Hältst Du die Vergabe von Kopfnoten in der jetzigen Form für sinnvoll?

Ja.
10
48%
Nein.
9
43%
Ich weiß nicht.
2
10%
von Cristóbal
#432125
Wie ihr sicherlich wisst, werden mit den Halbjahreszeugnissen in NRW zum ersten Mal Aussagen zum Arbeitsverhalten in den Teilbereichen Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit/Sorgfalt und Selbstständigkeit sowie zum Sozialverhalten in den Teilbereichen Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit gemacht. Die Noten reichen hierbei von "sehr gut" über "gut" und "befriedigend" bis hin zu "unbefriedigend". Ich als Abiturient an einem nordrheinwestäflischen Gymnasium bin von dieser Neuerung nicht gerade begeistert, da ich bezweifle, dass eine individuelle und differenzierte Beurteilung erfolgt und habe daher bereits Widerspruch gegen diese Verfahrensweise eingelegt.

Wie seht ihr das? Und wie ist das in anderen Bundesländern? Ich habe gelesen, dass es an bayerischen seit zwei Jahren Grundschulen ähnliche Bereiche mit den Noten von A bis D gibt.

EDIT: Hm, scheint wohl niemanden sonderlich zu interessieren, und dabei hatte ich den Eindruck, dass hier ziemlich viele Schüler sprich Betroffene unterwegs seien :?.
von Quotentreter
#432191
Wo hast du ein Problem damit? Das gab es bei uns ab der ersten Klasse. Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung sowie eine schriftliche Abhandlung wo Stärken und Schwächen liegen. Das Sytem wurde so in der DDR praktiziert. Natürlich standen da auch die üblichen Sprüche drin wer denn vorbildlicher Pionier war und ordentlich bei der Wertstoffsammlung mitgemacht hat, gehörte damals dazu. In der anderen Richtung dann eben die schriftliche Ohrfeige.

Ich kann da ehrlich gesagt kein Problem sehen. Wenn ich die Zustände in den heutigen Schulen mit denen von damals vergleiche, muss ich eher sagen das es Zeit wird das man sowas wieder einführt. Wer sich vorbildlich bewegt muss ja nichts befürchten. Wer allerdings durch simsen, dumme Sprüche oder Aktionen auffällt, dessen Eltern sollen am Jahresende ruhig sehen wie sich der kleine so macht.
von Robbi702
#432206
Also bei uns (Hessen) gab es das auch. Allerdings nur bis zur 10. Klasse, ab der Oberstufe nicht mehr.
Prinzipiell finde ich diese Noten nicht so tragisch, da sie glaube ich nicht versetzungsgefährdend sind und da ja jeder Lehrer eine Note einträgt, die dann gemittelt wird, denke ich auch, dass sie relativ objektiv sind.
von Cristóbal
#432209
Und wozu gibt es dann Elternsprechtage? Außerdem: Was haben die Erziehungsberechtigten denn davon, wenn sie erst am Ende des Jahres davon erfahren?
Ich z.B. bin volljährig und bin jetzt in der 13/II. Eine Benotung meines Sozialverhaltens durch jemanden, der mich nur durch den Unterricht wahrnimmt, verbitte ich mir. Solche unqualifizierten Aussagen dann auch noch mit einer der besagten Noten zu beurteilen finde ich anmaßend. Hinzu kommt, dass es keine verbindlichen Richtlinien für die Beurteilung gibt, d.h. dass jede Schulkonferenz Kriterien ausarbeiten muss und demnach eine Vergleichbarkeit nordrheinwestfälischer Schüler nicht gegeben ist.

