US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von LittleQ
#1569005
Killing Eve Season 3 - Netflix

Ich habe leider schon gehört, dass die Serie nach Staffel 2 ein bisschen nach unten zeigt und leider hat sich das für mich auch bewahrheitet. Nachdem mich Season 1 und 2 irgendwie schon magisch umgehauen haben, gab mir Season 3 das Gefühl, dass die Geschichte ihren Fokus verloren hat. Zu viel Konstantin, zu viel Dasha, zu viel Carolyne, aber eigentlich wurde die Geschichte um die 12 nicht weiterentwickelt. Auch das Verhältnis zwischen Villanelle und Eve hatte irgendwie Stillstand. Die Beziehung der Beiden hat sich sogar ein bisschen abgekühlt, dabei ist es eigentlich das, was die Serie für mich ausgemacht hat. Die anfängliche Anziehung und auch das Knistern ist irgendwie verloren gegangen. Auch hätte man um den Tod Kennys eine interessantere Story herum aufbauen können. Eve schien bedauerlicherweise wieder am Anfang ihrer Suche zu sein und Villanells Figur ereilt langsam eine Schwächung, die daher rührt, dass es in zunehmendem Maße schwerer fällt, die Figur in einer Balance zu halten. Coole Psychopathen-Killerin und verletzliches Mädchen ist eine Kombi, die in Season 3 leider ein bisschen einseitig geworden ist.
Highlight waren für mich Villanelles Besuch in Russland und auch das gute Staffelfinale.

7,5/10
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von redlock
#1569091
Bookie -- Staffel 2 (MAX)

8 Folgen; Laufzeiten zw. 18 und 22 Minuten

Die Saga um Danny und Ray geht in die zweite Runde. Dies ist eine echte Comedy. Sie ist von Chuck Lorre und läuft bei einem Streaming Anbieter. Somit kann Lorre (und mit ihm sein Schreibpartner) seinem derben und zotigen Humor recht freien Lauf lassen.
Die Geschichten sind durchgehend amüsant und stellenweise extrem witzig. Ich hab ein paar mal vor Lachen eine Pause einlegen müssen.

Für S2: 8/10


The Day of the Jackal -- Staffel 1 (Sky/Peacock)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 46 und 62 Minuten

Spannend, packend, fesselnd, mitreißend. Tolle Action-/Crime-Serie. Hat mich exzellent unterhalten. Die Serie/Staffel hat mich echt überrascht. Die Essenz des Buches (hab ich in grauer Vorzeit gelesen) und des ersten Films (hab ich bisher zweimal gesehen) wurde sehr gut beibehalten und in die heutige Zeit übertragen.
Leider gibt es jedoch auch zwei Wermutstropfen, die verhindern, dass die Staffel 9/10 bekommt. Da wäre einmal der Beziehungsstress zwischen der ''Jägerin'' und ihrem Ehemann -- nervig und überflüssig -- und zum anderen der Autounfall und dessen Auflösung. Das war einfach nur schwach und auch unwürdig. Somit für Für S1: 8,5/10


Paris Has Fallen -- Staffel 1 (Canal+/ZDF)

8 Folgen; Laufzeiten jeweils knapp 45 Minuten

International Ko-Produktion von diversen Canal+ Sendern und u.a. dem ZDF.
Das war eine phasenweise sehr spannende und packende Geschichte um eine Agentin des MI6 und einen französischen Agenten. Gegen Ende der Staffel wurde es mir jedoch zu, ja, wie soll ich es beschreiben, zu abgedreht, zu unrealistisch, auf ein ''gutes'' Ende hin arbeitend. Insgesamt wear es aber unterhaltsam. Darum: Für S1: 7/10
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von redlock
#1569114
The Recruit -- Staffel 2 (Netflix)

