US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1563944
redlock hat geschrieben: Sa 3. Dez 2022, 16:03
AlphaOrange hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 23:55 1899
Hatte zwischendurch auch mal kurz in die deutsche Version reingesehen, weil ich dachte, dass ich mir damit die UT für die deutschen Szenen ersparen könnte und da auch gemerkt, dass einfach alle deutsch sprechen. Verstehe ich nicht. ... Hier ist es international immer Netflix und dann ist es auch noch ein deutsches Produktionsteam, das sich für diese Mehrsprachigkeit entschieden hatte. Sehr seltsam.
Naja, wie ich schon erwähnt hatte, bei der südafrikanischen Produktion ''Ludik,'' die mehrsprachig ist (inklusive Englisch) hat Netflix eine vollständig synchronisierte englisch sprachige Version anfertigen lassen. (Wobei nur ein Teil der südafrikanischen Darsteller ihren jeweiligen Part synchronisiert hat. Viele Rollen wurden von anderen Darstellern im Englischen gesprochen).
Diese ''komplett Synchros'' scheinen mir ''Firmenpolitik'' zu sein. Es gibt ja eine nicht kleine Anzahl von Zuschauern, die UT nicht lesen wollen.
Bei Narcos und Narcos Mexico war es anders. Da war nur Englisch synchronisiert und die UT für Spanisch musste man trotzdem lesen. War aus meiner Sicht eine seltsame Entscheidung, weil Spanisch die dominierende Sprache war. Bei Apple hatte ich das jetzt auch.
In "Teheran" sind Persisch und Hebräisch untertitelt und die 5 englischen Sätze, alle zwei Folgen, wurden synchronisiert. Keine Ahnung, ob man das dann als dramaturgisch wichtig ansieht, an wenn jemand die Synchro bevorzugt, dann doch wegen der nervigen UT, dann synchronisiert man doch wirklich alles oder wenigstens die meistgesprochene Sprache.
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von redlock
#1563947
Slow Horses -- Staffel 1 (Apple+)

6 Teile; Teil 1 und 6 mit 54 Minuten Laufzeit, der Rest 42 bzw. 49 Minuten

Jackson Lamb ist Chef einer, von der Zentrale ausgelagerten, Abteilung des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, in der Agenten landen, die im Dienst so richtig Mist gebaut haben.
Durch Zufall und Charakterzügen (nennen wir es mal so) eines der dortigen Agenten landet die Truppe in eine riesige Aktion des MI5.
Lamb, gespielt von Gary Oldman, ist ein alter, zynischer, fieser und gemeiner, gerissener, ungepflegter und auch noch rauchender Chef dieser Truppe, der allerdings das klassische Agentenhandwerk immer noch aufs Allerbeste beherrscht, und nicht so müde ist, wie er vorgibt.
Diese britische Serie für Apple steht in der Tradition der besten britischen Spionagethriller und kann mit diesen mithalten. Es ist spannend, packend und mitreißend. Es gibt hübsche und unerwartete Wendungen. Wie es sich für eine britische Agentenserie gehört, sind die Führungsfiguren des MI5 eiskalt, rücksichts- und skrupellos, wenn es um Ergebisse geht und vor allem um die eigene Karriere.
Neben der Haupthandung gibt es noch kurze Einblicke und Erklärungen zu den Mitgliedern der Truppe. Die Haupthandlung ist in sich abgeschlossen. Es bleibt aber auch noch einiges für die zweite Staffel, die vor wenigen Tagen gestartet ist.
Für die starke Staffel 1: 8,5/10


@Theologe
Danke für die Infos zu ''Teheran.''
Auf die Review bin ich gespannt.
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von Nataku
#1563948
The Walking Dead – Season 11 (AMC)
Das wars also mit The Walking Dead. Naja, eigentlich nicht so wirklich, da man die Geschichten ja noch in 20 Spin-Offs weitererzählen will.
Die Staffel war guter TWD Durchschnitt, nicht eine der schlechtesten Staffeln aber auch sicher nicht die beste. Alles fühlte sich ein bisschen wie ein Best-off TWD an und leider nicht wie die finale Staffel einer Serie, die 11 Jahre gelaufen ist.

Die ersten 8 Folgen (11A) werden im Grunde mit der Reapers/Pope Geschichte hoffnungslos verschwendet. Das fühlte sich über weite Strecken an wie eine schlechte Kopie von den Saviors und erinnerte mich an Filler-Episoden in Animes. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Gruppe nicht aus dem Comic stammt, sondern rein für die TV-Serie erfunden wurde – so fühlen sie sich nämlich leider auch an.

Die restlichen 16 Folgen behandeln dann das Commonwealth. Für mich kam die Größe des Commonwealths nicht wirklich zur Geltung. Das wirkte über weite Strecken alles eher wie ein beschauliches Städtchen ala dem Ark vom Governor und nicht wie eine Gemeinschaft von über 50.000 Menschen. Die Antagonisten fand ich aber dennoch gelungen und passend für das TWD-Universum (auch wenn man sicher nichts großartig neues mehr erwarten durfte). Und auch insgesamt ist die Commonwealth-Geschichte relativ gelungen und wird auch rund abgeschlossen, auch wenn sie nach dem typischen TWD Schema abläuft.

Zwei Dinge sind mir ansonsten noch negativ aufgefallen: viel zu viel Eugene in der gesamten Staffel (gefühlt 1/3 der kompletten Sendezeit wird mit seiner Geschichte gefüllt…) und den Fakt, dass die Autoren trotz der letzten Staffel keine Spannung durch etwaige Charakter-Tode oder schwierigen Entscheidungen schaffen konnten. Es sterben eben nur C- oder D-Figuren, von denen man meist nicht mal den Namen kennt. Und das eine Carol oder ein anderer wichtiger Charakter nicht unbedingt durch einen der wie immer ganz plötzlich auftauchenden Walker stirbt, dürfte wohl jedem klar sein. Einzig 1-2 der B-Figuren müssen in der Staffel dran glauben, was für The Walking Dead einfach lächerlich wenig ist und der Staffel auch viel potenzielle Spannung raubt. Aber auch das hat vermutlich wieder mit den bereits erwähnten Spin-Offs zu tun.

