US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von redlock
#1564893
Daisy Jones & The Six -- Staffel 1 (Amazon)

10 Folgen; Laufzeiten (jeweils ohne Synchro credits) 43 bis 48 Minuten, Finale 63 Minuten

Ich habe die Buchvorlage nicht gelesen. Kann mich darum auch nicht, wie eine ganze Reihe anderer, über die Änderungen in der Serie ärgern.
Das Buch und die Serie sind ganz klar von ''Fleetwood Mac'' aus der ''Rumors'' Zeit Mitte der 1970ziger inspiriert. Insbesonders die Beziehung zwischen Stevie Nicks (Keough's Bühnenperformance als Daisy ist eindeutig Nicks nachgeahmt) und Lindsay Buckingham. Die Schreiberlinge haben außerdem aus der Keyboard Spielerin der Band in der Serie eine Britin gemacht (RIP Christine McVie). Aber nochmal, das ist keine Docu über ''Fleetwood Mac!''
Die Staffel handelt vom Aufstieg und Fall der Band ''Daisy Jones & The Six'' zwischen 1971 und 1977. Sie wird in Form einer Doku erzählt. Die Truppe wird von einer Dokumentarfilmerin ca. 1997 einzeln zu den Ereignissen von damals befragt.
Es dreht sich natürlich um Musik, vor allem jedoch um Sex and Drugs and Rock 'n' Roll. Und um Drugs, Drugs und nochmal Drugs. Tja, so waren die 1970ziger im Musikgeschäft halt.
Daisy und Billy sind zwei kaputte Typen, vor allem Daisy ist so richtig kaputt. Und auch wenn man es heutzutage nicht mehr sagen darf eine...reimt sich auf ''Kitsch.'' Daisy und Billy zu zusehen war echt anstrengend. Auch nicht so berauschend waren die Songs, die speziell für die Serie geschrieben wurden. Das fällt besonders auf, wenn dann echte Klassiker aus den 1970zigern vorkamen, z.B. Boston's ''More than a Feeling,'' Bellamy Bros. ''Let your love flow'' (bitte den englischen Text beachten, der passt perfekt in die Szene wo er Song vorkommt, und nicht an die deutsche Version denken!), den Rolling Stones Song am Ende der Staffel, u.a.
Nach ein paar Episoden fand ich einen Kommentar in Episode 1 amüsant, als jemand zu Billy (oder war es Daisy -- schon wieder vergessen) sagt, es geht in der neuen Dekade (den 1970zigern) nicht mehr so sehr um die Liedtexte. Und dann dreht sich die Serie vor allem um die Texte der Songs der Band und deren Entstehung.
Völlig überflüssig und unpassend zur Geschichte der Band geht es in einen Nebenplot um eine schwarze Sängerin, die zu eine Ikone der Disco Zeit wird. Diesen Handlungsstrang, auch wenn er insgesamt nur ein Nebenplot ist, in dieser Serie einzubauen, hat man nur dem Zeitgeist zu ''verdanken.'' Und dem Wunsch der Bosse, bei einer bestimmten Community Pluspunkte am Jahresende zu haben. Verdienterweise bekommt Folge 107, wo es speziell darum geht, die schlechteste Episodenwertung bei imdb. Ist einfach ein Fremdkörper.
Zwar habe ich die Geschichten der Band neun Folgen lang mit Interesse verfolgt, insbesonders um die Keyboard Spielerin und um Camila, aber so richtig mitgenommen oder mitgerissen hatte es mich nicht. Tja, dann kam das Staffelfinale, und das hat mich umgehauen. Was ich neun Folgen lang investiert hatte, wurde voll und ganz und mit vielen, vielen Zinsen und Boni aus- bzw. zurückgezahlt. Das Staffelfinale war echt der Hammer (9/10), inklusive einer wirklich starken Enthüllung. Verdienterweise hat das Staffelfinale die deutlich beste Episodenwertung bei imb. Aber was die Gesamtwertung der Staffel bei imdb angeht, da bin ich doch sehr skeptisch, ob Amazon da nicht getrickst hat. Die vielen 9er und 10er Wertungen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Von mir gibt es, für die in sich abgeschlossene Staffel (keine Cliffhanger), harte aber faire: 7/10
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von redlock
#1564934
Blackport -- Staffel 1 (Arte)

Isländische Serie; 8 Folgen; Laufzeit jeweils knapp 45 Minuten, Staffelfinale knapp 50 Min.

Island Mitte der 1980ziger. Wirtschaftskrise, sehr hohe Inflation, und die Regierung hat nun auch noch Fangquoten für den Fischfang eingeführt, um der Überfischung entgegen zu wirken. Das kommt bei den Fischern, sowohl bei den Kleinen auf ihren Kuttern, als auch den Großen auf ihren Trawlern, nicht gut an. Geht aber nicht anders, wenn man den Ast, auf dem man sitzt, nicht absägen will. In einem Dorf an der Westküste der Insel ist der Fischverarbeitungsbetrieb die einzige Einnahmequelle und Arbeitgeber. Ohne ihn geht das Licht in dem Kaff aus.
Ein Lokalpolitiker und die Sekretärin des Betriebs versuchen nun das Beste aus der Situation für das Kaff zu machen. Die Sekretärin, deren Ehemann Kapitän auf einem der Trawler ist, erweist sich dabei als äußerst clever und geschäftstüchtig. Dabei haben alle Beteiligten auch noch das eine oder andere persönliche Problem.
Die Geschichte basiert auf realen Ereignissen. Eingebettet in die Handlung sind manchmal echte isländische TV Bilder aus den 1980zigern. Die eine oder andere gezeigte Person mag einem Isländer was sagen, ich muss da aber passen. War jetzt aber auch nicht schlimm. Außerdem gibt’s original isländische Rock und Popmusik aus der Zeit.
Tja, was soll ich sagen? Auf der Insel (damals knapp 250.000 Einwohner auf einer Fläche zweieinhalb mal so groß wie NRW) war ganz schön was los. Auch in der Serie geht es manchmal sehr deftig zu -- ''Sex and Drugs and Rock 'n' Roll''
Beim Sehen musste ich öfter an den Klassiker ''Wall Street'' mit Michael Douglas denken. Das Motto ''Gier ist gut'' findet auch hier Anwendung. Aber abgerechnet wird ganz zum Schluss.
Serie ist in sich abgeschlossen und hat mir wirklich gut gefallen. Da war ich echt positiv überrascht. Für S1: 7,5/10


Donkerbos -- Staffel 1 (Showmax, Südafrika)

