Synite hat geschrieben:Sie ist viiiiiiieeeeeeeeel zu weiß:(
@J. Bauer: Naja, ob Barbara "scheiße" aussieht, werden wir sehen. Allerhöchstens relativ zu den anderen Frauen auf der Bühne, aber generell würde ich das so nicht sagen.
Poffel hat geschrieben:OMG, im Netzt steht sogar schon wer gewinnt, achtung FETTER SPOILERJo habs grad auch schon gelesen....
Auf der presseseite steht allerdings, dass die verwendung der news vor 22:45 nicht erlaubt ist... trotzdemversteckter Inhalt:
Poffel hat geschrieben:Ich bitte auch, oder poste ihn hier in einem SpoilerMaggie S. hat geschrieben:Ich finds nicht....link per pn
"Du laufst wie öin Pförd!"
Am Donnerstagabend geht "Germany's Next Topmodel" in die letzte Runde. Höchste Zeit für einen Blick auf das amerikanische Original der Show: Im Vergleich zur Furie Tyra Banks wirkt Heidi Klum wie ein Schmunzelhäschen.
Von Michaela Förster
Endlich Donnerstag, nicht mehr lange hin zum Wochenende. Zeit für Chips, Cola und Eiscreme - Gehirn auf Standby schalten und ab vor den Fernseher. Denn Donnerstag ist Castingshow-Tag! Wochenlang hat "Popstars - Neue Engel braucht das Land" Millionen graue Zellen in den Tod geschickt, um sofort im Anschluss von "Germany’s Next Topmodel" (GNTM) abgelöst zu werden. Castingshows boomen im deutschen Fernsehen.
Die ersten Talentshows dieser Art haben Neuseeländer und ein Engländer erfunden, in der Mode aber sind die Amerikaner die Ersten gewesen. Natürlich.
Die Mutter der Model-Castingshows, "America’s Next Topmodel" (ANTM), läuft seit 2003 in den USA und seit einiger Zeit auch auf dem MTV-Abfallprodukt-Sender VIVA. Zeit für einen kleinen Vergleich zwischen der ursprünglichen Version und dem deutschen Pendant. Denn dank ANTM staksen auch in Deutschland seit zwei Staffeln hübsche dürre Mädchen im Fernsehen rauf und runter.
Natürlich immer unter Aufsicht der "Rauf-und-runter-staks"-Großmeisterin: In Amerika ist das seit geschlagenen sieben Staffeln Tyra Banks. Selbst nachdem das Model in Laufstegrente gegangen ist, flimmert sie unermüdlich über den Schirm.
Ähnlich ihre deutsche Kollegin Heidi Klum, die das konzeptionell gleich aufgebaute GNTM moderiert. Wenn wir ehrlich sind und uns einer Illusion berauben wollen, ist das Catwalk-Verfallsdatum des ehemaligen Victoria’s-Secret-Engelchens schon seit längerem abgelaufen. Deutschlands bekanntestes Topmodel ist gar kein Topmodel mehr: Doch die eigene Castingshow ist auf der ganzen Welt ein sicherer Ort für alternde Models.
Dem zartbesaiteten Zuschauer ist die brave Heidi mit weißem Spitzenkleidchen und Folklorezöpfchen lieber. Nie fällt sie aus der Rolle: Nur ab und zu und wenn es wirklich, wirklich sein muss, tauscht sie ihr Schmunzelhäschen-Lächeln gegen den streng mütterlichen Blick.
Eines, außer die Anzahl der Staffeln, hat die amerikanische Fassung "Germany’s Next Topmodel" voraus. Die Mädels lernen, was sie später wirklich brauchen: sich selbst und ein Produkt gut verkaufen. Laufstegtraining hingegen wird in der deutschen Version völlig überbewertet. Dieses Zelebrieren des "Laufens" mag ein Faible von Lauftstegtrainer Bruce Darnell sein, der mit seinem Denglisch und seinen unkontrollierten Emotionsausbrüchen zum Publikumsliebling wurde: "Du laufst wie öin Pfööörd. Wie ein Hooorse. Die Handetasche muss lebe, die Handetasche muss auch lebe! Isch lieäbe disch! Schluchz."
Statt einen Trampelpfad in den Catwalk zu rennen, recken die ANTM-Kandidatinnen fleißig ihr Zahnweißlächeln in die Filmkamera und lernen Werbesprüche auswendig. Das ist die Realität der Topmodel-Contest-Gewinnerinnen.
Vierzifferige Topmodels
Bester Beweis: Der aktuelle Job von Lena Gercke, Gewinnerin der ersten GNTM-Staffel. Sie ist das neue Werbegesicht der Firma Microsoft und verkündet auf ihrer Website stolz: "Ich bin auf dem Titel der aktuellen Fernsehzeitschrift TV Schlau."
Aber das Konzept von GNTM ist gar nicht darauf ausgelegt, ein Topmodel hervorzubringen. Eine weiße Weste ist den Produzenten wichtiger, als die internationale Karriere ihrer Schäfchen. Traurig, aber wahr: Die Kandidatinnen haben alle ein paar Pfund zu viel auf den Rippen, um die großen Shows in Paris und Mailand zu laufen.
Die Models auf den Laufstegen werden unterernährte kranke Kleiderständer bleiben, egal wie viele gutgenährte Frauen von Castingshows auf den Model-Markt geworfen werden. Wie die Erfahrungen mit ANTM zeigen, enden die Siegerinnen der Shows allesamt als Werbeträgerinnen und als beliebig austauschbares Gesicht auf dem Titelbild von Zeitschriften.
Die Ära der großen Topmodels wie Linda Evangelista, Cindy Crawford oder Naomi Campbell ist ohnehin vorbei. Das Label "Topmodel" ist mit der vierzifferigen Postleitzahl, schlechten Technopartys, dem Grunge und anderen Auswüchsen der 1990er gestorben.
Hiermit begrabe ich also den Begriff "Topmodel" und gehe mal schnell los, Chips, Cola und Eiscreme kaufen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung