Cristóbal hat geschrieben:Es wurde von Abraham sogar zweimal erwähnt und war auch einer der Gründe, weshalb Benecke gehen wollte.
Sicher? Gut, ich muss zugeben, ich war gerade abgelenkt, als der Kriminologe gehen wollte
Jetzt inszenieren sich die Fleischesser schon als Opfer, oder wie? :lol: Den Punkt hab ich in der Diskussion schon nicht verstanden. Wer hält denn bitte einen Fleischesser davon ab, Fleisch zu konsumieren? Klar, vielleicht ist es unbequem sich mal etwas differenzierter mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, woher das Schnitzel kommt, wie es produziert wird und zu entscheiden, ob man damit einverstanden ist.
Moment. Das habe ich so nicht sagen wollen und das gab die Debatte auch nicht her. Die Herren warben doch sogar ganz offen dafür, dass der heutigen Gesellschaft das Bewusstsein fehle, woher das Fleisch kommt. Das kann man doch aber ihnen nicht zum Vorwurf machen. Ich will die beiden auch nicht zum Opfer machen, aber ich habe die Diskussion so erlebt, dass sie sich ständig Vorwürfen ausgesetzt sahen, gegen die sie sich rechtfertigen mussten. Die beiden, inklusive Breuckmann haben doch auch mehrfach betont, dass Vegetarier zu sein völlig in Ordnung ist, aber man eben auch als Fleischesser den Anspruch haben darf, dies essen zu dürfen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Meine persönliche Erfahrung ist sowieso eine andere: Ich muss mich neuen Bekanntschaften gegenüber zumeist rechtfertigen, dass ich Vegetarier bin, einige können es selbst nach Jahren nicht lassen, mich in Diskussionen verstricken zu wollen. Es mag militante Vegetarier geben, aber es gibt auch viele militante und ignorante Fleischesser. Ich lass mal dahingestellt, welche der beiden Gruppen einen reflektierteren Umgang mit dem Thema Ernährung pflegt.
Das mag ja alles so sein, hat aber doch mit der Sendung nichts zu tun und darauf beziehe ich mich und da wirkten die Vegetarier in meinen Augen einfach völlig hilflos und mussten sich absurder Theorien bedienen. Wie das ein jeder privat erlebt, ist ja ne ganz andere Sache. Ich habe da weder positive, noch negative Erlebnisse, aber auch das ist nicht allgemeingültig.
Sachlich ist die Bezeichnung selbstredend falsch. Tiere sind keine geeigneten Tatobjekte der Tötungsdelikte im Sinne des StGB. Allerdings handelt es sich um Lebewesen, die zum Verzehr (teilweise qualvoll) getötet werden. Nur weil der Gesetzgeber dies billigt, heißt es noch lange nicht, dass es legitim ist.
Das ist eine völlig andere Debatte. Ob legitim oder nicht, aber wenn Rütting Massenmörder, Kindsmörder und Kannibalen ins Spiel bringt, dann driftet die Diskussion in eine Ebene ab, die einfach unwürdig ist, darüber zu diskutieren. Nicht umsonst hat sie doch Plasberg auch darauf hin gewiesen. Die Frau hat doch was in der Birne und sollte solche absurden Vergleiche nicht ziehen. Man musste ja schon mit dem Kopf schütteln als sie bewundernd von dieser indischen Gruppierung berichtete, die sich lieber enthaupten lässt, um ein Tier zu retten und das sie dieses Verhalten gutheißt bzw sich wünscht. Es dürfte auch sehr fraglich sein, ob die Inder, die sehr oft Thema waren, wirklich alle freiwillig so fleischlos leben, wie das der Biologe hat durchblicken lassen. Viel mehr ist es doch so, dass die meisten froh sind, wenn sie jeden Tag ne Hand voll Reis zu sich nehmen können und Fleisch deshalb keine Rolle spielt, weil sie es sich nicht leisten können. Hätten die dort an jeder Ecke nen Supermarkt und das Geld, wie wir, die würden auch jeden Tag Schnitzel oder Buletten futtern. Das Thema der Wohlstandsdiskussion wurde aber gerade von der Seite der Fleischlieferanten aufgeworden und von Rütting und co gar nicht beachtet. Warum wohl? Weil vegetarisch lebende Gesellschaften in der Regel am Hungertuch nagen und einfach kein Fleich haben, dass sie futtern könnten. Den Vergleich mit den US Studenten, die angeblich inzw zu 18% Vegetarier sind, sollte man auch nicht ernst nehmen. Würde man das, müsste man auch über den künftigen Drogenkonsum einer Gesellschaft Gedanken machen, sowie Sexorgien und allerlei anderer Vorurteile. Nicht, dass es dagegen etwas einzuwenden gäbe, aber die Aussagekraft dieser Statistik ist einfach gleich Null.
