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von Maddi
#844952
vicaddict hat geschrieben:Ich würde es eher mit einem Lampenladen vergleichen. Der letzte macht das Licht aus :D
und Angie gesellt sich aufs Altenteil zur Margot Honecker nach Chile? :mrgreen:
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von vicaddict
#844954
Maddi hat geschrieben:
vicaddict hat geschrieben:Ich würde es eher mit einem Lampenladen vergleichen. Der letzte macht das Licht aus :D
und Angie gesellt sich aufs Altenteil zur Margot Honecker nach Chile? :mrgreen:

Naja M.H. hält auch heute noch Reden vor Gleichgesinnten. Man kann über die Dame ja sagen was mal will, aber sie hat wenigstens politische Inhalte und steht bis heute dazu. Da kann die Kanzlerindarstellerin nicht mithalten. Ich glaub die gibt den Thron nicht ab, weil sie selbst in der Wirtschaft keine Freunde mehr hat, die ihr nen Posten verschaffen. Die suchen halt Leute, die Führungsstärke besitzen und Einfluss haben. Die Charisma haben und andere für ihre Sache gewinnen können. Was davon hat Es?
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von Maddi
#844965
Was davon hat Es?
naja, "Es" hat schicke farbige Blazer die sich prima auf internationalen Gipfeln machen :wink: :D
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von Eisbär
#844972
EU-Beitrittsverhandlungen
Türkei-Frage beschert Schwarz-Gelb neuen Ärger
Warum denkt man über sowas auch nur laut nach?
Ich kann das nicht nachvollziehen.
Die EU funktioniert doch im bestehenden Umfang schon nicht.
Warum muss man dann die Türkei noch unbedingt mit auf die Titanic nehmen?
Das ist anscheinend wie bei bankrotten Unternehmen die dann mit anderen noch bankrotteren Unternehmen solange fusionieren bis sie am Schluss dann irgendwann "too big to fail" werden und dem Staat auf der Tasche liegen können.
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von vicaddict
#845018
Wenn man die Türkei aufnimmt und das ganze ein paar Jahre später platzt, hat man eben einen Schuldigen. Dann war es der böse Muselmann :D
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von redlock
#845138
AliAs hat geschrieben: Auch wenn niemand (auch ich nicht) solch eine Erhöhung mag, ist es wohl leider ein notwendiges Mittel, um diese Milliardenlöcher zu stopfen.

Man könnte auch mal anfangen zu Sparen. :lol:

Potential ist da, aber keiner traut sich gegen die Lobbies im Gesundheitswesen richtig anzutreten.
Sicherlich, die Kosten werden wegen der demographischen Entwicklung und dem "meditzinischen Fortschritt" weiter steigen, aber mir kann keiner erzählen, es gebe kein Sparpotential.

Und wie sich die Zusatzbeiträge berechnen, und der "Sozialausgleich"...also so was kompliziertes kann sich nur ein dt. Bürokrat ausdenken... :roll: :roll: :roll:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 10,00.html
von Quotentreter
#845157
Alleine bei der Pharmaindustrie ist enormes Potential da. Wir zahlen hier in de mit Abstand die höchsten Preise in der EU. Unsere Nachbarn bezahlen für die exakt gleichen Produkte teilweise nur 60% von dem was wir zahlen. Es werden Mittel zugelassen die teilweise einem Placebo gleich kommen und Behandlungen gemacht die letztendlich keiner braucht. Wenn man das abstellen würde dann wären sicher weit mehr wie die fehlenden 11 Milliarden wieder da.

Die Kassen könnte man erheblich zusammen fassen und dutzende Verwaltungen einsparen. Den ganzen Papierkram wie Rezepte, Überweisungen usw. könnte man endlich elektronisch über die Chipkarte machen. Das Spart Papierkram, Porto und Sachbearbeiter.

Und ein ganz großer Fehler war auch die PKV. Dorthin sind nämlich vor allem solvente und junge Kunden abgewandert. Weil wer jung und gesund ist hat auch günstige Tarife... teuer wird es nur für bereits kranke und im zunehmendem Alter, wenn sie denn überhaupt aufgenommen werden.