6 Folgen; Laufzeiten zw. 49 und 61 Minuten (ohne Synchro Abspann)

Die zweite Staffel setzt unmittelbar an das Ende von Staffel 1 ein. Auch inhaltlich und stilistisch geht es wie in S1 weiter. Die Anwälte wollen nichts genaues wissen, manche Kollegen sind gefährlicher als die Gegner und Feinde, unser Held, ist ein Held wider Willen -- naja, darüber kann man diskutieren; unser Held stellt sich die Frage auch selbst.
Ich fand die kurze Staffel (diesmal nur 6 statt 8 Folgen) sehr unterhaltsam. Es ist spannend, packend und fesselnd. Dazu gibt es eine saftige Prise Humor. Also, genau wie in S1. Dennoch gibt es auch Dinge, die mich gestört haben. Dazu gehört z.B. wie schnell unsere Helden von A nach B kommen. Am meisten gestört und geärgert hat mich jedoch eine Sequenz im Staffelfinale.
versteckter Inhalt:
Den Kugelhagel kann keiner überleben. Unsere Helden tun es trotzdem. Das war einfach übertrieben.
Die Staffel ist in sich abgeschlossen und das Staffelfinale kann auch als Serienfinale herhalten.
Insgesamt eine wirklich gute Staffel. Für S2: 8/10


Silo -- Staffel 2 (Apple)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 42 und 60 Minuten

Ich war von der Staffel enttäuscht. Die ersten 8 Folgen schleppen sich so hin bzw. ich hab mich durch sie kämpfen müssen und überlegt, ob ich es bis zum Staffelende durchziehen soll. Sicher, es gibt eine handvoll spannender Sequenzen in diesen acht Folgen. Aber insgesamt war es eine zähe Angelegenheit. Trotz des einen oder anderen netten Drehs, ist das Ganze ziemlich vorhersehbar. Ich hab mich stellenweise echt gelangweilt. Mit 6/10 sind diese acht Folgen gut bedient.
Glücklicherweise ändert sich das mit den letzten beiden Folgen. Die waren dann tatsächlich wieder spannend, packend und mitreißend. Da hat es endlich wieder Spaß gemacht.
Die Staffel endet natürlich mit einem Cliffhanger und einem Zeitsprung. Bei letzterem bin ich erst Mal skeptisch, ob der der Serie gut tut.

Für S2: 6,5/10


The Twelve (Australien) -- Staffel 2

8 Folgen; Laufzeiten zw. 48 und 53 Minuten

Ich habe weder das belgische Original noch die erste Staffel der australischen Version gesehen (die ist mir irgendwie ''durchgerutscht). Da die Staffeln aber in sich abgeschlossen sind und nur Teile des Personals übernommen werden, habe ich mir die zweite Staffel dieser Serie gegönnt. Mir war nach einem Justizdrama und Sam Neill sehe ich meistens auch sehr gerne. Hier verteidigt die Figur, die er spielt, einen Mann, der zusammen mit seiner Freundin, angeklagt ist, die Mutter der Angeklagten umgebracht zu haben. Das Ganze spielt in der westaustralischen Provinz.
Neben dem angeklagten Pärchen stehen vier der zwölf Geschworenen im Fokus der Staffel.
Das war alles in allem ein gutes Justizdrama. Eine spannende und fesselnde Geschichte um die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Dazu die persönlichen Dramen der Geschworenen. Mir hat es gefallen. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht und ich hab mich durchgängig gut unterhalten gefühlt. Die Staffel ist, wie schon erwähnt, in sich abgeschlossen.

Für S2: 7,5/10
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von LittleQ
#1569131
Silo muss ich echt mal weiterschauen. Irgendwann nach Folge 4 bin ich raus und hatte gar nicht so die Anstalten wieder weiterzumachen, weil auch mein Abo ausgelaufen ist.
Bis dahin fand ich es auch gar nicht soooo schlimm.
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von redlock
#1569137
LittleQ hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 11:43 Silo muss ich echt mal weiterschauen. Irgendwann nach Folge 4 bin ich raus und hatte gar nicht so die Anstalten wieder weiterzumachen, weil auch mein Abo ausgelaufen ist.
Meinst du Staffel 1 oder Staffel 2?
Ich fand, dass Staffel 1 nach einem starken Anfang in der Mitte (zweites Drittel) etwas ''hing'' und dann im letzten Drittel wieder stark war.
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von LittleQ
#1569194
Season 2. Season 1 fand ich echt gut!
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von LittleQ
#1569195
Star Trek - Strange New Worlds Season 1 + 2 (Paramount+)

