Princeps hat geschrieben:Welche undifferenzierte Auseinandersetzung? Es gibt genug repräsentative Studien, zum Beispiel die von Decker und Brähler 2018, die zeigen, dass die AfD bei der letzten Bundestagswahl ihr Wähler*innenpotential zu 1/3 aus rechtsextremen Kreisen gezogen hat. Die AfD weiß das, die AfD nutzt das, um Wähler*innen zu mobilisieren, die die letzten Jahrzehnte keine Mainstream-Partei hatten, um entsprechend ihren Werten zu wählen. Die anderen 2/3 sollten aufhören, die Augen davor zu verschließen, dass sie Mitläufer*innen in der stärksten und offensten rechtsextremen Bewegung seit 1945 sind.
Ich will jetzt in diesem Forum keine Politikdiskussion vom Zaun brechen. Vielleicht nur so viel:
Überschriften wie "Kino für AFD-Wähler" sprechen für mich nicht gerade dafür, dass man sich differenziert mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Inwieweit nun wirklich ein Drittel rechtsradikaler unter den AFD-Wählern sind, ist für mich fraglich. Bei der Bundestagswahl kam der größte Zulauf aus dem Bereich der Nichtwähler und der CDU (ca. 2 Mio zusammen). Auch die Wählerwanderung von Linken und SPD zur AFD fand in nennenswerter Höhe statt (gut 900K)
Das spricht für mich eher dafür, dass die Leute ihr Kreuzchen aus Protest gegen die etablierten Parteien und deren Politik bei der AFD gemacht haben. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass auch Rechtsradikale unter den Wählern waren, da die AFD von Beginn an konsequent und lautstark gegen die unkontrollierte Aufnahme von Flüchtlingen war.