Das sind aber gerade die Beitragszahler die erstmal mehr eingezahlt haben und so die höheren Kosten anderer quer finanziert haben. Das ist Geld was nun fehlt. Alle die man in der PKV nicht will oder die nicht können belasten die GKV nun mehr. Ist doch nur logisch das es dann teurer wird und es kann mir keiner erzählen das diese Entwicklung nicht absehbar war. Ich gehe sogar so weit und sage das ist beabsichtigt um die GKV langfristig komplett in private Hände zu drängen. Wenn dann irgendwann auch ein Sozialausgleich fällt sind die Verlierer wieder einmal kranke, ältere und sozial schwache.
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von Maddi
#845187
mal ganz abgesehen davon dass dieser Gesundheitsmurks unsolidarisch ist, ist auch der zusätzliche Bürokratische Murks den man sich damit aufhalst mal wieder bemerkenswert.
Man fragt sich echt wer sich sowas immer nur ausdenkt...

wie mein Vorredner schon sagte, muss man im Gesundheitswesen knallhart einsparen, verwaltungswege effizienter machen bzw. auch streichen wenn sie eh keiner braucht, und der Pharamindustrie an den Kragen - und zwar richtig.

dann sollten die Krankenkassen wieder den Hauptbeitrag selbst erheben können(also ohne wie jetzt mit einem gesetztlichen limit) und sonstige finanzierungsmöglichkeiten wie der Zusatzbeitrag gäbe es dann nicht mehr.

wäre einfacher, billiger, gerechter.
Zumal es dann die Krankenkassen in der Hand hätten, sehr günstige Modelle mit Basisleistungen anzubieten, und Premiummodelle mit höhren Beiträgen anzubieten.
die Privaten Krankenversicherungen gehören letztlich ganz abgeschafft. wer die Premiumleistungen von dort will, kann das auch so haben wie ich es eben im letzten Satz schrieb.
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von Kramer
#845219
Das ganze Gemurkse ist sowieso nurnoch lächerlich da wurde uns immer gepredigt wir brauchen soviele Krankenkassen wegen dem freien Markt und dem Wettbewerb. Und dann kommt damals die Groko auf die Idee alle müssen einen Einheitsbeitrag verlangen, hä ??? :shock:

Und jetzt setzt SchwarzGelb noch einen drauf, statt diesen Einheitsbetrag wieder abzuschaffen (hallo liebe Marktliberale FDP das wäre euer Job) lässt man es so und erlaubt stadtdessen einen unbegrenzten Zusatzbeitrag der aber frei bestimmbar ist. Wegen mehr netto von brutto, is klar :x

Ich meine die Sache ist doch ganz einfach entweder ich sage freier Markt dann muss ich allen Kassen ihre Beitragsgestaltung selbst überlassen oder ich sage Einheitsbeitrag dann kann ich aber auch alle Krankenkassen abschaffen und eine einzige machen und so Milliarden an Verwaltung, Vorständen uns sonstigem sparen.

Und das allerbeste ist dann noch das mann versucht eine simple Preiserhöhung auch noch als "Reform" zu verkaufen, und die dummen Medien plappern es noch nach.
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von Eisbär
#845229
redlock hat geschrieben: Man könnte auch mal anfangen zu Sparen. :lol:

Potential ist da, aber keiner traut sich gegen die Lobbies im Gesundheitswesen richtig anzutreten.
Sicherlich, die Kosten werden wegen der demographischen Entwicklung und dem "meditzinischen Fortschritt" weiter steigen, aber mir kann keiner erzählen, es gebe kein Sparpotential.

Wobei ich mich frage, ob demographische Entwicklung und "medizinischer Fortschritt" überhaupt zu (stark) steigenden Kosten führen müssen.
Technischen Fortschritt und daraus resultierende Produktivitätsgewinne scheint man m.E. da weniger einzukalkulieren.
Das Kostenproblem - von Strukturfehlern und dementsprechenden Allokations-Ineffizienzen auf personeller Ebene und der m.E. überbordenden (teuren) Apparatemedizin - scheint mir das ganze eher eine Angelegenheit der mangelhaften Finanzierung zu sein.
Die Spaltung der Einkommen in zunehmend sehr niedrige Einkommen (die die durchschnittlich verursachten KV-Kosten nicht decken können) und sehr hohe Einkommen (welche via Bemessungsgrenze einen (relativen) unterdurchschnittlichen Beitrag zur KV leisten) geht natürlich zu Lasten der Einnahmen der Krankenkassen.
D.h. hier gibt es prinzipiell 2 Lösungsansätze:
1. Herstellung des alten Einnahmelevels durch direkte oder indirekte Einkommensangleichung
2. "Sparen" im KV-System (aufgrund der starken Lobby eher unwahrscheinlich) bzw. bei den KV-Leistungen

Ansatz Nr. 1 ist z.Z. noch nicht im politischen Mainstream angekommen, da geistert noch zuviel "Leistungsträger"-Romantik durch die einkommensliberalen Köpfe.

Und wie sich die Zusatzbeiträge berechnen, und der "Sozialausgleich"...also so was kompliziertes kann sich nur ein dt. Bürokrat ausdenken... :roll: :roll: :roll:
So hat Rösler seine Kopfpauschale praktisch schon umgesetzt.
Und ich hör gar nichts von Söder.
Ist wahrscheinlich am Fußball schauen...
von Quotentreter
#845438
Du vergisst bei der ganzen Geschichte einen wichtigen Punkt. Es wird nicht nur entwickelt um etwas effizienter zu machen. Es wird auch viel Entwickelt womit man einfach Geld verdienen will. Daneben auch neue Technologien die sicher auch ihren Sinn haben, aber eben zusätzlich belasten.

Zusätzlich werden auch ständig Richtwerte nach unten korrigiert. Das macht man z.B. gerne im Bereich der Übergewichtigen bis Adipösen. Das werden beispielsweise die Cholesteringrenzwerte von heute auf morgen herab gesetzt und mit einmal hat man massig Patienten mehr denen man dann teure Maßnahmen aufs Auge drücken kann. Das bringt zum einen meist einen Eigenanteil vom Patienten selbst, belastet aber auch die Kassen.

Und manche Ärzte haben das System auch nicht so richtig verstanden. Meine Hausärztin verweist einen auch bei fast jedem Furz gleich ans Krankenhaus. Und bei Medikamenten wird dann auch gerne mal das teuerste aufgeschrieben. Habe ich ansich nichts gegen, wenn das Mittel den Preis auch wert ist. Da könnte man aber beispielsweise noch durch einen Reimport des exakt gleichen Produktes sparen, solange man die hiesigen Preise noch nicht entsprechend drücken konnte.

Wenn das nur genügend Ärzte und Apotheker machen würden dann gehen hier die Preise an den Lobbyisten vorbei von ganz allein kaputt. Die wären zum handeln gezwungen, könnten höchstens versuchen den Reimport zu unterbinden, was allerdings ausnahmsweise dank EU nicht so einfach sein dürfte.

Da wird an allen Ecken und Enden Geld verballert. Und solange man sowas nicht abstellt wird keine Reform Erfolg haben. Ohne Grenzen und Regeln werden die Beteiligten immer wieder versuchen noch mehr Gewinn zu generieren.
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von Maddi
#846070
so, jetzt ist es durch, der Reichsarbeitsdienst....verzeihung, die Bürgerarbeit kommt!

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 79,00.html
Langzeitarbeitslose sollen künftig sogenannte "Bürgerarbeit" verrichten. Arbeitsministerin von der Leyen stellte ein entsprechendes Drei-Jahres-Programm vor. Bisherige Hartz-IV-Empfänger sollen künftig alte Leute pflegen, Sporttraining für Jugendliche leiten oder Laub aufsammeln.

Am Anfang stehe eine mindestens sechsmonatige "Aktivierungsphase", an der rund 160.000 Hilfebedürftige teilnähmen. Bei jedem Betroffenen soll indivuell getestet werden, für welche Aufgabe er infrage komme. Erfahrungsgemäß könnten vier von fünf Arbeitslose auf diese Weise vermittelt werden oder verzichteten freiwillig auf Regelleistungen, sagte von der Leyen

Wer in den sechs Monaten nicht in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden kann, soll einen der 34.000 vorgesehenen "Bürgerarbeitsplätze" bekommen. "Die Bürgerarbeit ist gewissermaßen die konsequenteste Form des Förderns und Forderns", sagte von der Leyen

Neu sei in der bundesweiten Maßnahme, dass jeder Langzeitarbeitslose während der gesamten Zeit von einem Coach begleitet werde. Dieser solle motivieren und helfen, in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen
einen Coach gibbet also auch noch dazu?!? wird das ganze dann auch als Doku nachmittag auf Pro7 oder RTL gezeigt? :mrgreen:

ne also im ernst, da soll also beispielsweise der Heizkostenzuschuss gekürzt werden, und für so einen Blödsinn ist dann natürlich geld da.

solche projekte gabs ja schon immer, von ABM über 1 Euro Jobs.

wie aber allein diese 6 monatige "bewertungsphase" laufen soll, das wird noch ein spaß.
und dann das mit dem "Coach", lol, also ehrlich.
mal überlegen, ich les grad alten Menschen die mich entweder aufgrund ihrer Demenz gar nicht wahrnehmen oder noch geistig fit sind und gar nicht da haben wollen, ne Geschichte vor, und mein "Coach" steht daneben und sagt "tsjakka!, du schaffst es!".

oder beim Laub auflesen(was für ne geile Tätigkeit überhaupt...): "ja, gut gemacht! und los, noch ein Blatt! ja, du kannt es, du bist der geborene Laubaufleser!"

dass das wie ABMs und 1 Euro Jobs unterm Strich nix bringt, und wieder mal reguläre Jobs en masse verdrängt ist ja klar.
aber dieses Konzept ist wirklich so doof, dass es echt nur noch weh tut...
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von vicaddict
#846081
Okay, nur das ich das richtig verstehe, Arbeitslose ohne entsprechende Ausbildung sollen Altenpflege übernehmen? Da werden sich die jeweiligen Gewerkschaften aber bestimmt freuen und das ohne gerichtliche Schritte hinnehmen.

Wäre noch Sporttraining... ja nee ist klar... hat ja auch jeder Arbeitslose ne Ausbildung zum Sportlehrer gemacht. Oder wie darf man sich das vorstellen? Sollen die gar nur den Fan spielen und zujubeln?

Nicht zu vergessen, dass ich beim Laubaufsammeln von einem Trainer unterstützt werden, der mir bei dieser Tätigkeit den Weg in den ersten Arbeitsmarkt aufzeigt. Ich bin sicher IBM, SAP und Bayer warten nur darauf, nen professionellen Laubsammler anzuheuern :D

Dieses Programm ist doch nur mehr ein schlechter Scherz. Das ist so peinlich und billig, das es nur mehr amüsant ist :D
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von Eisbär
#846102
Bei jedem Betroffenen soll indivuell getestet werden, für welche Aufgabe er infrage komme. Erfahrungsgemäß könnten vier von fünf Arbeitslose auf diese Weise vermittelt werden oder verzichteten freiwillig auf Regelleistungen, sagte von der Leyen
???
Erfahrungsgemäß konnte also die Masse der Arbeitslosen wieder vermittelt werden, nachdem klar wurde für welche Arbeitsaufgabe sie qualifiziert sind!?
Wo ist hier jetzt die sensationelle Inovation?
Und was bedeutet "verzichteten freiwillig auf Regelleistungen"?
War in diesem Falle das Fordern so erfolgreich, das die Delinquenten lieber unter der Brücke pennen anstatt sich weiter von dem Argen-Personal pisacken zu lassen?
von Quotentreter
#846150
lol zum schießen das ganze...

Phase 1 ist also ein sogenanntes Profiling wie es das schon immer gab und nun nur in "Aktivierungsphase" umbenannt wurde. Das sind 6 Wochen bei einem Träger der meistens nur daran interessiert ist die Gelder zu kassieren. Dort werden dann grob Felder angetestet die entsprechend der Vermittlungsrichtung liegen. Bau, Holz, Metall, Maler etc. Das in 5 Wochen, in der letzten Woche gibts PC Grundkurs und Bewerbungstraining wo dann auch 10 Bewerbungen geschrieben und abgeschickt werden.

Dort wurde und wird auch die Arbeitswilligkeit geprüft. Das meint Zensursula mit dem aussieben und angeblichem Verzicht auf Regelleistung. Denn bei dieser Maßnahme ist eine entsprechende Regelung für echte Drückeberger eingebaut. Krankheitstage werden hier nämlich direkt wieder hinten angehängt. Krank feiern geht hier nicht, die 6 Wochen sind in jedem Fall abzuleisten. Und ein Arno Dübel fällt hier natürlich raus.

Nur jetzt baut man da gleich direkt GANZIL (Ganzheitliche Integrationsleistungen für Arbeitslose) ein und nennt das ganze einfach Coach. Neu ist daran gar nichts weil es auch das schon ewig gibt. Neu ist einzig die direkte Verbindung beider Maßnahmen. Das ganze läuft in der Regel ein halbes bis ganzes Jahr und besteht meist aus einem oder zwei einstündigen Gesprächen pro Woche. Und die Kochen auch nur mit Wasser. Wenn einer absolut nicht zu vermitteln ist dann gibt es da Privatgespräche beim Kaffee, Fakt.

Und der Rest soll einen von 34.000 subventionierten Stellen bekommen... Das glaubt die selber nicht. Hier gibt es heute schon Wartelisten für Ein Euro Jobs. Da sind jedes Jahre Minimum 10 mal mehr Interessenten wie Stellen vorhanden. Den ganzen Kram davor kann man sich gleich schenken. Die Stellen sind relativ gut bezahlt und man wird sich auch da wieder nicht vor Freiwilligen retten können. Die werden wieder schön unter der Hand weggehen. Sind ja unterm Strich nur ein oder zwei Jobs pro Ort, was nichts ist.
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von redlock
#846220
@Quotentreter:

Sieh es mal so: vdL kann nun der mittlerweile wie eine Zitrone ausgepressten Mittelschicht (und ab 1.1.2011 wird dank "Gesundheitsreform" noch mal fester zugedrückt) sagen:
Seht ihr, eure hart verdienten Steuergelder und Sozialabgaben werden dem Hartz IV Gesocks nicht einfach so gegeben, sie müssen was dafür tun. Nun dürft ihr euch besser fühlen...

Und hier noch was zur neuen Solidarität und Freundschaft in der schwarz-geldenen Koalition:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 13,00.html

---> :lol: :lol:
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von Maddi
#846252
aber nicht nur bei der Gesundheits"reform", auch beim Atomdingsbums

http://www.n-tv.de/politik/Streit-um-di ... 29346.html

und bei Merkels Führungsstil gibt es viel Gestänk der einfach nicht verschwinden will.

http://www.n-tv.de/politik/CDU-Politike ... 29886.html

aber naja, Mutti will sich ja jetzt "jeden einzeln vornehmen" der kritisiert - ich bin sicher, die zittern und schlottern alle schon :mrgreen:
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von redlock
#847492
Weiss denn jemand schon, was auf dem Programm des "Sommertheaters" des Jahre 2010 steht, oder fällt es dieses Jahr wegen der überragenden Inzenierungen des Winter- und Frühjahrprogramms aus :?: :wink:
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von Eisbär
#850901
Quotentreter hat geschrieben:Du vergisst bei der ganzen Geschichte einen wichtigen Punkt. Es wird nicht nur entwickelt um etwas effizienter zu machen. Es wird auch viel Entwickelt womit man einfach Geld verdienen will. Daneben auch neue Technologien die sicher auch ihren Sinn haben, aber eben zusätzlich belasten.
Das ist aber keine Besonderheit im Gesundheitswesen, sondern systemisch bedingt generell so, wenn ein Gesellschafts- bzw. Wirtschaftssystem profitorientiert ausgelegt ist und gesellschaftlich nutzenbringende Geschäftsmodelle unrenatbel oder schlicht nicht ausreichend vorhanden sind.
Da ist chronische Ineffizienz und Verschwendung eben Programm.
von Sarah..
#851195
Die Gesundheitspolitik zeigt geradezu symbolhaft den Zustand der Regierung. Es war von Anfang an keine Kraft da, eine größere Veränderung herbeizuführen. Die FDP geht in die Koalitionsverhandlungen mit ihrer vollkommen irrsinnigen Idee einer Kopfpauschale, die genauso sozial ungerecht wie unfinanzierbar ist und die vermutlich selbst Rösler insgeheim für absurd hält. Die CDU hat überhaupt keine Meinung, und die CSU bzw. Seehofer will zwar ein sozial ausgewogenes Modell, weiß aber nicht, wie es aussehen soll. Ergo existiert nicht einmal ein kleinster gemeinsamer Nenner.

