Es war halt Unterhaltung auf Privatfernseh-Niveau, nicht mehr, nicht weniger. Und typisch Raab. Heavytones, Gätjen, die Einspieler-Stimme, selbst Helge - absolute Raab-Handschrift und sowas von 2000er-Jahre

Gut inszeniert, keine Frage, Moderatorenduo harmonisch weil neckisch, schöne Videowall und Sounddesign, auch nette Pop-Nummern dabei -- und dann kommt der Privatfernseh-Hammer: deutsche C-Promis mit Migrationshintergrund. Wenn ich ESC auch nur im Namen lese, brauch ich persönlich keine Youtube-Content-Creator, keine Alessio-Mütter, keine Autoball-Lenker und keine Schlager-Sport-BHs. Da trennte sich dann auch direkt die Spreu vom Weizen und man konnte den Unterschied sehen und vor allem hören: deutsche vs. englische Lieder. Das beste deutsche Lied noch der Ösi, weil eingängiger Refrain.
Ich habe mich dann gefragt, wie sich eine niederländische, echte ESC-Zweitplatzierte, die bei der ESC-Ausfallshow mit Michael Schulte "Ein bisschen Frieden" im Duett im Hague gesungen hat, vorkommen muss, wenn auf Pro7 vor der Punktevergabe noch ein Teddy mit "Deutschland isch stabil" um die Ecke kommt (obwohl das auch nicht schlecht war

). Und apropos Punktevergabe: Privatpunkte aus der Webcam ? Für die Türkei hat man echt keinen anderen als einen Arbeitsverweigerer aus Italien gefunden ? Und spätestens bei der Schalte aus L. A. war ich dann auch raus. Zuviel Fremdschämerei.
Ich sage nicht, dass es schlecht oder nicht gut war. Es war Unterhaltung. Aber wenn ich ESC im Namen habe, verlange ich persönlich mehr Seriosität. Vielleicht bin ich da auch zu naiv, dass von Pro7 und Raab zu verlangen. Zum Glück gab es dafür das Gegenprogramm in der ARD. Und zum Glück gibt es diesen 1-Klick-Button auf der Fernbedienung zum Zappen.