#1565187
Fabian hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 12:44 Nein, Marktanteile sind für ProSieben und Co. wurscht. Werbung verkauft man nach Reichweite. Deshalb wird auch Lenßen funktionieren, weil beispielsweise dann bei Sat.1 unterm Strich bis zu drei Mal mehr Menschen vor dem Fernseher sitzen. Ob sie jetzt fünf oder acht Prozent haben, das spielt nur für die Außendarstellung eine Rolle.
:thinking: kann es sein, dass du das mit Marktanteilen und Reichweiten noch nicht so ganz verstanden hast?
MA und RW hängen doch unmittelbar zusammen. Ein Format mit "hoher Reichweite" und "niedrigem Marktanteil" gibt es nicht. Es sei denn man sagt: vor zehn Jahren waren die Reichweiten noch hoch, jetzt sind sie total niedrig. Aber das ist ja Schwachsinn, das einem einzelnen Format als "niedrige Reichweite" auszulegen, wenn es den ganzen Markt betrifft.

MA ist der Gradmesser für den relativen Erfolg. Klar kann man sagen, man möchte gerne doppelte Reichweite für doppelten Werbeertrag. Aber wenn der MA im Vergleich zum restlichen Programm hoch ist, setzt du doch an allen anderen Baustellen an und nicht dort, sonst machst du bloß eine weitere auf.
#1565192
Nein, ich verstehe den Unterschied und kann ihn natürlich erkennen. VOX hat nachts tolle Marktanteile, nur schaut unterm Strich nur eine Minderheit zu. Reich werden sie davon auch nicht. Niemand kauft Werbung, weil die Marktanteile so toll sind. Am Ende will man wissen, wie viel Menschen das gesehen haben.
#1565261
Wenn wie bei Pro 7 die Marktanteile gut sind aber die Reichweiten nicht, bedeutet das schlicht und einfach, das zumindest zu gewissen Uhrzeiten kaum mehr jemand linear Fernsehen schaut. Ich glaube nicht, dass ein anderes Programm da zwangsläufig was ändert. Die 14-49 Jährigen streamen wohl hauptsächlich und schauen ihr Fernsehprogramm dann, wenn sie Zeit und Lust haben. Insofern sind Einschaltquoten, die das Streamen nicht einbeziehen, überholt. Soll keine Kritik an Quotenmeter sein, sondern am gesamten System der AGF, die das noch nicht genug einfließen lässt.
#1565267
"Die Kritik ist durchaus berechtigt. Aber wenn dort andere Sitcoms laufen wie Seinfeld, bleibt man dort eher hängen als die 77. Wiederholung von Big Bang"
Es wäre zumindest mal einen Versuch wert. Allerdings kenne ich auch jemanden, der quasi alle Folgen der Nachmittags-Sitcoms von ProSieben mitsprechen kann, jeden Gag kennt & sie trotzdem gerne mehr oder weniger nebenher laufen lässt. Da würde so etwas wie Seinfeld die Zuschauer eher verschrecken, befürchte ich. Die sind seit vielen Jahren Big Bang & co gewohnt. Man könnte auch einen Pool von 10 bis 15 Sitcoms nehmen, davon 2 bis 4 Serien von Anfang bis Ende durchziehen & wenn eine fertig ist, durch eine andere austauschen statt die selbe Serie wieder von vorne zu beginnen. Und diese 10 bis 15 Serien dann immer im Wechsel bringen.
Zuletzt geändert von Haja am Fr 19. Mai 2023, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
#1565272
Fabian hat geschrieben: Do 18. Mai 2023, 17:04 Die Kritik ist durchaus berechtigt. Aber wenn dort andere Sitcoms laufen wie Seinfeld, bleibt man dort eher hängen als die 77. Wiederholung von Big Bang
Du bleibst da vielleicht hängen, aber bist du die Zielgruppe die Pro/ da ansprechen will. Seinfeld ist 20 Jahre älter als TBBT, die die die Serie kennen und mögen deutlich älter und ob die Gags aus den 90ern bei der Zielgruppe von Pro7 noch ankommen wage ich irgendwie zu bezweifeln...

Wie Haja schon sagte wäre es am besten sich einen Pool aus Serien zu basteln den man dann durchrotiert, und der sollte von der Art des Humors halbwegs gleichmäßig sein von der Art/Niveau oder wie man es nennen will. Und da ist dann Seinfeld doch auf einem anderen Level als TBBT oder TAAHM und würde nicht mehr passen und die Reichweite und Quote senken.

Und zum Thema Werbung, Reichweiten und Marktanteil.