Nüchtern betrachtet hätten Union und FDP allein schon aufgrund dieser Gegensätze keine Regierung eingehen können. Dazu kommen unterschiedliche Ansätze in nahezu allen weiteren politischen Feldern. Letztendlich ist diese Koalition doch nicht mehr als ein Revival einer längst vergangenen Zeit von drei Parteien, die sich seit ihrer letzten gemeinsamen Zeit in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Im Grunde hätte doch praktisch jede denkbare andere Koalition (Union/SPD, SPD/Gründe, CDU/Grüne, CSU/SPD/Grüne) mehr Gemeinsamkeiten als die aktuell regierenden Parteien.

Das wirklich kuriose daran ist, dass gerade die Gesundheitspolitik ein Feld wäre, auf dem die Regierung etwas leisten muss, um überhaupt eine Daseinsberechtigung zu erbringen. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Großteil der Menschen einschneidende Maßnahmen akzeptieren und sogar gutheißen würde, wenn sie sozial ausgewogen sind und insbesondere eine dauerhafte Finanzierung des Systems ermöglichen.

Um nicht nur zu kritisieren wage ich mal, meine Sichtweise auf eine notwendige Gesundheitsreform zu skizzieren:
- Die Gesundheitsversorgung ist kein Bereich, in dem die ungezügelten Kräfte des Marktes gelten dürfen. Es muss immer sichergestellt sein, dass wirklich jeder medizinisch notwendige Leistungen unabhängig von seinem Einkommen erhält. Dies ist meiner Meinung nach auf Dauer nur sichergestellt, wenn die Gesundheitsversicherung verstaatlicht wird; das schließt eine Abschaffung der privaten KV ein.
- Die Anzahl der Krankenkassen, die in so einem öffentlichen System vorhanden sind, muss massiv sinken. Denkbar wäre etwa eine einheitliche Versicherung für jedes Bundesland. Das würde die exorbitanten Verwaltungskosten senken. Weiters würde auch die alberne Abwerbung von Versicherten unter den gesetzlichen Krankenkassen verhindert, die letztendlich niemandem etwas bringt, aber hohe Kosten verursacht.
- Es müssen von den Leistungserbringern (Ärzte, Therapeuten etc.) Zugeständnisse kommen, d.h. eine mehrjährige Nullrunde für die Einkommen.
- Absolute Transparenz bei den Leistungen muss sichergestellt sein. Leistungserbringer müssen verpflichtet werden, direkt nach der Behandlung dem Patienten eine genaue Auflistung der durchgeführten Untersuchungen samt den jeweiligen Kosten zu geben. Das würde Leistungsmissbrauch erschweren.
- Die Arzneikosten sollten den Nachbarländern angepasst werden. Eine Liberalisierung des Apothekenmarkts hätte dies automatisch zur Konsequenz.
- Letztendlich muss auch klar sein, dass Patienten keine "Flatrate" für Gesundheitsleistungen haben. Gezahlt werden sollten nur wirklich notwendige Behandlungen.
- Ein harter, aber m.E. notwendiger Punkt sollte auch sein, dass pro Arztbesuch ein bestimmter Betrag gezahlt werden muss. Es führt doch kein Weg daran vorbei: Wer öfters zum Arzt geht, soll auch mehr bezahlen. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass niemand aufgrund Mittellosigkeit vom Arztbesuch abgehalten wird. Dies ließe sich aber z.B. mittels einer Deckelung erreichen.

