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von baumarktpflanze
#1380418
Das Wissenschaftsblatt National Geographic berichtet in der aktuellen Ausgabe über das Phänomen, dass im reichsten Land der Welt, den USA, immer mehr Menschen unter Hunger leiden: Betroffen sind mehr Weiße als Schwarze und mehr Übergewichtige als Schlanke.

Der Artikel ist zwar recht kurz geraten und zählt ein paar Beispiele zu viel auf, ist aber dennoch eindrücklich und äußerst lesenswert. Und wer das Heft deswegen am Kiosk nicht kaufen will, kann mit seinen Englisch-Kenntnissen das ganze auch gratis haben: Die US-Ausgabe hat das mit einer schicken Multimediapräsentation gut lesbar gemacht.

Im deutschen Heft schließt sich noch ein interessanter Artikel über Hunger in Deutschland an. Der ist aber nicht auf der entsprechenden deutschen Homepage zu finden, sondern nur am Kiosk im Heft.
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von Mew Mew Boy 16
#1381521
Benni-Mama "Große Ärsche auf kleinen Stühlen"

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»Elternabend oder Darmspiegelung? Vor die Wahl gestellt würde ich lieber zum Arzt gehen!« Benni-Mama weiß, wovon sie spricht: Intrigen und Korruption, Mobbing und Machtspiele kommen nicht nur unter Managern vor. Wo Jungs- und Mädchenmütter, Erzieher der alten Schule und Kuschelpädagogen, Kümmermamas und Karrieredaddys sich auf kleinen Stühlen zum Elternabend treffen, fliegen die Fetzen. Ob erbitterte Erörterung des Speiseplans oder Grabenkämpfe um die Organisation des Laternen-Umzugs – Benni-Mama packt aus.
Ich kam als Pädagoge irgendwie nicht um dieses sehr amüsante Buch herum. Die Autorin beschreibt den Irrsinn des Kindergartens und zeigt auf, wie kompliziert es doch zugehen kann, wenn Eltern wirklich überall mitbestimmen können. Ist ja in einigen Kitas wirklich so. Es gibt für jedes Klischee eine Figur, die aber nicht nur eindimensional bleibt.

Werdenden Müttern/Vätern (oder wenn ihr es schon seit), Erziehern und allen Anderen kann ich dieses Buch nur empfehlen. Habe Tränen gelacht und es im Reisebus auch in einem Zug durchgelesen. Liest sich sehr gut weg. Im Bus schauten sie mich schon immer komisch an, weil ich ständig gekichert und gegrinst habe. :D

10/10
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von baumarktpflanze
#1382125
Auch wenn es hier nicht ganz reinpasst - ich aber deswegen auch keinen neuen Thread aufmachen wollte - will ich dann doch mal ein Wort für zwei umstrittene Chefredakteure einlegen: Herrn Büchner vom SPIEGEL und Herrn Wichmann vom stern, der gerade geschasst wurde.

Ich finde, dass Herr Büchner beim SPIEGEL in manchen Dingen echt gute Arbeit geleistet hat. Er hat dem SPIEGEL einen neuen Look gegeben und er hat bestimmte Formen des journalistischen Schreibens gefördert, um den SPIEGEL lesbarer und unterhaltsamer zu machen, ohne dass der SPIEGEL von seinen Ursprüngen als Nachrichtenmagazin abgekommen ist.

Beispielsweise hat die Qualität des Gesellschaftsteils im SPIEGEL enorm zugenommen, auch weil die Reportage nicht mehr stur auf vier Seiten begrenzt ist, sondern auch mal fünf oder sechs Seiten bekommt‏. Ebenso finden sich inzwischen Reportagen auch in anderen Teilen des Heftes und sind - wie beispielsweise im Auslandsressort - zum Standard geworden.

Und dann ist da noch Herr Wichmann vom Stern, der gerade erst geschasst wurde: Er hat aus dem Stern auch wieder ein lesenswertes Blatt gemacht. Die Zusammenfassung der großen Geschichten in der Mitte und die Aufteilung der Kolumnen ist wirklich gut und auch wenn manches Thema da weiterhin einfach fehlplatziert ist, ist der Stern weggekommen von der Serviceillustrierten, die es in den letzten Jahren war mit Gesundheitsthemen und Beziehungsratgebern.‏

Aber leider sind beide Chefredakteure nicht gerade beliebt oder wurden geschasst, was viel mit der Nervosität zu tun hat, die gerade in der Branche herrscht und eigentlich jedenfalls beim SPIEGEL bisher nicht angebracht ist, auch wenn Herr Büchner offen sagt, dass der glaubt, dass man den SPIEGEL auch für 5 Euro verkaufen könne und das sein Ziel sei, unabhängig von irgendwelchen Preissteigerungen oder Kosten für Geschichten.‏

Die letzten Preiserhöhungen beim SPIEGEL gab es denn auch ohne jede Begründung, was die Leser erzürnt hat, aber der Auflage nicht geschadet hat. Den gleichen Weg geht gerade der Chefredakteur der Zeitschrift Impulse, der sein Blatt grade von 7,50 Euro auf direkt 9,90 Euro bepreist hat. Wahnsinnig mutig, der Schritt, aber leider macht auch er ein ziemlich gutes Blatt. Nur dass sein Blatt von Unternehmen gelesen wird, die es eh am Ende absetzen‏.
von Ghost
#1382126
Irgendwie kann ich mit diesen Nachrichtenmagazinen nicht so viel anfangen, ohne dass ich wirklich begründen könnte, warum das so ist. Vielleicht liegt's ja nur am Design und den dünnen Seiten. :lol: Aber dann nehme ich lieber eine Zeitung in die Hand.

Ich habe vor kurzem Frankenstein zu Ende gelesen. Ein sehr lesenswerter Klassiker. Und nachdem ich neulich die Verfilmung von Torka aldrig tårar utan handskar sah, habe ich nun den ersten Teil der dreiteiligen Buchreihe über die AIDS-Epidemie im Stockholm der 80er angefangen zu lesen.
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von Neo
#1382397
Zeitungen riechen einfach auch besser. :o Bin dem auch mehr zugetan, auch wenns doch etwas unpraktisch ist. Die Zeit im Zug zu lesen ist beispielsweise ein absolutes Unding, selbst wenn man sich das jeweilige Ressort herausnimmt. Da muss man dann schon so seine Falttechnik entwickeln. Ein Magazin ist da schön kompakt und lässt sich besser verstauen. Wenn ich allein schon überlege, wie viele ich noch zuhause rumliegen habe. Bei Zeitungen dürften das nur einzelne Artikel oder Interviews sein.

Ohne die Inhalte aus früheren Jahren mit den aus den letzten vergleichen zu können, aber es ist schon interessant, wie schnell sich auch im Printbereich alles verändert und das man nicht bereit ist für neue Reformen mehr Zeit zu investieren. Dass die Auflagen und die Einnahmen von Anzeigen sinken, ist da schließlich kein Einzelfall. Da fragt man sich dann schon, was man sich versprochen hatte. Das ist nichts, was man innerhalb eines Jahres wieder hieven kann, ja, wahrscheinlich lässt es sich gar nicht mehr umkehren, auch weil man es frühzeitig versäumt hat eine etwas andere, modernere Richtung einzuschlagen.
So schön und gut 'Kreativität' auch sein mag - gestern erst erfahren, dass Wichmann für das SZ Magazin verantwortlich war (meine Sympathie fliegt ihm geradezu entgegen) :o -, aber mit Peoplejournalismus erzielt man, wie die Vergangenheit zeigte, schlicht und ergreifend bessere Verkaufszahlen. Nur ist das eben auch nichts, was man jede Woche bringen kann. Mal sehen, wie lange man an Krug festhält oder ob das gar nur eine Übergangsoption ist.

Zu Büchner habe ich keine Meinung, aber löblich ist es, dass die jeweiligen Ressortleitern sowohl für den Print-, wie auch den Onlineteil verantwortlich sein sollen. Gerade SPON könnte das ganz gut tun. Vielleicht nimmt man das für sich mit, auch wenn Büchner und Saffe ihre Koffer packen müssen.
Ghost hat geschrieben:Ich habe vor kurzem Frankenstein zu Ende gelesen. Ein sehr lesenswerter Klassiker.
Definitiv. Da fällt mir gerade ein, dass ich irgendwo noch Moll Flanders und Dracula rumliegen habe.



Ich habe mir Das Nonnenturnier zu Gemüte geführt. Natürlich schön in Mittelhochdeutsch.