Leider muss man sagen, dass vor allem rein kommerzielle Interessen der Season geschadet haben. Anstatt die Geschichte rund um Rick, Michonne und dem Rest des Casts sinnvoll zu einem runden Ende zu bringen und die letzte Staffel TWD mit TWD: World Beyond bzw. der CRM zu verbinden, verschwendet man lieber reichlich Sendezeit mit unnötigen B- und C-Stories. Hier hätte man lieber 11A dafür nutzen sollen, die beiden Charaktere langsam in die Hauptserie zurückzuführen um dann die Geschichte mit dem Commonwealth rund abzuschließen.

Was bleibt ist also eine finale Staffel, die irgendwie keine finale Staffel ist. Das reine Geldgier hier eine aus kreativer Sicht bessere Finalstaffel verhindert hat, stößt mir als jemand, der alle Staffeln gesehen hat, schon ziemlich negativ auf und lässt mich enttäuscht zurück.
6/10
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von LittleQ
#1563962
Nataku hat geschrieben: So 4. Dez 2022, 15:47
Leider muss man sagen, dass vor allem rein kommerzielle Interessen der Season geschadet haben. Anstatt die Geschichte rund um Rick, Michonne und dem Rest des Casts sinnvoll zu einem runden Ende zu bringen und die letzte Staffel TWD mit TWD: World Beyond bzw. der CRM zu verbinden, verschwendet man lieber reichlich Sendezeit mit unnötigen B- und C-Stories. Hier hätte man lieber 11A dafür nutzen sollen, die beiden Charaktere langsam in die Hauptserie zurückzuführen um dann die Geschichte mit dem Commonwealth rund abzuschließen.

6/10
Gab es denn eine Story, die man beenden konnte? Bin aus TWD schon sehr früh ausgeschieden (Season 4) und von allem, was ich mitbekommen habe, schient es irgendwie immer dasselbe zu sein. Man findet ein zu Hause, man hat Stress mit anderen Menschen, jemand wird gebissen, Leute verschwinden und tauchen wieder auf...repeat.
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von Theologe
#1563969
LittleQ hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 12:01 Gab es denn eine Story, die man beenden konnte? Bin aus TWD schon sehr früh ausgeschieden (Season 4) und von allem, was ich mitbekommen habe, schient es irgendwie immer dasselbe zu sein. Man findet ein zu Hause, man hat Stress mit anderen Menschen, jemand wird gebissen, Leute verschwinden und tauchen wieder auf...repeat.
Es hätte eine Story gegeben, die man hätte beenden können, aber die wurde eben, zu Gunsten eines Spin Offs, nie wirklich in der Mutterserie begonnen, sondern nur in einer Post Credit Szene angedeutet und jetzt in der letzten Folge, mit einer weiteren Szene in Erinnerung gerufen.
So hatte man quasi einfach nur eine weitere Staffel von dem beendet, was du beschrieben hast.
Das tatsächliche Finale der Serie wird also in einem oder mehreren Spin Offs stattfinden.
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von redlock
#1563970
The Peripheral -- Staffel 1 (Amazon)

8 Folgen; Laufzeiten von ca. 50 bis ca. 70 Minuten

Eine neue Scifi Serie mit altbekannten Zutaten wie: Zeitreisen (okay, es läuft hier was anders, kommt aber auf's gleiche raus), alternativen Zeitlinien, Weltuntergang, Kapitalismuskritik -- wenige Reiche herrschen über die Welt; überall Korruption, und die kleinen Leute kämpfen um's Überleben -- Androiden, moralisch zweifelhafte Experimente, ectr., ectr.
Kam für mich rüber wie eine Serie mit einer anständige Portion ''Westworld'' (bei den ExP auch kein Wunder), dazu ein Schuß ''Matrix'' und ''Continuum.''

Ja, die Serie bzw. Staffel hat mich über ihre acht Episoden ''bei der Stange'' gehalten. Aber richtig mitgenommen oder mitgerissen hat sie mich nicht. Nur bei einer Folge, da war ich mit Hochspannung dabei. Es war ansonsten okay, mehr jedoch nicht.
Gefallen hat mir die Bruder/Schwester Beziehung. Die beiden Darsteller hatten die entsprechende Chemie.
Synchro Version sollte man sich, wenn möglich, nicht antun. Da gingen die fetten britischen Akzente und die Südstaaten Akzente verloren.
Die Staffel endet mit Cliffhangern. So weit mir bekannt, ist Staffel 2 noch nicht bestellt. Amazon wartet wohl ab, wie die Abrufzahlen sind. Kann ich verstehen, denn die Serie sieht nicht billig aus. Wer einen runden Abschluß braucht, der sollte warten.

Für S1: 7/10


Nachtrag 1:
Bei den ''previously on'' Segmenten gibt es zweimal (IIRC) Szenen, die in der/den Eps zuvor gar nicht drin waren.

Nachtrag 2:
Im Staffelfinale gibt es am Ende, nach den crew credits, eine weitere Szene. Danach kommen die Infos zu den Synchros.
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von Nataku
#1563975
Theologe hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 07:28
LittleQ hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 12:01 Gab es denn eine Story, die man beenden konnte? Bin aus TWD schon sehr früh ausgeschieden (Season 4) und von allem, was ich mitbekommen habe, schient es irgendwie immer dasselbe zu sein. Man findet ein zu Hause, man hat Stress mit anderen Menschen, jemand wird gebissen, Leute verschwinden und tauchen wieder auf...repeat.
Es hätte eine Story gegeben, die man hätte beenden können, aber die wurde eben, zu Gunsten eines Spin Offs, nie wirklich in der Mutterserie begonnen, sondern nur in einer Post Credit Szene angedeutet und jetzt in der letzten Folge, mit einer weiteren Szene in Erinnerung gerufen.
So hatte man quasi einfach nur eine weitere Staffel von dem beendet, was du beschrieben hast.
Das tatsächliche Finale der Serie wird also in einem oder mehreren Spin Offs stattfinden.
Im Grunde sind zwei der zentralen Hauptdarsteller nach Staffel 8 und in Staffel 10 aus der Serie ausgestiegen. Deren Geschichte bleibt damit offen. Das Spin-Off World Beyond spielte quasi in der Gemeinschaft (CRM), wo zumindest einer der Charaktere wohl nach dem Ausstieg gelandet ist. Ich hatte immer gehofft, dass man diese Story und das Ende von World Beyond clever in der 11. Staffel zusammenführt und die Serie so ein rundes Ende bekommt. Das ist aber nicht der Fall. Es ist halt nur ein rundes Ende für die Commonwealth Geschichte.
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von Theologe
#1564018
Teheran - Drama [AppleTV+]
Die Serie über eine israelische Spionin im Iran fängt stark an, hat dann leider Mitte der Staffel einen Durchhänger. Das Ende ist sehr spannend, aber so abrupt, dass ich das Gefühl hatte, mir fehle noch eine Folge. Positiv war auf jeden Fall, dass die Serie nicht einseitig erzählt war. Die Methoden des Mossad wurden durchaus kritisch beleuchtet und die Iraner, allen voran der fantastische Chefermittler waren jetzt auch keine Karikaturen.
Das war jetzt die erste Apple Serie, die mich nicht komplett abgeholt hat, aber ich denke doch, dass ich der zweiten Staffel noch eine Chance geben werde.
6/10

The White Lotus
Ich mag zwar meistens die Filme/Serien von Mike White, aber Jennifer Coolidge hat mich bisher immer abgeschreckt. Die fand ich immer schon schrecklich. Aber da "alle" von der Serie schwärmen und Alexandra Daddario und Sydney Sweeney beeindruckende Argumente vorbringen, habe ich dann doch einen Blick riskiert und es nicht bereut. Die Prämisse erinnert an 80er Serien wie Love Boat oder Fantasy Island, aber eben nicht so cheesy.
Die Figuren haben mir alle gefallen und in leichten Dosen sogar Jennifer Coolidge, auch wenn die inzwischen noch grusliger aussieht als zu American Pie Zeiten. Der Humor ist meistens eher subtil, wie man das von Mike White gewöhnt ist und obwohl gar nicht mal so viel passiert, will man immer wissen wie es weitergeht und das ist nie schlecht.
8/10

The Man In The High Castle: S4
Die letzte Staffel ist eine Idee besser als die 3. und die Serie wird würdig abgeschlossen. Was mir immer in der Serie gefehlt hat und auch in der letzten Staffel nur kurz beleuchtet wurde, ist das große Ganze, die Weltbühne. Japan und Deutschland haben Amerika aufgeteilt, aber wie sieht es im Rest der Welt aus? Das hätte ich bei einer Serie über eine alternative Realität eigentlich erwartet.
7,5/10
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von redlock
#1564030
Helsinki Syndrom -- Staffel 1 (Arte, NDR)

8 Folgen; (Netto-)Laufzeit jeweils um die 45 Minuten

Finnisch, deutsche, belgische Koproduktion

Finnischer Handwerker, der Anfang der 1990ziger als knapp 20 Jähriger für einen 4 Millionen Finnmark (knapp 673.000 Euro) Kredit seines Vater bürgt, muss Mitte der 1990ziger zahlen, als die finnische Finanzwirtschaft bzw. die Banken, in eine schwere Krise kommen. Natürlich hat er das Geld nicht und die Familie geht in den Bankrott. Aber so richtig. Davon erholt er sich nicht wirklich. Dann kommt 2020 Corona in Finnland an, und er bekommt wegen des damaligen Bankrott, nichts aus den finnischen Rettungsfonds. Er fühlt sich von Banken, Gerichten und der Regierung betrogen und will dies beweisen. Dazu nimmt er vier Journalisten einer Zeitung in Helsinki als Geiseln.
Die eine Zeitebene ist die der Geiselnahme. Dazu gibt es Rückblicke, wie es dazu kommen konnte.
Ja, die Geschichte hat zwei, drei Sachen, die man bzw. ich nur schwer Schlucken konnte. Aber insgesamt ist das eine sehr spannende und packende Geschichte, die zum Ende tatsächlich nochmal einen drauf legt. Geschickt wird die finnische Bankenkrise der 1990ziger mit der Coronakrise, ''Medien und Wahrheit in Zeiten der fake news,'' und einem Familiendrama verflochten. Ich habe mich sehr gut unterhalten und am Ende einer jeden Folge so schnell wie möglich die nächste sehen wollen.
Am Ende wird einiges ge- und aufgeklärt. Allerdings, ich fand das Ende doch ziemlich offen. Dennoch, eine zweite Staffel muss hier wirklich nicht sein. Es ist gut, so wie es ist.

Für S1: 8/10


Peaky Blinders -- Staffel 5 (BBC)

6 Folgen; Laufzeit jeweils knapp 60 Minuten

Die Staffel hat lange auf meiner Nachholliste gestanden. Habe sie jetzt endlich nachgeholt.
Es war wieder eine spannende und fesselnde Geschichte um unsere Peaky Blinders, und wie sie mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise (die Staffel spielt 1929-1930) umgehen. Natürlich haben unsere Helden, neben den geschäftlichen Problemen und Sorgen, auch wieder massive persönliche Probleme (man, da wird u.a. gesoffen und gekokst, als ob es kein Morgen gibt).
Das einzige was mich diesmal echt gestört hat, waren die aufdringlichen Musikeinlagen bei einigen Szenen. Ich glaube, die gab es auch in früheren Staffeln (schon was länger her, seit ich S1 bis S4 gesehen habe). Aber diesmal hat es mich genervt. Unterm Strich trotzdem eine gute Staffel.

---->8/10
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von Wolfsgesicht
#1564088
Wednesday (Netflix)
Hab was zur leichten Unterhaltung gesucht und wurde hier fündig.
Natürlich wahnsinnig klassisch, es ist überaus (un)überraschend und besitzt ein paar Harry Potter Momente gemixt mit dem klassischen Highschool Kram.
Die Serie entwickelt sich aber. Zu Beginn sehr geradlinig erzählt, mit höherem Fokus auf der Schule, richtet sich der Fokus mit der Zeit immer mehr auf den Kriminalfall. Es hat seinen Witz und Charme. Spannung kommt selten auf, man weiß doch recht schnell wie der Hase läuft. Langweilig wird’s aber auch nicht, dafür passiert dann doch genug. Warum alle „den Tanz“ feiern erschließt sich mir nicht, aber auch der kleine Hype um die Serie tut dies nicht. Die 8,4 auf imdb sind auch sehr wohlwollend.

6/10
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von redlock
#1564104
Line of Duty -- Staffel 3 (BBC)

6 Folgen; Laufzeit 5x knapp 60 Minuten, das Staffelfinale knapp 85 Minuten

Ich habe einen großen Fehler begannen. Ich hab die dritte Staffel viel zu lange auf der Nachholliste gehabt und erst kürzlich gesehen. Warum war's ein Fehler? Auch wenn es einen neuen ''Fall der Staffel'' gibt, beziehen sich viele Dinge auf Ereignisse in Staffel 2. Im Grunde ist S3 eine Fortsetzung von S2. Nach einer jahrelangen Pause ist es natürlich schwierig wieder in die Geschichte(n) rein zukommen.
Wie dem auch sei, diese Staffel unterstreicht warum ''Line of Duty'' zum allerbesten gehört was GB an Krimidramen produziert. Spannend, packend, mitreißend. Krimiunterhaltung auf allerhöchstem Niveau.

Für S3: 8,5/10


The Sex Lives of College Girls -- Staffel 2 (HBO Max)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 22 und 30 Minuten

Selbstverständlich ist der Titel der Serie weiterhin wesentlich reißerischer als der Inhalt. ''The Love Lives of College Girls'' wäre passender. Erregt aber wahrscheinlich weniger Aufmerksamkeit.
Natürlich ist die Serie auch weiterhin extrem woke was die Geschichten angeht. Cast und Crew sind selbstverständlich voll nach Zeitgeist besetzt. (Macht sich wunderbar für Warner Bros. in den entsprechenden Listen der Organisationen, die die Strichlisten führen).
Normalerweise meide ich solches Zeug mittlerweile einfach. Aber hier gibt es eine Ausnahme. Trotz aller nervenden wokeness gibt es in jeder Episode was zum Lachen und/oder Schmunzeln. Außerdem ist es interessant der Entwicklung der vier Hauptfiguren zu folgen. Und ja, ich hab auch was gelernt. Jetzt weiß ich z.B. was BDE ist (dank an google).
Die Staffel endet ''cliffhangerisch.'' Da Staffel 3 gerade bestellt wurde, ist dies kein Problem.

Für S2: 6,5/10
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von LittleQ
#1564138
Alice in Borderland - Season 2 (Netflix)

Lange auf die Fortsetzung gewartet und auch auf eine Steigerung gehofft. Leider hat mich Staffel 2 dann doch nicht so überzeugt. Ich mochte in Season 1 die Aufteilung zwischen den Spielen, die einen definierten Anfang und ein def. Ende hatten und der Hintergrundstory, die sich zwischen den einzelnen Spielen entwickelte. In Staffel 2 verwässert das Ganze etwas. Manchmal ist man über eine ganze Folge in einem Spiel. Manchmal wird geredet, dann einfach gemetzelt. Wirkte alles ein bisschen ohne Sinn und Verstand.

Dazu kam, dass dem eigentlich gar keine tiefere Mythologie als Auflösung folgte, die die Sinnhaftigkeit der Spiele rechtfertigt. Die Auflösung war dann eigentlich eher so semi spannend und auch habe ich nicht verstanden, wieso sich jemand als Bewohner von Borderland zur Verfügung stellen würde, da man letztlich den eigenen Tod ja doch nur hinauszögert, ohne dabei etwas zu gewinnen.

Habs dennoch gern geschaut, aber nach 2 Staffeln hab ich dann auch genug gesehen, auch wenn eine dritte Staffel zumindest in Aussicht gestellt wurde.

7/10
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von redlock
#1564148
Impulse -- Staffel 2 (YouTube Originals)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 48 und 59 Minuten (meistens um die 55 Min.)

Die zweite Staffel dieser Serie hat sehr lange bei mir ''auf Lager'' gelegen, nachdem ich S1 schon kurz nach Veröffentlichung gesehen hatte. So wurden es zwischen S1 und S2 ungefähr vier Jahre. Trotz dieser sehr langen Zeitspanne gelang der Wiedereinstieg schnell und problemlos.
Leider fand ich S2 nicht so gut wie S1, die mir ausgesprochen gut gefallen hatte. S2 beginnt gut und endet gut. Zwischendrin hat die Staffel aber einen deutlichen ''Hänger.'' Es zieht sich im Mittelteil.
Die Handlung der zweiten Staffel setzt (fast) unmittelbar nach dem Ende von S1 ein. Während die Handlung fortschreitet gibt es Rückblicke und Hintergrundinfos. Zwar wird einiges im Lauf der Staffel aufgeklärt, aber andererseits, und bedauerlicherweise, bleiben am Ende einige Sachen offen und einiges endet so gar in Cliffhangern. Hier haben die Macher ganz klar auf eine dritte Staffel gehofft, die leider nicht bestellt wurde. Das ist sehr Schade. So bleibt ''Impulse'' unvollendet.

Für S2: 7,5/10


Jack Ryan -- Staffel 3 (Amazon)

8 Folgen; Nettolaufzeiten (ohne Endcredits und Synchro-Info, die beide ziemlich lang sind) zw. 43 und 60 Min.

Nina Hoss als Präsidentin der Tschechischen Republik und ein bekannter (jedenfalls wenn man skandi Serien guckt) schwedischer Darsteller als russischer Verteidigungsminister. Nette Überraschungen.

Die dritte Staffel startet mit einer sehr guten Folge. Danach ist es ein guter Agententhriller in bester ''Kalter Krieg'' Manier. Jach Ryan rettet am Ende selbstverständlich mal wieder die USA und die Welt vor dem dritten Weltkrieg. Klassicher Tom Clancy. Natürlich darf man einige Sachen nicht wirklich hinterfragen. Das würde das Sehvergnügen erheblich stören.
Amazon scheint ordentlich Geld für die Staffel ausgegeben zu haben. Das sah teilweise echt teuer aus. Inklusive einiger klasse Actionszenen, die über Europa verteilt spielen.
Wer einen klassichen Agententhriller sucht, der macht mit ''Jack Ryan'' nichts falsch.

Für S3: 7,5/10


Strike: Troubled Blood (aka Staffel 5) (BBC)

4 Folgen; Laufzeiten jeweils knapp 58 Minuten

Die fünfte Staffel ist die Adaption des fünften Buches der Reihe um den Privatermittler Cormoran Strike und seiner Partnerin Robin Ellacott für's Fernsehen.
Nebenbeibemerkt: Genau wie bei den ''Harry Potter'' Büchern, werden die ''Strike'' Romane im Verlauf der Reihe auch immer länger. Ich kenne diese Buchvorlage nicht, aber wenn man bedenkt wie lang die ist, muss in der Verfilmung einiges unter den Tisch gefallen sein.
Jedenfalls, diesmal geht es um einen lange zurückliegenden Vermisstenfall. Viel Raum nimmt diesmal auch der Teil um Strike's Pflegeeltern, seinen Bio-Vater, seine Kindheit und seine Beziehung zu Robin (die auch so ihre Probleme hat) ein. Aber insgesamt ist das wieder gute britische Krimikost wie man sie von der BBC kennt.
Lobenswert ist auch weiterhin die Leistung der beiden Hauptdarsteller.

Für S5: 7,5/10
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von Wolfsgesicht
#1564207
Wolfsgesicht hat geschrieben: Fr 31. Dez 2021, 15:40 Liebe und Anarchie - Staffel 1 (Netflix)
Ein kleines fast unbekanntes Juwel aus Schweden.
Es geht um eine verheiratete Frau, Sofie, Mitte 30, die in einem Verlag anfängt zu arbeiten. Dort trifft sie auf Max, einen IT-Techniker Anfang 20. Zwischen den beiden knistert es.
Während die meisten Serien hier direkt die Affäre starten würden, wählt diese hier einen anderen Ansatz. Die beiden beginnen nämlich ein Spiel um einen Lippenstift. Der der den Lippenstift hat, stellt dem anderen eine Aufgabe die er zu bewältigen hat. Schafft er dies, bekommt er den Lippenstift und kann wiederum dem anderen eine Aufgabe stellen. Es ist ein kleines Machtspiel, ein Grund sich nahe zu sein, ohne dass sich jemand traut den ersten Schritt zu machen. Und so wäre es wohl auch in Realität. Zuerst dieses umeinander tänzeln - und dann…
Ich liebe es den Figuren bei diesen unangenehmen Aufgaben zuzusehen und die Chemie zwischen beiden zu spüren.

Die Geschichte um diese Geschichte herum ist relativ einfach gehalten, funktioniert hier aber gut. Die Figuren sind gut gewählt, nur der Opa wirkt etwas unnötig und hätte vermutlich auch komplett wegfallen können ohne groß aufzufallen. Hier wurde nur versucht die Familiendynamik etwas besser darzustellen, ist so semi gelungen.
Schlussendlich gibt man diversen Figuren etwas Raum um sich zu entfalten und konzentriert sich nicht nur auf die beiden. Im Verlag ist dies gut, in der Familie meist gar nicht gelungen. Der Mann kommt immer unsympathisch rüber, obwohl ich in der ersten Hälfte nicht weiß warum - das ist gelungen, denn es soll wohl so sein. Die Chemie zwischen Mann und Frau hingegen funktioniert nicht, die Familie wirkt Nicht wie eine Familie, Sofie schläft mit ihrem Mann, befriedigt sich dann doch steht’s selbst, ist dann hungrig auf Max, mal spielen die Kinder eine Rolle, mal existieren sie gefühlt nicht…der ganze Familienkram ist für mich nicht rund. Auch sie (Sofie) wird für mich zum Ende hin immer schwieriger zu verstehen, und eigentlich sollte es in einer Serie andersrum laufen. Die Beweggründe sollten klarer werden.

Schlussendlich ist es etwas zweigeteilt. Der Familenpart hätte mehr Zuwendung gebraucht, der berufliche Teil und die Geschichte von Max und Max und Sofie ist wie sie ist gut bis sehr gut. Ich hatte eine riesige Freude an dieser Serie, sie ist mit 4 Stunden auch sehr kurz. Ich hätte mir gewünscht man hätte entweder noch 2 Folgen drangehangen und wäre privater geworden, oder man hätte es auf Filmlänge gekürzt und einen Film drauf gemacht. Dies hätte auch funktioniert.
Es überwiegt aber bei mir das positive. Die Figuren im Verlag sind gut geworden, die beiden Hauptdarsteller funktionieren super, der Ansatz war nicht so plump wie meistens in solchen Affären und ich kann es problemlos ein zweites Mal sehen. Auch jetzt sofort. Trotz aller Schwächen gebe ich:
8/10
Die zweite Staffel macht es hoffentlich trotzdem besser.
Liebe und Anarchie - Staffel 1
Ich würde dem ganzen auch im zweiten Durchlauf zustimmen, aber etwas abwerten.

7/10

Liebe und Anarchie - Staffel 2
…die Abwertung gibts aber nur, weil mir die zweite Staffel gezeigt hat: Da geht noch was!
Einen wirklich relevanten übergeordneten Plot gibts weiterhin nicht bzw. Noch weniger als in Staffel 1, die Serie lebt weiter von den Charakteren und deren Sorgen und Nöten. Das funktioniert echt fantastisch. Ich bin da emotional wahnsinnig investiert bei fast allen Charakteren und finde dass der (Spoiler) Wegfall der Familienkomponente dem ganzen sehr gut tat.

Ich finde die Staffel fast Lehrbuchhaft in Bezug auf die Profilierung und bin um jede weitere Staffel froh. Manchmal ist es etwas drüber, aber macht irgendwo auch den Charme aus. Kameraarbeit hat sich auch verbessert, die hatte in Staffel 1 szenenweise Stromberg-vibes.

Gibts auf Netflix.

9/10

Peaky Blinders - Staffel 1 bis 3
Ich mach das mal in einem Rutsch.
Ich wollte das ja lieben, leider mag ich es nur.
Alles super solide, der Eindruck einer Stadt wird trotz geringer Zahl an Locations ganz gut geweckt und man mag die Bande. Die Geschichte ist nur leider sehr klassisch und ist auch jede Staffel in etwa ähnlich. Überraschungen gab’s aber immerhin.
Da eine Staffel nur 6 Stunden geht (mich haben die 6 Staffeln immer abgeschreckt, aber bei 6 Folgen pro Staffel ist’s dann doch ok) kann man eine davon gut an einem langen Abend Bingen.
Musikalisch cool, schauspielerisch mit Cilian Murphy (spielt etwas unter seinen Möglichkeiten) und Tom Hardy natürlich eine Augenweide, Produktion ist ok, da versucht man halt mit sehr viel Nebel viel zu kaschieren. Im Plot passiert mir nur zu wenig und eine wirkliche Entwicklung der Charaktere findet nur sehr sprunghaft zwischen den Staffeln statt.

6/10 für alle 3
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von redlock
#1564208
The Capture -- Staffel 2 (BBC)

6 Episoden; Laufzeiten 5 x knapp 60 Minuten, Staffelfinale 70 Minuten

Unsere Heldin ist diesmal Teil der Truppe, die das ''Corrections'' Programm durchführt. Neben ihr steht im Zentrum der Ereignisse dieser Staffel der Sicherheitsminister des UK (in Deutschland ist die Position wohl eher mit der eines Staatssekretärs vergleichbar). Wieder dreht sich die Handlung um die (fast) totale Videoüberwachung, Videomanipulation und deep fakes. Außerdem, was hat unsere Heldin vor und kommt sie damit durch?
Das ist spannende, packende Unterhaltung, die auch zum Nachdenken anregt. Ob das Ende so passt muß jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man sieht was heute so abgeht hab ich meine Zweifel. Die ändern aber nichts an meiner Bewertung. Die Handlung ist übrigens in sich abgeschlossen.

Für S2: 8/10


Slow Horses -- Staffel 2 (Apple+)

6 Folgen; Laufzeiten zwischen 42 und 53 Minuten

Diesmal wird Slough House, also die Truppe um Jackson Lamb, in Ermittlungen um (angebliche) Schläferagenten des KGB/FSB in England verwickelt. Eine klassische Agenten-/Spionagethriller Geschichte.
Es war wieder eine starke Staffel. Spannend, fesselnd, packend, mitreißend und mit tollen Wendungen. Ein weiterer Pluspunkt ist der trockene (bei der Sache mit der £50 Banknote im China Imbiß musste ich laut lachen) und nicht ganz politisch korrekte Humor.
Gary Oldman in der Rolle des Jackson Lamb ist einfach klasse. (Lambs Socken haben diesmal übrigens keine Löcher :) ).
Wer Spionagethriller mag, dem kann ich die Serie nur wärmstens empfehlen.
Die Handlung der Staffel ist in sich abgeschlossen. Eine dritte Staffel ist bestellt und wird offensichtlich auch schon gedreht.

Für S2: 8,5/10
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von LittleQ
#1564224
Severance AppleTV

War ganz gut. Mehr kann wohl Neo dazu sagen :D

7/10
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von redlock
#1564234
Irreverent -- Staffel 1 (Peacock)

10 Folgen; unterschiedliche Laufzeiten, zw. 41 und 52 Minuten

In dieser australisch-amerikanischen Serie von 2022 haben wir die x-te Version der Geschichte ''Krimineller muss sich vor ganz schlimmen Kriminellen verstecken, nimmt die Identität eines Pastors an und landet in einem kleinen Provinzkaff.''
Das kleine Provinzkaff ist in Nord Queensland, tropische Klimazone, am Meer und (fast) ohne Mobilfunk und Internet.
Die Handlung bietet wenig Überraschungen -- z.B. kann auch ein Berufskrimineller Menschen helfen und Rat geben; es ergeben sich für den ''Pastor'' Probleme am laufenden Band -- weiß aber dennoch zu unterhalten. Zwei Folgen waren tatsächlich richtig gut. Der Rest war okay.
Die Staffel endet mit Cliffhangern. Da die australische Bundesregierung eine ''Aussie Quote'' für Streamingdienste in Australien einführen will, scheint mir eine Verlängerung gut möglich.

Für S1: 6,5/10


Summer of Rockets -- Staffel 1 (BBC)

6 Folgen; Laufzeiten 5 x knapp 60 Minuten, Staffelfinale 81 Min.

Mal wieder eine etwas ältere Serie (sie ist von 2019) von meiner Nachholliste geholt.
Die Serie spielt im Sommer 1958. Der Wettlauf der Supermächte USA und UdSSR in den Weltall hat begonnen.
Ich fand den Genremix etwas seltsam. Es gibt drei Haupthandlungsfäden.
Da wäre zunächst der Handlungsfaden um den jüdischen, russischstämmigen, britischen Erfinder und Unternehmer, der durch den MI5 in eine Spionagegeschichte um eine Familie der Oberschicht verwickelt wird.
Dann haben wir seine Tochter, im fortgeschrittenen Teenageralter, die in die britische Oberschicht/Gesellschaft eingeführt werden soll, die jedoch rebellische Charakterzüge hat und außerdem Angst vor dem Weltuntergang durch die Atombombe. Mit den rebellischen Charakterzügen haben wir Vorboten der gesellschaftlichen Entwicklungen der 1960ziger.
Ein dritter Handlungsfaden dreht sich um den einzigen Sohn der Oberschichtfamilie, Anfang 20, der seit ein paar Jahren verschwunden ist, und nach dem die Mutter weiter verzweifelt sucht.
Und zu guter letzt gibt es noch einen (Neben-)Handlungsfaden um den etwa 6 jährigen Sohn des Unternehmers, der ins Internat kommt. In ein britisches Jungeninternat in den 1950zigern willst du wirklich nicht gesteckt werden. Der Teil der Serie wirkte für mich völlig fehl am Platz.
Die Spionagegeschichte war ganz gut (wer sind die Guten, wer die Bösen), und der Teil um die Tochter war solide. Das mit dem Sohn war...naja, okay. Der Teil um den Knirps im Internat...oh weh.
Die ersten fünf Folgen enden jeweils mit einem Cliffhanger, der in der darauffolgenden Folge direkt aufgelöst wird.
Auf mich wirkte die Serie, als ob der Autor mindestens zwei verschieden Serien in eine reingezwungen hat. Obwohl es phasenweise spannend und auch interessant war, gelang das nicht wirklich.
Was mir besonders auffiel war die Sprache. Da die Serie in der britischen Oberschicht/obersten Mittelschicht Ende der 1950zigern spielt, war das Englisch ''gestochen scharf.'' Auch für fremde Ohren sehr gut zu verstehen. Aber so redet heute natürlich (fast) keiner mehr.
Die Hauptdarsteller sind alles Profis, die ihr Fach beherrschen, wie man es von britischen Schauspielern kennt (u.a. Toby Stephens, Keeley Hawes, Linus Roache) und machen ihren Job entsprechend gut.
Aber mehr als 6,5/10 ist nicht drin.
Die Serie ist in sich abgeschlossen.
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von LittleQ
#1564237
From - Paramount+/Amazon Prime

