US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1549073
Yellowstone: S3
Sicherlich ist der Westernaspekt der Serie nicht immer realistisch, wenn sogar irgendwelche Wall Street Banker mit Wildwestmethoden agieren oder die Life Stock Agents ständig in tödliche Zwischenfälle involviert sind, aber so ist Yellowstone eben eine recht klassische Westernserie, nur eben im 21. Jahrhundert.
Kevin Costner trägt die Serie, auch wenn andere Darsteller dieselbe Screentime haben. Die 3. Staffel endet dann mit mehreren fetten Cliffhangern, die die Wartezeit bis Juni erschweren.
8,5/10

The Hot Zone [National Geographic]
Julianna Margulies und Liam Cunningham sind nach "The Grid" wieder in einer Miniserie vereint. Diesmal geht es um einen Ebola Ausbruch in den USA, Ende der 80er, den es tatsächlich gab. Im Grunde ist die Miniserie aber nur ein aufgeblähtes, weniger gutes Outbreak. Die Handlung zieht sich mit den 6x 45 Minuten eindeutig zu lang. Das hätte man in einem TV-Film genauso abhandeln können. Dazu kommt, dass der Stil doch sehr konventionelles Network-TV der 90er war. Die Figurenkonstellation, die Figurenzeichnung, der Handlungsaufbau..., das war alles viel zu grobschlächtig und erinnerte an längst vergessene Tage.
Das ist alles nicht schlecht, aber wenn man es als Thriller aufbaut, wie hier geschehen, dann muss da mehr kommen, das gibt die wahre Begebenheit aber nicht her oder man baut es als Drama auf, dann muss es aber tiefgründiger sein, gerne auch mit mehr Fokus aus Zaire.
6,5/10
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von redlock
#1549171
Biohackers -- Staffel 1 (Netflix, Deutschland)

Das war klassisches ''Popcorn TV.''
Ich muss gestehen, mich hat die erste Staffel ziemlich gut unterhalten. Allerdings, man darf nicht zu viel drüber nachdenken. Das fiel aber auch mir an zwei, drei Stellen echt schwer. Da musste ich schon tief Luft holen.
Ganz klar auf der positiven Seite: Freiburg und Umgebung. Mal ein anderer, ungewöhnlicher Ort für eine solche Serie. Dazu ist die Hauptdarstellerin ebenfalls ganz klar auf der Habenseite der Staffel.
Der Cliffhanger am Ende der Staffel kommt natürlich aus dem Nichts und ist dreist. Da die zweite Staffel jedoch bestellt worden ist (und ich vermute die Macher wußten das schon weit im voraus) lass ich es ihnen durchgehen.


Für S1: 6/10


P.S.:
Ein Abspann von fast 9 Minuten ist wirklich herb. Vielleicht wollten die Macher auch nur zeigen, wie viele Jobs SARS-CoV-2 in der Unterhaltungsindusterie gefährdert... :grin:
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von Theologe
#1549172
The Plot Against America [HBO]
Bei David Simon macht man nie was falsch und das gilt auch hier. Die ersten Episoden kommen etwas schwer in Gang, weil die politische Entwicklung nur langsam voranschreitet und man nur die Familie im Zentrum der Handlung gezeigt wird, aber dem Punkt an dem die alternative Timeline beginnt, hatte mich die Serie gepackt und es war spannend zu sehen, wie sich die USA in Richtung des Faschismus entwickeln, aus der Sicht einer jüdischen Familie in New Jersey.
Das Buch wurde natürlich nicht ganz zufällig jetzt verfilmt, die Parallelen zu Trump bzw. seinen Anhängern sind nicht zu übersehen, aber davon sollte man sich nicht ablenken lassen. Es ist einfach eine sehr gute Miniserie.
8/10
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von LittleQ
#1549197
redlock hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 10:37 Biohackers -- Staffel 1 (Netflix, Deutschland)