8 Folgen; Laufzeiten zw. 49 und 59 Minuten

Der größte Teil der Dialoge (ich sag mal so knapp ¾) ist in Afrikaans, der Rest in Englisch.
Obwohl die Geschichte in einer ländlichen Region von Südafrika spielt, ist der Stil ''nordic noir.'' Und es geht verdammt ''noir'' zu. Die Geschichte beginnt mit dem Fund des Kopfes eines Kindes in einem Wald. Nebenbeibemerkt, der sah aus wie wir ihn aus den kanadischen Wäldern um Vancouver aus ''The X-Files'' und ''Stargate'' kennen. Allerdings streifen hier Leoparden durch den Wald. Übersetzt bedeutet ''Donkerbos'' übrigens ''Dunkler Wald.''
Die Geschichte um die Morde an den Kindern, es werden weitere Leichen gefunden, ist sehr harte Kost. (Eher FSK 18 als FSK 16). Die Handlung ist außerdem ein ''slow burn.'' So richtig gepackt hatte es mich nach Folge 103. Man muss schon was investieren. Es lohnt sich dann aber auf jeden Fall.
Im Zentrum der Ereignisse steht eine weiße, weibliche Ermittlerin Anfang/Mitte 40. Die ist zwar fähig und kompetent, hat aber die Interne an der Backe (wegen des Fehlverhaltens eines ehemaligen Kollegen) und in der Ehe läuft es auch nicht so toll. In den Mordfällen ermittelt sie nun mit einem neuen Partner.
Die Handlung der Serie (bzw. Staffel) ist in sich abgeschlossen.
Klare Empfehlung für Leute, die nichts gegen ''slow burn'' und sehr harte Krimikost haben. Von mir für S1: 7,5/10



In beiden Serien wird übrigens, wie wir hier im Rheinland sagen, kräftig gepafft (also geraucht). Passt zu den 1980zigern, für ''hier und heute'' allerdings etwas überraschend. Überhaupt habe ich festgestellt, dass in Serien wieder deutlich mehr geraucht wird, als noch vor ein paar Jahren. Mir egal (ich bin Nichtraucher) aber Gesundheitsapostel sind bestimmt ''entsetzt!''
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von Wolfsgesicht
#1564946
Shrinking - Staffel 1 (TV+)
Serie mit Jason Segel und Harrison Ford.
Sehr klassische Dramedy, aber ich liebe die Charakterzeichnung und diese kleinen Hürden die die Charaktere zu meistern haben und die kleinen Erfolge die sie feiern.
Die Zusammenstellung der Menschen wirkt aber wieder hart Vogue konstruiert, ist für mich die einzige Schwäche des soliden Konstrukts.

Ansonsten würd ich’s mit Ted Lasso vergleichen, Lasso ist aber nochmal auf einem anderen Niveau.

7/10
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von LittleQ
#1564960
Beef - Netflix

Danny und Amy bauen auf einem Supermarktparkplatz fast einen Unfall. Angepisst vom Leben und gestresst vom Alltag lassen die beiden ihre Aggressionen in Form einer wilden Verfolgungsjagd aneinander aus. Ab da entwickelt sich eine beginnende Feindschaft der beiden zu einem Kleinkrieg, der auch Freunde und Familie mit hineinzieht und der mit jeder Folge noch weiter eskaliert. ')

Ich fand die Staffel (Miniserie?!) absolut fantastisch. Die beiden HauptdarstellerInnen der Figuren Danny und Amy sind absolut spitze und harmonieren als Anti-Pärchen unglaublich gut. Die Serie wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, was vielleicht auch an den kürzer werdenden Episoden liegt, die alle ca. 30 min andauern.

Ich liebe, wie die beiden es einfach nicht lassen konnten, sich gegenseitig immer weiter in die Sch... zu reiten. Ab der Mitte war es mir fast ein wenig zu abgehoben, gegen Ende konnte es aber nicht schlimm genug werden. Da hat Netflix endlich mal wieder was Tolles rausgehauen. :D. Ein paar kleine Schwächen am Ende gab es für mich dann auch, aber nichts grobes.

9/10
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von redlock
#1564994
Blackwater -- Staffel 1 (ARD)

6 Folgen; Laufzeit jeweils 55 Minuten

Schwedische Krimiserie. Die Handlung spielt in der tiefen schwedischen Provinz. Eine Handlung spielt 1973 und dreht sich um den brutalen Mord an einem Touristenpärchen an einem Fluss. Die andere Handlung spielt 1991 und dreht sich um den Tod einer der wichtigen Personen aus dem Jahr 1973.
Ausstattung, Klamotten und ''Lebensgefühl'' aus beiden Jahren sind gut getroffen. Für das Jahr 1973 sogar exzellent. Dazu gehört auch, dass ausgiebig geraucht wird. Nennt man wohl Realismus und man traut sich wieder es zu zeigen.
Die Kriminalfälle waren, rückblickend betrachtet, eigentlich nicht schlecht. Das hatte schon Hand und Fuß. Dennoch gelang es den Machern nicht mich wirklich mitzunehmen oder abzuholen. Ich kann nicht mal sagen, woran es genau gelegen hat.
Nettes Detail zum Casting: Die (echte) Tochter der Darstellerin einer der wichtigen Figuren aus dem Jahr 1991, spielt diese Figur im Jahr 1973. Und die andere echte Tochter der Darstellerin (1991) spielt ihre Enkelin im Jahr 1991. Nett wenn Mama ihren Töchtern helfen kann.
Die Handlungen sind in sich abgeschlossen.

Für S1: 6,5/10


Florida Man -- Staffel 1 (Netflix)

7 Folgen; Laufzeiten (ohne Synchro Credits) 6 x 43 Minuten (± 3 Minuten), Pilotfolge 54 Minuten

Sehr unterhaltsame und gelungene Gaunerkomödie, inklusive einer Liebesgeschichte (ein Mann zwischen zwei Frauen) und einem Vater-Sohn-Drama.
Da hatte wohl jemand vor einiger Zeit nochmal den J.Lo/Clooney Klassiker ''Out of Sight'' gesehen und gedacht in diesem Stil könnte man auch mal eine Serie machen.
Unser Held ist ein spielsüchtiger Ex-Cop, der seine Spielschulden abarbeitet indem er Drecksarbeit für seinen Buchmacher erledigt. Seine neuste Aufgabe ist es, die Geliebte des Buchmachers, die nach Florida abgehauen ist, zurück zuholen. Das läuft ganz schnell völlig aus dem Ruder, vor allem als auch noch herauskommt, dass es einen Goldschatz zu finden gibt.
Natürlich hat die Geschichte sehr viele Zufälle. Auch gibt es Sachen, die sollte man so schlucken ohne groß nachzufragen (z.B.: Sollte das Loch nicht erst leer gepumpt werden bevor man da Beton reinkippt?). Auch sollte man akzeptieren, dass in Florida offensichtlich viele ''Verrückte'' oder ''leicht irre'' leben. An diesem Image von Florida muss wohl was dran sein, wenn man sich so ausgiebig damit beschäftigt. Liegt halt der Hitze und der Luftfeuchtigkeit. :grinning:
Überrascht war ich, dass es hier nicht ganz so prüde zu geht, wie in anderen US Netflix Produktionen der letzten Jahre.
Wie gesagt, die Serie/Staffel hat mich sehr gut unterhalten und ich hab sie auch die letzten Tage im ''Binge Modus'' gesehen.
Die Handlung ist in sich abgeschlossen. Mit den Figuren könnte man jedoch noch weitere Geschichten erzählen.

Für S1: 7,5/10
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von AlphaOrange
#1565040
Star Trek - Picard S3

Bewusst ein paar Tage ins Land ziehen lassen nach dem wirklich schön gestalteten Abschied von der Next Generation.
Subjektiv und durch die Fan-Brille betrachtet war da viel wirklich tolles in der Staffel. Viel Fan Service von der richtigen Sorte. Also nicht wie in Staffel 1 und 2, als man alte Bekannte wiederkehren ließ, um sie dann zu ruinieren, um zu zeigen, dass jetzt alles anders ist, dass alle alt und verbraucht sind. Staffel 3 ist eine Huldigung dessen was war, sie feiert das Trek-Universum statt seine Beerdigung zu inszenieren. Da steckt nicht nur die Begeisterung für das Franchise drin, sondern auch ein tiefes Verständnis für den Kanon. Und beim Auffahren von Trek-Alumni hat man sich nicht lumpen lassen: (SPOILER) Jonathan Frakes, Brent Spiner, Gates McFadden, Marina Sirtis, LeVar Burton, Tim Russ, Walter Koenig (!), John de Lancie, Alice Krige, Michelle Forbes, Daniel Davis, Elizabeth Dennehy. Nur DS9 war als Trek-Stiefkind leider mal wieder völlig außen vor. Schade.
Und objektiv gesehen? Hadert die Staffel mit denselben Pacing-Problemen, die sie schon in den beiden vorherigen Staffeln hatte. Die Hälfte der Folgen verschleppen das Tempo, was auch daran liegt, dass man wesentliche Story-Elemente bis Folge 9 zurückhält, um dann völlig überhastet ins Finale zu gehen. Die Logiklöcher sind wieder einmal gigantisch, Bombast steht über Plausibilität (das sinnlose Flottentreffen am Frontier Day und wo zur Hölle kommt eigentlich die Shrike her?), Fan Service über Stringenz (Hallo, Professor Moriarty!) Der ganze Handlungsstrang um Vadic (und der geht immerhin 8 von 10 Folgen) ist rückblickend betrachtet kompletter Bullshit. Es ist eben Spaß-Sciencefiction mit Nostalgie-Faktor, von der klaustrophobischen Beleuchtung abgesehen.
6.5 / 10
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von LittleQ
#1565066
Picard Season 3 (Amazon)

Also mir hats wesentlich besser gefallen. Gab auch Negatives, aber hey: Meine Erwartungen waren nach Season 2 so niedrig, dass ich mich über Season 3 wirklich gefreut habe

8/10
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von LittleQ
#1565071
Die Krankenschwester Staffel 1 (Netflix)

Die nächste 0815 Serie von Netflix. Krankenschwester beginnt eine neue Arbeit. Anfangs alles gut, bis sie merkt, dass Medikamente verschwinden und auffallend viele Patienten sterben. Klingt wie alles schon mal da gewesen? Stimmt auch. Fand die Staffel mit 4 Folgen ansehbar, da es eben nur 4 Folgen waren und man nicht alles unnötig in die Länge gezogen hat, aber das war nun wirklich keine Offenbarung. Problem für mich: Wer den Film "The Good Nurse" gesehen hat, hat die Story im Prinzip schon gesehen. Die wahren Hintergründe sind zwar unterschiedlich, aber so viele Variationen von "ich kille Patienten" gibts dann letztlich auch nicht. Ach Netflix. Was ist nur aus dir geworden?

4/10
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von Burpie
#1565081
Sam, ein Sachse (Disney+)
Nun, obwohl Sam in der Nähe von Leipzig geboren wurde und in Dresden aufgewachsen ist, sächselt er in dieser Serie nicht.
Das ist allerdings so ziemlich der einzige Kritikpunkt an dieser spannenden Serie, die wir in einem Rutsch geschaut haben.
Nach der Autobiographie von Sam Meffire, Sohn einer Deutschen und eines Kameruners, der in der sterbenden DDR zur Bereitschaftspolizei geht, später zur Bundespolizei, Werbegesicht für Sachsen und dann Schwerkrimineller wird.
Sehr gut wird sein Wunsch herausgearbeitet, dazuzugehören, etwas zum Positiven zu verändern und auch seine Resignation, als er erkennt, dass Politik und Gesellschaft ungemein träge reagieren.
Tolle Darsteller, gute Dialoge und eine realistische, weil muffige und kaputte Darstellung der DDR und keine streichelzarte "Ostalgie".
Für die, die neugierig sind, kann ich vorher den Spiegel-Podcast "Moreno+1" empfehlen, wo in zwei Teilen der echte Meffire seine Geschichte und Gedanken erzählen darf und auch einige Details erklärt, die nicht in die Serie gefunden haben. Für alle anderen sei dieser Podcast danach ans Herz gelegt.
8/10

Der Tatortreiniger (Netflix)
Oldie but Goldie - im ÖRR oft recht stiefmütterlich in der Nacht versendet, hier kann man sich nochmal bestens von Bjarne Mädel und seinen Erlebnisse unterhalten lassen.
8/10
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von redlock
#1565098
Alaska Daily -- Staffel 1 (ABC)

11 Folgen (seltsame Anzahl; um ein oder zwei Eps gekürzt?); Laufzeiten zw. 40 und 47 Minuten (meist am unteren Ende der Bandbreite)

Erfolgreiche Investigativ Printjournalistin aus New York macht einen schweren Fehler, wird gefeuert und landet dank eines alten Mentors in Anchorage, Alaska bei einer kleinen Regionalzeitung. Da wird sie auf einen ungeklärten Mordfall an einer -- wie ist aktuell die politisch korrekte Bezeichnung? Ah ja -- indigenen jungen Frau aufmerksam. Sie macht sich auf, unterstützt von einer indigenen Kollegin, den Fall aufzurollen und möglicherweise aufzuklären.
Dieser Mordfall ist der dicke, fette, rote Faden, der sich durch die Staffel zieht. Dazu wird ''persönlicher Kram'' der Redaktionsmitglieder behandelt und die wirtschaftliche Lage kleiner Zeitungen in den USA spielt auch eine Rolle.
Die Geschichte um den Mordfall, eingebettet in die Geschichte um die extrem hohe Rate an vermißten, vergewaltigten und ermordeten indigenen Frauen in Alaska war ganz gut. Aber leider, leider stammt die Serie aus dem Disney Konzern und lief bei ABC. Dass das Ensemble politisch korrekt bis zum Anschlag besetzt ist -- okay, ist bei dem Verein jetzt halt so. Aber, dass die politischen und gesellschaftlichen Botschaften gnadenlos mit dem Holzhammer und ohne Rücksicht auf Verluste verbreitet werden, nee, das war einfach schlimm. Die aufdringliche, penetrante Art und Weise schadet der Sache viel mehr als das sie hilft. Die andere Seite des politischen Spektrums tut das dann einfach als ''woke'' ab. Folge 107 war da besonders wenig hilfreich.
Der Mordfall wird am Ende aufgeklärt. Wer der Täter ist, ist zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Überraschung mehr.
Das Staffelfinale funktioniert auch als Serienfinale. Bin wirklich gespannt, ob ABC eine zweite Staffel bestellt.

Für S1: 6,5/10


The Ark -- Staffel 1 (Syfy)

12 Folgen; Laufzeit jeweils knapp 44 Minuten

Eine Serie um ein Raumschiff das durch das Weltall fliegt. Da bin ich dann immer interessiert. Aber auweh, auweh...
100 Jahre in der Zukunft hat die Menschheit die Erde endgültig ruiniert. Darum werden Arche Raumschiffe gebaut, mit der ausgewählte Menschen zu neuen Planeten aufbrechen um dort zu siedeln und neu anzufangen. Die Besatzungsmitglieder der Raumschiffe, wir sind an Bord von ''Ark 1,'' werden wegen der jahrelangen Reise in Tiefschlaf/Stase versetzt. Bei ''Ark 1'' gibt es einen Zwischenfall bei dem Teile des Raumschiffs zerstört werden, einschließlich des Todes vieler Besatzungsmitglieder, vor allem der hochrangigen. Der Rest wacht auf. Jetzt geht es ums nackte überleben, vor allem da die Besatzungsmitglieder viel zu früh aufgewacht sind und das Raumschiff darauf nicht ausgelegt ist.

Die Serie hat so viele Schwachpunkte, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Zunächst einmal haben die Autoren (m/w/d) noch nicht mal Mittelstufenwissen von Physik. Dass es Schwerkraft an Bord gibt und auch FTL -- okay, das ist einfach so und auch okay. Aber da sind andere Sachen, da kann man nur fassungslos die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Mein absolutes Highlight: Wie die Besatzung an Trinkwasser kommt.
Die CGI haben die Qualität von ''Babylon 5,'' und wie alt ist die Serie mittlerweile? Tja, so ist das eben, wenn heutzutage ein finanzschwacher Sender, eine Serie machen will.
Zwei Figuren sind einfach furchtbar nervig (der Botaniker und das Mädel, das zunächst für Müll und Abwasser zuständig ist).
Und dennoch, trotz der vielen Fehler und Schwächen, hab ich die Serie praktisch im Wochenrhythmus gesehen (''Alaska Daily'' und ''Picard'' hab ich über mehrere Tage gebingt) und war gespannt, wie es weitergeht. Wie bei einem Unfall. Du weißt, du solltest nicht hingucken, kannst es aber dennoch einfach nicht lassen.
Die Serie ist (u.a.) von Dean Devlin. Wie dessen Serie ''The Outpost'' wurde/wird ''The Ark'' in Serbien gedreht. (Mindestens) drei Darsteller aus ''The Outpost'' sind auch hier prominent mit dabei (z.B. die Kammerzofe und einer der wichtigen Blackbloods).
Staffel 2 ist bestellt. Bin mal gespannt, wie es weitergeht, vor allem nach den Ereignissen im Staffelfinale.

Für S1: 6/10


Star Trek: Picard -- Staffel 3 (Paramount+)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 47 und 63 Minuten

Vorsätze sind dazu da gebrochen zu werden. Nachdem ich die Kommentare hier im Forum im Lauf der Staffel mitgelesen hatte, habe ich mir die dritte Staffel in den letzten Tagen im ''Binge Modus'' gegeben.

Mir fällt auch nach etwas längerem Nachdenken im Moment keine Serie ein, bei der frühere Staffeln so ''abserviert'' wurden wie hier. Das war praktisch ein kompletter Neustart. Eine der besten Ideen, die ein Showrunner aus dem ''New Trek'' Zeitalter je hatte.
Im Gegensatz zu Staffel 2, hat mich die dritte Staffel ausgesprochen gut unterhalten. Sicher, nicht alles war perfekt oder logisch -- Raffi hab auch ich wirklich nicht mehr gebraucht; der Vadic Handlungsstrang war...naja; die gesamte (!) Flotte an einem Ort zu versammlen oh weh, oh weh; die Data Sache ist nun wirklich komplett ausgelutscht und das Pacing lies in der Tat zu wünschen übrig -- aber unterm Strich war das eine gute Staffel mit einem wunderschönen Abschluss. Dazu das Wiedersehen (bzw. Wiederhören) mit vielen Trek Alumni (siehe AlphaOranges Aufzählung). Schnief...
Warum war die Serie nicht gleich so?

Noch was zur Beleuchtung. Ich hatte nach den Kommentaren hier im Forum viel schlimmeres erwartet. Okay, statt ''100 Watt Birnen'' haben sie nur ''40 Watt Birnen'' benutzt. Aber immerhin, man konnte alles erkennen. Im Gegensatz zu manch anderen aktuellen Serie, wo man (fast) gar nichts mehr sieht.

Für S3: 8/10
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von redlock
#1565147
Not Dead Yet -- Staffel 1 (ABC)

13 Folgen; Laufzeit jeweils knapp 22 Minuten

Vor und hinter der Kamera selbstverständlich bis zum Anschlag politisch korrekt besetzt. Das bedeutet natürlich, dass es sich um eine harmlose ''Comedy'' handelt. Wie sagte jemand vor ein paar Monaten: ''Political correctness killed comedy.'' Wie wahr, wie wahr.
Warum hab ich mir das trotzdem angetan? Nun ja, wenn die Zeit für eine Episode von 45 oder mehr Minuten Laufzeit nicht reicht, dann kann man sich das schon antun, vor allem, da ich die Eps über einen Zeitraum von Wochen gesehen habe.
Worum geht es? Eine Zeitungsjournalistin kehrt nach fünf Jahren Auslandsaufenthalt und einer geplatzten Beziehung nach L.A. zurück. Sie kriegt einen Job bei einer kleinen Zeitung und soll dort Nachrufe schreiben. Plötzlich sieht sie ''dead people'' und kann mit den Personen, über die sie schreiben, soll reden.
Wie gesagt, harmlos aber immerhin manchmal leidlich amüsant und kurzweilig.

Für S1: 6/10


Rabbit Hole -- Staffel 1 (Paramount+)

8 Folgen; 6 Folgen mit Laufzeit von knapp 45 Minuten, 2 etwas länger mit 57 bzw. 53 Minuten
Auch hier: Vor und hinter der Kamera selbstverständlich bis zum Anschlag politisch korrekt besetzt.

Jack Bauer ist irgendwie aus Russland zurück in den USA gekommen. Er heißt nun John Weir und ist in der Branche der Wirtschaftsspionage tätig. Natürlich geht es in diesem Verschwörungsthriller wieder um alles. Diesmal ist es nichts weniger als das Überleben der US Demokratie. Sie ist (mal wieder) in riesiger und akuter Gefahr. Es ist -- mal wieder -- einer dieser Tage für unseren Helden. (Darum haben wohl auch Regisseure aus ''24'' bei einigen Eps Regie führen können/müssen :grin: ).
Ein paar Minuten nach Beginn der Pilotfolge kommt der von mir so geliebte Klassiker: ''Three weeks earlier.'' Im Verlauf der Staffel, die allerdings nicht innerhalb von 24 Stunden spielt, sondern innerhalb von etwa drei, vier Wochen, gibt es immer wieder Rückblenden um Sachen, Dinge oder Handlungen zu erklären. Oft kam mir dies es als ''zurückspulen'' vor. War aber nicht schlecht gemacht.
Die Handlung ist sehr wendungsreich mit ein paar sehr netten Überraschungen. Der ''body count'' ist, wie wir es aus ''24'' kennen, erheblich. Eine der zentralen Fragen der Staffel ist ''Wem kann ich trauen?''
Die Glaubwürdigkeit der Handlung wird ein paar mal extrem strapaziert. Zwei kleine Beispiele: Wie kommt Hailey in dem Kleid mit der Whiskey Flasche unbemerkt aus dem Apartment? Das FBI will nicht bemerkt haben, dass eine Person mit einer Pistole erschossen wurden, der andere mit einem Gewehr? Also zwei Schützen (genauer bin ich aus Spoilergründen nicht).
Okay, solche Sachen kann man dem Genre zuschreiben. Aber selbst diese Kleinigkeiten fallen hier doch ziemlich auf.
Unterm Strich war das aber eine sehr unterhaltsame, spannende und fesselnde Angelegenheit. Ideal zum bingen (was ich über's Wochenende gemacht habe).
Die Haupthandlung wird im Wesentlichen aufgelöst. Obwohl es am Ende einen Cliffhanger gibt, funktioniert das Staffelfinale auch als Serienfinale. Fortsetung folgt? Keine Ahnung. Bin gespannt.

Für S1: 7,5/10
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von redlock
#1565168
The Company You Keep -- Staffel 1 (ABC)

10 Folgen; Laufzeit jeweils 43 Minuten

Yup, ich hab mich an eine weitere Network TV Serie gewagt, und dann auch noch von ABC (also Disney). In den letzten paar Tagen im ''Binge Modus'' gesehen. Die Serie beruht auf einer aus Süd Korea.
Worum geht es? Nicht die Bar ist die Haupteinnahmequelle der Familie, die wir kennen lernen, sonderen Trickbetrügereien. Sie sind also das, was die Amis als ''con artists'' bezeichnen. Ziel sind immer andere Kriminelle. Erinnert das noch jemand an ''Leverage?'' Der letzte ''con'' geht jedoch voll daneben. Nicht nur, dass die Familie Gangster abzockt, die ein paar Nummern zu groß für sie sind, am Ende ist auch noch die Kohle weg.
Den Frust über den Fehlschlag verbringt der Sohn in einer Bar, wo er auf eine sehr attraktive Dame trifft. Es funkt sofort. Nach ein paar Drinks gestehen sie sich gegenseitig, was sie eigentlich machen. Er ein Krimineller, sie ist bei der CIA.
Nebenbemerkung: Wenn mir eine attraktive Dame in der Bar sagt, sie arbeitet für die CIA würde ich das nicht unbedingt glauben. Aber bestimmt nicht vergessen. Hier vergisst unser Held das und erst im Staffelfinale kommt es plötzlich wieder zur Sprache. Und nein, mit ein paar Drinks an jenem Abend kann man das nicht wegerklären. Fand ich schwach gemacht.
Der Haupthandlunsfaden der Staffel dreht sich darum, wie unsere Familie ihre Schulden bei den großen Fischen, ach, es sind Haie, abarbeitet. Da gibt’s dann in jeder Ep einen ''heist'' um an Kohle zu kommen. Ein weiterer Haupthandlungsfaden ist die Liebesgeschichte zwischen CIA Lady und unserem Helden. Die beiden Darsteller haben wirklich klasse ''Chemie.''
Zudem gibt es auch noch weitere Nebenhandlungsstränge: Einer dreht sich um den Bruder der CIA Agentin, der in die Politik will. Ein anderer um die Schwester unseres Heldin, ihre Tochter und ihren Ex. Und dann wäre da noch die US Chefin des Gangstersyndikats, das unsere Helden versucht haben abzuzocken. Die war für mich eigentlich die interessanteste Frauenfigur des Ganzen.
Ich war überrascht, wie gut mich die Serie über sehr weite Strecken unterhalten hat. Es war ein Vergnügen und kurzweilig. Das Zusehen hat wirklich Spaß gemacht, obwohl die Glaubwürdigkeit manchmal ziemlich strapaziert wurde. Lediglich zum Ende wurde ich was enttäuscht, weil das Geschehen um die CIA und die Absichtetn des Politikersohn einfach (genauer will ich wegen Spoilern nicht werden) fürchterlich naiv war (typisch linkes Wunschdenken). Führt zu halbem Punktabzug in der Staffelwertung.
Der Haupthandlungsfaden um das Gangstersyndikat wird am Ende aufgelöst. Es gibt aber noch Cliffhanger in zwei anderen Handlungenssträngen. Einen hab ich echt nicht kommen sehen. Trotz der Cliffhanger kann ich die Serie allen empfehlen, die auf der Suche nach was lockerem, leichten sind.

Für S1: 7,5/10


P.S.
Ich musste erstmal schlucken, dass FBI Agent Mahone hier der Vater von Dr. Tancredi ist. Hab dann bei wikipedia mal nachgelesen, und tatsächlich, vom Alter her passt das. :scream:
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von LittleQ
#1565212
Mandalorian - Season 3 (Disney+)

War eine anständige Serie. Season 2 sogar richtig gut, aber mehr hätte es nicht mehr gebraucht. Ich fand die Staffel okay, aber The Mandalorian erzählt eigentlich gar keine richtige Story mehr.


6/10
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von Wolfsgesicht
#1565258
See - Reich der Blinden - Staffel 2 (TV+)
Eine Staffel, die sich vor allem auf den Konflikt beider Schwestern und einem Krieg zwischen zwei Ländern konzentriert.
Visuell beeindruckt sie mich weiterhin, vor allem da sie so durchdacht wirkt. Man hat stets das Gefühl das World Building wurde aufs extreme ausgeweitet und nicht nur schlicht auf „Menschen können nicht mehr sehen“ begrenzt. Hier wurde sich immer Gedanken gemacht.
Die Herangehensweise an die Fähigkeiten blinder Menschen bleibt wie in Staffel 1 etwas zu übertrieben. Ich fand es selten unmöglich, aber die Dichte der Menschen mit diesem krassen Fähigkeiten ist doch dezent zu hoch. Es wird schon vermittelt das sei normal.
Staffel 1 schreckte mich vor allem durch seine „Anstrengung“ ab. Ich fand sie vom Inhalt toll, von der Aufmachung toll und spannend - aber ich musste nach einer Pause mich durchaus zwingen die nächste Folge zu sehen, da es irgendwie schwere Kost war.. Die hier ging deutlich leichter.

Die Königin finde ich weiterhin weit drüber. Der Schauspielerin wurde sehr offensichtlich vermittelt wirklich alles aus der Schauspielschule zu zeigen und noch mindestens 50% draufzulegen. Ich empfinde den ganzen Charakter als unglaubwürdig, wobei ich für die Rolle einer Königin eine gewisse Weltfremdheit toleriere.
Die Intrigen sind gut gesponnen, die Handlung teils durchaus überraschend. Spannung gab es gelegentlich aber jetzt nicht stetig. In Summe hat mich die Geschichte dennoch gehalten.

7/10
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von redlock
#1565259
School Spirits -- Staffel 1 (Paramount+)

8 Folgen; Laufzeiten zw. 44 und 52 Minuten

Die Grundidee der Serie ist der belgischen Serie ''Beau Sejour'' (dt.: Zimmer 108) ''entliehen.'' Tote Teenagerin, sie heißt hier Maddie, landet nach ihrem Tod in einer Art Limbo (oder Zwischenwelt). Sie ist in der Lage mit einem engen Freund aus der realen Welt zu kommunizieren. Sie versuchen nun den Tod an Maddie aufzuklären.
In der belgischen Serie ist die Teenagerin alleine im Limbo (IIRC). Hier trifft sie aber auf andere Teenager, die feststecken (wichtige Personen: eine aus den frühen 1960zigern, eine aus den frühen 1970ziger, einem aus der Mitte der 1980ziger und einem aus den frühen 1990zigern). Der Haupthandlungsstrang ist die Aufklärung des Todes bzw. der Todesumstände. Nebenstränge beschäftigen sich mit den Hintergründen der toten Teenagern einerseits, und andererseits Maddie's Freunden in der realen Welt.
Die Ähnlichkeit mit der belgischen Serie hat mich am Anfang etwas irritiert. Dann hat mich jedoch die Geschichte von Maddie und ihren Freunden in ihren eigenen Bann gezogen. Es war eine interessant, fesselnde Angelegenheit. Es gefiel mir wirklich gut. Mit den beiden letzten Folgen legte die Serie allerdings nochmal richtig was drauf. Aus einer guten Serie wurde eine sehr gute Serie.
Nun folgt jedoch ein ''Aber.'' Die Staffel endet mit Cliffhangern (Mehrzahl!). Einer davon ist so fett, dass mir am Ende tatsächlich die Kinnlade runter gefallen ist.
Ehrlich gesagt, hätte ich gewußt, wie die Staffel endet, hätte ich mit ihr erst angefangen, wenn die zweite Staffel nicht nur bestellt (das heißt oder bedeutet heutzutage ja auch nichts mehr) sondern auch gesendet wird.
Ich kann nur hoffen, dass es eine zweite Staffel geben wird. So weit mir z.Z. bekannt, ist dies noch nicht passiert. Falls es tatsächlich keine S2 geben sollte, wäre ich wirklich, wirklich sauer. So wie jetzt, kann oder sollte man sein Publikum nicht hängen lassen. Gerade bei einer solch tollen Serie.

Für S1: 8/10
von Medienjunkie
#1565354
Silo (Staffel 1, Apple TV+)

Die Staffel ist offiziell noch nicht komplett veröffentlicht, ich konnte sie aber schon über den Presseaccount zuende gucken. Adaption einer Sci-Fi-Romanreihe, von der ich vorher (mal wieder) noch nie was gehört hatte. Vom Setting her nicht besonders originell, sondern eine Variation diverser dystopischer und postapokalyptischer Gesellschaftsentwürfe. Im Grunde wird hier die Grundidee der stark komprimierten, auf eng begrenzten und geschlossenen Raum beschränkten Gesellschaft aus "Schneekreuzer"/"Snowpiercer" von der Horizontalen (der fahrende Zug) auf die Vertikale (ein unterirdisches Silo mit Dutzenden von Etagen und ca. 10.000 Menschen) übertragen. Die Gesellschaftsform erscheint zunächst demokratischer, entpuppt sich dann aber doch als stark autokratisch bis diktatorisch.

Die ersten beiden Folgen fand ich extrem stark und spannend, danach wird's zunächst etwas konventioneller mit einer fast schon normalen Mordermittlung, bevor sich die Story wieder steigert. Vom Spannungsgrad fast durchgehend extrem hoch, auch Produktionsdesign und überwiegend die DarstellerInnen sind top, wobei einige der bekanntesten schon nach den ersten Episoden wegsterben (also deren Figuren natürlich).

Geärgert hat mich, dass am Staffelende eigentlich keines der Mysterien richtig aufgeklärt wird, sondern noch neue aufgebaut werden. Hätte mir hier doch zumindest auf die Frage nach dem Motiv hinter den sinistren Machenschaften der Staatsvertreter eine Antwort erwartet. Hab aber auch das Ende nicht richtig verstanden (warum kippt wer tot um oder nicht und was hat das mit dem "Cleanen" zu tun?), vielleicht kann mir da jemand helfen, der schon das Buch gelesen hat.

Insgesamt, weil's meist wirklich ungewöhnlich spannend war, 8 von 10.
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von redlock
#1565360
Carnival Row -- Staffel 2 (Amazon)

10 Folgen; Laufzeiten (ohne Synchro Abspann) zwischen 47 und 60 Minuten

Auch die zweite Staffel ist spannend, packend, fesselnd und mitreißend. Es gibt jede Menge Mord & Todschlag (ja, eine ganze Reihe von Figuren erlebt das Ende nicht), Liebe, Lust, Leidenschaft, Betrug, Intrigen und Verrat. Die Welt die hier erschaffen wurde ist einfach klasse.
Das Einzige was mich an der ansonsten sehr guten Staffel gestört hat, war die mit dem Holzhammer verbreitete (gesellschafts-)politische Message. Das war wirklich plump und wenig subtil. Hollywood, wir haben es kapiert. Und die 45% die Trump oder DeSantis wählen erreicht ihr damit eh nicht (mehr).
Gefreut hat mich, dass wir doch noch erfahren, was aus den kleinen Kobolden aus Staffel 1 geworden ist.
Mit dem Ende von Staffel 2 ist die Serie in sich abgeschlossen.
Wer eine sehr gute Fantasyserie sucht, der wird hier fündig.

Für S2: 8/10


Sullivan's Crossing -- Staffel 1 (CTV, Kanada)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 42 und 44 Minuten

Kanadische Familienserie um eine (kanadische) Neurochirurgin, die in Boston arbeitet, und die nach einem Zwischenfall am Arbeitsplatz im Ort ihrer Kindheit, ''Sullivan's Crossing,'' in Neuschottland (Nova Scotia) eine Auszeit nimmt (bzw. nehmen muss). Unsere attraktive Heldin hatte eine nicht gerade einfache Kindheit und trifft nun auf alte Freunde und Bekannte. Da gibt es einiges aufzuarbeiten.
Da die Serie, die auf eine Serie von Romanen beruht, für ein kanadisches Network produziert wurde, ist sie einerseits relativ ''harmlos'' bzw. ''familienfreundlich'' -- wie es heutzutage heißt. Andererseits handelt sie doch von Dingen, die schon was Gravitas haben. Die Familie und deren Geschichten sind kein Ausbund an Freude. Das Ganze hat schon was leicht deprimierendes. Dafür hat die Serie jedoch ein sehr sympathisches Ensemble und die beiden Leads haben definitiv ''Chemie.''
Es dürfte wenig überraschend sein, dass das Wetter und der Ort schreien ''kommt, macht hier Urlaub.'' Das ist wirklich bilderbuchmäßig und ähnelt dem Ort aus der Serie ''Haven.''
Eigentlich muss es nicht erwähnt werden. Ich tue es aber doch nochmal. Die Serie ist politisch korrekt besetzt bis zum Anschlag.
Unterm Strich ein solides Familiendrama. Nicht mehr, nicht weniger. Leider endet die Staffel mit Cliffhangern und Staffel 2 ist gegenwärtig noch nicht bestellt. Sollte es jetzt so enden und keine Staffel 2 kommen, wäre das schon ziemlich ärgerlich.

Für S1: 6/10
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von redlock
#1565370
The Last Thing He Told Me -- Staffel 1 (Apple+)

7 Folgen; Laufzeiten zw. 36 und 45 Minuten, meist im unteren Bereich der Zeitspanne

Worum geht es? Als es einen Finanzskandal in der Firma gibt, für die er arbeitet, verschwindet plötzlich der Ehemann unserer Heldin. Er hinterlässt seiner Frau (sie sind erst 14 Monate verheiratet) eine Nachricht: ''Beschütze sie.'' Damit ist die 16 jährige Tochter aus erster Ehe gemeint, (Ehefrau #1 ist verstorben), die mit ihrer Stiefmutter keine all zu gute Beziehung hat. Dennoch machen sich beide daran herauszufinden wo der Ehemann bzw. Vater ist, und was eigentlich los ist.
Der Anfang der Staffel ist recht gut. Aber gegen Ende lässt es ziemlich nach. Desweiteren ist die Stieftochter ein verwöhntes, mürrisches Balg und nervt. Der Haupthandlungsfaden ist zwar zunächst recht spannend. Aber jeder der ein paar US Serien gesehen hat, kann sich schon vor der Halbzeit denken was Sache ist.
Die Serie rühmt sich vor und hinter der Kamera einen sehr hohen Frauenanteil zu haben. Was heißt das hier? Es wird zuviel gelabbert und es gibt zu wenig ''Action'' (wobei damit nicht Ballerei gemeint ist). Das war mir einfach zu zäh. Sechs statt sieben Episoden wäre besser gewesen und hätte genauso gut funktioniert. Das Ende ist nicht sonderlich glaubwürdig. Funktioniert jedoch als Serienfinale. Ich sehe hier keine zweite Staffel. Das Thema ist durch. Etwas ärgerlich fand ich, dass die Schreiberlinge unterwegs ein paar Figuren ''vergessen'' oder zumindest vernachlässigt haben. Da kommt mir der Gedanke, dass die Staffel von acht auf sieben Episoden verkürzt worden ist. Und dennoch gibt es diese Längen.
Nett war die ''Bristow Family Reunion'' in einer der Folgen.
Mein Fazit: Auch Apple kocht nur mit Wasser. Für S1: 6,5/10
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von Burpie
#1565372
Triggerpoint (ZDF-Mediathek)
Spannende britische Serie um ein Bombenentschärfungskommando, welches in London von einem Attentäter in Trab gehalten wird. Kleine Unlogeleien allgemein und Durchhänger in der zweiten Hälfte tun dem ganzen aber keinen Abbruch.
9/10
von Amtranik
#1565375
Hab aber auch das Ende nicht richtig verstanden (warum kippt wer tot um oder nicht und was hat das mit dem "Cleanen" zu tun?), vielleicht kann mir da jemand helfen, der schon das Buch gelesen hat.
Puh ich habe die Bücher gelesen aber es ist ziemlich lange her und so genau sind sie mir nicht in Erinnerung geblieben. Sofern sie es in der Serie nicht ändern:

Achtung Spoiler:
versteckter Inhalt:
Er kippt um weil die Erde toxisch ist'

Achtung Spoiler:
versteckter Inhalt:
Der Bildschirm im Silo zeigt die "echte" Erde. Das Bild von der blühenden Erde ist für die Cleaner gedacht und wird in deren Helm projeziert.
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von little_big_man
#1565382
little_big_man hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 22:20Habe Your Honor jetzt auch geschaut, und weiss jetzt endlich wie sich Hate-Watching anfühlt. Aber gar nicht, weil die Serie so schlecht ist, sondern viel eher weil sie eigentlich so gut sein könnte, wenn da nicht das miese Plot-Konstrukt wäre, das beim geringsten Augenschein in sich zusammenkracht. Die Serie hat tolle Charaktere, tolle Schauspieler und die Ausgangslage des Plots ist ebenfalls vielversprechend. Aber dieser "Jenga Tower" an Zufällen, auf denen der Plot dann basiert ist einfach so dermassen haarsträubend, dass mir da immer wieder die Worte gefehlt haben. Dann kam allerdings die letzte Episode und ich dachte die Serie würde nochmals die Kurve kratzen, denn die ersten 90% von Episode 10 versprachen ein versöhnliches Ende mit vielen Charaktermomenten statt Plot-Zufällen........nur um dann in den letzten paar Minuten der Episode nochmals mit einem krachenden Crescendo an haareraufend dummem Writing gänzlich zu implodieren. Es ist wirklich erstaunlich, was Bryan Cranston für eine tolle schauspielerische Leistung hingelegt hat in dieser Serie mit dem, was ihm hier vorgesetzt wurde.

Fazit: Eine Serie, die nicht so schlecht ist, wie es jetzt oben klingt, aber die unglaublich frustrierend ist, weil so wenig fehlt, dass sie grossartig hätte sein können statt so "hatewatch-inducing".
Your Honor - S2
Ich muss nach langer Zeit mal wieder ein Staffelreview schreiben hier, denn nach meinem obigen S1 Review vor fast 2 Jahren und der entsprechenden Unlust mir nochmals eine neue Story in diesem Universum anzuschauen, wenn die wieder so konstruiert ausfällt und mit lauter dangling plotlines endet wie S1, war ich dann um so positiver überrascht von S2. Diese Staffel hat im Prinzip alles richtig gemacht, was sie überhaupt nur richtig machen konnte:
- es wurde keine neue Story erzählt, sondern tatsächlich einfach die unvollendete Story aus S1 weiter erzählt
- statt einem konstruierten Plot, den die Charaktere "abarbeiten" müssen, hat sich die Staffel ganz auf die Charaktere konzentriert und den Plot natürlich aus den Charakter-Handlungen entstehen lassen
- und vor allem hat man es dann geschafft, ein sinnvolles, glaubwürdiges und zufriedenstellendes Ende zu schreiben, was S1 völlig gefehlt hat
Alles in allem ist S2 also nicht nur für sich selbst sehr gut, sondern schafft es gar retroaktiv S1 deutlich aufzuwerten, denn S1 als 10 Episoden-Miniserie war ein Reinfall, hingegen S1 als erste Hälfte einer 20 Episoden Story sieht schon deutlich besser aus, auch wenn das mit der konstruierten Story in S1 natürlich nicht mehr "geflickt" werden konnte. Aber hätte ich S1 niemandem weiter empfohlen, würde ich S1+2 zusammen jetzt durchaus empfehlen können mit gewissen Abstrichen. Ich frage mich jetzt auch, ob S1 wirklich jemals als Miniserie geplant war oder das nur aus Award-Gründen so deklariert wurde und eigentlich immer die 2. Staffel geplant war. Oder wurde die 2. Staffel von einem komplett neuen Showrunner bzw. Writers-Room geschrieben, die es perfekt verstanden haben, zwar die Charaktere und was bisher passiert ist zu übernehmen, aber dann tatsächlich mit guten Writing diese Serie zu retten?
Jedenfalls kann ich sagen, dass wenn 1x10 ein Blueprint dafür war, wie man eine Serie NICHT beenden soll, dann war 2x10 ein Blueprint dafür, WIE man eine Serie zufriedenstellend beendet.
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von redlock
#1565387
FUBAR -- Staffel 1 (Netflix)

8 Episoden; Laufzeiten (ohne Synchro Abspann) zwischen 45 und 58 Minuten

Natürlich darf und dürfte Netflix keine Awards für diese Serie, eine Mischung aus Agenten-/Spionage Thriller und Familien-/Beziehungsdrama mit einer großen Portion Humor/Comedy, erwarten. Auch muss man seine Erwartungen an Realismus und Glaubwürdigkeit deutlich nach unten schrauben. Aber was soll's. Ich hab mich acht Folgen lang prächtig unterhalten.
Es ist zwar schon Ewigkeiten her seit dem ich ''True Lies'' -- den Film, nicht die Serie, die hab ich schon während der Pilotfolge abgebrochen und auf den Schrotthaufen geworfen -- gesehen habe. Doch (IIRC), ''FUBAR'' und der Film haben einige Gemeinsamkeiten. Arnie's Co-Star aus dem Film hat hier übrigens eine Gastrolle.
Arnie ist natürlich Arnie, auch wenn er hier Luke Brunner heißt. Beide stammen aus Österreich, was öfters erwähnt wird. Beide haben eine harte Schale und einen weichen Kern. Bemerkenswert in der heutigen Zeit: Arnie darf hier seine geliebten Zigarren rauchen.
Sein Zusammenspiel mit Ms Barbaro funktioniert gut.
Die Staffel endet mit multiplen Cliffhangern, auch wenn der Haupthandlungsfaden beendet wird. Ich hoffe sehr, es wird eine zweite Staffel geben. Da Arnie bestimmt nicht billig zu haben ist, wird sehr viel von den Abrufzahlen abhängen. Ich bin gespannt.
Für eine sehr unterhaltsame und vergnügliche erste Staffel: 8/10


P.S.:
Warum ''Pfeffer'' wie ''Pfeiffer'' ausgesprochen wird bzw. ausgesprochen werden soll (in der englisch sprachigen Version), hab ich allerdings nicht kapiert. Dabei hab ich mir die Szene zweimal angesehen. Muss es wohl noch ein drittes mal machen.
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