworden. Auch mehr Szenen zwischen Brant/Nash wäre besser gewesen, um ihre Beziehung zu vertiefen und den Charakteren etwas Tiefe mitzugeben. Letztendlich ist “Blitz” ein eher langweiliger Thriller, der seine Momente besitzt.
4/10