rosebowl hat geschrieben:
Als "Wilderei" würde ich es auch bezeichnen, wenn ein Spieler gezielt nur gekauft wird, um andere Vereine zu schwächen, man ihn dann aber selbst nicht bzw. wenig einsetzt, wie z.B. Shaqiri. Deshalb bin ich auch ziemlich skeptisch, was die Motivation angeht, mit der man (wenn es denn wirklich so ist) Lewandowski holen will...
Ja, sowas wuerde ich auch als Wilderei bezeichnen. Aber hier hinkt das Shaqiri-Beispiel doch auch, da man Basel nun wirklich nicht als Konkurrenten ansehen kann, den man damit schwaechen will. Man muss doch bei so einem Transfer auch die Intention beachten. Shaqiri ist 21 und ein riesiges Talent, sein Potential und seine Anlagen duerfte jawohl nun wirklich jeder bei seinen Einsaetzen gesehen haben. Dass der aber nicht direkt unumstrittenener Stammspieler wird, ist jawohl glasklar ob der Konkurrenz und angesichts dessen, dass er vorher in einer wesentlich schwaecheren Liga gekickt hat. Aber Bayern muss versuchen, solche Talente zu holen.
Bei Lewandowski siehts doch aehnlich aus. Die wollen ihn jetzt scheinbar nur nächstes Jahr holen, weil sie keine 30 Millionen fuer ihn ausgeben wollen. Aber wenn ich diesen Spieler abloesefrei haben kann, dann muss ich mich doch darum bemuehen? Es weiß ja auch keiner, was Guardiola gerne haben moechte, evtl. wird dann ja auch einer der anderen Stuermer abgesägt. Wie schnell es gehen kann sieht doch jeder selbst. Vor der Saison haette vermutlich keiner vermutet, dass Mandzukic Stuermer Nummer 1 ist. Wie oft haben sich die Bayern in der Vergangenheit nach Erfolgen in der Meisterschaft zurueckgelehnt und sich passiv auf dem Transfermarkt verhalten, um dann plötzlich in der nächsten Saison unerwartete Probleme zu bekommen? Fast immer. Mir scheint, als habe man (leider) endlich daraus gelernt und verfährt nun richtig, indem man immer wieder punktuell versucht den Kader sinnvoll zu veraendern. Stagnation im Kader bedeutet Rückschritt und Bequemlichkeit, das ist einfach Fakt und deshalb kann ich ihnen da wirklich keinen Vorwurf machen.
Wilderei haben die Bayern frueher gerne betrieben. Transfers wie Rau, Hashemian, Schlaudraff waren totaler Schwachsinn, aber sowas sehe ich heute einfach nichtmehr bei denen. Und ich kann die Bayern nun wirklich auf den Tod nicht ausstehen, aber ich habe mittlerweile gelernt, deren Arbeit zu honorieren und zu respektieren. Nur manchmal, da gehen noch die Pferde mit mir durch

:lol:
@Fohlen: Wieso siehst du es auf diesem Niveau nicht so krass? Ihr habt 17 Millionen fuer Reus bekommen, Ahlen, die damals ein Abstiegskandidat in der zweiten Liga waren quasi nichts. Fuer Ahlen war der Weggang wenn man ehrlich ist also schwieriger zu kompensieren. Wo der Verein heute kickt, muss ich vermutlich nichts zu sagen

(das mache ich definitiv nicht daran fest, da gibt es gerade bei Ahlen generelle absolute Fehlleistungen).
Ich sehe halt wirklich einfach kein Problem darin, wenn ein Verein seinen Kader sinnvoll verstaerkt und dafuer dann auch andere Spieler verpflichtet. Ob Xhaka und de Jong bisher als Flop abgestempelt werden, spielt bei der eigentlichen Thematik ja keine Rolle, prinzipiell habe ich die Transfers aber als sinnvoll angewesen. Realistisch betrachtet muss man aber jetzt sagen, dass Gladbach da bislang mehr Geld verpulvert hat, als es Dortmund mit Reus oder Guendogan hat, da diese essentiell fuer deren Spiel sind. (Mal so nebenbei, wieso ueberrascht es dich bei Xhaka nicht? Ich hätte das ehrlich gesagt so nicht erwartet).
Ich verstehe auch dein Problem und bin auch der Meinung, dass es schöner wäre, wenn solche Vereine für sinnvolle Arbeit anders belohnt werden. Und auch ich würde vermutlich als Manager wahnsinnig werden, wenn ich jedes Jahr eine neue schlagkraeftige Truppe zusammenstellen muss. Aber bedauerlicherweise ist das nunmal so und ich würde deshalb den größeren Mannschaften keinen Vorwurf machen, wenn sie sich SINNVOLL verstärken.
Per se wuerde ich Gladbach jetzt aber auch nicht als so kleinen Verein ansehen, da gerade die infrastrukturellen Moeglichkeiten dort doch relativ hoch sind. In der Vergangenheit wurde dort nur natuerlich ebenfalls wahnsinnig viel Geld verbrannt, gerade wenn man bedenkt, wie quasi jedes Jahr der Kader ausgewechselt wurde. Seit einigen Jahren wird die Arbeit dort aber immer besser, sodass die Gladbacher jetzt eben auch wieder ueber die finanziellen Mittel verfuegen. Ich bezweifle, dass sich Mannschaften wie Mainz, Freiburg oder Nuernberg bei einmaliger Qualifikation fuer den internationalen Wettbewerb solch Transfers haetten leisten koennen
