Zeitungen riechen einfach auch besser.
Bin dem auch mehr zugetan, auch wenns doch etwas unpraktisch ist.
Die Zeit im Zug zu lesen ist beispielsweise ein absolutes Unding, selbst wenn man sich das jeweilige Ressort herausnimmt. Da muss man dann schon so seine Falttechnik entwickeln. Ein Magazin ist da schön kompakt und lässt sich besser verstauen. Wenn ich allein schon überlege, wie viele ich noch zuhause rumliegen habe. Bei Zeitungen dürften das nur einzelne Artikel oder Interviews sein.
Ohne die Inhalte aus früheren Jahren mit den aus den letzten vergleichen zu können, aber es ist schon interessant, wie schnell sich auch im Printbereich alles verändert und das man nicht bereit ist für neue Reformen mehr Zeit zu investieren. Dass die Auflagen und die Einnahmen von Anzeigen sinken, ist da schließlich kein Einzelfall. Da fragt man sich dann schon, was man sich versprochen hatte. Das ist nichts, was man innerhalb eines Jahres wieder hieven kann, ja, wahrscheinlich lässt es sich gar nicht mehr umkehren, auch weil man es frühzeitig versäumt hat eine etwas andere, modernere Richtung einzuschlagen.
So schön und gut 'Kreativität' auch sein mag - gestern erst erfahren, dass Wichmann für das SZ Magazin verantwortlich war (meine Sympathie fliegt ihm geradezu entgegen)
-, aber mit Peoplejournalismus erzielt man, wie die Vergangenheit zeigte, schlicht und ergreifend bessere Verkaufszahlen. Nur ist das eben auch nichts, was man jede Woche bringen kann. Mal sehen, wie lange man an Krug festhält oder ob das gar nur eine Übergangsoption ist.
Zu Büchner habe ich keine Meinung, aber löblich ist es, dass die jeweiligen Ressortleitern sowohl für den Print-, wie auch den Onlineteil verantwortlich sein sollen. Gerade SPON könnte das ganz gut tun. Vielleicht nimmt man das für sich mit, auch wenn Büchner und Saffe ihre Koffer packen müssen.
Ghost hat geschrieben:Ich habe vor kurzem Frankenstein zu Ende gelesen. Ein sehr lesenswerter Klassiker.
Definitiv. Da fällt mir gerade ein, dass ich irgendwo noch
Moll Flanders und
Dracula rumliegen habe.
Ich habe mir
Das Nonnenturnier zu Gemüte geführt. Natürlich schön in Mittelhochdeutsch.
Eigentlich eine easy Story: Ritter knallt sich durch die City und hat seinen Spaß, bis dann mal eine Frau zu ihm sagt, dass er noch viel begehrenswerter wäre, wenn er sich entmannen würde. Also beschließt der Ritter ein ernstes Wörtchen mit dem 'Zagel' (wie es im Text so schön heißt) zu wechseln - mir war schon klar, dass mit dem Zagel das männliche Genital gemeint war, umso mehr überraschte es mich, als er (also tatsächlich der Zagel himself) mit ins Gespräch einstieg. Ist dann natürlich das Drama schlechthin, als der Ritter ihm offenbart, dass er ihn loswerden möchte und der Zagel den Ritter dann verflucht, weil er (der Ritter) ihm (Den Zagel) schließlich alles zu verdanken hat. Das Ende vom Lied ist dann, dass der Ritter den Zagel tatsächlich abschneidet und ihn unter einer Treppe im Kloster versteckt. Der Ritter wird nach seiner Rückkehr von den Frauen aus der Stadt gejagt und stirbt dann später alleine in einer Höhle.
Back to the 'Zagel' - ja, das schwächste Glied hats überlebt (Knaller, ich weiß) -, der unter der Treppe verweilt. Es fröstelt ihn und er entschließt sich, sich zu zeigen, auch wenn das für ihn den sicheren Tod bedeutet. Aber Pustekuchen. Die Nonnen sind ziemlich rattig und jede einzelne beansprucht den Zagel für sich - im Buch schön umschrieben mit "mit aufs Zimmer nehmen" und "in den Schoß legen". Man wird sich nicht einig und so entschließt man sich ein Turnier zu veranstalten. Die Nonnen zerfleischen sich dabei regelrecht, was auch in aller Ausführlichkeit beschrieben wird.
Wunderbare Novelle. Das war auch einfach mal was anderes und zudem noch sehr unterhaltsam.