magister wigbold hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 14:08
Nun, er sieht zwar durchaus beide Seiten, aber es schwingt da ein leises Jammern mit, und das wäre hier völlig fehl am Platze.
Hier verweise ich gerne auf die "Präambel", dass Selge sein "Leid" in einem freundlich amüsierten Tonfall vorträgt, in einem kecken "Ich weiß, ich weiß, ich hab echt Probleeeeeme, nicht?"-Klang, der alles um ein paar Prozentpunkte relativiert. Gesprochen kommt alles weniger nach "Wehklagen, nur um wehzuklagen" rüber. Da sich Stimmfarben schwer abtippen lassen, habe ich extra die Einleitung verfasst.
magister wigbold hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 14:08
Und wenn der Zuschauer mit seinen Beiträgen beispielsweise schon den "Tatort" finanziert, dann ist es einfach nur dumm-arrogant beispielsweise zu behaupten, er verstünde nichts von Kunst oder dergleichen. Das ist schlicht dummes Zeug. Wenn man die ganze Woche gearbeitet hat und am Sonntagabend die neue Woche schon im Startloch steht, dann ist es nur allzu verständlich, dass er sich am Sonntagabend nicht mit gewagten Filmexperimenten befassen will, sondern einfach nur mit traditioneller Erzählweise und Dramaturgie, einem klassischen Spannungsbogen usw. unterhalten werden will.
Finde nicht, dass Selge dir da groß widersprechen würde. Da greift ja unser Gespräch darüber, dass man mehr Filmarten verstehen (oder "leichter konsumieren") könnte, würde man mit mehreren von ihnen konfrontiert. Wenn aber Feierabendprogramm fast nur aus Standardkrimis besteht, natürlich überrumpelt dich dann ein Voodoo-Thriller. Das ist nicht deine Schuld - das ist die der Programmplaner.
Ich würde das jetzt mal (etwas hinkend) mit Schärfe vergleichen. Wenn du in einem Haushalt groß geworden bist, wo selbst Pfeffer vorsichtig dosiert wurde, brennt dir bei Tabasco die Zunge weg. Wer oft scharf isst, zuckt bei Tabasco dagegen nicht einmal mit der Wimper und kommt auch locker mit Habaneros klar. Gewohnheitsfrage.