#572146
Onkel Ludwig hat geschrieben:Es besteht jedoch noch ein kleines Fünkchen an Hoffnung für die SPD und zwar, dass auf lange Sicht Wowereit die SPD wieder auf ihre Ursprünge zurück lenkt als Kanzler einer rot-rot-grünen Bundesregierung. Womöglich ja doch schneller als man denkt.

Möglich. Wobei ich glaube, dass Wowereit mit seinem Posten in Berlin ganz zufrieden ist. Zudem glaube ich nicht unbedingt, dass er innerhalb der SPD den Rückhalt genießt. Aber gut, wer tut das in der Partei schon? Aber Wowereits Name fällt nie, wenn es irgendwelche Entscheidungen zu treffen gilt. Er wird nicht einbezogen, er wird auch nicht gefragt. Er steht irgendwie außen vor, fernab von den Grabenkämpfen, aber auch fernab von jedwedem Eindluss. So mein Eindruck.

Ich denke da wird eher Andrea Nahles über kurz oder lang den Putsch gegen Müntefering planen. Man darf auch nicht außer Acht lassen, das der ganze rechte Flügel der SPD nicht mehr zu den jüngsten gehört. Die Zukunft gehört denen nicht mehr, von daher ist es nur eine Frage der Zeit, und mit Nahles, Ypsilanti und Wowereit, nicht zu vergessen Drohsel von den Jusos, die irgendwann nachrücken wird, stehen die jüngeren Kräfte allesamt auf dem linken Flügel.

Von daher wird die nächste Kurskorrektur nicht lange auf sich warten lassen. Ich glaube das auch gerade bei den älteren Herrschaften der Stachel zu tief sitzt, dass viele Mitglieder zur Linken gewandert sind, dass aber vorallem Lafontaine der Rädelsführer war. Ich denke, wenn Lafontaine als Personalie vom Tisch ist, sähe die Debatte ganz anders aus. Persönliche Eitelkeiten stehen ja doch sehr hoch im Kurs in der Politik.
#572147
vicaddict hat geschrieben: Wobei ich glaube, dass Wowereit mit seinem Posten in Berlin ganz zufrieden ist. Zudem glaube ich nicht unbedingt, dass er innerhalb der SPD den Rückhalt genießt. Aber gut, wer tut das in der Partei schon? Aber Wowereits Name fällt nie, wenn es irgendwelche Entscheidungen zu treffen gilt. Er wird nicht einbezogen, er wird auch nicht gefragt. Er steht irgendwie außen vor, fernab von den Grabenkämpfen, aber auch fernab von jedwedem Eindluss. So mein Eindruck.
Ich denke mal, er lässt sich bewusst nicht in der Tagespolitik zerreiben, denn er weiß, dass er noch gebraucht wird. Unverwundet. :wink:
#572154
Lois hat geschrieben:Beck ist weg..

und das ist auch gut so..

der war mir so was von unsymphatisch....
Na, das ist doch mal eine fundierte Meinugsäußerung, ohne Floskeln und zudem mit politischer Substanz.
#572227
vicaddict hat geschrieben:
Onkel Ludwig hat geschrieben:Es besteht jedoch noch ein kleines Fünkchen an Hoffnung für die SPD und zwar, dass auf lange Sicht Wowereit die SPD wieder auf ihre Ursprünge zurück lenkt als Kanzler einer rot-rot-grünen Bundesregierung. Womöglich ja doch schneller als man denkt.

Möglich. Wobei ich glaube, dass Wowereit mit seinem Posten in Berlin ganz zufrieden ist. Zudem glaube ich nicht unbedingt, dass er innerhalb der SPD den Rückhalt genießt. Aber gut, wer tut das in der Partei schon? Aber Wowereits Name fällt nie, wenn es irgendwelche Entscheidungen zu treffen gilt. Er wird nicht einbezogen, er wird auch nicht gefragt. Er steht irgendwie außen vor, fernab von den Grabenkämpfen, aber auch fernab von jedwedem Eindluss. So mein Eindruck.