Ich sags mal, wie es ist: Die Serie scheint sich für mich klammheimlich an Voyager und TNG meiner Lieblingsserien vorbeizuschummeln.
Season 1 fand ich wirklich stark, Season 2 sogar großartig. Mit dem Lower Decks Crossover gab es für mich eine der süßesten Episoden in all of Star Trek. Die Raumstation-Gorn-Folge dahingehend wiederum einer der grusligsten Folgen ever. Nach gewissen Startschwierigkeiten, bin ich mittlerweile total angetan vom Look, der Crew und den Episoden.
Die Serie verdient mMn sehr viel mehr Aufmerksamkeit und sie macht alles richtig, wenn es um tolle Frauenfiguren geht. Nummer 1 und Uhura finde ich genauso spitze wie Erica und Schwester Chapel.

Eine negative Seite: Star Trek scheint es zurzeit nicht hinzubekommen (abgesehen von Lower Decks), dass man sich emotional an die Figuren bindet. In Discovery war das ja schon ganz schlimm. Da starb in Season 2 ein Member von der Brückencrew, deren Name ich bis heute nicht kenne und es könnte mir egaler gar nicht gewesen sein.
Ganz so schlimm ist es in Strange new Worlds nicht, aber die 10 Episoden und die Masse an Figuren macht es schwierig, die Figuren besser kennenzulernen.
Oft hat eine Figur eine starke Einzelepisode und dann scheint sie für ein oder zwei Folgen vollkommen verschwunden zu sein. Eine emotionale Szene catcht mich dann zwar schon, aber es wirkt oft wie aneinandergepuzzelte Einzelstories und weniger wie eine fortlaufende Entwicklung.

Die Gorn als neue Antagonisten einzuführen finde ich auch extrem stark. Kennt man natürlich schon aus dem Original, aber hier in wesentlich besser und unheimlicher. Bitte bitte bitte mehr!!!

Season 1: 8/10
Season 2: 9/10
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von LittleQ
#1569217
LittleQ hat geschrieben: Fr 17. Jan 2025, 23:04 Killing Eve Season 3 - Netflix

Ich habe leider schon gehört, dass die Serie nach Staffel 2 ein bisschen nach unten zeigt und leider hat sich das für mich auch bewahrheitet. Nachdem mich Season 1 und 2 irgendwie schon magisch umgehauen haben, gab mir Season 3 das Gefühl, dass die Geschichte ihren Fokus verloren hat. Zu viel Konstantin, zu viel Dasha, zu viel Carolyne, aber eigentlich wurde die Geschichte um die 12 nicht weiterentwickelt. Auch das Verhältnis zwischen Villanelle und Eve hatte irgendwie Stillstand. Die Beziehung der Beiden hat sich sogar ein bisschen abgekühlt, dabei ist es eigentlich das, was die Serie für mich ausgemacht hat. Die anfängliche Anziehung und auch das Knistern ist irgendwie verloren gegangen. Auch hätte man um den Tod Kennys eine interessantere Story herum aufbauen können. Eve schien bedauerlicherweise wieder am Anfang ihrer Suche zu sein und Villanells Figur ereilt langsam eine Schwächung, die daher rührt, dass es in zunehmendem Maße schwerer fällt, die Figur in einer Balance zu halten. Coole Psychopathen-Killerin und verletzliches Mädchen ist eine Kombi, die in Season 3 leider ein bisschen einseitig geworden ist.
Highlight waren für mich Villanelles Besuch in Russland und auch das gute Staffelfinale.

7,5/10

Klling Eve Season 4 - Netflix


Interessant ist, dass ich hier wohl dasselbe Gefühl habe. Man merk, dass es jede Season einen neuen Showrunner gibt, die die Season komplett schreibt. Gefühlt ist nach jeder Season ein Reset. In Staffel 4 hat es mich nun auch das erste Mal ein bisschen genervt, dass schon wieder alles von vorne losgeht und man sich nicht auf so eine Art fallback einigen kann, auf den man zurückfällt, dass zumindest nicht ALLES gefühlt bei Level 1 anfängt.

Leider wirkte die Staffel 4 einfach ein bisschen uninspiriert, so als hätte niemand einen richtigen Plan gehabt. Pam als neue Figur empfand ich genauso witzlos wie alles, was mit Lars und Helene zu tun hatte. Auch für Carolyn und Konstantin musste man sich wohl irgendwie etwas halb ums Eck ausdenken, damit es mit ihnen weitergeht. Dass Konstantine und Villanelle zumindest noch ein kleines good bye hatten, fand ich süß.
Nach dem ganzen Hin und Her um Eve und Villanelle gab es mit der letzten Folge zumindest ein paar versöhnliche Minuten, die mich milder stimmen. Ich habe die beiden doch sehr zusammen genossen.

Das halb offene Ende wiederum war so ziemlich ein Tiefpunkt in der Geschichte der Serienenden für mich. Eher nicht enttäuschend, aber super traurig, dass man den Figuren so einen Abschied ins Nichts geschenkt hat. Schade schade....

6/10

Die Serie hat für mich aber dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was sicherlich stark mit Eve und Villanelle zusammenhängt. Beide Schauspielerinnen haben toll miteinander harmoniert, die Figuren haben bei mir total gematcht und ihr letztliches Zusammenkommen hat mich dann auch entzückt.
Nach der Hälfte der Serie flaut die Serie zwar spürbar ab und auch die gesamte Story um "die 12" scheint irgendwie nur als Alibi-Motivation zu dienen, aber damit konnte ich leben.

Jetzt erst mal traurig sein, dass es vorbei ist und dann endlich mal einen englischen re-run.
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von redlock
#1569223
The Night Agent -- Staffel 2 (Netflix)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 43 und 53 Minuten (ohne Synchron-Informationsabspann)

Die erste Staffel hatte mir (bekanntlich) sehr gut gefallen. Von Staffel 2 bin ich allerdings insgesamt enttäuscht. Sie fängt gut an. Spannende Action in Thailand. Aber ab der Mitte geht es bergab. Die Figuren und ihre Probleme haben mich in der zweiten Hälfte nicht mehr abgeholt und mitgenommen. Unter anderm gab es ein paar dumme Entscheidungen zu viel. Auch fand ich es in der zweiten Häfte etwas zäh. Längere Gespräche in Farsi waren auch nicht hilfreich, obwohl sie dem Ganzen natürlich Authenzität verliehen haben.
Zwei Folgen weniger hätten auch nicht geschadet. Ich hab es zwar bis zum Ende durchgezogen. Aber ich war dann heilfroh, dass es zu Ende war.
Im Gegensatz zu ''The Recruit'' ist das hier übrigens völlig humorfrei. Etwas Leichtigkeit hätte nicht geschadet. So war S2 von ''The Recruit'' diesmal die bessere Agentenserienstaffel.
Der Haupthandlungsbogen der zweiten Staffel wird am Ende der Staffel abgeschlossen. Es wird jedoch gleichzeitig die Saat, die Grundlage, für eine dritte Staffel gelegt.


Für S2: 7/10
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von redlock
#1569355
The Agency -- Staffel 1 (Showtime)

10 Folgen; Laufzeiten zw. 45 und 61 Minuten

Spannende, packende, fesselnde und sehr unterhaltsame Agentenserie auf politisch/militärisch aktuellem Stand.
Die Staffel hat drei Handlungsstränge und die CIA Station in der Londoner Botschaft der USA ist ein zentraler (aber nicht der einzige) Punkt in und um sich die Geschichten drehen.
Da wäre einmal der Handlungsstrang um einen streng geheimen Einsatz in der Ukraine und zum anderem der um eine Frau aus dem Sudan. In diesen beiden Handlungssträngen spielt unser ''Held,'' ein undercover Agent der CIA, gespielt von Michael Fassbender, die zentrale Rolle. Der dritte Handlungsstrang, und das kann ich hier ruhig verraten, hat nichts mit den beiden anderen zu tun. Hier geht es um eine junge CIA Agentin, die auf einen undercover Einsatz im Iran vorbereitet wird. Zwei der drei Handlungsbögen enden ''offen.''
Was mich nicht wirklich ''mitgenommen'' hat war die Liebesgeschichte der Hauptfigur, obwohl sie eine wichtige Rolle spielt. Ansonsten, jedoch eine starke Staffel bzw. Serie. Für Fans des Genre kann ich eine klare Empfehlung abgegeben.