Solch ein System würde zwar von jedem einen (teilweise einschneidenden) Beitrag erfordern, wäre aber sozial gerecht und auch dauerhaft finanzierbar. Schade nur, dass so nie kommen wird, es ist ja auch viel leichter, einfach die Beiträge zu erhöhen.
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von vicaddict
#851215
Sarah.. hat geschrieben: - Letztendlich muss auch klar sein, dass Patienten keine "Flatrate" für Gesundheitsleistungen haben. Gezahlt werden sollten nur wirklich notwendige Behandlungen.
Äh ich bezweifle, dass es die Patienten sind, die ständig beim Arzt vor der Tür stehen und um eine Behandlung betteln. Das System ist so aufgestellt, dass der Arzt aus Honorargründen und Zeitmangel lieber etwas verschreibt, damit er den nächsten Kunden abhandeln kann.

- Ein harter, aber m.E. notwendiger Punkt sollte auch sein, dass pro Arztbesuch ein bestimmter Betrag gezahlt werden muss. Es führt doch kein Weg daran vorbei: Wer öfters zum Arzt geht, soll auch mehr bezahlen. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass niemand aufgrund Mittellosigkeit vom Arztbesuch abgehalten wird. Dies ließe sich aber z.B. mittels einer Deckelung erreichen.
Mit anderen Worten du bist für die Kopfpauschale, denn nichts anderes ist dein Vorschlag. Wer krankt ist, zahlt auch. Du sprichst erst davon, dass Gesundheit für alle zugänglich und gewährleistet sein muss und dann das? Das Problem lässt sich einfach und unproblematisch lösen, indem man Krankenkassenbeiträge dem Gehalt anpasst. Dann greift die Solidarität und so sollte es auch sein. Weder kann ich einem Hartz IV Empfänger abverlangen, horrende Preise zu zahlen, weil er krank ist und schon gar nicht verringert es Bürokratie, wenn jeder Bedürftige zum Amt muss, um sich den Arztbesuch bezahlen zu lassen, noch mute ich es einem Millionär zu seine Behandlung extra zu bezahlen. Was du forderst ist der Ausstieg aus der Solidarität.
von Sarah..
#851294
vicaddict hat geschrieben:
- Ein harter, aber m.E. notwendiger Punkt sollte auch sein, dass pro Arztbesuch ein bestimmter Betrag gezahlt werden muss. Es führt doch kein Weg daran vorbei: Wer öfters zum Arzt geht, soll auch mehr bezahlen. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass niemand aufgrund Mittellosigkeit vom Arztbesuch abgehalten wird. Dies ließe sich aber z.B. mittels einer Deckelung erreichen.
Mit anderen Worten du bist für die Kopfpauschale, denn nichts anderes ist dein Vorschlag. Wer krankt ist, zahlt auch. Du sprichst erst davon, dass Gesundheit für alle zugänglich und gewährleistet sein muss und dann das? Das Problem lässt sich einfach und unproblematisch lösen, indem man Krankenkassenbeiträge dem Gehalt anpasst. Dann greift die Solidarität und so sollte es auch sein. Weder kann ich einem Hartz IV Empfänger abverlangen, horrende Preise zu zahlen, weil er krank ist und schon gar nicht verringert es Bürokratie, wenn jeder Bedürftige zum Amt muss, um sich den Arztbesuch bezahlen zu lassen, noch mute ich es einem Millionär zu seine Behandlung extra zu bezahlen. Was du forderst ist der Ausstieg aus der Solidarität.
Nein, da hast du mich falsch verstanden. Eine Kopfpauschale wäre ja, dass jeder einen einheitlichen Beitrag zahlt. Das halte ich für falsch. Ich meinte, dass die derzeitge Praxigebühr von EUR 10, die einmal pro Quartal gezahlt wird, ersetzt werden sollte. Stattdessen sollte für jeden Arztbesuch ein Betrag von z.B. EUR 3,00 erhoben werden. Man könnte das auch als "Schutzgebühr" oder ähnliches bezeichnen. Mit der Deckelung meine ich nur, dass natürlich Extremfälle abgefangen werden müssen, bei denen jemand aufgrund zu niedrigem Einkommen nicht mehr zum Arzt gehen kann. Das gibt es momentan doch bei der Medikamentenzuzahlung auch schon, die Patienten ab einem bestimmten Jahresbetrag (abhängig vom Einkommen) nicht mehr zahlen müssen.
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von Maddi
#851306
das macht die ganze verwaltung aber noch komplizierter. die Praxisgebühr kann von mir aus so bleiben wie sie ist, einzig bei der Abrechnung selbiger sollte man gucken ob man sie nicht entbürokratisieren kann.

