Endlich finde ich dann auch einmal Zeit und Muße, meine drei großen Highlights aus dem vergangenen Jahr etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hurts - Happiness
Silver Lining: Ein traumhaft schöner Opener, der den Hörer direkt darauf einstimmt, was ihn zu erwarten hat. Sehr schöner Text, weder zu ruhig, noch zu überladen. Einfach nur sehr gut. 8,5/10
Wonderful life: Ich glaube, viel muss ich hierzu nicht schreiben. Gab mir den Glauben an die deutschen Musikhörer zurück, die mich gerade im zweiten Teil des letzten Jahres nicht selten enttäuscht haben. Das hier durfte gar nicht in die Hose gehen. 9,5/10
Blood, tears and gold: Ein eher ruhiger Song, der für mich keines der ganz großen Highlights des Albums darstellt. Ohne Zweifel immer noch ziemlich gut, aber flashen kann es mich nicht. 7/10
Sunday: Eines der temporeicheren Stücke, die Synthie-Klänge sind wieder einmal super, aber vor allem der sehr eingängige Refrain und auch wieder einmal der gute Inhalt machen diesen Song zu meinem zweitliebsten Song auf dem Album. 9/10
Stay: Ich weiß nicht, ob man sich damit einen Gefallen getan hat, "Stay" als zweite Single auszukoppeln. Zwar ebenfalls sehr schön, aber gegenüber "Wonderful life" bleibt der Song halt doch etwas zurück. 8,5/10
Illuminated: Etwas seltsame Tempowechsel, gefiel mir erst nach mehrmaligem Hören. 8/10
Evelyn: Schöne Ballade, aber für mich nicht unbedingt ein Single-Kandidat, sondern ein typischer Albensong. 8/10
Better than love: Wieder etwas temporeicher, textlich finde ich den nicht ganz so genial wie einige andere Titel, aber dafür ist das wohl mit der Song, der am meisten an die Synthie-Sounds der 80er erinnert. 8,5/10
Devotion: Wie so oft dient hier Kylie Minogue als wundervolles Prachtobjekt, die einen Song vergoldet, so lange sie ihn nicht alleine singt. Klasse Zusammenspiel zwischen Theo Hutchcraft und Miss Minogue, da wirds ganz warm. 9/10
Unspoken: Hier sehe ich nicht allzu viel drin, ähnelt einigen anderen Songs des Albums, ohne wirklich interessante neue Elemente hineinzulegen. Für mich der einzige echte Füller. 6/10
The Water: Der wohl ruhigste und melancholichste Song des gesamten Albums. Bietet einen perfekten Abschluss für ein ganz großes Album. 9/10
Bonustrack: Verona: Wirklich überflüssig und unsinnig, man hätte "Happiness" einfach nach "The Water" abschließen sollen, die 2:10 für dieses Etwas brauche ich wirklich nicht. Das Schwächste, was Hurts bislang ablieferten. 4,5/10
Fazit: Ich denke, aus den Wertungen kann man bereits erkennen, was ich von diesem Album halte. Es ist selten, dass mich Künstler wirklich über viele Songs beinahe pausenlos begeistern (bis auf eine Ausnahme und zwei Songs, die ich einklammern möchte) und ich bin Hurts sehr dankbar dafür, die guten 80er-Jahre-Elemente mit modernem Sound verknüpft zu haben. Viel mehr als eine reine Kopie vergangener Musikdekaden, ich kann mich nur demütig verneigen.
8,5/10
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Marina and the Diamonds - The Family Jewels
Are you satisfied: Ein klasse Opener, der viel Freude und gute Laune versprüht und die Musik der guten Marina wie ich finde auch sehr gut repräsentiert. 8,5/10
Shampain: Ebenfalls eine sehr nette Geschichte, leider nicht ganz so raffiniert wie der erste Titel des Albums. Regt aber sicherlich nicht dazu an, gelangweilt wegzuschalten. 7/10
I am not a robot: Mit dem Song hatte ich zu Beginn große Probleme, mittlerweile halte ich ihn für einen der Highlights aus ihrem Album. Hat einen ganz eigenen Stil, der erstmal etwas befremdlich wirken kann. Ich habe aber noch keinen Menschen erlebt, der mich nicht fragte, ob sie am Anfang wirklich "You're just a little pipi" singt. :lol: 8/10
Girls: Rult ebenfalls, sehr guter Titel, den ich ziemlich schnell mitträllern konnte. Feine Geschichte. 8/10
Mowgli's road: Den hat der gute Alpha mal zum Quotenmeter Song Contest eingesandt und wurde von mir sträflicherweise vernachlässigt. Würde inzwischen sicher bepunktet werden, jedoch ist das hier auch weiterhin für mich kein großes Ding. 6,5/10
Obsessions: Eine tendenziell eher ruhige Nummer, das kann sie also auch. Für mich eher kein Song, den ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde, aber auch sehr einzigartig rübergebracht, deshalb doch klar mehr als Durchschnitt. 7/10
Hollywood: Da wurde es natürlich ganz heiß, sexy und einfach geil. 9/10
The Outsider: Habe ich leider entfernen müssen, konnte mich keineswegs berühren. Nur Mittelmaß, das brauche ich nicht. 5/10
Hermit the Frog: Sowohl der Titel, als auch der Song bleiben im Gedächtnis. Was soll ich sagen? Super. 8-8,5/10
Oh no!: Hat mich an einige Songs von Lady Gaga erinnert, was jedoch keinesfalls schlecht ist. Die Stimme verhindert aber auch hier sehr deutlich, dass es wie eine schlechte Kopie wirkt. 7,5/10
Rootless: Plätschert etwas belanglos vor sich hin. Hätte es ebenfalls nicht zwingend gebraucht. 5,5-6/10
Numb: Droht in den ersten Klängen, in Richtung Mittelmaß zu tendieren. Fängt sich aber sehr schnell und entwickelt sich im weiteren Verlauf zur meiner Ansicht nach besten Ballade des Albums, was vor allem am Refrain liegt. 8,5/10
Guilty: Als Abschluss nicht sonderlich gut geeignet, zwar ein netter Song, aber mir fehlt da der große Kniff, den ich mir immer bei guten Alben zum Abschluss erhoffe. 6/10
Fazit: Marina Diamandis schaffte es bislang leider nicht, in Deutschland wirklich nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen, denn nach "Hollywood" wurde es schnell wieder still um sie. Ich hoffe, das ändert sich noch, denn alleine ihr erstes Album hat schon mehr Qualitäten als viele Singles von etablierten Künstlern im Pop. Sie hat das gewisse Etwas in ihrer Stimme und ihrer Interpretation von Songs, sie hebt sich sicher von Modepüppchen ab, die aktuell wieder die Charts bevölkern. Das erste Album war keinesfalls perfekt, ab und an hätte es noch ein gewisses Feintunig gebraucht, aber die Inspiration ist hier deutlich zu spüren. Bleibt zu hoffen, dass man bald etwas in Deutschland wieder hört von ihr.
7,5/10
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Lady Gaga - The Fame Monster
Bad Romance: Gleich ein ganz großes Highlight, einer der besten Songs ihrerseits und demzufolge natürlich auch ein grandioser Einstieg ins Album. 9,5/10
Alejandro: Das Video dazu fand ich schlecht, aber das hört man ja glücklicherweise hier nicht so wirklich. Interessanter Sound, war wieder einmal etwas anders, ohne jedoch die Qualitäten zu vernachlässigen. 8,5/10
Monster: Ich bin ja verwundert, dass man den hier nicht ausgekoppelt hat. Nunja, mein Favorit war er ohnehin nie, was beileibe nicht bedeuten soll, dass er schlecht ist. 8/10
Speechless: Eine Brit-Pop-Ballade habe ich auch noch nicht gehört von ihr, dementsprechend sehr nette Sache. Hätte das gerne noch ausgekoppelt gesehen, wobei... nein, da gab es noch einen besseren Kandidaten. 8/10
Dance in the dark: Und da ist auch schon mein Favorit unter den nie ausgekoppelten Songs. Super, hätte sicher sehr gute Chancen auf eine hohe Chartplatzierung gehabt. 9/10
Telephone: Hier fand ich das Video klasse, dementsprechend auch schade, dass mans nicht sehen kann. Ansonsten gut, ich hätte das rein qualitativ nicht als Single veröffentlicht. 7,5/10
So happy I could die: Der schlechteste Titel aus "The Fame Monster", das war überflüssig. 5/10
Teeth: Auch ganz gewiss nichts für die Ewigkeit, brauchte es auch nicht zwingend. Die beiden letzten Titel waren sinnlos. 5,5/10
Fazit: Sechs tolle Songs hat sie uns hier geschenkt, die man gemeinsam mit den tollen Songs des ersten Albums hat genießen dürfen. Nicht jeder Song ist ein Hit, aber dafür schlagen immer wieder Songs voll durch. Sie ist einfach eine riesige Bereicherung für die Pop-Welt.
Nur neue Titel: 8/10
Gemeinsam mit alten Titeln: 9/10
Fohlen