taht hat geschrieben:Gleiches gilt natürlich auch für die SPD, wobei ich hierüber sehr gut lachen kann, denn die Inkompetenz selbst kleinliche Personal-und Kompetenzentscheidungen in katastrophaler Weise zu versemmeln, steht für mich symbolisch für die gesamte verfehlte Politik des linken Lagers.
Trotz der verfehlten Politik ist es aber bemerkenswert, dass es seit der Abwahl 1998 keine schwarz-gelbe Mehrheit mehr im Bund gegeben hat und stattdessen die Union ebenso wie die SPD rapide an Boden verloren hat und außer schwarz-roten Koalitionen in den Ländern auch kaum mehr Alternativen bleiben.
So inkompetent die SPD also auch auftreten mag, unterm Strich stellt sich da die Frage, warum weder CDU noch FDP einen Nutzen daraus ziehen können, die FDP profitiert ja lediglich durch die Schwäche der Union. Es ist doch so, dass das "bürgerliche" Lager sehr wohl um diesem Umstand weiß und nur deshalb noch etwas zu sagen hat, weil das linke Lager sich nicht einig ist. Allerdings ist auch das nur eine Frage der Zeit und ich würde davon ausgehen, dass 2011, spätestens 2013 der Führungs- und Generationswechsel in der SPD zu einer Aussöhnung mit der Linken führen wird. Weder Stegner, Schreiner und schon gar nicht Wowereit, Nahles, Gabriel oder Drohsel scheuen die Linke und obwohl das bereits heute alle wissen und die Union nicht müde wird, das zu plakatieren, schadet es der SPD nicht. Es nutzt ihr zwar auch nichts, aber das Ziel Schwarz-Geld zu verhindern wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Insofern darf man auch die Frage stellen, ob die Union bzw die FDP nicht verfehlte Politik betreiben, wenn sie trotzdessen keinerlei Nutzen daraus ziehen können, denn das die Schauermärchen vom Kinderfressenden Sozialistengespenst nicht mehr ziehen, hat man vor einer Woche gesehen und die eigenen Inhalte, sofern man denn welche hat, finden keinen Anklang bei der Wählerschaft.
Man kann also davon ausgehen, dass die CDU sehr bald in eine ähnliche Sinnkrise stürzen wird, wie sie die SPD seit einigen Jahren schon durchlebt bzw man ist ja schon dabei, denn die eigenen Parteigenossen suchen ja schon längst nach einer Richtung, die sie von der Kanzlerin nicht gezeigt bekommen. Spätestens wenn Merkel abtritt, was gleichbedeutend mit dem Regierungswechsel und dem Wechsel in der SPD-Spitze sein wird, stürzt die CDU doch in ein Führungsloch. Unter Merkel blutet die Partei aus und vergrätzt die eigene Wählerschaft. Man verliert unter ihr jede Identität, nicht umsonst präsentiert man sich doch heuer mit einem präsidialen Wahlkampf; man plakatiert Merkel aber keine Inhalte. "Merkel: Es gibt sie. Sie ist hier. Wir mögen sie." Ein bischen dürftig für einen Wahlkampf, oder nicht? Und diese Inhaltslosigkeit wird der CDU das Genick brechen wie die Agenda 2010 das der SPD. Die Antwort der CDU auf die Frage, was nach Merkel kommt, kann nur Wulf lauten, denn sonst ist da niemand in Lauerstellung. Oettinger ist ne rhetorische Katastrophe, Koch bedarf keiner Diskussion und Rüttgers geht ohnehin eher als Sozialdemokrat durch, denn als Unionsmann. Alternativ hätte man noch den Märchenprinz aus Bayern, den Karl-Theodor zu bieten, sofern es den dann überhaupt noch gibt, aber wie Wulf ist mit dem auch nur neo-liberale Politik zu machen und damit gewinnst du in Deutschland nichts. Das war vor 4 Jahren nicht zu machen, das vor einer Woche so und wird in Zukunft auch nicht anders sein. Speziell wenn die Kanzlerin mittelfristig abtritt, wird sie die Kanzlerin sein, die uns durch die Krise geführt hat *hust* ausgessen trifft es wohl besser *hust* denn so und nicht anders wird sie in die Geschichte eingehen und im Anschluss daran kann die Union unmöglich mit neo-liberaler Politik punkten. Aus einer großen Koalition der Kompromisse und Zugeständnisse kommend und einer Rot-Rot-Grünen Mehrheit gegenüber stehend, was will man sonst machen?
Nur darf man gespannt sein, wie sich die Union aus einer solchen Lage befreien wird. Die CSU mit ihrem Sonderstatus und der Notwendigkeit 50+x zu erreichen werden ebenso wenig hilfreich sein, wie die hin und wieder im Raum stehenden Gerüchte um eine Merz Partei, die zw CDU und FDP steht/stehen soll... quasi die verspätete Antwort auf die Abspaltung der Grünen von der SPD. Die freien Wähler rekutieren ihre Leute auch vorwiegend von den Volksparteien und streben teilweise schon jetzt den Bundestag an... dort wird man sich auch behaupten müssen und in Bayern ist das ja bereits gründlich misslungen.
Das linke Lager ist mit einer völlig inkompetenten SPD dennoch in der Lage Schwarz-Geld zu verhindern, was aber wird Schwarz-Geld tun, wenn die Rollen vertauscht sind?
Merkel wird sicherlich für die Union das werden, was Schröder für die SPD ist. Eine Spalterin, jemand der die Partei entzweit, eine Person, an die man lieber nicht erinnert werden möchte. Sie wird sich achtbarer von ihrem Posten verabschieden und anderen die Aufgabe überlassen, für die CDU eine Perspektive zu schaffen.
Nimmt jemand Wetten an, ob sie es dem Gerd gleichtut und nach der Kanzlerschaft bei guten Freunden unterkommt? Ihr Spezi Schorsch Dabbeljuh erbt doch von Daddy sicher jede Menge "altes Öl" wie es so schön heißt. Da kann sie dann ja wieder mit dem Gerd konkurrieren