Das war klassisches ''Popcorn TV.''
Ich muss gestehen, mich hat die erste Staffel ziemlich gut unterhalten. Allerdings, man darf nicht zu viel drüber nachdenken. Das fiel aber auch mir an zwei, drei Stellen echt schwer. Da musste ich schon tief Luft holen.
Ganz klar auf der positiven Seite: Freiburg und Umgebung. Mal ein anderer, ungewöhnlicher Ort für eine solche Serie. Dazu ist die Hauptdarstellerin ebenfalls ganz klar auf der Habenseite der Staffel.
Der Cliffhanger am Ende der Staffel kommt natürlich aus dem Nichts und ist dreist. Da die zweite Staffel jedoch bestellt worden ist (und ich vermute die Macher wußten das schon weit im voraus) lass ich es ihnen durchgehen.


Für S1: 6/10


P.S.:
Ein Abspann von fast 9 Minuten ist wirklich herb. Vielleicht wollten die Macher auch nur zeigen, wie viele Jobs SARS-CoV-2 in der Unterhaltungsindusterie gefährdert... :grin:
Klingt eigentlich fast haargenau nach meiner review. Sogar mit derselben Punktzahl, auch wenn Biohackers ja eher wenig mit internationalem Fernsehen zu tun hat :* xD

Der Cliffhanger ist aber insofern unverschämt, weil ich gar kein Bedürfnis danach habe noch eine zweite Staffel zu sehen :D
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von redlock
#1549203
LittleQ hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 00:12 Sogar mit derselben Punktzahl, auch wenn Biohackers ja eher wenig mit internationalem Fernsehen zu tun hat :* xD
Naja, deutsche Serie auf internationaler Plattform. Geht für mich dann schon noch gerade so ;)
Serienbewertungen aus dem Netflix Thread (wenn ich sie bemerke) vermelde ich hier auch auf Seite 1.
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von redlock
#1549243
Teenage Bounty Hunters -- Staffel 1 (Netflix)

Man darf sich nicht vom Titel der Serie täuschen lassen. Ja, die beiden Mädels (zweieiige Zwillinge) gehen auf Kopfgeldjagd. Aber die Serie ist tatsächlich eine Mischung aus zwei Teilen Teenager-/Familiendrama und (nur) einem Teil crime drama, welches als ''Fall der Woche'' daher kommt. Das ganze wird als Dramedy serviert. Wir haben also einerseits witzige, amüsante, freche Teile und andererseits (manchmal) auch recht heftiges Drama. Außerdem haben wir einen roten Faden, der am Ende von #101 beginnt, dann über weite Strecken fast keine Rolle spielt, um dann am Ende abgehandelt zu werden.
Interessant ist die Welt in der die beiden Mädels leben. Ohne diese Welt lächerlich zu machen sind wir in einem erzkonservativen,* waffenliebenden,** christlichen, wohlhabenden weißem Südstaatenmilieu. Dies ist mal was anderes. (Die political correctness Brigade braucht dennoch keine Angst zu haben. Für ''Diversität'' ist gesorgt). Aber natürlich sind und bleiben Teenager, Teenager.
Die beiden weiblichen Hauptdarsteller sind sehr gut und haben eine tolle Chemie.
Sehr amüsant fand ich wie Blair und Sterling (die Zwillinge) ''telepathisch'' miteinander kommunizieren können. Das hört sich jetzt nach ''weit draußen'' an, kommt aber natürlich und witzig rüber.
Die Staffel hat mich bestens unterhalten, obwohl ich nicht leugnen kann, dass die Geschichte ein, zwei typische Klischees des Teendramas aufweist. Ist aber insgesamt so charmant, dass es mich nicht gestört hat.
Die Staffel endet mit einer fetten Enthüllung (Enthüllung, kein Cliffhanger), die nach einer zweiten Staffel schreit. Ich hoffe, die kommt. Sie wird dann auch nicht auf die lange Bank geschoben.


Für S1: 8,5/10


*: Mutter zu einer der Töchter: ''Während des Essens [mit den erzkonservativen Großeltern] gibt es keinen Klimawandel!''
**: beide Mädels können mit Schusswaffen umgehen
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von AlphaOrange
#1549350
The Rain S1
Sehr ansehnlicher Dystopie-Roadtrip aus Dänemark. Jetzt weiß ich auch, wo die beiden jüngeren Netflix-Rohrkrepierer Into The Night und Biohackers großzügig abgekupfert haben ^^
The Rain zeichnet ein angenehm atmosphärisches Szenario, die Locations sind gut, man glaubt direkt, dass da sechs Jahre nahezu menschenleer vergangen sind. Die Serie hat ein ordentliches Ensemble, hält dieses stets in Bewegung, variiert viel innerhalb der Nuancen des Genres und verliert auch die horizontale Erzählung nicht aus den Augen.
Obacht: Logiklöcher inklusive! Das sollte aber von den ersten Minuten an klar sein, da es um ein regenverteiltes Virus geht, das binnen Sekunden nach Kontakt zum Tode führt. Prämisse ziemlich abenteuerlich, aber gefällt in der Ausführung.
7.5 / 10

The Rain S2
Was ist denn da passiert?! Die Serie wandelt plötzlich hardcore im Bereich SciFantasy und schert sich nun wirklich gar nicht mehr um Plausibilität. Ein Virus, das denken und planen kann, das als Schwarm durch die Gegend fliegt, die Vegetation befällt, eine weitere Fraktion, die mit EMP-Gewehren hantiert, unterirdische Mutantenlabors, zwei Protagonisten laufen Amok, die Hauptfigur kann plötzlich angewandte Gentechnik .. WTF?
Das macht durchaus Laune, aber es ist schon sehr, sehr weird.
Schade ist auch, dass die Handlung sehr statisch ist (in leider sehr öden Sets) und die Figuren sehr unterschiedlich gut funktionieren.
6 / 10
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von LittleQ
#1549402
Wie Alpha mir mit seinen strengen Bewertungen immer die Laune kaputt macht bei Serien weiter zu schauen, die ich eh schon grenzwertig fand :') :')
Denke Season 2 werde ich mir wohl sparen, da ich Staffel 1 schon nicht sooo umwerfend fand...:)
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von AlphaOrange
#1549408
Was heißt denn da streng? So streng war das doch gar nicht.
Sagen wir's so: Wenn du in S1 dachtest "Hö? Man kann ne Mauer bauen, um ein Virus aufzuhalten, das durch Regen übertragen wird? Was ein Scheiß!", dann solltest du vielleicht lieber nicht weitergucken. Wenn du dachtest "Oh cool, der Junge ist jetzt ne lebende Zeitbombe", dann solltest du vielleicht doch weitergucken. ;)
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von Theologe
#1549432
Most Dangerous Game [Quibi]
Das Konzept von Quibi 5-10 minütige Häppchen fürs Handy zu produzieren, halte ich für reichlich dämlich. Aber zumindest namhaftes Personal vor und hinter der Kamera hat der Streamer für sich gewinnen können.
Most Dangerous Game ist im Grunde ein Film, den man in 15 Episoden geschnitten hat. Liam Hemsworth lässt sich als totkranker Familienvater darauf ein, dass ihn gelangweilte Millionäre in Detroit jagen und je länger er überlebt, desto mehr Geld bekommt seine Familie. Christoph Waltz ist der Organisator der Jagd und spielt mal wieder seine Standardrolle, seitdem er in Hollywood aktiv ist. Aber das macht er wie immer gut.
Unterm Strich ist die erste Staffel ein nettes kleines B-Movie, dass mich an die Serie 'Chosen' von Crackle erinnert, die es vor ein paar Jahren gab.
6,5/10

Snowfall: S2 [FX]
Obwohl die 4. und wohl letzte Staffel schon bestellt ist, scheint diese Serie komplett unter dem Radar zu sein. Die erste Staffel über die Crack-Epedemie in L.A. hat mir schon gut gefallen, aber der weitere Aufbau des Drogenimperiums, das im Ghetto seinen Ursprung hat und nur dank der Hilfe der CIA so wachsen konnte, ist durchweg spannend. Sozialkritisch, aber nie preachy, bleibt man immer gefesselt vorm TV.
8,5/10
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von Sarge
#1549482
Away - Season 1 (Netflix)

Ziemlich hin- und hergerissen war ich bei der ersten Staffel dieser Serie. Es geht zwar vordergründig um die erste bemannte Landung auf dem Mars, aber der Weltraumanteil ist eigentlich nur ein Workplace, wo man diverse Notfälle inszenieren kann, um das Drama zu steigern. Hauptsächlich dreht sich alles um die Astronauten und ihre daheim gebliebenen Angehörigen - wie die Trennung ihnen zusetzt bzw. was sie für ihren Lebenstraum opfern mussten.
Das wird mit so extremem Pathos inszeniert, dass es einem oft zuviel wird. Andererseits gelingt es schon, die Bedeutung und Gefährlichkeit der Mission rüberzubringen.
Der Cast ist gut, an der technischen Umsetzung gibts auch nichts zu bemängeln (viele Szenen mit Schwerelosigkeit). Mir persönlich waren die einzelnen Episoden teils zu lang, das wirkte schon ziemlich gestreckt. Ausserdem habe ich mich auch gefragt, ob das die kaputtgesparte NASA ist, angesichts der vielen technischen Probleme?

Kurzum: Eine Familienserie, wo Mama im Weltraum arbeitet und dort ziemlich viel schief geht. Kann man gucken, muss man aber nicht, wenn man nur eine bestimmte Dosis Pathos erträgt.
6,5/10


Homeland - Season 8 (Showtime)

Homeland zählt für mich zu den Top10-Serien aller Zeiten. Das bestätigt sich auch in der finalen Staffel. Einerseits gibt es wieder eine hochspannende Inszenierung rund um den Staffelplot. In kaum einer anderen Serie werden dabei die tatsächlichen (geo-)politischen Entwicklungen so geschickt in die fiktionale Handlung umgesetzt.
Andererseits schliesst sich zum Schluss der Kreis zum Ursprung der Serie. Ging es ursprünglich darum, ob Nicolas Brody während seiner Gefangenschaft umgedreht wurde, betrifft es diesmal Carrie selbst. Das lässt einen mit Sicherheit nicht kalt und ist ein tolles Serienfinale!
9/10
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von Nerdus
#1549512
Cobra Kai – Staffel 1 (+ 2)

Ich gebe zu, die Serie ist bisher ziemlich an mir vorbeigegangen, aber wo sie jetzt bei Netflix ist, hab ich mir die zwei Staffeln quasi am Stück reingezogen. Mit Karate Kid und 80er-Nostalgie im Allgemeinen kriegt man mich einfach.

Staffel 1 hat mir dann auch richtig gut gefallen. Storytechnisch natürlich insgesamt dünn, aber das Gimmick, die Originaldarsteller für ein »30 Jahre später«-Sequel zurückzuholen und die Handlung der Filme noch mal aufzurollen, trägt über die erste Staffel problemlos. Johnny als gescheiterte Identität, der es seit Cobra-Kai-Zeiten im Leben zu nichts gebracht hat, und Danny als erfolgreicher Autohändler und liebender Familienvater, bei dem die Karate-Vergangenheit nur noch als PR-Gag dient, sind ideale Ausgangspunkte, um die alte Rivalität noch mal aufkochen zu lassen. Die Serie trifft eine gute Balance aus Nostalgie, Komik und Zynismus und nimmt sich dabei nie zu ernst, was das Wichtigste ist. Die Prämisse macht Spaß, die Charaktere machen Spaß, die Präsentation macht Spaß und wenn man es dabei belassen und der Serie nach einer Staffel ein ordentliches Ende geschrieben hätte, wäre das ne richtig runde Sache gewesen.
Staffel 1 würde ich ordentliche 7,5/10 geben.