Für S1: 8/10


Mayfair Witches -- Staffel 2 (AMC+)

8 Folgen; Laufzeiten zw. 41 und 48 Minuten; dazu jeweils ein ''Inside the Episode'' Epiloge von nochmals ca. 7 Minuten

Nach all den Krimis, Thrillern und Agentenserien war mir nach was anderem. Obwohl ich Staffel 1 nur durchschnittlich fand, habe ich der Serie deswegen nochmal eine Chance gegeben. Für mich, hat sie diese genutzt. Die Serie ist sicherlich immer noch kein Überflieger. Aber Staffel 2 war -- für mich -- deutlich besser. Es hat einfach besser funktioniert. Die Geschichte war einfach ''griffiger'' und strukturierter. Es gab keine Längen oder Langeweile. Ich war interessiert was als nächstes passieren wird, wie es weiter geht.
Bei einer Staffel 3 bin ich wieder dabei und lass mich dann überraschen, wie es wird.

Für S2: 7/10


Running Point -- Staffel 1 (Netflix)

10 Folgen; Laufzeiten (ohne Synchron-Informationsabspann) jeweils um die 30 Minuten

Kein Zweifel. Das ist eine typisch feministische Netflix Serie. Frauen können es einfach besser als die Männer. Hier gibt Netflix ein klares Statement ab. War allerdings vor Trump #47. :grin:
ABER, die Serie ist, trotzdem, durchgehend amüsant, stellenweise echt witzig, kurzweilig und ziemlich unterhaltsam. Mit Kate Hudson (OMG, wie alt ist ''Almost Famous'' mittlerweile) in der Hauptrolle toll besetzt. Sie hat mir wirklich gut gefallen. Was mich aber wieder mal echt genervt hat: Die Serie endet mit einem Cliffhanger. Musste das sein?

Für S1: 7,5/10
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von Fernsehfohlen
#1569400
Severance - Staffel 1

Zu dieser Serie wollte mich Neo schon vor zwei Jahren bekehren, so richtig fand ich allerdings damals keinen Zugang und stieg nach sechs oder sieben Folgen aus. Nach dem nun erfolgten zweiten Anlauf muss ich sagen, dass ich selten eine Serie gesehen habe, bei der sich das Staffelfinale in Sachen Spannung so himmelweit vom Rest der Folgen unterscheidet wie hier: 40 Minuten lang springt die Folge immer wieder zwischen insgesamt vier Schauplätzen hin und her und nahezu jeder Wechsel fühlt sich wie ein Martyrium an, so gekonnt wird hier Spannung erzeugt.

Für den Rest der Folgen gilt das alles nur bedingt: Audiovisuell und schauspielerisch top, erzählerisch aber oft sehr gemächlich wird man in die dystopisch anmutende Firma Lumon eingeführt, in der die Arbeitskräfte "erschreckende Zahlen" aussortieren müssen, für gute Leistungen Fingerfallen geschenkt bekommen oder in einem weirden firmeninternen Tempel den Firmenchefs huldigen dürfen. Von den "Outies", die nichts davon wissen, was ihre "Innies" auf der Arbeit so treiben, bekommt man fast bis zum Staffelende nur von der Hauptfigur Mark Scout wirklich etwas mit - und das zieht sich in der inhaltlich etwas abfallenden Staffelmitte auch gerne mal ein wenig.

Die grundsätzliche Thematik eines hermetisch vom "Freizeit-Ich" abgeriegelten "Arbeits-Ich" fand ich allerdings schon von Beginn an spannend und weil ja in den letzten Wochen auch die zweite Staffel einen beträchtlichen Hype erfahren hat, habe ich der Serie nochmal eine Chance gegeben. In eurem eigenen Interesse rate ich euch: Schaut euch vor allem die Folgen 4-6 am besten am Stück an und ertragt den Leerlauf, ihr werdet wirklich im letzten Drittel bzw. insbesondere in der letzten Folge dafür entschädigt. Insgesamt eine toll gespielte, sehr liebevoll inszenierte Serie mit sehr guten Darstellern und einer immer unterschwellig beklemmenden Atmosphäre, die sich im Mittelteil ein wenig arg viel Auszeit nimmt, um zum Ende hin aber umso wuchtiger auszubrechen.