Eigentlich eine easy Story: Ritter knallt sich durch die City und hat seinen Spaß, bis dann mal eine Frau zu ihm sagt, dass er noch viel begehrenswerter wäre, wenn er sich entmannen würde. Also beschließt der Ritter ein ernstes Wörtchen mit dem 'Zagel' (wie es im Text so schön heißt) zu wechseln - mir war schon klar, dass mit dem Zagel das männliche Genital gemeint war, umso mehr überraschte es mich, als er (also tatsächlich der Zagel himself) mit ins Gespräch einstieg. Ist dann natürlich das Drama schlechthin, als der Ritter ihm offenbart, dass er ihn loswerden möchte und der Zagel den Ritter dann verflucht, weil er (der Ritter) ihm (Den Zagel) schließlich alles zu verdanken hat. Das Ende vom Lied ist dann, dass der Ritter den Zagel tatsächlich abschneidet und ihn unter einer Treppe im Kloster versteckt. Der Ritter wird nach seiner Rückkehr von den Frauen aus der Stadt gejagt und stirbt dann später alleine in einer Höhle.

Back to the 'Zagel' - ja, das schwächste Glied hats überlebt (Knaller, ich weiß) -, der unter der Treppe verweilt. Es fröstelt ihn und er entschließt sich, sich zu zeigen, auch wenn das für ihn den sicheren Tod bedeutet. Aber Pustekuchen. Die Nonnen sind ziemlich rattig und jede einzelne beansprucht den Zagel für sich - im Buch schön umschrieben mit "mit aufs Zimmer nehmen" und "in den Schoß legen". Man wird sich nicht einig und so entschließt man sich ein Turnier zu veranstalten. Die Nonnen zerfleischen sich dabei regelrecht, was auch in aller Ausführlichkeit beschrieben wird.

Wunderbare Novelle. Das war auch einfach mal was anderes und zudem noch sehr unterhaltsam.
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von baumarktpflanze
#1382421
Neo hat geschrieben:Ohne die Inhalte aus früheren Jahren mit den aus den letzten vergleichen zu können, aber es ist schon interessant, wie schnell sich auch im Printbereich alles verändert und das man nicht bereit ist für neue Reformen mehr Zeit zu investieren.
Naja, man hat ja schon angefangen, Dinge zu verändern: Zeitungen und Zeitschriften sind jetzt als App abrufbar und können jederzeit mobil gelesen werden, man kann auch einzelne Artikel erwerben und gerade versucht man sich an einer Kostenpflicht im Netz und verschleudert Abos für 99 cent.

Die Frage ist, ob diese Veränderungen am Ende zu spät waren oder ob sich die Art der Informationen, die wichtig sind, an sich geändert haben. In einer Zeit, in der auf Nachrichten gesetzt wird, die möglichst schnell über den Globus gesendet werden, müsste es eigentlich auch einen Platz geben für Geschichten, die nicht gleich um den Globus gesendet werden.

Wenn man die SZ heute mit einer SZ von vor ein paar Jahren vergleicht, finden sich sehr viel mehr solcher Geschichten im Blatt. Dennoch ist die SZ weiterhin eine klassische Tageszeitung, die berichtet, was am Vortag geschehen ist und soweit möglich auch einordnet. Dennoch hat auch die SZ mit einem Auflageneinbruch zu kämpfen, den die digitale Sparte nicht aufholen kann.
Neo hat geschrieben:Zu Büchner habe ich keine Meinung, aber löblich ist es, dass die jeweiligen Ressortleitern sowohl für den Print-, wie auch den Onlineteil verantwortlich sein sollen. Gerade SPON könnte das ganz gut tun. Vielleicht nimmt man das für sich mit, auch wenn Büchner und Saffe ihre Koffer packen müssen.
Was aus SPON geworden ist, ist echt ein Graus.


EDIT: Es ist übrigens Bände sprechend für die Unsicherheit der Branche, dass im stern zu den aktuellen Vorkommnissen mit Herrn Wichmann kein einziges Wort verloren wird, sondern einfach und ohne jede Erklärung der alte Chefredakteur, Andreas Petzold, wieder das Editorial schreibt. Der Leser ist doch nicht blöd :|
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von rosebowl
#1382500
Der Wind des Schicksals hat mir in seiner Weisheit ein Werk zugeweht, das an poetischer Schönheit und Romantik nur schwer zu überbieten sein wird: Hedwig Courths Mahlers "Juttas Befreiung".

