#1523243
Ist ja alles richtig, aber hier fehlt mir etwas die Einordnung. Ohne eine solche Einordnung ist die Überschrift etwas „unfair“ und die Beurteilung nicht ganz richtig, wie ich finde.

Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften war Deutschland jeweils noch im Turnier: 2014 ging es im zweiten Halbfinale darum, den Finalgegner der Deutschen zu ermitteln (was die besonders hohen Werte erklärt). Auch 2010 war noch nicht klar, ob Deutschland ins Finale einzieht oder im Halbfinale ausscheidet, da man das zweite Halbfinale hatte. – Dieser Zusammenhang ist doch offensichtlich. Die Eigendynamik, von der hier die Rede ist, beruhte gerade darauf, dass Deutschland jeweils noch um den Titel mitspielte: Deshalb hatte man ein besonders großes Interesse an den anderen Mannschaften.

Vor diesem Hintergrund sind die leicht schwächeren Quoten des gestrigen Spiels zwar nicht sensationell gut, aber schon respektabel, auf jeden Fall nicht „enttäuschend“.

Die deutlich niedrigere Quote des zweiten Halbfinals von 2006 ist wiederum damit zu erklären, dass Deutschland frisch ausgeschieden war. So konnte noch kein „Erholungseffekt“, wie wir ihn bei dieser WM doch einigermaßen erleben, eintreten.