Wenn ich mich recht entsinne, hatten bereits Funke und Abraham religiöse Bezüge für ihre Zwecke hergestellt. Zudem ist es unter Theologen durchaus umstritten, ob und wie Fleischkonsum biblisch gerechtfertigt werden kann. Wie dem auch sei: Mir geht die Meinung irgendwelcher selbsternannten Kleriker am Allerwertesten vorbei.
Wie gesagt, es geht nicht um dich oder mich, sondern um die Diskussion und da war es IMHO Rütting, die sich konkret auf Jesus bezog und dann beleidigt war, weil man sie mit der Bibel auskonterte bzw es war ihr "Kollege", der die Diskussion für langweilig erklärte.
vicaddict hat geschrieben:
Mein Eindruck war da doch anders. Funke fing schon zu Beginn an gegen Rütting zu wettern, Breuckmanns erste Aussage war, dass er keine Lust habe, sich zu rechtfertigen, ohne dass ihn auch nur irgendjemand angegriffen hätte.
Na Moment. Funke eröffnete die Diskussion und als Plasberg das Wort an Rütting gab, erwiderte er dann nur, weil sie ihn direkt zu Beginn mit vorwurfsvollen Fragen konfrontierte, als sie ihm mehr oder weniger direkt zu verstehen gab, dass er nicht so aussähe, als ob er mit der Dammwild-Diät sonderlich viel Erfolg gehabt hätte.
Ja und? Es sind so viele Dinge, die gesetzlich verboten sind und trotzdem finden sie statt. Soll das etwa ein Grund sein, sie nicht erwähnen oder kritisieren zu dürfen? Ich halte mich da lieber an den Ist- denn an den Soll-Zustand.
Nein, natürlich nicht. Es ist doch aber nicht dienlich von abstrusen Einzelfällen auf eine ganze Branche zu schließen und diese dann immer wieder und wieder mit den gleichen Vorwürfen zu bombardieren, wenn deren Antwort klar und deutlich lautet: Das ist verboten und der Staat hat das zu bestrafen. In der Sache mögen auch diese Einzelfälle verwerflich sein, aber wenn ich die ganze Sendung über, das gilt vorallem für Sarah Wiener, nur ein und das gleiche Argument anbringe, wirkt das einfach nur verzweifelt und wenig konstruktiv. Durch Wiederholung stärke ich nicht meinen Standpunkt und wenn ich eine Antwort darauf erhalten habe, muss ich das akzeptieren und zum nächsten Punkt übergehen. Da man das nicht tat, muss ich als Zuschauer davon ausgehen, dass man nur diesen einen Punkt hatte... das schlimme ist ja an der ganzen Sendung gewesen, dass selbst Sarah Wiener, die zwischen beiden Fronten saß, keine sinnvollen Beiträge lieferte, denn von der rechten Seite, also den Vegetarieren, kam ja nicht ein sinnvoller Beitrag. Im großen und ganzen hätten Funke und co 60 min lang den Mund halten können, die Vegetarierfraktion hätte sich selbst ad absurdum geführt.
Aber gut, es war wieder einmal eine HaF Sendung, auf die man hätte verzichten können.