Jep, gab es selbst bei FOX schon mindestens bei Fringe und Dollhouse unter Kevin Reilly, der damit aktuell wieder bei TNT/TBS experimentiert. Wurde bei FOX damals schnell wieder aufgegeben, weil unterm Strich halt weniger hängen blieb als mit normaler Werbebelastung und die Quoten nicht davon profitierten.
Da das Modell bei FOX nach fast 10 Jahren Pause wieder ausgegraben wurde, könnte man es aber dennoch als neu bezeichnen. Experimentell ist es auf jeden Fall noch, da es leider vermutlich genau so schnell wieder beendet wird. :lol:
Wichtig ist ja sowieso nur, ob die Autoren schon beim Schreiben darauf vorbereitet waren und wie sie mit dem veränderten Rhythmus und der zusätzlichen Zeit umgehen. Bei Fringe wirkten die 50 Minuten Folgen damals ja eher so, als hätte man die Folgen nur mit Material aufgebläht, das normal unterm Schneidetisch gelandet wäre.
Nach dem Staffelauftakt könnte ich noch nicht sagen, ob The Orville Staffel 2 bessere Verwendung für die 8 Minuten gefunden hat, weil das eine ungewöhnlich zersprenkelte Episode voller separat ablaufender Miniplots und ohne echten A-Plot war. Zumindest gab es dadurch die Gelegenheit Nebencharakteren einen Plot zu spendieren, die sonst nur kurz durchs Bild gelaufen wären. (Wortwörtlich, denn Alaras Date ist der überfreundliche Alien, der in Staffel 1 fast nur als Running Gag im Aufzug fungieren durfte.)
redlock hat geschrieben:Steuergeschenke für eine bestimmte Staffel sind leider keine Garantie dafür, dass die dann auch tatsächlich kommt.
Garantie natürlich nicht. Es wurden ja selbst schon Serien abgesetzt, die offiziell verlängert waren (wie Tell Me You Love Me oder Luck auf HBO oder zuletzt People of Earth von TBS), aber zumindest steigt die Wahrscheinlichkeit bei einem so großen Betrag.
Während die lineare Ausstrahlung von The Orville sicher bald nur noch deprimierende Zahlen merklich unter der 1,0 abliefern und für FOX unrentabel wird, gehe ich auch davon aus, dass die Streamingzahlen und die kleine, aber harte weltweite Fangemeinde die Serie durchaus interessant für Disney machen. Star Trek Discovery z.B. würde auf einem Network sicherlich keine besseren Werte holen und ist trotzdem das Kronjuwel von CBS All Access. Zudem braucht sich der Sender FOX zwar nicht mehr um MacFarlane bemühen, aber Disney will ihn sicher nicht an Netflix verlieren. Ginge es nur um die Ausstrahlung auf FOX würde ich The Orville weniger Chancen auf eine dritte Staffel als The Punisher (
) einräumen, aber so sehe ich die Wahrscheinlichkeit nach genauerer Betrachtung bei über 50 %.
btw. MacFarlane & Disney.
Dieses Interview von 2011 liest sich heute interessanter als damals:
https://www.hollywoodreporter.com/news/ ... ist-246805
Though he dabbled in theater and then stand-up comedy (an impression of Bill Clinton talking to Scooby Doo was a standout) during his time at Rhode Island School of Design, MacFarlane was there to become an animator. A career at Disney, which had just released Beauty and the Beast, was his dream job. "That's until I found out that it was essentially Theresienstadt," he cracks, referencing the Nazi concentration camp known for what appeard to be a thriving cultural scene. During those college years, he became fixated with a newer series called The Simpsons, which he believed was rewriting all of the rules of the primetime animation genre. (He still watches on occasion.) Among the draws was its less-is-more visual style, which MacFarlane claims is the secret to the genre. "It's the simplicity," he explains, arguing if The Simpsons was animated by Disney, it would be "a hundred times" less funny.
MacFarlane is particularly eager to reboot one of his favorite franchises, Star Trek, for TV. "I don't know who would give me the keys to that car," he jokes, acknowledging that the films have been so profitable for Paramount that he isn't so sure they have a lot of interest in getting back into the TV business. "But I’d love to see that franchise revived for television in the way that it was in the 1990s: very thoughtful, smartly written stories that transcend the science fiction audience.”
Tja, da ihm keiner die Schlüssel zu Star Trek gegeben hat, hat er das Raumschiff letztlich einfach geklaut und umlackiert. Wenn er den Theresienstadt-Vergleich heutzutage in einem Interview bringen würde, könnte er wahrscheinlich fliegen, wenn der Twittermob nur heiß genug darauf anspringt. :lol: