Da ist es dann auch schon wieder, dieses "Ich bin ja dafür, aber".
Erstmals ist es natürlich schwach auf die berufliche Situation einer Diskussionsteilnehmerin zu verweisen, was wären denn deine Punkte gegen ihre Argumentationen?
Generell ist das immer ein Zeichen von einem Privileg, wenn man anderen sagen kann "So nicht". Es scheint viel mehr um den Ton zu gehen als um den Inhalt. Man weiß ja aber über seine Stellung in der Gesellschaft. Siehe auch Frauen wie Thomalla "Mich betrifft es nicht" (oder sie merkts halt nicht) also ist es unwichtig oder gleich falsch. Da helfen dann auch Studien nicht viel weiter. Da wäre ja auch die Frage wo eine Frau mit ihrem Intellekt und ihrem Talent (und ohne ihre Mutter) wäre, wenn sie nicht als attraktiv erachtet würde. Ich denke mal, dann würde sie die Sache eher anders sehen. Insofern kann ich sie ja verstehen, sie profitiert deutlich mehr von so einer Welt als eine kompetente "hässliche" Frau.
Um es deutlich zu machen: Wenn unterdrückte Gruppen, und das sind Frauen weltweit ganz sicher, sich gegen ihre Unterdrücker auflehnen, dann geht es nicht darum deren Gefühle zu schonen oder auf den Ton zu achten. Martin Luther King sprach auch darüber, dass ihn häufiger die Mitte der Gesellschaft aufregt als der KKK, weil sie eben immer darauf verweisen, dass man bitte schön geordnet demonstriert und sich ja nicht zu laut aufregt, das man selbst beim Tierazt nur durch die Hintertür reindarf, weil man beim Allgemeinarzt nicht behandelt wird und wenn die Weißen die Schwarzen beim Tierarzt sehen dort auch nicht mehr ihre Hunde hinbringen.
Die Femen sind ein Teil der Bewegung, man kann nicht einerseits ständig Frauenstimmen wegdiskutieren oder schlichtweg ignorieren und ihnen dann vorwerfen, dass sie sich ausziehen. Das funktioniert nunmal, bisher hats immer mehr Reporter gegeben, wenn angekündigt wurde, dass sich Frauen bei einer politischen Diskussion ausziehen.
Genau deswegen sprechen wir ja auch gerade über die Femen, wenn sie angezogen wären, dann würden die meisten sie nicht kennen.
Das ist in etwa so wie von Frauen erwarten sich zu schminken und dann aufregen, wenn Frauen lange brauchen. Siehe auch:

Warum brauchen denn viele Frauen so lange im Bad? Weil die Gesellschaft es erwartet. Meinste eine Frau, die aussieht wie Armin Rhode würde Hauptrollen bekommen? Oder überhaupt gut geschriebene Rollen, die sich nicht über sie lustig machen?
Warum haben denn die allermeisten Frauen einen regelrechten Körperhass? Das wird dann lustig mit "Problemzönchen" abgetan oder "die fischt doch nur nach Komplimenten" Wenn du allerdings den ganzen Tag mit solchen Idealen konfrontiert wirst hat das einen immensen Effekt.
Oder warum gehts bei weiblichen Politikerinnen immer ums Aussehen, nicht um die Kompetenz? Weil das in der Gesellschaft für Frauen immernoch das Wichtigste ist.
Bei Magic Mike hat man gesehen, wie es doch so einigen Männern zu schaffen gemacht hat zu sehen, dass Frauen eben nicht auf den "dadbod" stehen, sondern auch einiges erwarten und eben ganz sicher visuell sind. Das sind ja alles so Märchen von wegen "Frauen sind nicht visuell erregt und wollen nur feste Beziehungen".
Nur weil hier keine Frauen gesteinigt werden heißt es nicht, dass hier Frauen gleich berechtigt sind.
Ich weiß auch nicht was an einem Aufschrei falsch sein soll in dem Männern näher gebracht wird was für so viele Frauen Alltag ist. Ich weiß nicht wie sich bspw heterosexuelle Männer fühlen würden, wenn sie ständig von körperlich überlegenen Schwulen und in übergeordneter Funktion (Chef oder Polizist) bedrängt würden. Und wenn sie sich dann beschweren "Stell dich nicht so an!"
Es ist gut, dass über sowas endlich mehr öffentlich diskutiert wird, das braucht man nicht gleich abkanzeln nur weil es einen nicht selbst betrifft oder man es nicht für wichtig erachtet. Anstatt sowas zu sagen könnte man auch einfach mal zuhören.
Ich meine selbst Sophia Thomalla gibt mittlerweile zu, dass es eben doch einen Gender Pay Gap gibt, Frauen bekommen weniger Geld für die gleiche Arbeit und alleine das scheint vielen zu Gefallen, anders ist diese ewige Kampagne dagegen gar nicht zu verstehen. Es wird keinem was weggenommen, wenn Frauen fair bezahlt werden.
Dass Frauen weniger bekommen ist eben auch ein Zeichen von weniger Respekt für das gesamte Geschlecht.