Meiner Meinung nach kann man herausragende Leistungen und störendes Verhalten ggf. durch eine Bemerkung festhalten. Probleme löst man nicht, indem man das Rad 40 Jahre zurückdreht :roll:.
von TIMBO
#432221
muss zugeben, da ich schon länegr nix mehr mit der schule zu tun hab, habe ich heute das erste mal davon im radio gehört.
aber prinzipiell find ich das ganz in ordnung. das soll ja bestimmt keine psychologische analyse werden. aber einfach sagen, ob jemand damit probleme hat, sich anzupassen, in einer gruppe zu arbeiten etc., das wird eine schule doch sicherlich beurteilen können. und sind ja auch keine unwichtigen informationen für einen späteren beruf.
von Quotentreter
#432263
Cristóbal hat geschrieben:Ich z.B. bin volljährig und bin jetzt in der 13/II. Eine Benotung meines Sozialverhaltens durch jemanden, der mich nur durch den Unterricht wahrnimmt, verbitte ich mir. Solche unqualifizierten Aussagen dann auch noch mit einer der besagten Noten zu beurteilen finde ich anmaßend.
Es geht ja auch nur darum was du in der Schule verzapfst. Derjenige der dich beurteilt muss nicht wissen was du sonst so machst, das interessiert da schlicht nicht. Anscheinend hällst du ausgebildete Pädagogen für unquallifiziert. Wenn du das dann auch zeigst, wundert mich dein Aufstand nicht, da sind wohl schlechte Kopfnoten zu erwarten. :lol:

Mein Gott, es gibt schlimmeres. Ich sage nur soviel. Hätten wir uns damals so angestellt wie das heute in der Schule schon normal ist. Ich glaube wir wären geschlossen auf dem Jugendwerkhof gewandert. Wir haben uns entsprechend deutlich mehr am Riemen gerissen. Da werden nur die wirklich harmlosen Kopfnoten wieder eingeführt und die 68er brechen wieder los. Beruhigen, es sind sicher nicht die Methoden von vor 40 Jahren. Das könnte man euch auch garnicht zumuten, 90% würden es sicher nicht mit Abschluss überleben.
von Strombose
#432293
Also ich muss sagen das ich es eigentlich auch sinnvoll finde. Wenn jemand beispielsweise in der Lage ist sich zu benehmen und nicht sich wie der letzte Assi benimmt sollte das auch belohnt werden. Oder wenn jemand sich bemüht im Unterricht sollte das auch erwähnt werden. Denke das ein positives Verhalten in der Schule dann später recht nützlich sein kann.
von Cristóbal
#432298
Ich halte die Lehrer nicht für unqualifiziert, sondern für überfordert. Ein Klassenlehrer, der 25 Schüler in seiner Klasse hat, muss 150 zusätzliche Noten verschlagen und später in der Konferenz besprechen. Bei einer Schule mit 900 Schülern und einer Durchschnittszeit von 30 Sekunden pro Note entspricht das 45 Stunden Besprechung.
Ich hatte übrigens alle sechs Bereiche "gut", die Pauschalnote, die aus pragmatischen Gründen ersteinmal jedem gegeben wird und daher nicht sonderlich aussagekräftig ist. Mir geht es im Übrigen nicht um meine Noten, sondern um die Vorgehensweise.
Ich sage nur soviel. Hätten wir uns damals so angestellt wie das heute in der Schule schon normal ist. Ich glaube wir wären geschlossen auf dem Jugendwerkhof gewandert. Wir haben uns entsprechend deutlich mehr am Riemen gerissen.
Da ich weder weiß, was Du unter "normal" verstehst, noch wie es in einem kommunistischem System gehandhabt wurde, sei diese Aussage mal einfach dahingestellt. Es sei nur gesagt, dass ich an einer bischöflichen Schule bin und es da erfahrungsgemäß etwas anders zugeht, als an anderen Schulformen.

Glaubst Du wirklich, dass Kopfnoten den Status Quo sonderlich ändern werden? Etwas naiv, wie ich finde :roll:.
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von cooky
#432308
Also da ich mein Zeugniss schon vor Weihnachten bekommen habe ( bin in der 13.) hab ich meine Kopfnoten shcon.
Es ist einfach wahnsinnig überflüssig. So gut wie jeder Schüler hat überall ein "gut" bekommen. In manchen Fällen weicht es ab. Es ist einfach nur mehr Arbeit für die Lehrer (jaja die haben ja angeblich soviel frei, aber bekomme es in meiner Familie selbst mit wieviel man in diesem Beruf zu tun haben kann) und sagt im Endeffekt nichts aus. Was bringt mir das jetzt in Leitungsbereitschaft ein "sehr gut" habe, ich denke das ist meiner zukünftigen Uni ziemlich egal.

Außerdem wird sich darüber beschwert, dass ja ach so viel Unterricht ausfällt. daher wurden Elternsprechtage auf den Nachmittag verlegt etc. Wegen der Kopfnoten findet aber Montag in unserem ganzen kreis eine ganztägige Konferenz an jeder Schule statt, sprich die Schüler haben frei. Finde das alles etwas wiedersprüchlich.
von TIMBO
#432319
cooky hat geschrieben:So gut wie jeder Schüler hat überall ein "gut" bekommen.
vielleicht geht es ja nicht um die alle, die eine "gut" haben, sondern um den einen, der ein "ausreichend" hat. wenn alle die selben note haben, und einer nicht, stellt sich ja dann die frage, warum ? vielleicht spornt das einen irgendwie an.
von Cristóbal
#432331
TIMBO hat geschrieben:
cooky hat geschrieben:So gut wie jeder Schüler hat überall ein "gut" bekommen.
vielleicht geht es ja nicht um die alle, die eine "gut" haben, sondern um den einen, der ein "ausreichend" hat. wenn alle die selben note haben, und einer nicht, stellt sich ja dann die frage, warum ? vielleicht spornt das einen irgendwie an.
Und deshalb müssen alle anderen ebenfalls benotet werden? Das halte ich doch für sehr fragwürdig. Es gibt für solche Ausnahmefälle seit jeher die Möglichkeit einer Bemerkung a la "Schüler XY hat durch sein Verhalten häufig den Unterricht gestört.".
von TIMBO
#432337
Cristóbal hat geschrieben:
TIMBO hat geschrieben:
cooky hat geschrieben:So gut wie jeder Schüler hat überall ein "gut" bekommen.
vielleicht geht es ja nicht um die alle, die eine "gut" haben, sondern um den einen, der ein "ausreichend" hat. wenn alle die selben note haben, und einer nicht, stellt sich ja dann die frage, warum ? vielleicht spornt das einen irgendwie an.
Und deshalb müssen alle anderen ebenfalls benotet werden? Das halte ich doch für sehr fragwürdig. Es gibt für solche Ausnahmefälle seit jeher die Möglichkeit einer Bemerkung a la "Schüler XY hat durch sein Verhalten häufig den Unterricht gestört.".
ich weiß es ja auch nicht, warum die das eingeführt haben.
aber ein genaueres schulnotensystem kann doh nicht verkehrt sein. so wäre statt eine benotung von 1 - 6 eine punktvergabe zwischen 0 und 100 auch genauer. wird betsimmt was dauern, bis sich das eingegliedert hat, aber irgendwann wird das schon funktionieren.
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von cooky
#432356
TIMBO hat geschrieben:
cooky hat geschrieben:So gut wie jeder Schüler hat überall ein "gut" bekommen.
vielleicht geht es ja nicht um die alle, die eine "gut" haben, sondern um den einen, der ein "ausreichend" hat. wenn alle die selben note haben, und einer nicht, stellt sich ja dann die frage, warum ? vielleicht spornt das einen irgendwie an.
Also in unserer Stufe hat niemand ein "unbefriedigend" erhalten.
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von Maddi
#432372
ich hatte bis zur 3. Klasse auch noch in der DDR schule, und zudem wie hier shcon gesagt wurde, wer sich gut benimmt hat auch nix zu befürchten.

aber mal im ernst, für solche noten interessiert sich doch eh kein schwein. genauso wenig wie für meine physik noten, wo ich am ende Fremdsprachenkorrespondent geworden bin. :D
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von cooky
#432580
Maddi hat geschrieben:ich hatte bis zur 3. Klasse auch noch in der DDR schule, und zudem wie hier shcon gesagt wurde, wer sich gut benimmt hat auch nix zu befürchten.

