Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von rosebowl
#1496457
Gott sei Dank geht er. Ich meine, Reich-Ranicki war auch arrogant, aber er hatte dabei wenigstens sowas wie Niveau. Der Biller ist einfach nur eine Giftspritze.
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von Neo
#1496465
Der war auch nur so extrem anstrengend, weil Westermann ein unglaublich schwacher Gegenpart ist. Ich hätte mir da manchmal etwas mehr Spontanität und Know-How gewünscht. Aber gut. Ein seichtes, nettes Gespräch wäre auch mal was.

edit: Vor allem hat sich Elke damals für Lesen! entschieden, weil sie eben keine Lust hatte Literatur niederzumachen, sondern die Lust am Lesen zu fördern. Da war das Buch im Fokus und nicht die Paukenhauerei.

edit2: Ich wäre ja für Scheck, aber das kann man knicken.
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von rosebowl
#1496470
Echt? Für mich war die Westermann immer die größte Unterhaltung an dem ganzen, weil sie es drauf hatte, den Biller so richtig schön auflaufen zu lassen. Er provoziert, sie läßt ihn gegen die Wand laufen. Und das total charmant und ohne irgendwelche Giftereien. Also das war für mich das einzig positive an der Tatsache, dass der Biller dabei war.
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von Kunstbanause
#1496482
Biller fand ich halt einfach nur... selbstdarstellerisch. Es ging ihm selten ums Buch, sondern ums Rechthaben. Und Westermann sagt halt mit ihren einfachen und trivialen Worten so gar nichts.
Den Scheck mag ich nicht, der hat irgendwas Selbstherrliches an sich, das ich nicht erklären kann, mich aber abstößt. Aber generell kann man das LQ mittlerweile knicken. Zu exponierte Gestalten versuchen in viel zu begrenzter Zeit ihre Meinung zu mehreren Büchern runterzureißen. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass man sich Literaturkritik im TV schenken kann.
von hanzumon
#1498069
Schade, dass Biller gegangen ist. War doch das Salz in der Suppe. Westermann war total langweilig und dann geht Biller?

Nachfolgerin ist auch schon bekannt: Thea Dorn

Hoffentlich ist die auch ein bisschen bissig und kritisch, sonst verkommt der Talk zum Kaffeeklatsch über Bücher :oops:
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von Neo
#1498074
hanzumon hat geschrieben: Nachfolgerin ist auch schon bekannt: Thea Dorn

Hoffentlich ist die auch ein bisschen bissig und kritisch, sonst verkommt der Talk zum Kaffeeklatsch über Bücher :oops:
Na, das ist ja offenichtlich das neue feste Konzept und bei Thea mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Fand die zwar immer etwas verbissen/streng (ich finde das richtige Wort nicht), aber die hat eigentlich immer nachvollziehbare Kritik und nicht nur der Kritik wegen.
von Familie Tschiep
#1498197
hanzumon hat geschrieben:Nachfolgerin ist auch schon bekannt: Thea Dorn

Hoffentlich ist die auch ein bisschen bissig und kritisch, sonst verkommt der Talk zum Kaffeeklatsch über Bücher :oops:
Ja, ist sie.
An sich eine gute Wahl!
Zuletzt geändert von Familie Tschiep am Sa 4. Mär 2017, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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von Fernsehfohlen
#1499924
Sehe ich auch so. Fand es auch ganz angenehm, dass da mal niemand irgendwem mangelnde Intelligenz oder Kompetenz vorgeworfen hat und habe der Runde generell gerne zugehört. Zum Glück wirkt die Dorn auch nicht so farblos wie der Weidermann und mitunter auch die Westermann, sondern hat schon eine spitze Zunge - aber eben ohne diese dauertriefende Biller'sche Arroganz und Herablassung.

Die Bücher fand ich leider nicht so spannend, mit Ausnahme des letzten vielleicht, wobei ich auch hier zwar an der Grundthematik "Künstlerleben in einem autoritären Regime", aber nicht so an dem Protagonisten des Werkes interessiert bin.


Fohlen
von magister wigbold
#1499930
Solider Auftritt der blutrünstigen Thea. :) Weiterhin positiv zu vermerken, dass Biller weg ist. So ein arroganter Rotzlöffel (angeblich brillant – jedoch ist sein eigenes literarisches Werk äußerst überschaubar, und wenn einer mit ebenso selbstherrlichen wie apodiktischen Statements wie „Das ist kein Schriftsteller.“ „Das ist kein Schriftsteller.“ bei Kritikastern punkten kann, so ist es nicht gut bestellt um die Literaturkritik der Gegenwart).
Anfangs dachte ich, die drei Damen buttern Weidermann vollständig unter, aber er zeigte dann doch immer mal wieder, dass er der Moderator ist.
Von den Büchern werde ich keines lesen. Der Roman über Schostakowitsch ist vielversprechend, aber über die Thematik habe ich bereits viel gelesen. Man sollte zuweilen vielleicht auch mal einen Klassiker besprechen, denke ich, wobei mir gerade die klassische Runde um Ranitzki einfällt, die mal "Lord Jim" von Joseph Conrad besprach - sehr hübsch, als sich ein Kritiker massiv beschwerte, dass die erste Frau in dem Roman erst auf Seite ... auftaucht - Kunststück, ist es doch ein Seefahrerroman des 19. Jahrhunderts :D
von hanzumon
#1499936
Also ich habe Maxim Biller schon vermisst. Der war schwer zu ertragen, hat aber dafür auch ordentlich auf viele Bücher draufgehauen.

Thea Dorn ist zwar auch kritisch, jedoch war das gestern irgendwie eine ziemliche Kaffee-Klatsch-Sendung. Die Bücher waren diesmal thematisch auch eher langweilig. Am ehesten war noch das Walser-Buch spannend.

Bisschen "mehr Streit" und "mehr Diskussion" darf schon sein. Wenn ich denke, wie bei Ranicki damals immer die Fetzen geflogen sind.

Außerdem ist die Sendezeit immer noch zu kurz. 60 Minuten sollten die vier Bücher schon bekommen ...

Also die Um-Besetzung hat mich nicht vom Hocker gehauen. Das muss noch besser werden!
von DerHans
#1503253
Ich bin auch ein Fan des alten Quartetts gewesen und stand der Neuauflage kritisch gegenüber, da ich der Ansicht war, dass man an die Dynamik von damals nicht herankommen könnte. Außerdem fehlen mir heute Figuren, die das intellektuelle Format von Reich-Ranicki, Karassek und Löffler haben. Die Runde ist ja diesbezüglich mit der Frau Westermann genau im Gegenteil besetzt worden. Weidermann ist für mich als Moderator auch eine schwache Besetzung, weil ihm die Gravität eines Reich-Ranicki total abgeht.
Biller gefällt mir, aber braucht meiner Ansicht nach einen starken Gegenpart, der ihm leider gefehlt hat. Was bringen die besten Provokationen, wenn sie nur untergehen oder in dem leidigen Hausfrauengewäsch ertränkt werden.

Ich habe so die ersten paar Folgen geschaut, mal zur Hälfte, mal nur ein paar Minuten und danach ist das Interesse komplett verloren gegangen. Die nächste Folge werde ich aber wieder schauen, in der Hoffnung, dass Claus Peymann einen angriffslustigen Tag erwischt.
von hanzumon
#1503785
Die letzte Ausgabe mit Claus Peymann als Gast war wirklich gut. Lag auch daran, dass die Sendung 10 Minuten länger ging und somit genug Zeit war, jedes der vier Bücher genauer zu besprechen.

Hoffentlich bekommt die Sendung bald dauerhaft 60 Minuten Zeit. Weniger Hektik und mehr Inhalt. Kann doch nichts so schwer sein!!!
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von Neo
#1541454
Puh, das war unangenehm. :')
Das "neue" literarische Quartett ist gar nicht mal so berauschend. Thea Dorn mochte ich zuletzt nicht mehr so gerne, einfach weil mir ihre Art zu reden und die Rhetorik im allgemeinen nicht wirklich gefallen mag und ich es auch leicht zum Fremdschämen finde, wenn sie so ostentativ beleidigt ist, dann selbst beleidigend wird und/oder versucht schlagfertig zu sein. Beispiel gefällig? Bitte klicken.
Nun, als Leiterin der Runde war das leider nicht besser. Die Zeit (wie beim letzten Quartett) zu kurz, ihre Überleitungen zu gehackt, die Vorstellung der Gäste zu langweilig und schrecklich unangenehm. Die Entscheidung drei wechselnde Gäste und nicht mindestens einen Stammleser dabei zu haben, ist meiner Meinung nach auch nicht die beste. Mir war das alles zu geschwätzig.

Habe übrigens den Literaturclub vom SRF für mich entdeckt. Die Moderatorin ist so toll und besonders mit Philipp Tingler (im Beispielvideo zu Thea Dorn zu sehen) und Elke Heidenreich ist das ein riesen Spaß. Da wird noch richtig gestritten und die Bücher alle schön zerlegt. :heart_eyes_cat: