von TIMBO
#697982
du hast es zu anfang ja selbst gesagt: "zur vorbeugung von straftaten". hab das gefühl, hioer wird garnicht für wahr genommen, dass das heimliche mitfilmen nunmal eine straftat ist.
ich will es ja garnicht gut heißen (das überwachen im kino). ich könnte auch gut und gerne drauf verzichten. nur nachfolziehen kann ich diesen schritt. und man kann ja nicht sagen, weil es "nur" 100 sind, statt die 10.000 bei den z.b. busrandalen, wäre es im kino deshalb nicht angebracht. es kommt doch auf die gesamtsumme an. und die "nur" 100 verursachen einen weitaus größeren schaden als die 10.000, die im bus nen sitz kaputt machen. und wenn es nicht durch die kino-ausbleiber passiert, dann spätestens bei dem kauf der dvd's. man kann doch keine grenze ziehen und sagen, wenn es weniger als z.b. 1.000 leute sind, fangen wir erst garnicht an, zu überprüfen. was wär denn da für ne logik. dann könnte ja auch der staat sagen, wir verfolgen die leute erst ab 1.000 runtergeladenen filmen und alles darunter ist uns egal. so funktionierts auch nit!
von The Rock
#697999
du hast es zu anfang ja selbst gesagt: "zur vorbeugung von straftaten". hab das gefühl, hioer wird garnicht für wahr genommen, dass das heimliche mitfilmen nunmal eine straftat ist.
Doch es wird wahr genommen. Allerdings nehmen oftmals viele Leute nicht wahr, dass das Abfilmen und das herunterladen zwei Verschiedene Tatvorgänge sind und ich nicht eins mit dem anderen rechtfertigen kann.
und man kann ja nicht sagen, weil es "nur" 100 sind, statt die 10.000 bei den z.b. busrandalen, wäre es im kino deshalb nicht angebracht.
Ansichtssache. In der Juristik gibt es die Verhältnismäßigkeit wirklich, eben das, was du in deinem ersten Post so lapidar abgeschmettert hast. Die Verhältnismäßigkeit sagt aus, dass einzelne vor übermäßigem Eingriff geschützt werden sollen. Eine Maßnahme darf nicht weiter gehen, als der Zweck rechtfertigen würde. Jetzt können wir uns natürlich unterhalten, ob ich die 3 oder 4 realeas crews, die es in Deutschland gibt (Gibts Oddon denn überhaupt noch?)als rechtfertigung für eine einführende Flächenüberwachung nehmen sollte.
Der Grund, warum man sich datenschutzrechtlich noch auf sicherer Seite wiegt ist bisher ja nur der, dass man von einer Speicherung noch nicht reden möchte, was die Überwachung allerdings nicht zweckmäßiger macht, da es unlogisch ist anzunehmen, man würde sich als Deutscher Releaser tatsächlich ins Kino setzen und jeden einzelnen Film heimlich aufzeichnen. Das ist absoluter Blödsinn. Der Großteil der Filme kommt heute schon direkt auf DVD Rip ins Inet. Das sind keine Cam releases und die, die es gibt, kommen auch nicht wirklich aus Deutschland.
es kommt doch auf die gesamtsumme an. und die "nur" 100 verursachen einen weitaus größeren schaden als die 10.000, die im bus nen sitz kaputt machen.
Die 100 begehen eine Straftat, aber den Schaden verursachen die Urheberrechtsverletzer, die wissentlich illegelae Kopien laden. Es gibt immer wieder vorangegangene Straftaten, die Straftaten erst auslösen, aber letztlich sind die Leute für ihr Fehlverhalten im Inet selbst verantwortlich, sowie die Abfilmer auch.
man kann doch keine grenze ziehen und sagen, wenn es weniger als z.b. 1.000 leute sind, fangen wir erst garnicht an, zu überprüfen. was wär denn da für ne logik. dann könnte ja auch der staat sagen, wir verfolgen die leute erst ab 1.000 runtergeladenen filmen
Mal abgesehen davon, dass wir nicht beim Staat sind, kann man das sehr wohl sagen.
Sonst könnte doch auch der Staat kommen und uns wiederum auf binden. Es sei notwendig deine Telefonate abzuhören, deine E Mails zu lesen und nach zu sehen, welche Pornoseiten du gerne besuchst, weil vor 8 Jahren jemand ein Flugzeug in ein Hochhaus geflogen hat.
Mal abgesehen davon, dass das Beispiel (ich meine dein Staatsbeispiel) jetzt neben Flughafen und Bahnhof noch weiter vorbeischwappt, ist es auch hier eine Unverhältnismäßigkeit und auch hier eine wo man ebenfalls sagen kann. Wenn nicht in Deutschland, dann 12 km weiter in Belgien.
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von Theologe
#698003
TIMBO hat geschrieben: nunja, wenn man den einen typen im kino betrachtet ja. aber wenn man die millionen von downloads dieses einen illigalen werkes betrachtet und die millionen, die daruch dem filmstudio verloren gehen, ist der aufwand sehr wohl berechtigt. man muss ja den gesamtschaden betrachten.
Dieser Schaden existiert allerdings hauptsächlich in den Köpfen der Filmindustrie. Nicht jeder Downloader ist ein potentieller Kinogänger. Im Gegenteil, ein Banause, der sich wirklich eine Cam-Version eines Films reinzieht, hat so wenig Ansrpüche, dass er niemals ins Kino gehen würde.
Die Filmindustrie verheimlicht ja auch gerne, dass der "Schaden" hauptsächlich die Pornoindustrie betrifft und nicht Transformers oder Harry Potter.
von D.Twinkle
#699803
Das ganze is auch von der Umsetzung her schon mehr als dämlich gemacht.
Hätten die einfach einige Leisten mit IR oder UV LEDs im Bereich um die
Leinwand angebracht, wäre das Problem mit dem abfilmen gelöst.
Ein Mensch sieht das zwar nicht, aber CMOS und CCD Sensoren von Kameras
reagieren darauf sehr stark und die Aufnahme wäre dadurch unbrauchbar.
von Quotentreter
#755667
D.Twinkle hat geschrieben:Hätten die einfach einige Leisten mit IR oder UV LEDs im Bereich um die
Leinwand angebracht, wäre das Problem mit dem abfilmen gelöst.
Trotz so einiger feuchter Träume wird sich das Problem nie lösen lassen. Genauso sind auch die verschobenen pseudo 3D nicht einfach abfilmbar.

In Deutschland wäre die Investiton für die Katz. Hierzulande wird nur noch Tonspur und die wenigen guten deutschen Filme gerippt. Ansonsten sind deutsche Kinos so ziemlich unbedeutend fürs Thema. Der Rest kommt seit langem aus der ganzen Welt. Und dann sind nur noch die Filme mit globalem Startermin wirklich abgefilmt. Ansosten werden DVDs gerippt oder es gibt Projektoren Syncs mit Ton direkt vom Prozessorausgang.

Das lässt sich nicht lösen, selbst wenn man Kinos unabfilmbar machen würde. Dioe Wege sind vielzählig und nicht alle kann man verhindern.
TIMBO hat geschrieben: naja, nicht 2 millionen, aber 1,5.
ehrlich, ich hab keine ahnung von genauen zahlen darüber, das soll ja jetzt auch nicht hauptthema sein, aber eine große einbuße wird es schon geben.
Wenn man 200.000 ansetzt ist das schon hoch gegriffen. Guckt man sich die Zahlen der Kinogänger vor der Verbreitungs des Webs und jetzt an, rechnet man herunter das die Kinozielgruppe ansich seither auch so kleiner wurde und dazu das massive sterben der leicht erreichbaren Lichtspielhäuser vor Ort. Die Industrie steht bestens da und hat heute teilweise sogar mehr Besucher als bei Blockbustern damals, die in erheblich mehr Kinos liefen und wegen mehr Kopien auch kostenintensiver waren. Die Einspielergebnisse zeigen kontinuierlich nach oben.

Auch sind es die kleinen Dinge von denen kaum einer weiß. Früher waren z.B. die Personalkosten intensiver. Pro Vorführaum war eine geprüfte Fachkraft ständig zugegen. In den heutigen Abspielklötzern ist es eine meist 400 € Kraft die alles bedient. Der Vorführaum erstreckt sich als Korridor über alle Sääle, oft laufen Filme auch als Interlock über mehrere Projektoren paralel. Die Hanseln an der Theke sind ebenfalls oft nur noch Billigheimer. Die Konditionen sind mies und Startkopien bekommt nur der, welcher auch Zahlen liefert. Zu kämpfen haben einzig die kleinen Kinos die auch letztendlich oft daran kaputt gehen. Weniger durch Raubkopien als viel mehr gewollt durch die riesige Billigkonkurrenz auf der grünen Wiese.

Das viele nicht mehr ins Kino gehen ist ganz normal. Bei mir ist z.B. das nächste etwa 60 km weg. Rechnet man Fahrt, Getränk, Snack und Eintritt für zwei Personen. Dafür bekommst du schon die Blue Ray in handgeklöppelter und mundgeblasener Platinbox, mit Audiokommentar vom heiligen Vater persöhnlich und einer original Aktrolle vom Film. Das lohnt sich in keinem Fall mehr und öfter kann man sich das garnicht mehr gönnen.

Wenn es noch eines Platz gebe gerne, aber so lohnt sich das schlicht nicht mehr. Ich investiere da lieber mal bei wirklich guten in eine Sammlerkopie und lasse die dann mal durch meine eigene restaurierte TK 35 Anlage laufen. Ich habe auch schon überlegt selber Kino im Saal anzubieten. Aber da rät dir jeder von ab. Denn eben weil du keine Zahlen hast bekommst du keine Startkopien und die Arschgeigen die sich Filmfans nennen ziehen ohnehin den Bunker auf der Wiese vor. Das sind die wahren Killer des Kinos, nicht die Kiddis die nebenher mal einen Film ziehen, für den sie ohnehin nie in ein Kino gegangen wären, bzw. nichtmal das Geld gehabt hätten um das zu tun.
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von Theologe
#755814
Quotentreter hat geschrieben:die Arschgeigen die sich Filmfans nennen ziehen ohnehin den Bunker auf der Wiese vor. Das sind die wahren Killer des Kinos.
Du kannst doch nicht erst sagen, dass sie "attraktiven" Filme gar nicht in den kleinen Kinos laufen und dann den Filmfans vorwerfen, sie würden die Multiplexe vorziehen. Man muss dahin, wo der Film läuft, die Auswahl stellt sich ja gar nicht.
Davon abgesehen kann man es keiner Arschgeige vorwerfen auf Arschbluten zu verzichten. Alte Klappsitze sind einfach nicht der Bringer und kann man auch nicht mit dem besonderen Charme eines echten Kino schön reden.
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von RickyFitts
#755973
Ich finde Quotentreter verengt die Sicht ein bisschen zu sehr. Man kann sich nochso sehr in diese nostalgische "hach die hübschen alten Kinos" reinsteigern, aber das ändert nichts daran, dass sie einfach schlechter abschneiden, eben weil sie alt sind. Und billiger sind sie auch nicht unbedingt. Wenn ich mir mal einen Arthouse-Titel ansehen will, der nicht in meinem lokalen 19 Säale Cinemaxx oder originalsprachig im nebenliegenden Cinestar läuft, dann brauch ich in unseren Berliner Off-Kinos wie die der Yorck-Kino-Gruppe gar nicht auf ne Studentenermäßigung hoffen. Und Getränke und Snacks sind genauso teuer. Die lass ich aber in nem Multiplex links liegen. Sorry Leute, aber wer da kauft hats ja wohl echt über. Da hat man nen gepackten Rucksack mit gekühltem Sixpack und Knabberkram dabei.
Wo ist also der Vorteil der Traditionskinos, den ich hier übersehe?
Die technische Seite ist es ganz sicher nicht, im Preiskampf überzeugen die mich auch nicht; Sitzkomfort und Klimatisierung sowie Sanitäranlagen sind in Multiplexen auch durchweg besser. Was also außer dem rührigen-romantischen Familienunternehmen-Image bleibt da also?
Mit Raubkopieren hat das auch nicht viel zu tun. Da mit geringem Aufwand und Risiko eh jeder Film egal in welchen Kinos er laufen würde, über Torrents und co zu haben ist und durchschnittlich nur noch ein Vierteljahr später als DVD, ist doch die Entscheidung trotzdem ins Kino zu gehen rein vom Erlebniswert abhängig. Und den steigert man eben durch größtmöglichen Komfort, Sauberkeit und vor allem technische High-End-Ausstattung.

Ich würd mich selbst als Filmfan und Kenner bezeichnen und ich ziehe ehrlich gesagt die Multiplexe vor, weil man da einfach gewissen Mindeststandards sicher hat. Wenns sein muss auch mal ein Offkino, aber die kosten mich als Student wie gesagt meist mehr und nach so Erlebnissen mit rechte Box knackt immer oder Sitze sind durch oder Luft ist muffig oder Popcorn schmeckt alt.