Die edle Jutta von Tübingen steht unter dem Verdacht, ihren Ehegatten in der Hochzeitsnacht (die man selbstverständlich höchst sittsam mit dem Vorlesen einer Geschichte verbracht hat) vergiftet zu haben. Auch wenn sie aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden musste, lassen die Verwandten des Verblichenen und auch die Dorfbewohner sie deutlich spüren, dass sie von ihrer Schuld überzeugt sind. Nur die junge Blandine (ich weiß echt nicht, wie oft ich da "Blondine" gelesen hab :P :D ) und der neue Besitzer des Nachbargutes, Frank Rüdiger, vertrauen auf ihre Unschuld. Da Frank ihr vom ersten Moment an verfallen ist, bittet er seinen Freund, den Kriminalisten Dr. Diehl, ihre Unschuld zu beweisen. Niemand (also niemand, der weniger als 20 Seiten des Buches gelesen hat) ahnt, welches dunkle Geheimnis auf der Familie lastet...
Natürlich kommt es, wie es kommen muss - die Unschuld wird bewiesen und alle leben glücklich bis an ihr Lebensende...

Allgemeines Fazit meiner ersten Begegnung mit Frau Courths Mahler: Das ist so schnulzig, dagegen wirkt jede Telenovela sachlich wie eine Phoenix-Doku :P

Special Fazit für die Pflanze: Man reiche mir ein Bärchen. Und zwar ein teifschwarzes! :P :D
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von baumarktpflanze
#1382501
rosebowl hat geschrieben:Special Fazit für die Pflanze: Man reiche mir ein Bärchen. Und zwar ein teifschwarzes! :P :D
Bitte sehr:
versteckter Inhalt:
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Aber sag mal, wer schenkt Dir denn sowas? :mrgreen: 8)
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von rosebowl
#1382510
Danke, das gleicht den Schmalz-Overkill etwas aus... :D

Ja, wer tut sowas... Bekloppte Leute. Aber das ist ok, ich mag Bekloppte :D
von Ghost
#1382519
Neo hat geschrieben:Ich habe mir Das Nonnenturnier zu Gemüte geführt. Natürlich schön in Mittelhochdeutsch.

Eigentlich eine easy Story: Ritter knallt sich durch die City und hat seinen Spaß, bis dann mal eine Frau zu ihm sagt, dass er noch viel begehrenswerter wäre, wenn er sich entmannen würde. Also beschließt der Ritter ein ernstes Wörtchen mit dem 'Zagel' (wie es im Text so schön heißt) zu wechseln - mir war schon klar, dass mit dem Zagel das männliche Genital gemeint war, umso mehr überraschte es mich, als er (also tatsächlich der Zagel himself) mit ins Gespräch einstieg. Ist dann natürlich das Drama schlechthin, als der Ritter ihm offenbart, dass er ihn loswerden möchte und der Zagel den Ritter dann verflucht, weil er (der Ritter) ihm (Den Zagel) schließlich alles zu verdanken hat. Das Ende vom Lied ist dann, dass der Ritter den Zagel tatsächlich abschneidet und ihn unter einer Treppe im Kloster versteckt. Der Ritter wird nach seiner Rückkehr von den Frauen aus der Stadt gejagt und stirbt dann später alleine in einer Höhle.

Back to the 'Zagel' - ja, das schwächste Glied hats überlebt (Knaller, ich weiß) -, der unter der Treppe verweilt. Es fröstelt ihn und er entschließt sich, sich zu zeigen, auch wenn das für ihn den sicheren Tod bedeutet. Aber Pustekuchen. Die Nonnen sind ziemlich rattig und jede einzelne beansprucht den Zagel für sich - im Buch schön umschrieben mit "mit aufs Zimmer nehmen" und "in den Schoß legen". Man wird sich nicht einig und so entschließt man sich ein Turnier zu veranstalten. Die Nonnen zerfleischen sich dabei regelrecht, was auch in aller Ausführlichkeit beschrieben wird.

Wunderbare Novelle. Das war auch einfach mal was anderes und zudem noch sehr unterhaltsam.
Diese geilen Stories, die sich die Leut' im Mittelalter ausgedacht haben. :lol: Das hat schon so manche Vorlesung versüßt. Aber die hier kannte ich noch nicht. Auf Mittelhochdeutsch wäre mir das aber zu anstrengend. :(
Der sprechende Zagel erinnert mich aber auch an den Animationsfilm Marquis, den ich mir bisher noch nicht angeschaut habe, der aber auch ein solch ungewöhnliches Glied. präsentiert.