Hätte, hätte, Fahrradsattel – leider fällt Staffel 2 im Vergleich stark ab. Ich hätte nach den ersten paar Folgen fast die Reißleine gezogen, was im Nachhinein wahrscheinlich klüger gewesen wäre, denn leider kam da nicht mehr viel nach. Die Entwicklung der Charaktere zerfasert und wiederholt sich, die Handlung wirkt furchtbar erzwungen und anorganisch und die Serie verliert irgendwie das Gefühl dafür, wie ernst sie sich selbst nehmen kann, ohne dass es albern wird. Da hat für mich wirklich gar nichts funktioniert und wenn man’s nicht gesehen hat, hat man auch nichts verpasst.
Staffel 2 kommt dementsprechend gerade mal noch auf müde 4/10.

Sehr schade, denn wenn man die Ansätze der ersten Staffel konsequent zu Ende gebracht hätte, hätte das richtig schön werden können. Man hatte da am Anfang einen guten Riecher und dann hat man sich irgendwie im eigenen Machwerk verloren.
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von Theologe
#1549816
Perry Mason [HBO]
Hier geht es um die Anfänge des Protagonisten der Romanreihe, der durch die TV-Serie und später die TV-Filme mit Raymond Burr Berühmtheit erlangte. Von den Filmen habe ich einige gesehen, das war so zu Zeiten, als es mehrere Krimireihen in Spielfilmlänge gab.
In der neuen Serie ist Mason noch kein Anwalt, sondern ein heruntergekommener Privatschnüffler, der in den 30ern in L.A. für einen befreundeten Anwalt ermittelt. Das ganze ist als Noir Thriller aufgezogen und Matthew Rhys als Hauptfigur ist super. Der Aufbau, des staffelumfassenden, Falls wirft ein düsteres Licht auf die damalige Gesellschaft und die 8 Episoden kann man gut in einem Rutsch weggucken.
8,5/10
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von Neo
#1549839
Da ichs offensichtlich noch nicht bewertet habe: The Handmaid's Tale
Season 1: 9/10
Season 2: 8,5/10

Das letzte Wort (Netflix)

Ist eine echt solide, kleine Serie, die sich gut in einem wegbingen lässt. Nach der ersten Episode war ich mir nicht sicher, ob ich noch weitere fünf anschauen werde (gerade das Ende mit der Trauerrede fand ich nicht besonders gut oder originell geschrieben), aber die Serie kam dann in Fahrt und gewann mehr mit den Figuren und weniger den einzelnen Todesfällen dazu. Gäbe es eine zweite Staffel, hätte ich diese gleich weitergeschaut.

7/10
von Johnny
#1549877
Succession S1: 8,5/10
Succession S2: 9/10

Die zweite Staffel über die internen Machtkämpfe zwischen den Mitgliedern einer reichen Unternehmerfamilie gilt bei Kritikern als die bessere Staffel. Ich habe jetzt beide in einem Rutsch hintereinander weggeschaut und konnte da keine größeren Qualitätsunterschiede erkennen. Ich finde beide Staffeln sind auf einem hohen Niveau und toll geschrieben. Viele vielschichtige Charaktere, die Grauzonen besitzen und sich nicht in eine klischeehafte Rolle einordnen lassen. Schnelle, originelle Dialoge im Adam McKay-Stil und faszinierende Kulissen. Erinnert mit den ganzen Hinterzimmerdeals und der Stimmung an die frühen Staffeln von House-of-Cards. Tolles Intro. Manchmal etwas schwierig alles genau zu erfassen und so wirklich gibt es hier keine Sympathieträger, aber hat trotzdem Spaß gemacht, dieser dysfunktionalen Trump-ähnlichen Sippe zuzuschauen.


Außerdem habe ich mir in den letzten Wochen noch die drei ersten Staffeln von Killing Eve angesehen. War da aber eher enttäuscht. Ich mag Sandra Oh super gerne und die Serie hat ja durchaus auch einige Liebhaber, aber ich fand sie dann doch überraschend schwach, schlecht geschrieben und wirkte irgendwie auch etwas billig und unkreativ. Scheint auch so ein BBC-America-Ding zu sein, dass sich der Plot pausenlos im Kreis dreht (Orphan Black, du bist gemeint!). Die Chemie zwischen Eve und Villanelle ist packend und intensiv und Fiona Shaw finde ich großartig, aber das reicht halt nicht, um die non-existente Geschichte aufrecht zu erhalten.

