- Sa 20. Sep 2014, 21:22
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Grand Theft Auto V
Bis auf wenige Krawallausflüge in Vice City (und GTA 2) hatte ich ansonsten - wie ich selber feststellen musste - keinerlei Berührung mit dem GTA-Franchise, obwohl es selbstredend weltbekannt ist. Von Rockstar habe ich zuvor lediglich Red Dead Redemption, Bully und das von Team Bondi entwickelte LA Noir gespielt - und keines dieser jemals beendet.
Grand Theft Auto V hat, um das gleich vorneweg zu sagen, mich umgehauen. Los Santos & Umgebung sind beeindruckend umgesetzt worden, technisch ist das auf den alten Maschinen, eine Meisterleistung. Mit viel Liebe zum Detail wurde ein wunderschöner Sandkasten zusammengesetzt in dem es Spaß macht, sich zu bewegen. Sei es bei Nacht durch die Straßenschluchten zu jagen, mit dem Flugzeug die kargen Landschaften zu bestauen oder mit dem Mountainbike einen ewig langen Abhang hinunterzustürzen. Der Kern von GTAV sind jedoch die Charaktere. Mit der Möglichkeit dieses Mal gleich drei Protagonisten zu spielen, ist Rockstar schlichtweg ein Geniestreich gelungen. Das ständig mögliche Wechseln zwischen den drei sehr verschiedenen Typen lässt kaum Eintönigkeit reinkommen, Abwechslung ist garantiert. Auch die etlichen Nebencharaktere machen Spaß und bieten herrliche Dialoge. Die Story selber klingt ziemlich unambitioniert, fügt sich in meinen Augen aber perfekt in das Spielkonzept von Grand Theft Auto ein. Wo ich bei Red Dead ob des festgelegten Zieles Lust verlor für Jedermann lästige Aufgaben zu erfüllen, konnte ich hier nicht abwarten zu beobachten, was die Michael, Trevor und/oder Franklin als nächstes anstellen. Das Pacing insgesamt hat mir hervorragend gefallen.
Zu den oft kritisierten Shooting- und Drivemechaniken kann ich nicht viel sagen, da fehlen mir schlichtweg vergleichbare Preferenzen. Ich hatte mit diesen aber keinerlei Probleme, fande sie eher als sehr gut. Damit ist GTAV das erste Rockstar-Spiel, dass ich zu Ende spielen konnte (Nicht zu bedenken, dass ich viele Nebenstories etc. verpassen werde - nach der Story ist bei mir aber immer irgendwo die Luft raus). Habe echt nicht viel zu kritisieren. Das waren knapp 40 Stunden reinste Spielfreude und somit landet GTA neben den Bioware-RPGs in die kleine Kategorie der Spiele, die ich ohne viel nachzudenken Vollpreis kaufen werde.
10/10
Metal Gear Solid
Habe mir während des derzeitigen Classic Game-PSN Sales das originale MGS sowie die MGS HD Collection (MGS2 & MGS3 & MGS Peace Walker) zugelegt. Bei Metal Gear Solid hatte ich zunächst arge Bedenken, nach meiner desaströsen Erfahrung mit dem ersten Silent Hill, dass heutzutage kaum mehr steuerbar und dementsprechend unspielbar geworden ist. Diese wurden hier jedoch alsbald beseitigt. Ein Stealthspiel durch und durch, kontrolliert sich das 3D-animierte Spiel eher wie ein top-down Vertreter des Genres (z.B. natürlich Metal Gear 1 & 2). Auch ansonsten geht das Gameplay leicht von der Hand, ein faires Speicher- und Restartsystem lassen auch derartige Sorgen schnell abbrennen. Storytechnisch erwartet hier einen ein Kojimaspiel, soll heißen: Viel Dialog und Cutscenes. Diese sind, gerade in der deutschen Übersetzung, teils echt zum Augenrollen, aber alles in allem durchaus servierbar und letztendlich sehr unterhaltsam.
Insgesamt ist Metal Gear Solid ein überraschend rundes Paket. Es wundert mich rückblickend nicht, dass dieses Spiel sehr erfolgreich war und das Franchise so erfolgreich über die Generationen gebracht hat. Ich werde schauen, wie sich das in der PS2-Ära fortsetzt, inwiefern Kojima mit seiner Geschichte Amok gelaufen ist und ob es sich weiterhin so maßgeschneidert zu einem Ganzen angepasst hat, aber bis hierhin bleibt zu sagen, dass MGS ein klasse und nur zu empfehlendes Spiel ist.
8/10