- Fr 31. Jul 2020, 14:33
#1548255
Ich muss euch beide widersprechen. Die RTL-Gruppe hat schon seit Jahren kontinuierlich an eigenen Inhalten gearbeitet. Der Streaming-Krieg ist seit Jahren ein Thema, dennoch hat man in Unterföhring die Augen verschlossen. Warner, Disney, NBC betreiben neben Netflix und Amazon ihre eigenen Plattformen, ProSiebenSat.1 ist zum großen Teil überflüssig. Die langen Shows führen tatsächlich dazu, dass man weniger konsumiert, aber gleichzeitig ist Joyn ein großer Flop, weil man kaum Kunden bindet. Joyn zahlt unfassbar viel Geld für Kundenprogramme, bis dahin haben es allerdings einige schon wieder abbestellt. Die Übersicht von Joyn ist eine Katastrophe, man kopiert Netflix ohne System. Sat.1 hat genügend Telenovelas, aber es fehlt der Reiter danach. Macht die ersten 30 Folgen kostenlos, danach muss man ein Pro-Abo abschließen. Es ist auch deutlich unübersichtlicher als TV Now.
Ich persönlich schaue bei Joyn eine Sendung: Rosins Restaurants, das war's. Bei TV Now ziehe ich mir dagegen "Schwiegertochter gesucht", "Paradise Hotel", "First Dates" etc. stundenlang rein.
Ach es gibt bei ProSiebenSat.1 so viele Baustellen, weil das Unternehmen von "alten weißen Männern" geleitet wird, die eben nicht wissen, wie die jungen Menschen (-35 Jahre) das Fernsehen konsumieren. Beispiel Sat.1: Man adaptiert mit "5 Golden Rings" eine Show, die mehr oder minder floppte. Die Reichweiten von Sat.1 sind gar nicht übel, nur fehlt es an jungen Menschen. Thomas Ebeling hatte damals doch völlig recht, was er über den typischen Sat.1-Zuschauer sagte. Das liegt aber nicht daran, dass die Menschen so sind, sondern alle anderen abgewandert sind. Sat.1 ist unsexy und ProSieben wird es zunehmend auch. Klaas sagte bei DWDL, dass man "Late Night Berlin" durch weitere "Big Bang Theory"-Folgen ersetzen könne, damit verdiene ProSieben sicherlich mehr Geld. Allerdings verliert ProSieben dann einige Zuschauergruppen, die dann keinen Zugang mehr zum Sender haben. Das war damals das gleiche mit Sat.1 und der Champions League. Seither man das Mittwochsspiel aufgegeben hat, ging's bergab. Und wenn du solche Programme nicht mehr hast, dich die Zuschauer nicht hipp finden, dann gehen die klugen Programmierer, die eigentlich Joyn programmieren sollten, zu RTL oder anderen Start-Ups.