Eine Gruppe von Menschen findet sich in einem Dorf, mitten im Wald, wieder. Versuche aus dem Dorf herauszukommen scheitern, da man auf dem Weg durch den Wald, immer wieder im Dorf landet. Noch schlimmer: Mitten in der Nacht kommen Monster in Menschengestalt und töten jeden, der sich nicht in einem durch einen Talisman geschützten Haus versteckt.

Eine Mischung aus "The Dome" und "Lost", die mir sehr gut gefällt. Ein bisschen mehr Horror und eine straffere Erzählung machen die Sprünge zwischen den Folgen etwas erträglicher. ':) Dazu vermeidet die Serie auch etwas, was mich bei Lost so tierisch genervt hat. Die Figuren handeln nicht pausenlos irrational und verheimlichen ständig irgendwelche Dinge, nur um künstliche Spannung zu erzeugen. Gibt natürlich auch Ausnahmen von der Regel, aber alles in allem ist das echt gut gemacht.

8,5/10
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von redlock
#1564270
Echo 3 -- Staffel 1 (AppleTV+)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 43 und 66 Minuten

Eine frisch verheiratete Biologin, die auf Forschungsreise in Kolumbien ist, wird dort von Rebellen entführt. Ihr Ehemann (Sohn eines schwerreichen Unternehmers) und ihr Bruder, beide US Army Rangers (also Elitesoldaten), machen sich auf sie zu befreien.
Die Staffel ist in vier Teile aufgeteilt (1-3, 4-5, 6-7, 8-10), mit Zeitsprüngen von ein paar Wochen zw. Teilen 1/2 und 2/3.
Ich hatte mich gewundert, warum die Serie auf den einschlägigen Seiten nur mittelmäßig bewertet wurde. 10 Folgen später weiß ich wieso.
Zuerst aber das Positive. Die Action ist gut und hat das Niveau, was man es auch bei ''SEAL Team'' sehen konnte (was nur beweist, wie gut die Actionszenen dort waren). Die Produktion macht ausgiebig und guten Gebrauch von den Locations in Kolumbien. Was eine Geiselnahme mit den Opfern macht, wird ebenfalls recht gut dargestellt. Auch den Mist den die CIA in Südamerika so treibt bzw. getrieben hat war leidlich gut dargestellt.
Aber dann gibt es in der Geschichte laufend Sachen wo man sich fragt ''WTF?'' Wie dumm/schwachsinning/unsinnig/unglaubwürdig/völlig unrealistisch ist das denn? Leider würde ich zuviel spoilern, wenn ich nun mehr dazu sagen würde. Also lass ich es. Aber was da lief, war teilweise echt zum Haare raufen. Offensichtlich ist man recht weit vom israelischen Buch und TV Serien Original abgewichen.
Die Staffel endet ohne Cliffhanger. Fortsetzung wäre dennoch möglich. Würde mich allerdings überraschen, wenn eine bestellt würde.
Nett war Franka Potente in einer wichtigen Nebenrolle.

Für S1: 7/10
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von Wolfsgesicht
#1564289
Copenhagen Cowboy (Netflix)
Ich weiß gar nicht ob diese 3 stündige Miniserie auf Netflix richtig oder falsch platziert ist.
Sie ist richtig, da im Plot geradezu überhaupt nichts passiert. Jede Folge fünde auf einer DIN A4 Seite problemlos Platz, was es ermöglichen sollte der Geschichte auch beiläufig zu folgen.
Sie ist aber falsch, da es sich hier in der Gesamtkomposition eher um einen Arthouse-Streifen handelt. Damit ist die Serie hier eigentlich völlig verschenkt.

In Summe fande ich die Serie gut, aber nicht sehr gut.
Es ist ein Neo-Noir Thriller mit leichten Mystery Anleihen. Dreh und Angelpunkt ist die kriminelle Szene Kopenhagens und Miu. Miu hat hierbei ein paar spezielle übernatürliche Fähigkeiten, die aber nie sehr konkretisiert werden.
Im Plot passiert daher wie gesagt nicht sehr viel, ein Geschäft hier, eins da, ein Zwist hier, am Ende bleibt nichts davon sehr haften.

Die Serie lebt aber krass von der Komposition. Der schwere dystopische Synthesizer-Soundtrack hat’s mir richtig angetan, den fand ich extrem stark. Die Kamerarbeit, der Szenenaufbau und das ganze Farbschema sind ebenfalls toll, das ist schon alles sehr arty. Da mal nicht hinzuschauen grenzt geradezu an Verschwendung.

Aber leider braucht ne Serie halt auch einen Plot, daher:

6/10
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von LittleQ
#1564298
The Boys Staffel 1 (Amazon Prime)

Was für eine geniale erste Staffel. Wieso habe ich wieder so lange gezögert, das anzusehen? Karl Urban finde ich einfach nur genial in der Rolle. Die Figuren, die Story, der schwarze Humor. Alles super. Wäre diese Liebesgeschichte nicht und die Story um A-Train ein bisschen weniger, wärs für mich wohl ne glatte 10. Aber ist ja nicht schlimm. Rockt dennoch

9/10
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von redlock
#1564309
Emily in Paris -- Staffel 3 (Netflix)

10 Folgen; Laufzeiten (ohne den Synchro Teil des Abspanns) zw. 25 und 36 Minuten

Auch in Staffel 3 liefert die Serie wieder locker, leichte, bunte Unterhaltung. Als Hauptmahlzeit nicht mehr wirklich geeignet. Aber ein tolles Desert. (Wovon Emily/Lily wirklich mehr essen könnte. Sie ist so mager, das es schon leicht unheimlich ist. Aber okay, ich schweife ab).
Das Paris, das in der Serie gezeigt wird, ist einfach wunderschön. Und sehr sonnig. Dafür ist allerdings das Stressniveau für unsere Heldinnen und Helden sowohl im Privat- als auch im Berufsleben sehr hoch. Im Staffelfinale kommt es dann zum großen Knall. Hoffen wir mal, dass die vierte Staffel auch tatsächlich produziert wird, denn Staffel 3, in der viel in Französisch geredet wird, endet mit fetten Cliffhangern.