8/10


Fohlen
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von redlock
#1569409
Hier ein paar Bewertungen von Serien die ich in und über den letzten paar Wochen (eigentlich Monaten) sehen konnte:

Adolescense -- Staffel 1 (Netflix)

Miniserie in 4 Teilen; Laufzeiten zw. 50 und 64 Minuten

Ich hatte natürlich wahrgenommen, dass diese Miniserie gestartet war. Ich hatte zunächst allerdings keine Lust darauf. Was ich gelesen hatte, lies auf ein Kammerspiel schließen. Das ist nicht so mein Fall. Nachdem die Serie jedoch viel Aufmerksamkeit in der Presse erhalten hatte, habe ich sie mir neulich dann doch mal gegönnt. Die Neugier war dann doch zu stark.
Durch die gesamte Berichterstattung in den Medien war ich natürlich gespoilert, wer der Mörder des 13 jährigen Mädchens ist, und um was es für ein ''übergeordnetes'' Thema geht. Das hat aber überhaupt nichts gemacht. ''Adolescense'' ist eine ganz starke Produktion. Eine, die man gesehen haben sollte. Definitiv ein TV-/Streaming Highlight des Jahres 2025.
Die Sache mit dem ''Kammerspiel'' stimmt auch nicht so. Lediglich die Folge 103 könnte man als solches einordnen. Witzigerweise, ist dies auch die stärkste Folge dieser klasse Miniserie. Beide Darsteller haben einen Emmy verdient.
Da es nur vier Folgen sind hier die Einzelbewertungen:
101: 8,5/10
102: 8,5/10
103: 9/10
104: 7,5/10

Für die Miniserie insgesamt: 8,5/10


Good Cop/Bad Cop -- Staffel 1 (Stan, Australien)

8 Folgen; Laufzeiten jeweils knapp 44 Minuten

Die Serie ist eine australisch-amerikanische (Stan/The CW) Koproduktion, die in Australien und Kanada gedreht wurde, jedoch im pazifischen Nordwesten der USA spielt.
Diese Serie ist eine Mischung aus procedural crime dramedy und Familien dramedy und dreht sich um einen Vater, der Polizeichef in einer Kleinstadt ist, und seine beiden Kinder. Beide, Sohn und Tochter sind Detectives und arbeiten am Ende von #101 für ihn. Die Beziehung der beiden Geschwister untereinander trägt sehr viel zum Sehvergnügen bei. Eine der ganz wenigen Serie, die ich mir tatsächlich im wöchentlichen Ausstrahlungsrhythmus angesehen habe.
Die Staffel endet mit einem fetten Cliffhanger.

Für S1: 7,5/10


Harlan Coben's Missing You -- Staffel 1 (Netflix)

5 Folgen; Laufzeiten (ohne Synchro-Informationsabspann) zw. 40 und 46 Minuten

Extrem konstruierte Krimiserie mit zwei Handlungssträngen, die nichts miteinander zu tun haben. Beide Handlungsstränge sind nicht nur sehr konstruiert, sondern, in der Gesamtbetrachtung, leider auch noch nicht mal mittelmäßig.
Ein Handlungsstrang (die ''B-Story) ist in sich abgeschlossen, der andere, die ''A-Story'' endet auch noch recht offen. Klare Fehlentscheidung meinerseits das hier durchzuziehen. Ich hatte die Serie/Staffel ausgewählt, wegen der relativ kurzen Episodenlängen und der Kürze der Staffel. Manchmal liegt man einfach falsch.

