Maddi hat geschrieben:Ich habe da aber jemand anderen im Blick, und der hat bei genaueren Hinsehen die deutlich besseren Chancen: Thomas de Maizière.
Der wird auch sicherlich im engeren Kreis sein, aber er geht doch ein wenig unter im Vergleich zu anderen. Kann aber auch ganz nützlich sein, je nach Thema

de Maiziere wäre aber sicherlich jemand, der dem konservativen Flügel der Union gut stehen dürfte. Nur was haben die noch zu sagen?
taht hat geschrieben:Was denn sonst? Natürlich haben die Leute das Programm der FDP gewählt und nicht ihre tollen Persönlichkeiten. Westerwelle ist seit jeher unbeliebt. Es ging in dem Wahlkampf einzig um das Programm. CDU, SPD und Grüne blieben ja so farblos und kompromissbereit, dass keiner das Programm dieser Parteien ernst nehmen konnte. Letztlich hängt die Unbeliebtheit der FDP eben genau daran, dass sie nichts von dem umgesetzt haben, was sie vorher zur großen Chefsache auserkoren haben.
Wenn man eine bestimmte Koalition verhindern will, in dem Falle die GroKo, dann wählt man die FDP. Für Rot-Grün gab es keine Mehrheit in Aussicht, also blieb die FDP über.
Natürlich wählten die Wähler 2009 vorallem das Programm der FDP und nicht die Personen, aber das hängt doch eng zusammen. Hätte denn ein Rösler die Wähler so mobilisieren können? Gut und gerne die Hälfte der 15%, die die FDP eingefahren hat, sind von der CDU geliehene Stimmen. Das sieht man auch sehr schön an den Wahlen danach. Die CDU verliert zwar in der Regel leicht, aber bleibt mehr oder weniger bei einem bestimmten Wert hängen, während die FDP komplett absackt.
Nehmen wir also mal an, die FDP hätte 15% bekommen, weil wirklich 15% der Wähler überzeugt von diesem Programm waren. Schon damals gab es doch Umfragen zu dem Thema und es kam heraus, dass eigentlich jeder wusste, dass es nicht umsetzbar sei. Genau das ist doch auch eingetroffen und genau daran wird sich nichts ändern. Die Leute können das Mantra Steuersenkungen nicht mehr hören, weil es jetzt auch der letzte begriffen hat, dass es nicht machbar ist. Da muss man Themen wie Atomstrom, oder Libyen gar nicht einmal einbeziehen. Die FDP hat jetzt den Vorturner ausgewechselt, aber der Kurs bleibt, obwohl sie genau wissen, dass sie nichts davon umsetzen können.
Du hast übrigens auch Recht, wenn du sagst, dass man sich die Sahnestücke für die letzten beiden Regierungsjahre aufhebt. Aber welche Sahnestücke sollen das denn sein? Wenn der neue Parteivorsitzende der FDP wirklich einen positiven Schub aus seinem Amt mitnehmen soll, muss er eigentlich die Gesundheitsreform durchdrücken... etwas, was mit der CDU gar nicht machbar ist, sonst wäre das schon passiert. Zumal das Kopfpauschalensystem der FDP sich ja auch keiner großen Beliebtheit erfreut. Was soll sonst kommen? Man hat noch mit der Bundeswehrreform zu tun, daran ist die FDP aber nicht beteiligt. Das ist ein Alleingang der CDU/CSU. Es wird weiterhin das Thema Atomausstieg auf der Tagesordnung stehen.
Das sind Großprojekte, die sich nicht über Nacht erledigen. Weder CDU, noch FDP werden da großartig andere Wunderdinge aus dem Hut zaubern können. Insofern bezweifle ich ganz stark, dass sich da an der Wahrnehmung der Parteien viel ändern wird. Insbesondere dann nicht, wenn die FDP an ihren Punkten festhält, obwohl sie weiß, dass diese nicht durchsetzbar sein werden. Damit erreichen sie maximal eines, nämlich dass sie ihren Wählern gegenüber dein Eindruck erwecken können, es versucht zu haben, aber an der Union gescheitert zu sein. Aber was ist denn die politische Alternative? Wenn es schon mit der CDU nicht klappt, mit wem denn dann?
(deine Trefferquote liegt übrigens in etwa bei 5%, jeder Zufallsgenerator wäre erfolgreicher
)
Mag sein. Immerhin billigst du mir 5 Prozent zu. Das kann nicht jeder von sich behaupten und so manch einer wäre in diesen Tagen froh 5% zu erreichen
Insofern kann sich in 2 Jahren noch soviel ändern, dass man dann nur noch den Kopf schüttelt über die Prognosen von heute - oder auch nicht, wer weiß das schon. Jedenfalls ist es arg kurzsichtig jetzt den Untergang irgendwelcher Parteien auszurufen und die grüne Revolution zu feiern
Letzteres tut ja hier auch niemand. Was den Untergang bestimmter Parteien angeht, scheine ich aber seit Monaten ein gewisses Szenario zu zeichnen, dem sich seit einigen Tagen immer mehr der Experten anschließen, die man in den diversen TV Runden so sieht. Einige Politikwissenschaftler, die sich bei Phoenix die Klinke in die Hand geben, selbst einige FDP-Mitglieder sprechen offen von einer Existenzkrise. Ich glaube kaum, das man seiner eigenen Partei ein drohendes Untergangsszenario andichten würde, wenn man vom aktuellen Kurs bzw vom "neuen" Kurs so überzeugt wäre.
In der Union ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis es zum Putsch kommt. Wirklich interessant sind diese beiden Parteien also gar nicht mehr. Wirklich interessant dürfte die Frage sein, wie sich die SPD in den nächsten Monaten und Jahren positioniert. Die sind ja nur noch zu Statisten verkommen.