Ja Reichweite ist wichtig, aber es dürfte den Werbetreibenden so langsam klar sein das diese am sinken sind und vieles Zuschauer zum Streaming abwandern. Von daher wird der Marktanteil immer wichtiger um zu zeigen hier sind noch Zuschauer am einfachsten anzusprechen.

Warum senden die Privaten wohl so lange Prime-Time-Shows?

Weil so der Marktanteil noch stimmt bei sinkenden Reichweiten. 2 Millionen Zuschauer bei einer Samstagabendshow sind vielleicht nicht viel, aber wenn man sagen kann das man 25% Marktanteil hat, hat man ein Argument gegenüber dem Werbetreibenden. Der will ja im Fernsehen werben und da kann ich dann zumindest noch sagen mich wollen die meisten sehen, also wirb bei mir.

3 Mio aber nur 10% Marktanteil sagen wiederum das man eben nicht deinen großen Teil der Zuschauer hatte, da wird der Werbetreibende dann vielleicht schauen ob er das Geld nicht splittet und bei 2 anderen verteilt die weniger Zuschauer haben einzeln und daher weniger kosten aber zusammen mehr haben und das gleiche oder nur ein wenig mehr kosten.

Der Werbetreibende, der ja offensichtlich noch im TV werben will, will ja den besten Kosten-Nutzen-Faktor haben und bei einem Markt mit immer mehr Teilnehmern und sinkender Reichweite wird da dann der Marktanteil immer wichtiger.

Von daher wird man keine Sendung einfach mal so absetzen wenn der Marktanteil noch akzeptabel ist.
#1565275
Stargamer hat geschrieben:Ja Reichweite ist wichtig, aber es dürfte den Werbetreibenden so langsam klar sein das diese am sinken sind und vieles Zuschauer zum Streaming abwandern. Von daher wird der Marktanteil immer wichtiger um zu zeigen hier sind noch Zuschauer am einfachsten anzusprechen.
Der Werbetreibende will doch Menschen erreichen, möglichst viele davon und möglichst die, die auch am Produkt grundsätzlich interessiert sind.
Der relative Marktanteil ist dabei doch uninteressant. Was helfen 10/20/30%, wenn insgesamt nur noch ein paar hunderttausend Menschen zuschauen und diese gar nicht mal so kaufkräftig und wenig beeinflussbar durch Werbung sind?

Aber ich glaube auch, dass das den Werbetreibenden immer klarer wird, sie daher ihre Werbebudgets zu anderen Werbeformen transferieren und der Free-TV Markt immer weiter austrocknet.
Das Resultat sehen wir seit ca. einem Jahrzehnt, echtes TV-Programm findet nicht statt und wenn eine Show mal zieht, dann wird sie versendet und ausgequetscht so weit es geht wie z.B. The Masked Singer.
#1565276
Sat 1 hat andere Möglichkeiten um 7/8/9% bei den 14-49J zuerreichen. Normalo BB schafft 0.9-1Mio und 0.3-0.4 14-49J und selbst die ältestestesten Comedy Klassiker der 80iger frühen 90iger würden mehr als 0.05/0.06Mio Zuschauer bei den Jugendlichen bringen. Eine vervierfachung auf 0.2-0.25 bringt locker 7/8% und wäre günstig und ob man nun Unsere nervige Farm tausend mal sendet . Holt man halt mit etwas Werbung halt Comedy-Klassiker 17-19 Uhr zurück Wer ist hier der Boss? Unser lautes Heim/ Eine starke Familie/ Full House alles würde mehr Quote bringen als volles Haus.
#1565277
Die alten Sitcom-Kamellen interessieren doch kaum noch jemanden, das sieht man, wenn sie mal ausprobiert werden, RTL am Samstag. Man weiß ja auch nicht wie teuer die Rechte sind, meist sind sie in einem Rechtepaket. Das ist pure Nostalgie einer Generation. Warum nur aus den Achtzigern/Neunzigern? Warum nicht aus den Siebzigern oder Sechzigern?
Übrigens entstanden auch in den letzten Jahrzehnte gute Sitcoms: Modern Family, Superstore. Und Superstore kennen die wenigsten.

Ich glaube, die Sender haben nur bei hohen Reichweiten eine Chance. Die Streamingwelt ist abgedeckt, da hat Joyn nichts zu melden. Wenn, dann greift man auf die Mediatheken der Öffis zurück.

sat 1 muss von der Eventprogammierung weg. Leider, selbst wenn es teuer ist, können sie auf Fiction nicht verzichten, klassische Tv-Fiction mit einem Case of the Week, bitte nicht nur im Krimibereich, wahrscheinlich werden das Leuchtturmproduktionen werden, das Programm werden billigere Shows bestimmen, aber die Leuchttürme braucht es, man kann auch mit dem Netzwerkeffekt argumentieren.
Wegen kurzfristigem Denken in der Vergangenheit steht sat1/ProSieben vor dem geschäftlichen Aus, wenn nicht bald gegengesteuert wird.
#1565282
Vittel hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 12:28
Stargamer hat geschrieben:Ja Reichweite ist wichtig, aber es dürfte den Werbetreibenden so langsam klar sein das diese am sinken sind und vieles Zuschauer zum Streaming abwandern. Von daher wird der Marktanteil immer wichtiger um zu zeigen hier sind noch Zuschauer am einfachsten anzusprechen.
Der Werbetreibende will doch Menschen erreichen, möglichst viele davon und möglichst die, die auch am Produkt grundsätzlich interessiert sind.
Der relative Marktanteil ist dabei doch uninteressant. Was helfen 10/20/30%, wenn insgesamt nur noch ein paar hunderttausend Menschen zuschauen und diese gar nicht mal so kaufkräftig und wenig beeinflussbar durch Werbung sind?
Du erkennst was der Werbetreibende will, aber ziehst den falschen Schluss. Ich hab es doch erklärt, was nützt ihm die hohe Reichweite für viel Geld wenn die Masse woanders schaut?

Einfache Rechnung: 100 Zuschauer, bei mir schauen 35 zu, was die höchste Reichweite ist. Was habe ich davon wenn aber 65 Zuschauer woanders zuschauen die ich nicht erreiche? Bei 50 habe ich mit 50% zwar nur 25 Zuschauer, aber ich werde nirgendwo mit vergleichbarem Aufwand mehr finden. Bei erstem Szenario kann es sein das das ich mit 2 Werbungen zu insgesamt etwas mehr Kosten klar mehr Zuschauer erreiche, was beim zweiten Szenario nicht mehr der Fall ist.

Frage in dem Zusammenhang: Durch die langen Shows sinkt die Reichweite, aber der Marktanteil steigt. Warum machen die Sender das wenn doch die Reichweite deutlich wichtiger als der Marktanteil ist? Das wäre ja sich ins eigene Fleisch schneiden...

Ich sage ja nicht das die Reichweite unwichtig ist, aber die Zeiten in der sie das wichtigste Merkmal war ist vorbei da der Markt schrumpft und kleinteiliger geworden ist.
#1565285
Stargamer hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 14:36 Bei 50 habe ich mit 50% zwar nur 25 Zuschauer, aber ich werde nirgendwo mit vergleichbarem Aufwand mehr finden.
Die Werbepreise richten sich doch mit Sicherheit nach der Anzahl der Zuschauer, also der absoluten Reichweite.
Je weniger absolut zuschauen, desto günstiger wird es.
Es macht auch kaum Aufwand, gleichzeitig Werbung auf verschiedenen Sendern zu platzieren, man kann als Werbetreibender die anderen Zuschauer auf anderen Free-TV Werbesendern also schon erreichen.

Der Marktanteil ist nur für die Sender selbst interessant.
Aber auch für die gilt: Die Werbeeinnahmen müssen größer als die Kosten sein. Es hilft nichts, wenn eine Sendung 50% Marktanteil erreicht, aber nur so wenige Leute zuschauen, dass die Werbeeinnahmen kleiner als die Produktionskosten sind.
#1565286
Stargamer hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 14:36 Frage in dem Zusammenhang: Durch die langen Shows sinkt die Reichweite, aber der Marktanteil steigt. Warum machen die Sender das wenn doch die Reichweite deutlich wichtiger als der Marktanteil ist? Das wäre ja sich ins eigene Fleisch schneiden...
Frag die Controllingabteilung der Sender. Ich würde mal vermuten: Die variablen Kosten einer Show betragen nur einen Bruchteil der fixen Kosten. Die Aufwand liegt in der Vorbereitung, dem Konzept, dem Aufbau, den Proben, der Anreise, den Hotelkosten usw. Die fallen an, egal ob die Show 1, 2 oder 3 Stunden dauert.

Variabel sind die Kosten der Stundenkosten der Mitarbeiter, die Stromkosten, ggf. die Hallenmiete. Das fällt aber nicht so sehr ins Gewicht. Jede weitere Sendeminute ist also gar nicht mal so teuer.

Jetzt setzt der Controller den spitzen Bleistift an und rechnet aus, wie viel eine extra Sendeminute einer überlangen Show kostet und auf wie viel weniger Werbeeinnahmen sie durch fallende Zuschauerzahlen durch überlange Shows verzichten müssen.
So lange sich das rechnet, wird gesendet.
#1565289
Früher hat man mehrere Shows am gleichen Tag aufgezeichnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so viel mehr kostet. Sie werden die Halle ganztägig mieten, es bleibt bei einer Hotelübernachtung.
Mit der Länge handelt man sich auch Nachteile ein. Leute schalten erst gar nicht ein, weil die Sendung bis in die Puppen geht, manche müssen auch früh raus. Ein paar Mal kann man es überlisten, allzu häufig sollte man es nicht probieren, denn das straft das Publikum ab.
Außerdem respektiert man das Format und bürdet einem Format nicht so viel Leerlauf auf. Auch hier gilt: einmal macht es das Publikum mit, vielleicht auch zweimal, aber irgendwann straft es ab,
Man kann es, wenn es funktioniert, fast ganzjährig ausstrahlen, das klappt bei den Eventproduktionen meist nicht, eine Dreistundenshow ist durch ihre Dauer fast eine Eventproduktion, sie muss man sparsam einsetzen.

Jetzt werden die Nachteile offensichtlich. Es heißt ja, dass einige Produktionen nicht sehr lange dauern können, aber das darf ein Senderchef nicht zur Regel machen.
#1565291
Familie Tschiep hat geschrieben: Mit der Länge handelt man sich auch Nachteile ein. Leute schalten erst gar nicht ein, weil die Sendung bis in die Puppen geht, manche müssen auch früh raus. Ein paar Mal kann man es überlisten, allzu häufig sollte man es nicht probieren, denn das straft das Publikum ab..
genau das wird ja auch so umgesetzt. Mal funktioniert es, mal nicht. Insgesamt können die Sender den Verfall nur verlangsamen, nicht aufhalten. Bis dahin versucht man halt, den Profit zu maximieren bzw. die Verlust überschaubar zu halten.
Das Ergebnis sehen wir seit Jahren: Desolater Niedergang.
#1565293
Ein desolaten Niedergang sehe ich nicht, wenn täglich zur Spitzenzeit immer noch im Schnitt 30 Mio. klassisch fernsehen. Gestern von 20:15 bis 22 Uhr im Schnitt 25 Mio. Irgendwann ist auch das Ende der Fahnenstange beim Abwandern zu Netflix und Co. erreicht. Ich lese größtenteils nur noch von Abonnentenstagnation und
-rückgängen. Alle die sich immer noch nicht vom Linear Tv verabschiedet haben, werden das mittelfristig mit einer immer weniger werdenden Wahrscheinlichkeit dann doch noch tun. Aufgrund des demographischen Wandels kommen natürlich weniger Junge nach. Das betrifft aber genauso die Streamingdienste, wie Sender.
#1565299
Vittel hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 17:03
Familie Tschiep hat geschrieben: Mit der Länge handelt man sich auch Nachteile ein. Leute schalten erst gar nicht ein, weil die Sendung bis in die Puppen geht, manche müssen auch früh raus. Ein paar Mal kann man es überlisten, allzu häufig sollte man es nicht probieren, denn das straft das Publikum ab..
genau das wird ja auch so umgesetzt. Mal funktioniert es, mal nicht. Insgesamt können die Sender den Verfall nur verlangsamen, nicht aufhalten. Bis dahin versucht man halt, den Profit zu maximieren bzw. die Verlust überschaubar zu halten.
Das Ergebnis sehen wir seit Jahren: Desolater Niedergang.
Die Überrumplungstaktik funktioniert selten und sie funktioniert immer weniger.

Man muss sich auf seine eigenen Stärken besinnen, im Streamingfeld sind Netflix und Co besser, sie kann man nicht mit ihren Mitteln schlagen. Und ich glaube, auch das lineare Fernsehen hat seine Vorteile, diese müssen analysiert und ausgespielt werden.
Man kann Schlager lieben oder hassen, aber man kann nicht abstreiten, dass die Musik in den letzten Jahren ein Comeback hatte. Also man sollte Dinge nicht abschreiben. Dazu gehörte auch eine Erneuerung, aber eine kluge.
#1565309
EPFAN hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 18:58 Aufgrund des demographischen Wandels kommen natürlich weniger Junge nach. Das betrifft aber genauso die Streamingdienste, wie Sender.
Der Kampf um die Aufmerksamkeit und Zeit der Menschen läuft nicht nur zwischen TV und den großen Streaminganbietern. Insgesamt wird "im Wohnzimmer vorm TV sitzen" immer weniger relevant. Die Alternativen werden immer mehr, immer mehr Menschen spielen Videospiele oder klicken sonst was im Netz.

Klar schauen immer noch Millionen Leute TV, vor allem die ältere Generation. Die wird Jahr für Jahr etwa eine Million weniger.
Was die privaten Sender da anbieten, kann man doch nur desolat nennen im Vergleich zu früher.
Kaum Innovation, keine TV-Persönlichkeiten und Stars mehr wie damals, das ist doch alles nur noch ein trauriger Haufen.
Das ist u.a. auch der Grund für die guten Quoten der ÖR, die bekommen Zulauf von älteren Leuten, die nur zwischen ÖR und Privat-TV auswählen können, weil Streaming&Co. für sie nicht relevant ist.
#1565333
Nehmen wir Pro Sieben: Sie haben noch The masked Singer, Joko und Klaas gegen Sieben, Germany next Top Model, Wer stiehlt mir die Show, Voice of Germany, Schlag den Star, Duell um die Welt, erfolgreich bis okay, manche eher im Herbst ihrer Laufzeit. (Ich finde, manche Programme sollte man nicht überstrapazieren.) Das füllt anderthalb Abende in der Woche, das reicht nicht aus.

Daneben haben sie noch taff, Galileo und TV Total. Magazin schwimmen auf dem durchschnittlichen Marktanteil mit, kein Bringer, kein Abschalter.

Da sieht man, dass die Eventstrategie ihre Tücken hat.
Bei sat 1 sieht es noch trübseliger aus.

Und wenn bei Volles Haus die sechs Hansel immer noch weiter den Fernseher laufen lassen, dann sollte man es nicht überbewerten, wenn der Marktanteil steigt. Oder steht nicht ein GFK-Zuschauer für 10 000 Zuschauer? Ich weiß nicht, wo die Zuschauer leben. Wenn die zufällig in NRW leben und sie gleichzeitig alle in den Urlaub fahren, kann der Marktanteil auch auf 0 Zuschauer fallen.
#1565359
Sorry, wir hatten die Woche viel zu tun (Steuer, Probleme mit Facebook ;)). Jedenfalls ist mir Freevee inzwischen aufgefallen, dass es da selbst die gute alte Golden Toast-Werbung gibt und das inzwischen nicht nur DVDs dort beworben werden. Das könnte für die Fernsehsender zum Problem werden.

Shows kosten unterschiedlich. Da ist natürlich alles mit eingebunden wie eigene Trailer, Pressearbeit etc. Man kann mehrere Shows wie "Wer ist das Phantom?" an einem Tag aufzeichnen, aber bei "Joko und Klaas vs. ProSieben" merkt der Verbraucher, dass sie vllt. nach drei Shows nicht mehr fit sind. Daher wird davon nur eine Sendung gedreht - aber eben im Block. Klar, "Genial daneben" kannst du am Stück produzieren und kostet kaum etwas.

Ich muss Stargamer widersprechen, schlussendlich will ich Reichweite und zwar bequem. Machen wir uns nichts vor: Immer mehr Agenturen bekommen Millionen in die Hand gedrückt, die sie lieber mal verbuchen mit Reichweite bei YouTube und Streaming-Diensten, langwierige DIskussionen mit Telefon kosten Geld. Das ist auch der Grund, warum die Upfronts in den USA außer Mode kommen.

Mit den Sitcoms meinte ich nicht unbedingt, dass man Seinfeld rauskramen muss, es gibt bestimmt 20 weitere Sitcoms, die in Deutschland nie den Durchbruch hatten, wie in den USA. Ja, die gibt es. Man muss sie nur suchen.
#1565365
Familie Tschiep hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 01:59 Und wenn bei Volles Haus die sechs Hansel immer noch weiter den Fernseher laufen lassen, dann sollte man es nicht überbewerten, wenn der Marktanteil steigt. Oder steht nicht ein GFK-Zuschauer für 10 000 Zuschauer? Ich weiß nicht, wo die Zuschauer leben. Wenn die zufällig in NRW leben und sie gleichzeitig alle in den Urlaub fahren, kann der Marktanteil auch auf 0 Zuschauer fallen.
So einfach ist die Rechnung nicht, weil es auch Durchschnittswerte sind. Es könnten auch 12 sein, die jeweils die Hälfte gesehen haben nach einer einfachen Rechnung. Ich glaube, das Verfahren ist weitaus komplizierter. Deswegen glaube ich auch nicht, dass selbst Volles Haus mal 0 Zuschauer hat, nur weil Stammzuschauer gleichzeitig im Urlaub sind.