Ich denke da wird eher Andrea Nahles über kurz oder lang den Putsch gegen Müntefering planen. Man darf auch nicht außer Acht lassen, das der ganze rechte Flügel der SPD nicht mehr zu den jüngsten gehört. Die Zukunft gehört denen nicht mehr, von daher ist es nur eine Frage der Zeit, und mit Nahles, Ypsilanti und Wowereit, nicht zu vergessen Drohsel von den Jusos, die irgendwann nachrücken wird, stehen die jüngeren Kräfte allesamt auf dem linken Flügel.

Von daher wird die nächste Kurskorrektur nicht lange auf sich warten lassen. Ich glaube das auch gerade bei den älteren Herrschaften der Stachel zu tief sitzt, dass viele Mitglieder zur Linken gewandert sind, dass aber vorallem Lafontaine der Rädelsführer war. Ich denke, wenn Lafontaine als Personalie vom Tisch ist, sähe die Debatte ganz anders aus. Persönliche Eitelkeiten stehen ja doch sehr hoch im Kurs in der Politik.
Man hat vor einigen Monaten den Mindeslohn wieder für sich entdeckt, und macht grundsätzlich wieder ein wenig mehr auf Sozialdemokratie, da passen die Zitate von einigen der ersten Reihe sich doch mehr zu den Erfolgen der Agenda 2010 zu stehen, nicht so ganz. Die CDU wird das zu nutzen wissen, und ohne hin zu ihren Erfolgen und nicht zur Rot Grün Zeit zählen, wem die gesunkene Arbeitslosenquote eher zu verdanken ist, bleibt mal dahingestelt.

Klaus Wowereit, wird es nicht werden. Den Glaube habe ich schon länger verloren, er ist jemand der gut mit Medien umgehen kann, nur wie gesagt sein Name fällt nie. Eben auch, weil er erfolgreich mit der Linkspartei zusammen arbeitet. Nur, es wird sich so schnell nicht ändern. Die erste Reihe in der SPD ist noch immer die gleiche. Die Jusos haben doch grundsätzlich alles geschluckt, was es zu schlucken gibt. Selbst als Peter Struck vor einigen Jahren im letzten Moment eine Beschluss zur Abschaffung der Wehrpflicht verhinderte. Die meisten Jusos stehen doch zu einer völlig anderen Politik als die Herren Steinmeier, Steinbrück oder Struck. Letztere wird ja in Rente gehen, und bei Müntefering kann man sich nie so ganz sicher sein, er hat immerhin noch in allen Flügeln so etwas wie symphatien. Nur sein Name steht für die Rente von 67, wie sich auch Roland Profalla von der CDU erinnert, und zugleich erinnert man sich bei der CDU gerne an Münteferings Niederlage im Bezug auf das Arbeitslosengeld I.

Drohsel ist sicherlich eine gute Politikerin. Nur sie hat nicht zu sagen, sagt aber zum Glück noch ihre Meinung, auch wenn die Jusos letztendlich doch Wahlkampf für Steinmeier machen wird, wie viele in den kommenden Monaten noch Wechseln werden ist eine andere Frage. Aber Münterfering ist jemand, der sicherlich hilft, er hat nicht diesen großen "Agenda 2010" Stempel auf den Kopf, man verzeiht ihn einige Dinge mehr.

Aber Frau Nahles? Das sie sich solange halten kann und immer als Nachwuchstalent gehandelt wird, ist für mich eher ein Fragezeichen. Gut, sie hatte schon einige Aktionen am Start, aber das sie eine große Rolle spielen wird bezweifel ich, sie wird bei den Wählern nie eine große Beliebtheit erlangen.

Aber wenn nicht nun, wann dann, das hätte man vor 3 Jahren Fragen müssen? Die linken in der SPD akzeptieren doch noch immer alles, und es bleibt grundsätzlich doch für das was mit der SPD passiert ist eher ruhig. Die Schlagzeilen machen doch andere, wie Beck mit seinem Zickzackkurs. Der Bundeskanzlerin muss ich jedoch recht geben, ich glaube kaum das man mit Beck fair umgegangen ist, letztendlich hat er zwar viel falsch gemacht, mit manch taktischer Medialer Meisterleistung, aber eigentlich hat er nur versucht die SPD mehr zusammen zu halten. Vom Zickzack mal abgesehen, nur wie soll sich in der SPD etwas verändern? Es wird doch Jahre lang akzeptiert, daran ändern die Parteiaustritte nicht, und vielleicht wird ein Sozialers Programm einige ruhig stellen, ich darf nur an die "18 % Merkel Steuer Aufkleber. Nicht mit der SPD" im letzten Wahlkampf erinnern. Die alten werden nicht so schnell gehen, und die die etwas zu sagen haben, könnten zu einem groß Teil auch CDU Mitglieder sein.
#572235
Ich denke das hier trifft es ziemlich gut:
http://www.autoren-reporter.de/index.ph ... Itemid=227
Strippenzieher
Die Treibjagd ist zu Ende. Der Beck ist erlegt. Die Inszenierung war Maßarbeit. Und die Strippenzieher in den Leitmedien können zufrieden sein. Zuerst die durchgesickerten „Putschgerüchte“ (um Frank-Walter Steinmeier als den Handelnden darzustellen), dann die mediale Glorifizierung von „Müntes“ Wiedereintritt in die Politik (ein Gottgleicher kehrt zurück), und schließlich die bestellten Umfragen des unvermeidlichen Forsa-Instituts. Ein gelungenes Spiel über Bande.

Auch die Wiederholung des Stücks steht bereits auf der Tagesordnung: Wer in den vergangenen Wochen die Kommentare verfolgt hat, muss zu der Überzeugung gelangen, dass es das wichtigste innenpolitische Ziel der Qualitätsmedien ist, Andrea Ypsilanti als hessische Ministerpräsidentin zu verhindern.
...

Medienvielfalt? Unabhängige Kommentare? Fairness? Wozu? Die Berliner Politjournalisten fühlen sich sauwohl als Strippenzieher für bestimmte Interessenkreise und Klüngel.

Das entscheidende Wort zum Sonntag kommt deshalb vom rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Joachim Mertes: "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte, angesichts dieser Berliner Politgeisterbahn..."

Man denke allein an das 4-Augen-Gespräch Beck-Steinmeier von Samstag, dessen Inhalt bereits am Samstagabend zum Spiegel durchgesickert war :roll:
#572569
Ein treffender Artikel, der sich mit meinem Bild der derzeitigen Medienlandschaft und deren politischer "Berichterstattung" dedeckt. Leider. Nur, die Treibjagd auf Beck ist erst mal mit dem finalen Schuss beendet, das ist richtig. Jedoch werden die Medien weiterhin ihr konservatives Auge darauf richten, dass Müntefering, Steinmeier & CO nun ja keinen Millimeter vom Agendakurs abweichen werden. Andernfalls wird mit Sicherheit das Halali zur nächsten Treibjagd geblasen.
#572589
Als wenn dieses ganze Schmierentheater nicht erbärmlich genug wäre, meldet sich Forsa, mit dem völlig überraschenden und total unerwarteten Ergebnis, das nur wegen Steinmeier die SPD mindestens 4% an Stimmen gewonnen hat.
Ich hätte erwartet das Forsa-Chef Güllner aus Anstand wenigstens eine Woche wartet, aber nein, war nicht möglich.
Natürlich schnappt sich unser Mainstreammediencircus sofort das Stöckchen und jubelt mit.
Ich fand Beck als Parteivorsitzenden, vor allem rhetorisch jämmerlich, doch das was diese verlogene Bande elitärer Kotzbrocken aus Medien, Politik und Wirtschaft hier abziehen widert mich nur noch an.
#572593
Eisbär hat geschrieben:Als wenn dieses ganze Schmierentheater nicht erbärmlich genug wäre, meldet sich Forsa, mit dem völlig überraschenden und total unerwarteten Ergebnis, das nur wegen Steinmeier die SPD mindestens 4% an Stimmen gewonnen hat. Ich hätte erwartet das Forsa-Chef Güllner aus Anstand wenigstens eine Woche wartet, aber nein, war nicht möglich.
Die Umfrage liegt ja auch schon mindestens seit einer Woche in der Schublade von Güllner. :wink:
Eisbär hat geschrieben: Natürlich schnappt sich unser Mainstreammediencircus sofort das Stöckchen und jubelt mit. Ich fand Beck als Parteivorsitzenden, vor allem rhetorisch jämmerlich, doch das was diese verlogene Bande elitärer Kotzbrocken aus Medien, Politik und Wirtschaft hier abziehen widert mich nur noch an.
Dem ist leider nichts mehr hinzuzufügen. Die nächsten Tage wird das "Heilsbringer Duo" Müntefering/Steinmeier jedenfalls erst einmal weiter in den Medien hofiert und es wird sich wieder verstärkt auf Ypsilani eingeschossen. :roll:
#572714
Beck und Steinmeier können aber gar nicht sonderlich gegen Ypsi schießen... damit laufen sie Gefahr die Parteilinke entgültig in die Arme zu treiben und das wäre das Ende der SPD, wobei das ohnehin schon als drohende Endlösung über allen schwebt.

Die SPD durchlebt einen Zerfallsprozess, bei dem sich die eine Hälfte der Linken, die andere der CDU anschließen könnte... Steinmeier und Müntefering werden das auch auf dem Zettel haben und zu verhindern suchen. Und das geht letztlich nur mit einem Schwenk nach links. Die Linke noch weiter zu provozieren, wäre jedenfalls das schlimmste was man machen könnte.
#572745
vicaddict hat geschrieben:Beck und Steinmeier können aber gar nicht sonderlich gegen Ypsi schießen...
Nun, die meinte ich auch nicht. Das werden schon die konservativen Leitmedien besorgen. :wink:
#572812
Steinmeier und Müntefering werden das auch auf dem Zettel haben und zu verhindern suchen. Und das geht letztlich nur mit einem Schwenk nach links. Die Linke noch weiter zu provozieren, wäre jedenfalls das schlimmste was man machen könnte.
Wo ich hier gerade die Phoenix-Runde sehe - vergiss es.
Was soll der linke Flügel denn machen?
Offen gegen die Stones wettern und die eigenen "Erfolge" infrage stellen!?
Selbst Drohsel findet Steinmeier "gut", wenn sie ehrlich wäre müsste sie vermutlich auch ihren Posten abgeben.
Die einzige Möglichkeit, um deinen Linksschwenk zu bekommen, wäre es gewesen wenn der SPD-Nachwuchs und einige aus der 2. Reihe die halbe SPD-Parteispitze absägen und gleichzeitig die Seeheimer entmachten.
Ein Putschversuch gegen den Operation "Walküre" ein Kinderspiel war.
Dann hätte man vielleicht die Chance gehabt zu sagen, ok, unsere Vorgänger haben hier Mist gebaut und wir versuchen jetzt die Sache zu kitten; ein kompletter Neuanfang der Partei.

Nur unter den jetzigen Umständen ist ein Politikwechsel überhaupt nicht möglich, glaubst du Steinmeier stellt sich nächstes Jahr ans Rednerpult "tjo...unsere Politik war daneben und wir haben unsere damaligen Wähler nach Strich und Faden beschissen, aber hey, jetzt - nachdem wir 5 Jahre die Realität verleugnet haben - wird alles anders!"?
Unsinn, stattdessen werden die Linken auf Agenda-Kurs gepeitscht werden und das bisschen Glaubwürdigkeit was noch da war verlieren.

Franz Müntefering, der Mann der seinen Wählern im Wahlkampf 2005 versprach, Rente mit 67 oder MwSt-Erhöhung seien mit ihm niemals nicht machbar, solls jetzt richten.
Ein notorischer Lügner, verkündet dann demnächst das man den Kündigungsschutz beibehalten, die Privatisierung der dt. Infrastruktur stoppen und dem internationalen Wanderkapital einhalt gebieten. Mindestlöhne und mehr Bildung wirds auch geben.

Ende 2009 wird uns der selbe Müntefering erklären das man von den gemachten Versprechungen kein einziges halten wird, da Sachzwänge im Weg stehen, der Koalitionspartner doof ist etc..
Und Geld für die realisierbaren Vorhaben ist nicht mehr vorhanden, die Rezession hat das Land erwischt, unser Finanzminister fleißig unsere Infrastruktur und Verwaltung an größere Unternehmen und Fonds vertickt, die Sozialausgaben wieder gekürzt werden müssen während die Sozialabgaben in die Höhe klettern
Letztere natürlich nur für die Arbeitnehmer, denn unsere Wirtschaft hat man entlastet - man ahnt es, wegen der Wettbewerbsfähigkeit.

Aber letztlich ist auch das egal, denn wir wissen ja von Müntefering selbst dass es „unfair“ sei, die SPD an ihren Wahlkampfversprechen zu messen...
#572816
Ich glaube nicht, dass die Linke jetzt einen Putsch oder ähnliches hätte durchbringen können. Dafür ist Münte derzeit einfach zu hochstilisiert... er wird ja geradezu wie ein zweiter Brandt oder Schmidt bejubelt. Ich glaube auch nicht, dass Steinmeier einen Kurswechsel verkünden wird, so realistisch bin ich schon.

Aber ich bezweifle, dass sie den Agendakurs weiterfahren können. Es wird auch unter ihnen einen Wischiwaschikurs geben, nur wird vorallem Münte in den Medien nicht zu kritisch beäugt werden wie Beck. Man hat Beck doch vorallem deshalb abgesägt, weil er alleine als Person zur Zielscheibe der Medien wurde.

Ich glaube aber, dass Münte und Steinmeier keine zwei Jahre an der Spitze der Partei bleiben werden. Im Gegenteil, ich glaube sogar das Müntefering spätestens nach der Bundestagswahl entmachtet wird. Entweder schmeißt er selbst die Brocken hin oder es gibt wirklich einen Putsch. Wobei ich an einen Putsch wie gesagt nicht glaube. Eher noch spalten sich auch die letzten Linken aus der SPD ab und verteilen sich auf Grüne und Linkspartei, während die Rest-SPD in der CDU aufgeht.

Du hast Phoenix gesehen, ich heute die Münchner Runde. Da sprach die Witwe von Willi Brandt, die auch bei Maybritt Illner zu Gast sein wird und sie vertritt eine Meinung, die ich zwar erschreckend finde, aber die man angesichts der Umstände nicht abtun kann. Sie empfindet die SPD nämlich als nicht mehr zeitgemäß, angesichts der Richtungsdebatten und glaubt bzw hofft auf einen ruhigen Tod der Partei.

Und wenn man sich die Lage der SPD ansieht, so ganz falsch liegt sie damit nicht. Bei erschreckenden 26% liegt die SPD laut Forsa und dabei ist sogar ein angeblicher Münte-Bonus von 4% enthalten... die SPD ist bundesweit einfach belanglos. Daran werden Müntefering und Steinmeier nichts ändern. Sie werden kurfristig Stabilität bringen, was an den Personen liegt, aber sobald es dann gilt Inhalte auf den Tisch zu bringen, wird der Krach innerhalb der SPD weitergehen. Man darf nicht vergessen, Ralf Stegner hat schon betont, dass sich nicht alle in der Partei in der neuen Führung repräsentiert sehen. Erst kürzlich haben sich doch 60 Abgeordnete gegen die Agenda ausgesprochen. Zudem haben sich Stegner und Ypsilanti der Stimme enthalten als es darum ging den neuen alten Vorsitzenden zu wählen. Münte ist noch keine Woche im Amt und schon gibts die ersten Misstöne. Sein Messiasbonus wird schnell aufgebraucht sein und dann wird er mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben, wegen denen er 2005 abgetreten ist, nur ist die Lage derzeit viel schlimmer.

Laut emnid sind ja inzw 40% der Leute für Rot-Rot in den Ländern, ein Drittel will Rot-Rot im Bund.
Jetzt kann man von emnid ähnlich viel halten, wie von Forsa und dem Rest der Meinungsmacher, aber so ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht und dem wird sich die SPD nicht verschließen können. Entweder die SPD setzt sich irgendwann und zwar möglichst bald mit der Linken auseinander, oder aber die SPD wird es als Volkspartei nicht mehr geben. Bodo Ramelow hat es treffend formuliert, er sieht die Entwicklung der SPD als eine Entwicklung zu einer zweiten konservativen Partei. Und mit CDU und FDP ist dieses Feld bereits so breit besetzt, dass die SPD dort nicht gewinnen kann.

Die SPD muss sich mit der Linken auseinander setzen. Je eher, desto besser. Zum einen ist dann endlich Schluss mit der ewigen Debatte ob oder ob nicht, zum andern ist das für die SPD die einzige Chance Wähler zurück zu gewinnen. Mit Agenda gewinnt man die Wähler nicht zurück, die man durch die Agenda verloren hat. Diese ewige Debatte um die Linkspartei zermürbt doch die SPD schlimmer, als es ein anderes Thema je hätte tun können. Die Union, allen voran Pofalla müssen sich um eigene Inhalte gar keine Gedanken machen, es reicht ja schon auf den Zustand der SPD zu verweisen. Frei nach dem Motto: Pest oder Cholera, aber bei uns wisst ihr wenigstens woran ihr seit. Kurzfristig mag man damit vielleicht Verluste einfahren, aber wie schlimm kann es für die SPD denn noch kommen? Lieber jetzt den klaren Schnitt machen und eine Niederlage hinnehmen und eine Opposition nutzen die dringend nötig ist, um die Partei neu aufzustellen, und dafür mittelfristig mit der Linken und den Grünen eine Mehrheit schaffen.

Wenn man sich nämlich endlich mit der Linken und den Grünen arrangieren würde, dann gäbe es mittelfristig gar keine Debatten mehr. Dann müssten sich CDU und FDP Gedanken machen, wie sie aus der ewigen Opposition rauskommen.
#572822
Ich glaube nicht, dass die Linke jetzt einen Putsch oder ähnliches hätte durchbringen können.
Es geht nicht um "können" sondern "müssen" :wink:
Es wird auch unter ihnen einen Wischiwaschikurs geben, nur wird vorallem Münte in den Medien nicht zu kritisch beäugt werden wie Beck.
Yep, das alte Spiel, links antäuschen, rechts überholen und dann die Vollbremsung.
Das man so Wahlkämpfe gewinnen kann, ok, nur macht das die Politik nicht besser.
Eher noch spalten sich auch die letzten Linken aus der SPD ab und verteilen sich auf Grüne und Linkspartei, während die Rest-SPD in der CDU aufgeht.
Was ich persönlich begrüßen würde, mir sind 3 kleine Parteien die ein klares Profil haben lieber als 1 "Volkspartei" (sorry SPD, bei 25% müssen die Gänzefüsschen sein) die von links bis rechts alles abdeckt und allen alles verspricht.
Du hast Phoenix gesehen, ich heute die Münchner Runde. Da sprach die Witwe von Willi Brandt, die auch bei Maybritt Illner zu Gast sein wird und sie vertritt eine Meinung, die ich zwar erschreckend finde, aber die man angesichts der Umstände nicht abtun kann.
Ja, die gute Frau Seebacher habe ich auch gesehen.
Ist heute übrigens mit Hilmar "Peanuts" Kopper, Ex-Deutsche-Bank-Manager und Freizeit-Bilderberger, verheiret.
Sie empfindet die SPD nämlich als nicht mehr zeitgemäß, angesichts der Richtungsdebatten und glaubt bzw hofft auf einen ruhigen Tod der Partei.
Aber natürlich.
Die Frau wäre völlig bescheuert wenn sie für einen Linkskurs auch nur Verständnis zeigen würde.
Linke SPD bedeutet Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Eingriffe ins Finanzwesen, uvm..
Und ich denke die Familie Kopper hat eine Menge Kapital was versteuert werden könnte, was wiederum eine Menge Gründe ergibt weshalb man alles was in Richtung "soziale Gerechtigkeit" geht total yesterday und gar nicht trendy findet.
Und weil dieses Ding mit der "sozialen Gerechtigkeit", was unter den Bundesbürger die nicht gerade 7, 8 oder 9-stellige Zahlen auf ihrem Konto haben noch recht beliebt ist, bei einigen SPD Fiffies immer und immer wieder hochkommt, muss die Partei halt sterben.
Is doch logisch.
Zudem haben sich Stegner und Ypsilanti der Stimme enthalten
Ach die waren das also.
Aber bei Stegner ist das genauso wie mit Drohsel, die werden halt mit in die Wischiwaschi-Agenda-Sozialpolitik eingebaut.
Am Ende haben die sich dann genauso lächerlich gemacht wie die Kollegen vom rechten Flügel und aus der Mitte die für Steinfering Wahlwerbung gemacht haben.
Die sollten lieber ne neue Partei gründen oder zu den LINKEN wandern...
#572837
Eisbär hat geschrieben:Ist heute übrigens mit Hilmar "Peanuts" Kopper, Ex-Deutsche-Bank-Manager und Freizeit-Bilderberger, verheiret.
Und zudem Mitglied der Atlantik-Brücke. :wink: Übrigens ein sehr illuster Haufen, der da regelmässig diverse Geschicke lenkt.
#573028
Oha, die ganz dunkle Seite der Macht.

Ich bin dein Vater, Frank-Walter...chuuu :mrgreen:
#573044
Aber nein, ich glaube da verwechselst du was. Das ist doch laut deren Satzung ein "Verein zur Förderung der Freundschaft und des Verständnisses für Deutschland in anderen Staaten". Also alles redliche Leute mit den besten Absichten.
#573154
Achja.
Wie damals bei Mielke, der "die Menschen doch lieb hat"...
#573189
Bayern: Langjähriger ver.di-Vize tritt zur LINKEN über
Kurz vor der Landtagswahl am 28. September erhält DIE LINKE in Bayern prominenten Zuwachs: Michael Wendl, bis 2007 stellvertretender Landesleiter von ver.di in Bayern, ist nach 36 Jahren aus der SPD aus und in DIE LINKE eingetreten. "Die SPD will nach dem Putsch gegen Beck offensichtlich zurück zu einer bereits unter Schröder grandios gescheiterten Politik", erklärte Wendl. Im Wahlaufruf des Gewerkschafters heist es: "Jede Stimme für DIE LINKE bewirkt inzwischen mehr als 100 Manifeste kritischer SPD-Mitglieder."
Jaja die SPD unter MünteMeier friedlich vereint und vorallem geschlossen...