Killing Eve S1: 6/10
Killing Eve S2: 6,5/10
Killing Eve S3: 5/10
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von Theologe
#1549894
Homecoming: S1 [Amazon]
Ich bin riesiger Fan von Julia Roberts, aber auf die Serie habe ich mich trotzdem nicht gestürzt. Die Serie spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal zeigt sie Julia Roberts als Therapeutin in einer privaten Einrichtung für die Wiedereingliederung von Kriegsheimkehrern, da dreht sich die Storyline primär um ihre Beziehung zu einem Soldaten, gespielt von Stephan James.
Parallel wird Julia Roberts ein paar Jahre später als Kellnerin in einem Seafood Diner gezeigt, während ein Beamter des Verteidigungsministeriums eine Untersuchung über die Einrichtung anstellt, in der Julia Roberts früher arbeitete.
Das ganze ist ein Verwirrspiel, weil man nicht so richtig weiß, was in der Einrichtung passiert ist und irgendwas hat sich auch an Julia Roberts geändert.
Visuell wird viel gespielt, um Atmosphäre zu erzeugen. Regelmäßig wird aus der Vogelperspektive erzählt und noch öfter wird von 16:9 auf 1:1 umgestellt, was sehr beklemend wirkt.
7,5/10
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von redlock
#1549924
Bosch -- Staffel 4 (Amazon)

Drei Fälle (2 ''Hauptfälle,'' 1 ''Nebenfall'') die über die zehnteilige Staffel erzählt werden (2x abgeschlossen, 1x mit Fortsetzungsmöglichkeit). Dazu noch ein Schuß privates um Harry & Tochter und J. Edgar & Ex-Frau.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Serie sehr erfolgreich für Amazon war bzw. ist. Sie ist einfach eine sehr gut erzählte und gemachte Krimiserie mit einem Hauptdarsteller, der einen tollen Job macht.


Für S4: 8/10


Condor -- Staffel 2 (Audience Network)

Zehn Folgen.

Hier haben wir einen klassischen Agententhriller. Die Ereignisse von S1 hängen nach, aber es werden neue Handlungsstränge geknüpft. In dieser Staffel geht es in der Haupthandlung um einen russischen Überläufer und Maulwürfe in CIA und SVR.
In der ersten Hälfte der Staffel gibt es neben dem ''Agententeil'' (leider) auch einen recht dicken Handlungsfaden um die Familie eines getöten Agenten aus S1. Ich fand diesen Teil nicht sonderlich interessant. Der Agententeil war einfach deutlich spannender und fesselnder und einfach besser.
Die Haupthandlung wird abgeschlossen. Es gibt am Ende aber eine Szene, die zeigt, oder zumindest andeutet, um was es in S3 gehen könnte.


Für S2: 7,5/10
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von LittleQ
#1549954
Star Trek: Lower Decks Season 1 (CBS All Access)

Sind zwar noch 2 Folgen offen, aber ich würde die Season irgendwann im Winter nochmal ganz sehen und hier erst mal schließen.

Star Trek Lower Decks ist eigentlich eine ganz schnucklige Idee. Fernab der hohen Offiziere schlagen sich Neulinge in unbedeutenden Abteilungen eines unbedeutendes Sternenschiffs herum. Mir gefiel die Idee, weil es in TNG eine tolle Folge gab, in der man das Tagesgeschehen aus Sicht von jungen Offizieren sah und das eine der besten Folgen der Serie war. Irgendwie hätte ich mir sowas auch für Lower Decks vorgestellt.
Das Problem ist, dass auch wenn die ersten ein oder zwei Folgen ganz okay waren, die Serie einfach nicht klick macht. Die Figuren kommen nicht an und die Stories sind leider nicht sehr interessant. Manchmal wünschte ich mir ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit und manchmal vermisse ich einen Touch klügeren Humor. Dafür, dass die Serie für erwachsene konzipiert sein soll, ist mir die Machart leider einfach zu flach.
Finde es aber schön animiert und zumindest gibt es immer wieder Szenen, die ich ganz nice finde.

5.5/10
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von Sarge
#1549987
Ratched - Season 1 (Netflix)

Ein großes Mysterium bei Ratched ist für mich, warum man auf dem Papier eine Origin-Story um eine Hauptfigur aus "Einer flog übers Kuckucksnest" gemacht hat - immerhin drei Bieter wollten die Idee umgesetzt sehen und angeblich dauerten die Verhandlungen um die Verwendung von "Mildred Ratched" ein Jahr.
Denn rausgekommen ist letztlich eine "American Horror Story" lite, mit den von Ryan Murphy bekannten Elementen: Extrem viel Style, absurde Figuren und einer Handlung, die viel Soap- bzw. Camp-Elemente beinhaltet.

Negativ kann man dabei bemerken, dass die Story an diversen Stellen sehr unglaubwürdig ist (kennt man ja auch von AHS). Schlimmer ist dabei noch, dass die Folgen für mein Empfinden zu lang geraten sind (oft ca. 60m). Man hat öfter Stellen, wo Langeweile aufkommt.
Positiv sind der Style (Kostüme, Sets) und der tolle Cast, der sicher jede Menge Spaß beim Drehen hatte. Vor allem die reifen Frauen dürfen hier mal ran, was ich prima fand. Die Damen spielen ihre (exzentrischen) Figuren mit Verve.

Fazit: Am ehesten noch für Leute zu empfehlen, denen AHS zu Horrorlastig bzw. übernatürlich war.
Ich wurde unterhalten, allerdings wäre mir eine limited series lieber gewesen. Deswegen wohlwollende
7/10
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von Theologe
#1550022
Gangs of London [Sky Atlantic]
Eine Gangsterserie von Gareth Evans, count me in. nach dem Tod des größten Gangsterbosses von London, beginnt ein Kampf um die Nachfolge, im neuen Machtvakuum. Einer seiner Söhne, will von Beginn an zeigen, dass die Familie noch die Kontrolle hat und macht keine Gefangenen. Ein neuer Straßenkämpfer nutzt die chaotischen Umstände, um sich bei der Familie hochzuarbeiten und unverzichtbar zu machen.
Die Kampfszenen sind, wie könnte es bei Evans auch anders sein, erstklassig choreographiert, aber natürlich nicht auf dem Niveau seiner Filme. Das würde aber bei einer Barschlägerei in London auch seltsam wirken. Die Fights und vor allem die Shoot Outs gehören zum besten was ich an Action im TV je gesehen habe und die Gewaltspirale ist locker auf das Niveau von Banshee angezogen.
9/10
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von str1keteam
#1550030
Theologe hat geschrieben: Mo 28. Sep 2020, 08:52 Gangs of London [Sky Atlantic]
Die Kampfszenen sind, wie könnte es bei Evans auch anders sein, erstklassig choreographiert, aber natürlich nicht auf dem Niveau seiner Filme. Das würde aber bei einer Barschlägerei in London auch seltsam wirken. Die Fights und vor allem die Shoot Outs gehören zum besten was ich an Action im TV je gesehen habe und die Gewaltspirale ist locker auf das Niveau von Banshee angezogen.
9/10
Folge 5 war für mich sogar DAS Beste, was ich je an Shoot-Out Action im TV gesehen habe und auch im Filmbereich gibt es verdammt wenig, was mit dieser Kombination aus Intensität, Style (allein schon dieser geile One-Shot aus der Drohnenperspektive, der zeigt wie sich die Parteien zum Haus bewegen :* ) und Choreographie (man spürt die Wucht der Einschläge und Treffer regelrecht) mithalten kann. Und da ich knallhartes Gun Fu noch lieber mag als brachiale Fights hat mir die Folge sogar besser als The Raid 1 gefallen. Auch weil ich mehr mitgefiebert habe, obwohl einem die Charaktere ja eigentlich alle egal sein könnten.