Wo wir vorhin von Zeitschriften redeten: Dieses Das Zeit Männer-Magazin habe ich mal durchgeblättert und fragte mich, was der Käse sollte.

Das Buch, das ich las, habe ich mittlerweile durchgelesen und werde mir ab morgen die beiden weiteren Teile zu Gemüte führen. Das Buch hält sich stark an die Serie, ich habe auch gelesen, dass das Fernsehkript zuerst geschrieben wurde, aber keine Ahnung, ob das stimmt. Im Buch bekommt man noch einen größeren Einblick in die Kindheit von Rasmus bzw. insgesamt mehr Einblick in seinen Charakter, dasselbe kann man wahrscheinlich für die anderen Figuren sagen - es ist aber auch eine Weile her, dass ich die erste Folge der TV-Serie sah.
Außerdem gibt es noch ein paar Ausführungen dazu, wie AIDS medial und in der Gesellschaft aufgenommen wurde. Jonas Gardells Mitgefühl und Appell ans Mitgefühl der Leser und sein grundlegendes Ziel, dieses Kapitel schwedischer Geschichte in den Fokus zu rücken, um zur Reflektion anzuregen, wird deutlich. Symbole wie der weiße Elch oder der Handabdruck im Fenster werden vielleicht manchmal ZU deutlich gemacht - auch in der Verfilmung werden diese Szenen ja öfter wiederholt.
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von Neo
#1382574
Habe mal eben gegooglet, weil ich meinte, dass mir das irgendwas sagt, aber irgendwe wüsste ich nicht, wie ich darauf gestossen sein sollte, weil es scheinbar keine deutsche Übersetzung gibt und die Serie bei uns auch nicht gesendet wurde (?) - wenn dann wird es höchstens ein Beitrag bei irgendwelchen Kulturmagazinen oder eben ein Artikel gewesen sein. :?
Liest du die Bücher auf schwedisch?
Ghost hat geschrieben:Diese geilen Stories, die sich die Leut' im Mittelalter ausgedacht haben. :lol: Das hat schon so manche Vorlesung versüßt. Aber die hier kannte ich noch nicht. Auf Mittelhochdeutsch wäre mir das aber zu anstrengend. :(
War relativ kurz gehalten, von daher gings auch noch. Wahrscheinlich mochte ich es auch gerade deshalb. So in Kurzform sind alle Geschichten irgendwie lustig, aber wenn man sich dann ernsthaft 9000 Verse reinziehen muss, macht das auch keine Freude mehr.
Ghost hat geschrieben:Der sprechende Zagel erinnert mich aber auch an den Animationsfilm Marquis, den ich mir bisher noch nicht angeschaut habe, der aber auch ein solch ungewöhnliches Glied. präsentiert.
Achja, da war ich mal auf einem Marquis de Sade-Vortrag, die uns im Vorfeld als 'erotischer Spaziergang' angepriesen wurde. Da wurden uns ein paar Ausschnitte vorgeführt und eigentlich hatten wir uns mit dem Prof verabredet, um uns den ganzen Film zu geben. Irgendwie sind wir mit ihm dann aber doch geschlagene fünf Stunden in der Kneipe hängen geblieben und haben mit der Partei Die PARTEI ein bisschen gefeiert und allgemein gequatscht. Aber er wollte uns schreiben, wenn er wieder mal vor Ort ist. Wäre in diesem Kreis nämlich wirklich sehr interessant gewesen. Gerade mit einer anschließenden Diskussion. :o
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von Holzklotz
#1382594
Allah, Koran und Ramadan - Alltag und Tradition im Islam
Annemarie Schimmel's introduction into muslim culture, the traditions, rules & believes of one of the biggest religions on earth is good for what it is, but lacks not neccessarily depth (as it is only an overview), but a certain seriousness.

Trying to get rid of people's prejudice towards the Islam, Schimmel presents the corner stones of said religion in different chapters while simulating an "entertaining" dialogue with some pupils of hers. This creates an atmosphere of an education lesson, a lecture so to speak. It doesn't help that Schimmel especially in later chapters comes of as cocky. This distracts from the really interesting and obviously most important aspect of this book, the information. The dialogue form might be a good tool to make the whole thing more enjoyable, but a more serious interview-style would have done the same without feeling so opinonated.

All in all 'Allah, Koran und Ramadan' might be a good starting point for people being interested in learning something about the Islam, especially for the younger audience. If you're looking for a more in-depth presentation, you can probably skip this one.
2/5
von Ghost
#1382741
Neo hat geschrieben:Habe mal eben gegooglet, weil ich meinte, dass mir das irgendwas sagt, aber irgendwe wüsste ich nicht, wie ich darauf gestossen sein sollte, weil es scheinbar keine deutsche Übersetzung gibt und die Serie bei uns auch nicht gesendet wurde (?) - wenn dann wird es höchstens ein Beitrag bei irgendwelchen Kulturmagazinen oder eben ein Artikel gewesen sein. :?
Liest du die Bücher auf schwedisch?
Ja, lese sie auf Schwedisch. Da tut man dann gleich noch was für seine Fremdsprachenkenntnisse. Serie und Buchreihe ist auch noch sehr aktuell - die drei Bücher erschienen 2012 und 2013 und die TV-Serie wurde 2012 zum ersten Mal ausgestrahlt (beantwortet also wohl die Frage, ob das Skript zuerst geschrieben wurde).
Achja, da war ich mal auf einem Marquis de Sade-Vortrag, die uns im Vorfeld als 'erotischer Spaziergang' angepriesen wurde. Da wurden uns ein paar Ausschnitte vorgeführt und eigentlich hatten wir uns mit dem Prof verabredet, um uns den ganzen Film zu geben. Irgendwie sind wir mit ihm dann aber doch geschlagene fünf Stunden in der Kneipe hängen geblieben und haben mit der Partei Die PARTEI ein bisschen gefeiert und allgemein gequatscht. Aber er wollte uns schreiben, wenn er wieder mal vor Ort ist. Wäre in diesem Kreis nämlich wirklich sehr interessant gewesen. Gerade mit einer anschließenden Diskussion. :o
Klingt doch auch sehr unterhaltsam. :lol:
von Rafa
#1382748
Hab im Urlaub INVINCIBLE von Chris Mooney gelesen. Spannender Thriller mit einer interessanten Geschichte, die teilweise aber ziemlich unglaubwürdig ist bzw. der Autor konzentriert sich auf mehrere Storylines und verliert so den Fokus. Es gibt aber viele nette Twists, der Überraschungsfaktor ist also sehr hoch. Conway ist ein Hauptcharakter, mit dem man mitfiebert. Das Ende ist offen und ich hoffe, dass die Jagd nach Faust fortgesetzt wird.
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von baumarktpflanze
#1383326
baumarktpflanze hat geschrieben:Auch wenn es hier nicht ganz reinpasst - ich aber deswegen auch keinen neuen Thread aufmachen wollte - will ich dann doch mal ein Wort für zwei umstrittene Chefredakteure einlegen: Herrn Büchner vom SPIEGEL und Herrn Wichmann vom stern, der gerade geschasst wurde.
Der nächste Chefredakteur wurde heute geschasst, aber beim Focus kann ich es immerhin ein bisschen verstehen. Wenn ein Verlag nicht weiß, was er mit seinem Blatt machen will, kann auch der Chefredakteur nichts ausrichten. Immerhin wurde Herr Quoos NACH der Layoutveränderung rausgeworfen.

Und jetzt zurück zum Thema.
von Ghost
#1385839
Dreiteilige Romanserie von Jonas Gardell fertig. Die Verfilmung hat mir dann doch besser gefallen, mich mehr berührt, Musik und Schauspieler waren toll. Der zweite Teil der Buchserie war dann der bewegendste bzw. traurigste, v.a. gegen Ende, war in der Serie ähnlich und bei den Vorkommnissen, die beschrieben werden, auch nicht verwunderlich.
Sprachlich fand ich es jetzt nicht überragend und Gardell übertreibt's manchmal mit den Metaphern - das Bild mit dem Handabdruck auf dem Fenster finde ich wunderbar, der weiße Elch ist etwas too much; aber das Problem ist dann nicht mal der Einsatz dieser Bilder, sondern die Wiederholung - immer wieder schreibt er davon, immer wieder werden ganze Sätze und Absätze wiederholt, um ihre Bedeutung rauszustreichen, um den Charakter der Romane als Mahnung und den Realitätsgehalt der Geschichten zu betonen, aber wenn man das zu oft macht, fängt es an, ein wenig banal zu wirken.
Stärker finde ich es dann, wenn der Roman wie ein Denkmal an die an AIDS Gestorbenen rüberkommt, die Freunde, die gekämpft haben und Bedeutung hatten.