überhaupt geht ich nur zum arzt wenn es gar nicht anders geht. was soll ich bei meiner Hausärztin auch, wenn ich weiss dass ich ne Erkältung habe?
von Cristóbal
#851357
Sarah.. hat geschrieben:das schließt eine Abschaffung der privaten KV ein.
Das sehe ich nicht so. Es darf nur nicht sein, dass es qualitative Unterschiede bei den Behandlungen gibt. Aber wer Luxus wie beispielsweise ein Einbettzimmer im Krankenhaus etc. möchte, soll ihn extra bezahlen. Die privaten KV müssen nicht zwangsläufig abgeschafft werden.
Ein harter, aber m.E. notwendiger Punkt sollte auch sein, dass pro Arztbesuch ein bestimmter Betrag gezahlt werden muss. Es führt doch kein Weg daran vorbei: Wer öfters zum Arzt geht, soll auch mehr bezahlen. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass niemand aufgrund Mittellosigkeit vom Arztbesuch abgehalten wird. Dies ließe sich aber z.B. mittels einer Deckelung erreichen.
Und was ist mit dem chronisch kranken Rentner, der andauernd zum Arzt muss?
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von vicaddict
#851359
Cristóbal hat geschrieben:
Sarah.. hat geschrieben:das schließt eine Abschaffung der privaten KV ein.
Das sehe ich nicht so. Es darf nur nicht sein, dass es qualitative Unterschiede bei den Behandlungen gibt. Aber wer Luxus wie beispielsweise ein Einbettzimmer im Krankenhaus etc. möchte, soll ihn extra bezahlen. Die privaten KV müssen nicht zwangsläufig abgeschafft werden.
Das ließe sich aber auch innerhalb der GKV regeln, indem man einfach eine Art Luxus-Tarif einführt. Auch spricht nichts dagegen, dass der Patient das vor Ort im Krankenhaus regelt und ein Luxus-Zimmer bucht. Die PKV's sind letztlich nur Gewinn-orientierte Unternehmen. Da geht es nicht darum, die Versicherten abzudecken, sondern um Gewinn und der Wettbewerb der von der Politik vorgegaukelt wird, führt letztlich nur dazu, dass die jungen gesunden, finanzkräftigen zu den PKV's rennen und denen Gewinne verschaffen, während die GKV's auf den kranken Leuten und den Kosten sitzen bleiben. Wettbewerb hat bei Gesundheit nichts verloren.

Ein harter, aber m.E. notwendiger Punkt sollte auch sein, dass pro Arztbesuch ein bestimmter Betrag gezahlt werden muss. Es führt doch kein Weg daran vorbei: Wer öfters zum Arzt geht, soll auch mehr bezahlen. Es muss halt nur sichergestellt sein, dass niemand aufgrund Mittellosigkeit vom Arztbesuch abgehalten wird. Dies ließe sich aber z.B. mittels einer Deckelung erreichen.
Und was ist mit dem chronisch kranken Rentner, der andauernd zum Arzt muss?[/quote]

Eben. Das was Sarah fordert ist nichts anderes als eine Kopfpauschale. Die sieht auch vor, dass Bedürftige die Kosten vom Staat erstattet bekommen, aber auch erst ab einem gewissen Grad. Ob ich dann bei jedem Arztbesuch 5€ abdrücken muss und die irgendwann erstattet bekomme, oder ob die Versicherungen nach oben offene Zusatzbeträge fordern, macht keinen Unterschied. Der Kranke und der Geringverdiener werden zusätzlich belastet, während der Wohlhabende entlastet wird. Ich sehe auch nicht, wo da der sozial-gerechte Aspekt sein soll, wenn jeder das gleiche einzahlt. Sozial gerecht und unbürokratisch wäre es, wenn man schlichtweg das Einkommen besteuert (oder meinetwegen über Abgaben regelt) und dort jeder nach seinen Möglichkeiten der Gemeinheit hilft.
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