Für S3: 7/10


Tulsa King -- Staffel 1 (Paramount+)

9 Folgen; Laufzeiten zw. 36 und 43 Minuten

Nachdem der Mafioso Dwight Manfredi (Sylvester Stallone) eine 25 jährige Haftstrafe wegen Mordes abgesessen hat, kommt er zurück nach New York und glaubt er könne sein altes Leben in der Mafia Familie wieder aufnehmen. Falsch gedacht. Er wird nach Tulsa, Oklahoma abgeschoben um dort das ''Familiengeschäft'' aufzubauen.
Das erste Drittel der Staffel ist überraschenderweise ziemlich humorvoll. ''Fish out of water'' und die gesellschaftlichen Veränderung der letzten 25 Jahre sind Futter dafür. Die Serie bleibt aber eine um Schwerkriminelle, die schwere Straftaten begehen. Die haben natürlich auch auswirken auf die (leibliche) Familie. Hier Dwights Tochter und seine Beziehung zu ihr. Weniger gelungen fand ich den Teil um Dwights Fahrer und dessen Familie. Die ''Familienteile'' sind einer der Handlungsstränge der Staffel. Daneben gibt es aber Hauptsächlich Mord & Todschlag, Gewalt, Betrug & Verrat. Und Bundesbehörden, die hinter Dwight und Co her sind. Alles was eine Serie um Mafioso und andere Kriminelle so haben muss. Das Rad haben sie nicht neu erfunden, aber verdammt gut geölt.
Ich fand die Staffel sehr unterhaltsam. Stallone ist ein cooler Typ, dem die Rolle auf den Leib geschnitten ist. Wegen der kurzen Laufzeit der Folgen (nur zwei sind knapp über 40 Minuten, der Rest darunter) lies sich die Staffel sehr gut bingen. Sie endet natürlich mit Cliffhanger. Zum Glück ist Staffel 2 bestellt.
(Ach ja, ein nepo-baby spielt auch mit. Auch ohne die credits am Ende gelesen zu haben, war mir klar wer das ist. Und nein, ich kannte die Person vorher nicht).

Für S1: 8/10
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von Nataku
#1564310
That '90s Show – Season 1 (Netflix)
Ich war in den frühen 2000ern ein Fan von That '70s Show und hab vor allem die erste Staffel damals mehrfach hintereinander gesehen, weil es eine meiner ersten importierten DVD-Boxen war und es die weiteren Staffeln noch nicht gab und ich die Serie einfach extrem unterhaltsam fand. Daher war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung That '90s Show auf Netflix und hab die 10 Episoden gerade beendet.

Um es gleich vorweg zu nehmen, an die Ursprungsserie kommt That '90s Show nicht heran und das hat vor allem mit der neuen Gang zu tun. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich hier eine Geschichte aus der heutigen Zeit anschaue mit Gen Z Kids (die Referenzen zu den 90ern empfand ich über weite Strecken als kaum vorhanden). Das liegt zum Teil sicher auch am Casting, da hier typisch für die heutige Zeit natürlich möglichst alle Hautfarben und LGBTQ+ abgedeckt werden muss. Vor allem die Figur des Ozzie ist eine komplette Fehlbesetzung und passt einfach tonal überhaupt nicht in die Serie. Auch der restliche Cast der Kids ist schauspielerisch eher schwach. Einzig Sam Morelos als Nikki empfand ich als glaubwürdig. Der Rest pendelt immer wieder zwischen teils extremen overacting und erträglich hin und her. Sollte es hier eine zweite Staffel geben, kann man nur hoffen, dass man den Jungdarstellern in der Zwischenzeit einmal ein paar Schauspielkurse schenkt. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Figuren nur schwach charakterisiert sind. Jay und Nate sind quasi die Kopie von Michael Kelso aufgeteilt auf 2 Figuren, Leia ist einfach eine Mischung aus Eric und Donna, Ozzie ist eine sassy Queen und Nikki und Gwen haben im Grunde keine eigenständigen Charakterzüge.

Was die Serie rettet sind vor allem Kurtwood Smith als Red und Debra Jo Rupp als Kitty. Ich würde sogar so weit gehen, dass Jo Rupp für ihre Leistung in der Staffel einen Emmy verdient hätte. Man merkt beiden einfach an, dass sie absolute Profis sind und viel Spaß hatten, wieder in ihre alten Rollen zu schlüpfen. Auch die kurzen Auftritte von Eric und Donna fand ich überaus gelungen. Es hätte der Serie einfach gutgetan, wenn die beiden ebenfalls Teil des Hauptcasts gewesen wären und man ein bisschen eine 3-Generationen-Geschichte aus der Serie gemacht hätte.
Weitere Highlights waren für mich die anderen Gastauftritte (ohne zu viel zu verraten) und auch die Fantasie-Sequenzen (u.a. eine Variante von 90210) fand ich überaus gelungen.

Abschließend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass die Serie viel Potenzial hat, was aber deutlich besser genutzt werden muss. Die neue Gang muss einfach mehr Charakter bekommen und die Darsteller schauspielerisch mehrere Schüppen drauflegen. Auch etwas mehr Bezug zu den 90ern wären wünschenswert. Wenn man das dann mit der gelungenen Basis (starker Alt-Cast + überzeugende Mini- und Fantasie-Sequenzen) verbindet, könnte aus That '90s Show ein gelungener Nachfolger werden.
6.5/10
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