- So 20. Aug 2023, 09:00
#1565837
Almost Paradise -- Staffel 2 (freevee)
10 Folgen; Laufzeiten um die 45 Minuten, nur der Staffelauftakt ist wegen eines Rückblicks auf S1 mit 51 Minuten etwas länger
Nach einer längeren Pause, wegen des Wechsels von einem basic cable Sender zu freevee (und vermutlich der Covid-19 Pandemie), sind wir zurück auf den Philippinen. Genauer gesagt auf der Insel Cebu und einem Urlaubsresort.
Die Serie ist sich treu geblieben. Sie ist ein crime procedural, was mich an Serien aus den 1980/1990ziger erinnert, allerdings in die ''Jetzt Zeit'' verlegt. Natürlich ist sowas nichts für jeden. Ich fand es jedoch ziemlich unterhaltsam, gerade für die Sommerzeit. Positiv war, dass die Macher die meist verzweifelten Wutausbrüche unseres Helden ganz stark zurück gefahren haben. Tat dem Ganzen wirklich gut.
Übrigens, bei den 1000 Piso (das sind etwa 16 Euro) Scheinen, die öfter auftauchen handelt es natürlich um ''movie money,'' obwohl die Scheine auf den ersten Blick ziemlich echt aussehen. Beim zweiten Blick sieht man aber, dass die Scheine z.B. keine Seriennummern haben.
Bin mal gespannt, ob es eine dritte Staffel geben wird. Das Staffelfinale funktioniert als Serienfinale.
Für S2: 6,5/10
Atlantic Crossing -- Staffel 1 (NDR)
8 Episoden; Laufzeit jeweils knapp 55 Minuten
Diese norwegische Serie, finanziell unterstützt von internationalen Partnern, spielt von 1939 bis 1945, und handelt von der norwegischen Kronprinzessin Märtha, die 1939, nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Norwegen, mit ihren Kindern in die USA flieht, während ihr Ehemann, der Kronprinz, in Großbritannien ist. Die Kronprinzessin wird von Sofia Helin gespielt. Die Darstellerin der schwedischen Ermittlerin im ''Die Brücke'' Original.
Die Serie hat historische Figuren, ein paar historische Ereignisse, ist ansonsten aber reine Fiktion.
Die Serie beginnt als gutes Historiendrama, wird aber spätestens ab der Mitte zu einer Seifenoper. Macht es weniger interessant. Durch die Länge der Episoden zieht es sich in der zweiten Hälfte auch was. Bei der Laufzeit hätten es auch sechs oder sieben Folgen getan. Dennoch, am Ende gibt’s von mir 7/10 für diese Serie, die in sich abgeschlossen ist.
Minx -- Staffel 1 (Max)
10 Episoden; Laufzeit meist um die 30 Minuten, der Pilot ist einen Tick länger mit 36 Minuten
Los Angeles, Kalifornien, Anfang der 1970ziger. Unsere Heldin, eine aktivistische Feministen, will ein Magazin für Frauen gründen um die frohe Botschaft unters Volk, vor allem das weibliche, zu bringen. Bei der Suche auf einen Verleger trifft sie auf einen, der Pornomagazine herausbringt. Es stellt sich heraus, er ist der Einzige der Interesse zeigt. Natürlich ist unsere Heldin viel zu verkopft um ein Magazin herauszubringen, das sich finanziell über Wasser halten kann. In der Pilotfolge macht der Verleger einen schönen Vergleich. Die Tablette für den kranken Hund wird in Erdnussbutter getunkt, damit er sie frisst. Das Magazin braucht nackte Männer damit es unter die Kundschaft kommt. Der Verleger ist also viel realistischer und prakmatischer als unsere Heldin, was zu einem Dauerkonflikt mit ihr führt.
Die frühen 1970ziger in L.A. scheinen gut getroffen zu sein.
Das gute an der Serie ist, dass es recht viel Humor enthält, für mich ist es eine Dramedy mit Betonung auf der ersten Silbe, und sich selbst nicht zu ernst nimmt. Jedenfalls über weite Strecken. Die feministische Botschaft wird also recht verdaulich rüber gebracht. Gegen Ende scheinen die Macherinnen das allerdings leider etwas vergessen zu haben. (Halber Punkt Abzug).
Mit Laufzeiten von ca. 30 Minuten sind die Folgen gut zu konsumieren bzw. bingen.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass die Serie wegen Inhalt und Präsentation nicht für jeden geeignet ist.
Von mir für S1: 7/10
White House Plumbers -- Miniserie (HBO)
5 Folgen; Laufzeiten: 3x ~55 Minuten, 1x 45, 1x 64 Minuten
Vorne weg ein Hinweis. Der Film ''All the President's Men,'' der die Geschichte des Watergate Skandals aus der Sicht der Journalisten Woodward und Bernstein erzählt, gehört zu meine absoluten Lieblingsfilmen.
Hier, in ''White House Plumbers,'' wird die Geschichte des Skandals, der die amerikanische Politik für immer verändert hat, aus der Sicht zweier Hauptbeteiligter ''von der anderen Seite'' erzählt: G. Gordon Liddy und E. Howard Hunt.
Beide sind leicht irre, völlig durchgeknallt, absolut von ihrer Sache überzeugt, aber ziemlich inkompetent. So werden sie hier jedenfalls dargestellt. So nimmt die Angelegenheit also ihren verhängnisvollen Lauf.
Ich fand das sehr unterhaltsam und hab sogar was neues gelernt. Das mit der Ehefrau von Hunt wusste ich z.B. nicht.
Diese Miniserie erzählt die Geschichte vier Folgen lang humorvoll, ironisch, sarkastisch -- je nachdem wie man es sieht. Das kann nicht jedem gefallen. Mir hat's. Die letzte Episode ist dann was ernster und über einen längeren Zeitraum spielend, was sie aber auch zur schwächsten macht. Hat aber den besten Song der ganzen Serie.
Bemerkenswert ist die Starpower im Ensemble. Da sind viele bekannte Gesichter in Neben- und Gastrollen (Man, Kathleen Turner hab ich erst gar nicht erkannt).
Übrigens, wer es noch nicht weiß, Mark Felt, der hier von Gary Cole gespielt wird und nur kurz dabei ist, war der FBI Agent, der Woodward und Bernstein die Infos steckte, die zur Enthüllung führte.
Wer die Zeit hat, sollte sich erst den Film und dann diese Miniserie geben. Kann beides nur empfehlen.
Meine Wertung für letztere: 7,5/10