Dass da irgendwo ne kleine Überwachungskamera mitläuft ist doch jetzt nichts überraschendes oder skandalöses. Das ist bereits in jedem verdammten Laden, den wir betreten so. Wie TIMBO schon sagte ein ganz normaler Diebstahlschutz.
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von Theologe
#756045
Bei uns in Münster gibt es neben dem Cineplex noch 2 Programmkinos, die haben zwar ihren Charme und "Kneipenatmosphäre" im Foyer ist sicherlich auch sympathischer als der McDonald's Look im Multiplex, aber öfter als 2x im Jahr zieht es mich da einfach auch nicht hin. Dieses Jahr waren es bei 41 Kinobesuchen die Filme The Wrestler und Che - Revolucion, beide hätte man übrigens schon als DVDscreener saugen können.
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von phreeak
#756061
Die überwachung ist einfach sinnlos und ne verschwendung von Geldern.

Durch solche maßnahmen verhindert sie auch nur die verbreitung dieser Telesyncs/Cam Raubkopien (Die sich im Grunde eh keiner Freiwillig anguckt, wegen der Qualität.....) Wenn die was ändern wollen, sollen se nach Russland fahren und den Leuten da auf die Finger schauen... denn die R5 (DVDRip), die nicht selten 2-3 wochen nach/vor Kinostart zuhaben sind, aus dem Russischen teil kommen.

R5 nach dem Filmtitel steht für den Ländercode. Die Industrie bringt dort viele Filme schon extrem Früh auf dem Markt (wollen den Raubkopien Markt dort unterbinden dadurch, das sie die DVDs schnell ohne Extras etc. auf den Markt bringen.) bevor und kurz nachdem der Film z.B Deutschland anläuft - ausgenommen richtige Blockbuster Filme, die Zeitgleich Weltweit anlaufen.
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von Theologe
#756063
phreeak hat geschrieben: Durch solche maßnahmen verhindert sie auch nur die verbreitung dieser Telesyncs/Cam Raubkopien (Die sich im Grunde eh keiner Freiwillig anguckt, wegen der Qualität.....)
Richtig, wer sich einen Telesync reinzieht, ist ein solcher Banause, dass er nie im Leben ins Kino gehen würde. Solche Leute sind mit Sicherheit kein Verlust.
phreeak hat geschrieben: R5 nach dem Filmtitel steht für den Ländercode. Die Industrie bringt dort viele Filme schon extrem Früh auf dem Markt (wollen den Raubkopien Markt dort unterbinden dadurch, das sie die DVDs schnell ohne Extras etc. auf den Markt bringen.) bevor und kurz nachdem der Film z.B Deutschland anläuft - ausgenommen richtige Blockbuster Filme, die Zeitgleich Weltweit anlaufen.
Jüngstes Beispiel dürfte Saw VI sein.
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von fischflosse
#756708
RickyFitts hat geschrieben:Ich finde Quotentreter verengt die Sicht ein bisschen zu sehr. Man kann sich nochso sehr in diese nostalgische "hach die hübschen alten Kinos" reinsteigern, aber das ändert nichts daran, dass sie einfach schlechter abschneiden, eben weil sie alt sind. Und billiger sind sie auch nicht unbedingt. Wenn ich mir mal einen Arthouse-Titel ansehen will, der nicht in meinem lokalen 19 Säale Cinemaxx oder originalsprachig im nebenliegenden Cinestar läuft, dann brauch ich in unseren Berliner Off-Kinos wie die der Yorck-Kino-Gruppe gar nicht auf ne Studentenermäßigung hoffen. Und Getränke und Snacks sind genauso teuer. Die lass ich aber in nem Multiplex links liegen. Sorry Leute, aber wer da kauft hats ja wohl echt über. Da hat man nen gepackten Rucksack mit gekühltem Sixpack und Knabberkram dabei.
Wo ist also der Vorteil der Traditionskinos, den ich hier übersehe?
ich sehe den vorteil darin, dass diese ganzen quatschsäcke nicht in den kinos sitzen. aus meiner erfahrung sind die ganzen störenfriede hauptsächlich im cineplex zu finden und das sogar in indie- oder arthousefilmen, die sich meist darin verlaufen haben, weil der erwünschte blockbusterfilm ausverkauft ist und dann durchgehend meckern, dass der film langweiliger mist wäre. allerdings lässt es sich tatsächlich nicht immer vermeiden ins cineplax zu gehen, weil manche filme es tatsächlich nur ins cineplex schaffen, obwohl sie besser im arthouse-/programm-/traditionskino aufgehoben wären.