Zunächst mal: Ich habe die Daten meines Kollegen nicht vorliegen und kann somit auch keine konkrete Auskunft darüber geben, wie sich die von ihm analysierten Zahlen zusammensetzen. Ich möchte dennoch etwas zu dem Thema sagen, da es vielleicht die Aussagekraft von Quoten ein wenig relativiert und zeigt, dass man die Werte nicht immer als "in Stein gemeißelt" betrachten darf.
Es gibt bei der Analyse von Einschaltquoten die grundsätzliche Problematik der vorläufigen und endgültigen Daten. Aus den vorläufigen Daten konstituiert sich unsere tagesaktuelle Quoten-Berichterstattung. In der Regel drei Tage später gibt es dann noch die endgültigen Daten, die noch so Sachen wie zeitversetzten Konsum durch Aufzeichnungen etc. beinhalten. Diese Daten sind in der öffentlichen Berichterstattung weitaus weniger präsent, da am Donnerstag kaum ein Hahn mehr danach kräht, welche Quoten der aktuelle "Tatort" eingefahren hat.
Gleichwohl sind diese endgültigen Daten aber in der Regel die Basis für unsere Quotenchecks, da uns Media Control diese hierfür zusendet. Die unterscheiden sich in aller Regel nicht wirklich signifikant von den vorläufigen Werten, aber sie divergieren halt schon ein wenig davon. Wenn wir dann auch noch unseren Quotencheck 1-2 Tage nach dem Ausstrahlungsende platzieren (was oftmals einfach sinnvoll ist, damit es für die Leser nicht schon zum "kalten Kaffee" wird), müssen wir für die jeweils letze(n) Folge(n) wiederum auf die vorläufigen Werte zurückgreifen, hier vermischen sich die Zahlen also hin und wieder etwas.
Bei "The Voice of Germany" gibt es zusätzlich noch die Problematik, dass vor allem die Live-Shows am Ende fast eine Stunde länger sind als die Blind Auditions oder Battles. Hier ist jetzt die Frage, wie wir den Mittelwert berechnen. Die eine Möglichkeit ist, dass wir einfach nach Folgen gehen, also eine drei Stunden lange Show gleich behandeln wie eine gut zwei Stunden lange. Die andere Möglichkeit ist, dass man hier wirklich nach Minuten geht. Je nachdem, welche Methode man anwendet (halte beide für nachvollziehbar), entstehen abermals leicht divergente Werte.
Ich kann sehr gut verstehen, dass du als Leser dann verwirrt bist, aber ich möchte dir mit diesem Beitrag hier einfach aufzeigen, dass diese kleinen Differenzen schnell auftreten können. Und letztlich solltest du dir als "Aussage" der Werte memorieren, dass beide Staffeln im Mittel gleich erfolgreich liefen.
Aber danke für die Anmerkung. Ich glaube, in unserer Alltags-Berichterstattung über Quoten gehen solche Feinheiten immer ein wenig unter.
Fohlen