aber mal im ernst, für solche noten interessiert sich doch eh kein schwein. genauso wenig wie für meine physik noten, wo ich am ende Fremdsprachenkorrespondent geworden bin. :D
Und gerade weil "sich eh kein Schwein" für interessiert, ist es doch überflüssig und unnütze Arbeit.
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von Eisbär
#432729
so wäre statt eine benotung von 1 - 6 eine punktvergabe zwischen 0 und 100 auch genauer. wird betsimmt was dauern, bis sich das eingegliedert hat, aber irgendwann wird das schon funktionieren.
Hilfe, mal überlegt wie aufwendig das werde würde das alles auszurechnen?
Mal ganz davon abgesehen das man soziales Verhalten etc. nicht einfach mit Richtig oder Falsch wie einen Geschichtstest bewerten kann.
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von Maddi
#432757
Eisbär hat geschrieben:
so wäre statt eine benotung von 1 - 6 eine punktvergabe zwischen 0 und 100 auch genauer. wird betsimmt was dauern, bis sich das eingegliedert hat, aber irgendwann wird das schon funktionieren.
Hilfe, mal überlegt wie aufwendig das werde würde das alles auszurechnen?
Mal ganz davon abgesehen das man soziales Verhalten etc. nicht einfach mit Richtig oder Falsch wie einen Geschichtstest bewerten kann.
kann man einen Geschichtstest richtig oder falsch bewerten? weiss mein Lehrer denn was Henry VIII vor weiss nich wie viel hunder jahren wirklich gemacht hat? war er/sie persönlich dabei? :D
von Quotentreter
#432767
Dafür gibt es wiederum Lehrpläne und die richten sich weitgehend danach was der aktuelle Stand ist. Da muss der Lehrer nicht dabei gewesen sein sondern nur mit dem Lehrplan vergleichen. Und weitgehend desshalb weil sich auch mal was ändert und es etwas dauert bis alles angepasst ist, von kompletten Umbrüchen mal ganz abgesehen. Maddi gehört ja auch noch zu denen die dutzende Lehrplanänderungen z.B. alleine in Heimatkunde/Geo mitmachen durften. Das was du gestern noch gelernt hattest, war übermorgen teilweise schon wieder falsch.

Und für Sozialverhalten gibt es auch gewisse Richtlinien die sich bewerten lassen. Nehmen wir mal den Teil "Kooperationsfähigkeit". Man bekommt eine Teamaufgabe. Und da geht es eben nicht nur darum wie gut das Ergebnis am Ende ist. Für die Lösung könnte es eine 1 geben, doch es wird doch garnicht dokumentiert ob derjenige nun ein Teamplayer oder doch ein Streber und Einzellgänger ist, der nicht im Team arbeitet sondern die One Man Show macht. Nun wäre es doch aber unfäir wenn letzterer trotz sauberer Lösung nur eine 3 erhalten würde. So gibt es für die exzelente Lösung eine 1 und das Versagen im Team fließt in die Kopfnote ein.

Und es ist doch nicht so das soziale Kompetenzen überhaupt keine Rolle spielen. Im Gegenteil, in vielen Bereichen spielen die eine sehr große Rolle. Diese Kopfnoten könnte man da wiederum als Ansporn sehen sich von anderen zu unterscheinden. Wenn ein Potentieller Arbeitgeber Leute sucht, sich da nur Leute mit Einser Durchschnitt melden, haben die doch alle in etwa die gleichen Chancen. Wenn nun in diesem Beruf soziale Kompetenz gefragt wird, könnte man sich vom Rest unterscheiden. Wer sich als Kompetent und eben wie oben bereits genannt als Teamfähig empfiehlt, liegt doch sofort vor denen die laut Zeugnis zwar tolle Theoretiker sind, beispielsweise im Team aber nur schlecht oder garnicht funktionieren.
von Cristóbal
#432863
Dass ein Lehrer so etwas überhaupt mitbekommt, wenn der Querolant nicht gerade laut herumbrüllt und zehn Meter Abstand zur Gruppe einnimmt, bezweifle ich doch sehr. Lehrer haben so schon genug mit der Unterrichtsvorbereitung und der Einhaltung der Lehrpläne/Lernziele, da wird die Zeit, in der der Kurs gruppenweise und somit selbstständig arbeitet zum kopieren, lesen, korregieren etc. genutzt - zumindest ist es bei uns meistens so.
Naja, wenn man der Wirtschaft einen Gefallen tun möchte, dann sind Kopfnoten sicherlich die richtige Entscheidung. Allerdings nehmen Lehrer, die gut und gerne mal mehrere hundert Schüler in einer Woche unterrichten und dabei mitunter die Übersicht verlieren, unweigerlich Einfluss auf die berufliche Zukunft der Heranwachsenden. Willst Du sowas verantworten?

Übrigens ist es ja nicht so, als ob wir als Schüler allein mit unserer Meinung stünden, vielmehr wurden wir von unseren Lehrern dazu angehalten, Widerspruch gegen die Kopfnoten zu erheben bzw. bei unseren Abizeugnissen gegen diese zu klagen.
von Mr.VOX
#432875
Habe auch Kopfnoten gehabt, und eigentlich immer gute. Ich bin aber ein großer Gegner, es gibt ein großes Problem. Ein Lehrer sieht dich nur in der Schule, kann nicht wirklich ein Bild über dein Sozialverhalten habe. Und zumindest war es bei mir so, es ist sich niemand einig. Die einen halten, das eine für gut und als Standart, ein anderer Lehrer sieht das wieder ganz anders.

Zudem weiß ich aus eigenen Erfahrungen, das es nicht vernünftig geregelt ist. Mal entscheidet es der Klassenleher selbst, andere male wird über so etwas abgestimmt auf Konferenzen, wo aber entscheident ist wer Anwesend ist. Oft kommen viele Lehrer einmal nicht, ich bei mir bin mir zum Beispiel sicher, das ich in meinem letzten Zeugnis eine andere Kopfnote bekommen hätte, wenn bestimmte Lehrer anwesend gewesen wären.

Zudem sind die Beschreibungen viel zu ungenau, und jede Schule regelt es anders. Die Aussage ist eigentlich wichtig, nur ich behaupte das viele nicht in der Lage dazu sind zu sagen wie man beim Arbeits und Sozialverhalten eingestellt ist. Für die Wirtschaft ist es gut, nur es ist nicht vernünftig geregelt. Eigentlich soll übrigens auch jeder Lehrer seine Note einreichen, aus meiner Schulzeit weiß ich das es nicht so war. Die Idee hat für Bewerbungen ihr gutes, nur die Frage ist ob die Note immer richtig und fair entsteht.
von Quotentreter
#432882
Wenn es danach ginge was so alles Einfluss auf dein Berufsleben nehmen könnte... Da sehe ich Kopfnoten als geringstes Problem. Wenn es danach gegangen wäre was ich könnte und auch wollte, hätte das Gym gemacht, studiert und würde heute ganz was anderes machen, sowie einige Sorgen weniger haben. Das ist heute schon Glück wenn es so läuft wie man es auf der Milchmädchenrechnung hat.

Es ist mir auch klar das die Lehrer stänkern. Bei Schulen und Schülern mit kirchlichem Hintergrund sowieso erfahrungsgmäß mehr, alles andere hätte mich fast schon enttäuscht. Nur wer ist denn daran Schuld das wir heute riesen Klassen haben, Stunden wegfallen, sich Lehrer kaum noch um den einzelnem kümmern können? Das müsste nicht so sein, wenn auch da nicht wie bekloppt gespart würde. Unter dem Problem leidet das Schulsystem allgemein. Statt euch über die Kopfnoten zu beklagen, solltet ihr das Probem gleich bei den Wurzeln packen. Unter überarbeiteten und gestressen Lehrern, leiden nicht nur die Beurteilungen der Kopfnoten, der Rest genauso.

Mit den Kopfnoten lief das damals wirklich etwas anders. Ausreichend Lehrer, kleinere Klassen und das Pädagogische Angebot lief praktisch auch nach der Schule weiter.
Mr.VOX hat geschrieben:Ein Lehrer sieht dich nur in der Schule, kann nicht wirklich ein Bild über dein Sozialverhalten habe.
Und genau das ist wieder so ein Quark Argument. Dein Lehrer muss natürlich nur wissen wie du unter Arbeitsbedingungen, sprich in der Schule funktionierst. Der soll keine komplette Psychoanalyse von dir Liefern. Deinen späteren Arbeitgeber interessiert ja auch nur ob du im Arbeitsalltag entsprechend funktioniert. Dem ist es Latte ob du privat im Swingerclub unterwegs bist, wäre auch krass wenn es anders wäre
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von revo
#432887
Von sog. "Kopfnoten" höre ich zum ersten Mal und halte sie für ziemlich schwachsinnig. Die Lehrer sind eh schon knapp, zig Stunden entfallen und die Lehrpläne viel zu überfüllt - da braucht man nicht noch spezielle Noten in zig Teilbereichen wie Verantwortungsbereitschaft oder Konfliktverhalten vergeben. Dazu wären außerdem zahlreiche Gruppenarbeiten, etc. gefragt, wovon nur wenige Lehrer und meist auch nur relativ selten Gebrauch machen. Lehrer sollten sich eher auf die Informationsvermittlung konzentrieren als jeden Schüler genaustens zu durchleuchten, weil das derzeit schlichtweg nicht möglich ist.

