- Mi 7. Aug 2019, 18:26
#1535760
Hab heute erst den Rest nach dem Özdemir-Part gesehen. Fand's sehr interessant und anregend (ebenso eure Diskussion hier). Ja, ein bisschen entspannter und weniger belehrend könnte sie noch werden, in der Sache fand ich das gut und interessant, was sie sagte. Meistens waren sie und Alexander, glaube ich, gar nicht soo weit auseinander, wie es schien oder wie Lanz meinte.
Was konkret die Berichterstattung über Frankfurt bestritt, stimme ich eher ihr zu. Das war mir auch an mancher Stelle zu hysterisch und nicht gut gewichtet, so möchte ich es mal sagen. Den Stuttgarter Fall habe ich kaum mitbekommen (lief das nur in der Bild ab?), eigentlich nur die zweite Berichterstattung über die Reaktionen von AfD-Politikern...
Berichterstattung ja, unter Berücksichtigung der emotionalen Dimension ebenso, alles ok. Die Frage bleibt doch aber berechtigt, warum es dann nicht täglich Sendungen und Artikel über das Rauchen, über das Autofahren, konsequenterweise dann auch über das Arbeiten im Haushalt usw. gibt und warum die entsprechenden Minister ihren Urlaub nicht unterbrechen, wenn eine größere Anzahl an Leuten an Lungenkrebs stirbt, es einen Autounfall mit Todesfolge gibt usw.
Es gibt doch kein grundsätzliches Sicherheitsproblem an den Bahnsteigen oder den Bahnhöfen insgesamt - oder jedenfalls vermutlich keines, das man ohne ganz gravierende Maßnahmen, die wiederum die Freiheit einschränken (was man vielleicht auch nicht will), beseitigen kann. Der vielzitierte Ausspruch, dass es in der Öffentlichkeit keine absolute Sicherheit gibt, stimmt doch einfach. Wer jemanden töten will, wird das schon irgendwie schaffen. Welche allgemeineren Schlüsse kann man aus der Tat also ziehen? (wenn auch der Aspekt des ausländischen Hintergrunds des mutmaßlichen Täters nicht das Relevanzkriterium sein soll - oder ist es das jetzt doch?)?
Ich denke also auch, dass es nicht reihenweise nicht sehr vielsagende Artikel sowie die vorzeitige Rückkehr eines Innenministers aus seinem Urlaub braucht, um der emotionalen Dimension des Ereignisses gerecht zu werden, sondern diese die Angst weiter schüren. Ich stimme dir da zu, Familie Tschiep.
Die Diskussion gibt es ja schon beim Thema Terrorismus immer. Da hat man aber immerhin den Aspekt, dass oft etwas Organisiertes dahintersteckt und mit einem politischen Ziel verbunden ist. Das hat noch mal eine andere Relevanz als ein (mutmaßlicher) Einzeltäter mit psychischer Störung und Mordlust. (Btw: Wie kann man ohne eine gewisse psychische Störung einen anderen Menschen töten im Sinne von ermorden? Aber das ist wohl ein Thema für sich.)
Zuletzt geändert von second-k am Mi 7. Aug 2019, 18:37, insgesamt 3-mal geändert.