x Kann jetzt nicht mehr weiterschreiben, aber jedenfalls lese ich jetzt Låt den rätte komma in (So finster die Nacht), weil der Film toll war und das Buch ist bisher auch berührend.
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von lostie
#1386758
Grad einen Artikel über einen Mann gelesen, der sich seine Zeit als Internet-Troll vertreibt. Sehr faszinierend, was Leute dazu treibt - aber auch sehr tragisch. Gleichzeitig habe ich allerdings keinerlei Mitleid, weil er seine Ansichten anscheinend durchaus ernst meint :?
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von baumarktpflanze
#1387007
Der Chefredakteur des Economist John Micklethwait hat der SZ gestern ein Interview zur Zukunft des Journalismus gegeben - und erklärt die mometane Krise auf dem Printmarkt ganz einfach:
Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:Wochenzeitungen, Magazine, Sonntagszeitungen, in Ihrem Land Die Zeit, sind Produkte, die Menschen sitzend, liegend, während eines entspannten Wochenendes lesen wollen. Das Netz befriedigt solche Bedürfnisse nicht sehr gut. Es geht also um eine bestimmte Art des Lesens. Sich vorbeugen, die Maus anfassen und die Tastatur bedienen hier – und dort sich zurücklehnen und entspannter und gleichzeitig konzentrierter lesen. Das iPad und der Kindle kamen dem Printmagazin sehr viel näher als das Internet und waren darum auch eher eine existenzielle Bedrohung. Man kann mit dem Magazin in die Hängematte, mit dem iPad auch. Die Bedrohung war, dass man unser Hauptprodukt plötzlich anders konsumieren konnte – zum ersten Mal in 170 Jahren. Es gab endlich eine zurückgelehnte Alternative zum Papier.
Das interessante Interview ist leider nur kostenpflichtig über das SZ-Archiv abrufbar.
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von Tanja Timanfaya
#1392449
Wenn dir jemand, den du nur übers Internet kennst und nie persönlich getroffen hast, sagt, dass du ihm vertrauen sollst, was er mit dir vorhat, wird dir gefallen ... sollten eigentlich alle Alarmglocken angehen!
Was aber, wenn dieser Mensch dein deutschsprachiger Lieblingsautor ist, der dir mit diesen Worten eines seiner neuesten Werke aufdrängen will? Ich hab's ausprobiert und kann sagen ...

siehe Buchrezension
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von Holzklotz
#1394509
Amanda Coplin - The Orchardist
The Orchardist by Amanda Coplin, her first published novel, shines with its flowing prose, a stand-out in an otherwise thought-provoking engaging read. Set in the Northwest of America at the turn of the 20th century, the novel depicts the life of the Orchardist Talmadge and two girls who stumble upon his land as they are hiding from a horrid man scaring them for life. As the story unfolds Talmadge and the girls start to bond only to be ripped apart, which sets in motion a lifelong search for themselves full of doubt and suffering.

Talmadge as the center of Amanda Coplin's tale is a strong main character. His self-loaded task of raising the girls after living most of his life in loneliness, tests his faith in himself and in fate. Joggling his desire to be a good man and his own well-being, Talmadge makes this book an more than interesting read. But Coplin didn't stop there and created a fascinating world, that sometimes can seem other-worldly, but fits perfectly.

The story can drag at times a bit and a certain chapter towards the end felt out of place, which took me out of the story. The only time I felt Amanda Coplin just wanted to say something she felt was important, but couldn't actually fit it in the story itself. All in all The Orchardist is to recommend. Strong characters, fascinating thoughts and heartbreaking moments make it worth your time.
4/5
von Stefan
#1394564
Die willst eure Kreuzfahrt stornieren, weil du nach nem Buch Angst vor Meerjungfrauen und Monsterwellen hast? Ist das dein ernst? :shock:
von Stefan
#1394575
Davinia-EP hat geschrieben:Nein, mein Humor, den ich für erkennbar hielt. Sorry.

Man kann eine gebuchte Reise in der Regel nicht stornieren.
Kommt auf die Reise an ;D Und na ja - hier ist alles möglich, mich schockt also nichts mehr :P :lol:
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