like button hat geschrieben: Herrje. Ich konnte mit dem Polizeiruf gar nichts anfangen. Die Story, die sich die Drehbuchautoren da großspurig haben einfallen lassen, konnte so doch gar nicht glaubwürdig umgesetzt werden. Ein Bombe explodiert in der Allianz-Arena. Wow. Atmosphäre, null.
Ich meine, der Tunnel war nur in der Nähe der Allianz-Arena.
like button hat geschrieben:Nur ein paar umherwankende Verletzte und immer wieder die Rede davon, dass da noch 60 000 im Stadion sind. Von diesen Menschenmassen spürte man aber rein gar nichts.
Es ging um einen möglichen Menschenansturm nach Spielende. In welcher Art sollten die Massen zu spüren sein? Der zweite Täter konnte sich überall aufhalten. Außerdem sind Einzelschicksale wesentlich besser nachzuvollziehen, als 3000 Tote beim Titanic-Untergang.
like button hat geschrieben:Dann die Durchsuchungen von Sex-Messe und Bahnhof. Verwackelte Bilder von Polizisten, Hundegebell, Stöckelschuhe. Sah man den Bahnhof überhaupt? So eine Durchsuchung dauert doch bestimmt viele Stunden. Hier kam es einem vor, als wären es nur Minuten gewesen. So sollte das nicht sein.
Ja, das war nix, weil viel zu hastig und oberflächlich abgetan. Andererseits hätte sich dann die Handlung in eine andere Richtung bewegen müssen und sich noch mehr in eine Einbahnstrasse verwandelt.
like button hat geschrieben:Dann diese behelfenden Logiklöcher. Der Junge war bei vollem Bewusstsein, die Trümmer lagen nur auf seinen Beinen und auf dem Becken und er wird vom Sani einfach mal für (eh bald) tot erklärt - man müsse hier nicht mehr helfen.
Nee, der Sani hat gesagt, dass ein Bewegen der Platte quasi zum sofortigen Tod geführt hätte. Nachvollziehbar und nicht unrealistisch. Deshalb soll man z.B. bei einer Messerverletzung, bei der die Waffe im Körper stecken bleibt, diese niemals einfach so heraus ziehen.
like button hat geschrieben: Zudem erstickte dieser Kniff auch noch jegliche Spannung im Keim, da sich das Geschehen von nun an auf den Jungen konzentrieren musste und nur noch aus "nun sag schon, wo die Bomben sind. Bitte, bitte" bestand. Das ist doch keine polizeilich Ermittlung. Aber die kann man von einem jeden Moment wegpennenden Kommissaren auch nicht erwarten.
Im Gegenteil. Durch diesen Kniff sollte gezeigt werden, dass nicht jeder Bombenterrorist ein bartragender Mullah ist, sondern vlt auch nur ein sinnsuchender junger Mensch.
like button hat geschrieben: Am Ende stellt man fest, dass die Bombe nur wenige Meter weiter lag. Hatte man diese Leiche nicht untersucht? Seit dem Anschlag war doch schon fast die gesamte Nacht vergangen. Diese dahingedichtete Auflösung wirkte auch so, als hätte es einfach keinen besseren Einfall gegeben.
Eigentlich fand ich die Auflösung überraschend, aber bei genauer Betrachtung gebe ich Dir recht. Wenn die Sanis allerdings nur bei jedem Opfer Puls und Atmung kontrollierten, wäre die Bombe vlt nicht aufgefallen.
like button hat geschrieben:... um nur ein paar Dinge zu nennen, die mir missfallen haben.
Insgesamt hat man sich mit dem Thema völlig überhoben. Ein vor sich hindümpelnder, ideenloser, langweiliger Polizeiruf :|
Eines der Hauptthemen war aber auch die Unfähigkeit und der Unwille der Behörden miteinander zu kooperieren. Was ich ebenfalls für nicht utopisch halte. Gerade die Schlusssequenz (Es war Al-Quaida und basta!) ist an Realismus nicht zu überbieten. Das Böse muss ein Gesicht und einen Namen haben, ansonsten würde die staatliche Ohnmacht zu offenbar...