Bei den Faustkämpfen würde ich es ebenso als legitimen Kronfolger von Banshee und Daredevil einordnen. Wird schwer das alles in Staffel 2 zu toppen. Beim Twist zum Ende denke ich übrigens, dass
versteckter Inhalt:
wir noch nicht das letztes von Joe Cole gesehen haben. Ich würde es der Serie zutrauen ihren zentralen Star zu killen und schauspielerisch hat mir Sope Dirisu sowieso am besten gefallen, aber wenn in so einer Serienwelt nicht die ganze Rübe wegfliegt, sehe ich so einen Wangenschuss nur als sehr blutigen Kratzer.
Hatte ich das noch nicht bewertet? Wollte es dir eigentlich schon als Referenzklasse empfehlen, als du von deinem neuen Heimkino berichtet hast. :')
9/10 ist auch meine Wertung für Staffel 1. Für Folge 5 sogar die sagenumwobene 10/10, aber im Gesamtbild muss man den actionbanausigen LBMs unter uns natürlich sagen, dass Handlung und Charaktere eher zweckmäßig sind. Zwar mehr als ausreichend, um die Welt zu erden und dafür zu sorgen, dass es keine pure Actionorgie ist, die irgendwann in Reizüberflutung enden würde, aber ohne die großartige Action wäre es eher eine 7/10 Gangsterserie.
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von little_big_man
#1550033
Ich habe eben auch schon ziemlich negative Reviews zu Gangs of London gefunden und mich deshalb hier über die starken Bewertungen etwas gewundert. Banshee fand ich insgesamt wirklich sehr gut (mal einige viel zu lang und unrealistisch komisch geratenen Kampfszenen ausgeblendet), aber z.B. Strike Back kam bei euch auch extrem gut an und das fand ich (abgesehen von der ersten UK-Staffel die ganz ok war) absolut unterirdisch und habe mich nur durchgequält weil ich immer wissen wollte, wann es denn jetzt gut wird, nur ist das leider nie passiert und alle US-Staffeln blieben meilenweit hinter S1 zurück. Der grosse Unterschied zwischen Banshee und Strike Back war, dass Banshee einen tollen Cast an Charakteren und auch gutes Storytelling hatte grösstenteils, während Strike Back nur 2D-Abziehbild-Charaktere und 08/15-Story bieten konnte. Also was ist Gangs of London eher? Banshee oder Strike Back?

(Übrigens liegt Banshee in meiner insgesamt nun bereits 305 Serien umfassenden Gesamtrangliste aktuell auf Rang 86 und Strike Back auf Rang 280, nur um die Distanz zu verdeutlichen.)
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von str1keteam
#1550034
little_big_man hat geschrieben: Mo 28. Sep 2020, 21:52 Also was ist Gangs of London eher? Banshee oder Strike Back?
Banshee. Aber auch nur in dem Sinne, dass es ein Pulp-Drama mit einem hohen Anteil (fantastisch choreographierter) Actionszenen ist. Inhaltlich hat es mehr mit Gangsterfamilien-Dramen a la Peaky Blinders und co. gemein. Die Charaktere spielen schon eine deutlich größere Rolle als in Strike Back US, das bewusst auf Actionhelden-Abziehbilder und Buddy-Dynamik setzt, und sie versuchen auch in Grautönen zu zeichen, aber nüchtern betrachtet ist das auf dem Level von zig anderen soliden Pay TV/Streaming Gangster-Ensembleserien.

Gibt ja auch Vergleiche a la "Game of Thrones im modernen London", aber die kann man höchstens oberflächlich wegen des internen Intrigantenstadls, in dem man niemandem trauen kann, den Twists, der Härte und dem erbitterten Kampf verschiedener Familien und Gruppen um die Unterweltkrone ziehen. Um es aus der Masse von Gangsterserie herauszuheben und wirklich begeistert zu sein, muss man schon ein Herz für gute und ausgiebige Actionszenen haben. Dann ist Gangs of London absolutes Must-See. Ob es was für dich ist?: ... würde ich mir keine Beurteilung wagen. Das du Schitt's Creek besser als Brockmire findest, hätte ich z.B. im Leben nicht gedacht. :upside_down_face:
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