Für S1: 4/10


Reacher -- Staffel 3 (Amazon)

8 Folgen; Laufzeiten zw. 41 und 52 Minuten (ohne Synchron-Informationsabspann)

Mir hat die Staffel wirklich gut gefallen. Es war spannend und packend. Manchmal war es tatsächlich auch ziemlich witzig. Aber öfters auch recht brutal. Ein harter Actionthriller eben, wie man es von der Serie und der Buchvorlage erwarten kann.
Allerdings haben mich zwei Sachen gestört. Einmal, auf der technischen Seite, die schwachen CGIs. Die gab's vor allem bei den Autofahrten aber auch bei den Szenen am Meer. Das war Stand 1970ziger. Traurig.
Zum anderen zwei Schusswechseln. Einmal zwischen der DEA Agentin und den Bösewichten und zum andren bei dem Schusswechseln zwischen der Privatermittlerin und den Bösewichten. Dass die beiden Damen da lebend, ja selbst ohne jede Verletzung, rauskamen: Lächerlich.
Trotzdem, für Staffel 2: 8/10


The Wheel of Time -- Staffel 3 (Amazon)

8 Episoden; Laufzeiten zw. 59 und 70 Minuten (ohne Synchron-Informationsabspann)

Mir viel der (Wieder-)Einstieg in die Serie wirklich schwer -- trotz des ''recap'' in Folge 301. Die Pause zwischen S2 und S3 war einfach etwas lang und bei einer Serie mit soviel Handlungssträngen und Personen kann das problematisch werden. Bei mir jedenfalls, war dies der Fall. Hätte ich heutzutage mehr Zeit, hätte ich mir wahrscheinlich S1 und S2 nochmals angeschaut bevor ich S3 angefangen hätte. Ging aber leider nicht. Tja, hätte, hätte, Fhrradkette...
Die Staffel beginnt jedenfalls sehr solide. Hat dann aber in der Mitte einen ziemlichen Hänger. Fand es dort phasenweise recht zäh. Das muss ich in der Staffelwertung einfließen lassen.
Die letzten drei Episoden der Staffel sind dann jedoch wieder bärenstark. Spannend, packend, mitreißend. Da hat sich das Durchhalten dann gelohnt.
Die Staffel endet -- natürlich -- mit multiplen Cliffhangern. Ich hoffe, es gibt eine S4. Wäre echt schade sollte es jetzt nicht weitergehen.

Für S3: 7/10
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von Fernsehfohlen
#1569426
Severance - Staffel 2

Trotz der gleich zehn neuen Folgen wird das Erzähltempo in dieser Staffel gefühlt gegenüber der ersten etwas angezogen, man durchdringt eher die Gesamtstruktur und die Ziele der Firma Lumon und es gibt einige interessante Szenen, in denen die Innies und Outies zunehmend zu verschwimmen beginnen und nicht mehr so hermetisch voneinander abgeriegelt sind wie zuvor. Man erkennt als Zuschauer zunehmend, dass Beide zwar im selben Körper stecken, aber dennoch zwei sehr unterschiedliche Menschen sein können, weil sie unterschiedliche Erfahrungen gemacht und Bedürfnisse haben. Als Grundgedanken finde ich das ganz gut und spannend...

...in der realen Umsetzung aber hat mir die Staffel leider nicht mehr ganz so gut gefallen wie die erste. Die geheimnisvolle Aura dieser grotesken Firma ist nach meinem Empfinden ein wenig verloren gegangen, ich habe deutlich häufiger den Eindruck, dass sich im Zweifel gegen die Logik und für den guten Cliffhanger oder das Eröffnen weiterer Handlungsstränge entschieden wurde und mit Folge 8 hat man diesmal auch eine ziemlich dreist offensichtliche Füllerfolge mit dabei, deren Stoff eigentlich nur 10-15 Minuten wirklich gut trägt. Auch das Staffelfinale, in Staffel 1 noch das unbestrittene Herzstück der Serie, hat mir diesmal nicht mehr uneingeschränkt gefallen: Ja, es kommt zu einigen sehr spannenden und intensiven Szenen, aber die Folge ist teilweise auch unangenehm blutrünstig und ein paar Dinge wirken recht konstruiert.

Mir persönlich hat übrigens Folge 7 ("Chikhai Bardo") am besten gefallen, weil es hier gelungen ist, ein sehr feinfühliges Bild von Gemma zu zeichnen, die damit bei mir auf einen Schlag von einer leblosen Figurenhülle zu einer anmutigen, cleveren und in vielerlei Hinsicht "schönen" Frau geworden ist. Fand ich beeindruckend, wie gefühlvoll hier vorgegangen wurde... was ich leider nicht über alle Folgen dieser Staffel sagen kann.

7/10
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