Davon abgesehen ist das Ganze viel zu schwammig und zu subjektiv, weshalb die Gefahr besteht, dass Lehrer ihre Lieblingsschüler bevorzugen, andere dafür benachteiligen oder aus Unkenntnis falsche Bewertungen treffen.

Ich sähe mehr Sinn darin, Fächer wie Erziehungskunde verstärkt zu unterrichten bzw. einzuführen. An den meisten Schulen gibt's das Fach glaube ich nichtmal...

An den hiesigen (bayerischen) Schulen werden pro Halbjahr ein bis zweimal normale Mitarbeitsnoten gemacht oder in Lernfächern auch alternativ ein Schüler vor jeder Stunde zum bisherigen Stoff ausgefragt. Das System hat sich meines Erachtens bewährt und vereinigt einige der oben genannten Teilbereiche miteinander, ohne Lehrer durch genauere Analysen noch weiter zu belasten oder Schüler der Gefahr auszusetzen, dass subjektive Lehrer ihnen unzurecht den Punkteschnitt allzu sehr versemmeln können.
von Quotentreter
#432893
WTF ist "Erziehungskunde"? Das ist doch sicher nur Sozialkunde mit einem anderem Namen, oder? Wenn ja gibt es das überall, fiel aber nicht selten weg. Auch ohne Kopfnoten, es fehlen Lehrer.

Hier fand ich was http://www.columba-neef-realschule.de/h ... kunde.html dort wird das gleich wieder für Propaganda ausgenutzt. Der Unterricht enthällt u.a. als Erziehungsziel auch "Ehrfurcht vor Gott".
von Mr.VOX
#432896
Mr.VOX hat geschrieben:Ein Lehrer sieht dich nur in der Schule, kann nicht wirklich ein Bild über dein Sozialverhalten habe.
Quotentreter hat geschrieben:Und genau das ist wieder so ein Quark Argument. Dein Lehrer muss natürlich nur wissen wie du unter Arbeitsbedingungen, sprich in der Schule funktionierst. Der soll keine komplette Psychoanalyse von dir Liefern. Deinen späteren Arbeitgeber interessiert ja auch nur ob du im Arbeitsalltag entsprechend funktioniert. Dem ist es Latte ob du privat im Swingerclub unterwegs bist, wäre auch krass wenn es anders wäre
Es wird eindeutig zu wenig Geld in unser Schulsystem gesteckt, letztendlich sind Lehrer aber in Deutschland nach wie vor sehr gut bezahlt, auch wenn das jetzt nichts direkt damit zu tun hat.

Was ich meine, ist das ein Lehrer nicht weiß wie du dich in sozialen Situationen verhälst. Er kennt dich doch nur aus dem Unterricht, ist es sozial wenn man einem anderen Mitschüler einen Stift anbietet. In der Pause beobachtet ein Lehrer einem doch kaum, im realen Umgang. Aber das kann auch nicht, und da ist das Problem. Zudem sollte man sich mal die Defenition der einzelnen Kopfnoten durchlesen. Arbeitsverhalten ist noch eine andere, besser zu beurteilende Geschichte. Nur gibt es doch nur bedingt Rückschlüße.
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von revo
#432904
Quotentreter hat geschrieben:WTF ist "Erziehungskunde"? Das ist doch sicher nur Sozialkunde mit einem anderem Namen, oder? Wenn ja gibt es das überall, fiel aber nicht selten weg. Auch ohne Kopfnoten, es fehlen Lehrer.

Hier fand ich was http://www.columba-neef-realschule.de/h ... kunde.html dort wird das gleich wieder für Propaganda ausgenutzt. Der Unterricht enthällt u.a. als Erziehungsziel auch "Ehrfurcht vor Gott".
lol... "Ehrfurcht vor Gott" klingt schon wieder nach ziemlichem Mumpitz.

Auf meiner Realschule gabs das Fach "Erziehungskunde" nicht, auf der von 'nem Kumpel schon. Und darin gings angeblich wirklich um Anstandsnormen, Verhaltensweisen und -forschung und eben ein klein wenig Psychologie.

Sozialkunde hatte ich auf der Realschule auch nur ein Jahr lang. Darin wurde aber fast ausschließlich über unser politisches System und den Aufbau, etc gesprochen. Und das ist eben was ganz anderes...