Warten wir mal ab wie die Saarlandwahl ausgeht, wenn Lafontaine und Schreiner zusammen Rot-Rot aufziehen... ob das der Münte verkraftet?
#573213
Tja, und jetzt will die SPD auch noch mit Gerhard "Genosse der Bosse" Schröder als Wahlkampflokomotive in die Schlacht ziehen. Nun, ich kann Herrn Wendl gut verstehen....
#573400
Wenn schon die Wirtschaftsblogs, z.B. dieses hier http://www.weissgarnix.de/?p=477, die Neoreformer um Müntemeier mit schallendem Gelächter begrüßen, die ja laut eigener Aussage diejenigen mit der "wirtschaftspolitischen Kompetenz" sind, wie soll dann die SPD jemals wieder über 30% kommen?
#573575
Oh, Frau Seebacher ist schon wieder im Qualitätsfernsehen, diesmal bei Illbrit Mayner.
Jetzt ist diese schrullige Brandt-Witwe und Hobby-Hochfinanzlobbyistin auch noch "Politikwissenschaftlerin" und "Historikern".
Nicht schlecht.

edit/
Ich warte auf den Augenblick wo Rudolf Dressler sich den Kahrs übers Knie legt und dem mal ordentlich den Hintern versohlt...
#573613
Eisbär hat geschrieben:Oh, Frau Seebacher ist schon wieder im Qualitätsfernsehen, diesmal bei Illbrit Mayner.
Jetzt ist diese schrullige Brandt-Witwe und Hobby-Hochfinanzlobbyistin auch noch "Politikwissenschaftlerin" und "Historikern".
Nicht schlecht.

edit/
Ich warte auf den Augenblick wo Rudolf Dressler sich den Kahrs übers Knie legt und dem mal ordentlich den Hintern versohlt...
Spannend war eher das bei 3 SPD Leuten, drei verschiedene Meinungen vorherrschen... vorallem interessant, dass Schumachers These es gäbe zwei Parteien innerhalb der SPD sowohl vom rechten, wie auch vom linken Vertreter verneint wurde, und Rudolf Dressler dazu schweigt.

Warum die Seebacher in solchen Sendungen zu Gast ist, hängt aber auch nur mit ihrem Ex-Gatten zusammen, denn der Mist den die verzapft, hat mit Realität meist recht wenig zu tun...
#573828
Na ja, Geschichte hat die Frau schon studiert.
Wenn ich kein Wort Deutsch könnte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die drei eingeladenen Politiker in einer Partei sein sollen. Ich war schon immer für Rot-Grün, aber es reicht mir jetzt wirklich. Wofür wurde denn bitteschön letztes Jahr ein Grundsatzprogramm verabschiedet? Dann muss man doch mal klar sagen: Alle Mitglieder, die damit nicht einverstanden sind, raus! Der Rest wird dann vielleicht so etwas wie ein FDP/CDU-Gemisch und der Rest schließt sich dann mit Lafontaine, was ich gut fände, zu einer vernünftigen linken Partei zusammen.
Die Herrschaften müssen endlich mal was tun, sonst werden sie noch so klein, dass schwarz-gelb zur Dauerlösung wird.
#573899
Warum die Seebacher in solchen Sendungen zu Gast ist, hängt aber auch nur mit ihrem Ex-Gatten zusammen,...
Genau das ist das perfide an Frau Seebacher.
Als Witwe von Willy Brandt - einer der wichtigsten Personen in der SPD überhaupt, der höchstes Ansehen genießt - suggeriert sie das die Agenda-Reformen, der Verrat der eigenen Wählerklientel voll im Sinne Brandts gewesen wären.
Sie tut so als wäre sie die rührige Omi, die honorige Witwe eines Ex-Kanzlers, politisch neutral, die doch allen nur das beste gönnt.

Gleiches gilt für den Historiker-Titel.
Hier wird suggeriert das sich Seebacher wertneutral mit dem Thema auseindergesetzt hat und an Fakten orientiert die Lage beschreibt, wie man das von einen seriösen Historiker erwarten könnte (damit ist übrigens nicht Guido Knopp gemeint).
Nur Seebacher bringt keine Fakten sondern ihre Ideologie in die Debatte um daraus persönlich einen wirtschaftlichen Vorteil zu ziehen.