von Tommy137
#969329
redlock hat geschrieben:Und zu Angie: Die hat nur ein einziges Interesse: Bunderkanzlerin zubleiben, egal wie. Also wird sie locker 2 Jahre mit einer total am Boden liegendenden FDP weitermachen, wenn es diesem Ziel dient. :lol:
Vor allem könnte sie dann wieder eine Große Koalition mit der SPD anstreben... nach dem bisherigen Desaster in der eigentlich Wunschkonstellation Schwarz-Gelb sehnt sie sich bestimmt in die Zeit der letzten Legislaturperiode zurück.
von Quotentreter
#969337
Tommy137 hat geschrieben:Vor allem könnte sie dann wieder eine Große Koalition mit der SPD anstreben... nach dem bisherigen Desaster in der eigentlich Wunschkonstellation Schwarz-Gelb sehnt sie sich bestimmt in die Zeit der letzten Legislaturperiode zurück.
Na aber sowas von. Nachdem die SPD nach rechts rutschte und die CDU nach Links, hat man sich doch wunderbar in der Mitte getroffen und es passte fast wie Arsch auf Eimer. Die FDP war da wirklich wie ein Fremdkörper gegen.

Nur wäre die SPD jetzt äußerst schlecht beraten auf das gleiche zu setzen. Man käme zwar vermutlich so an die Fleischtöpfe, kann da aber sicher wieder nicht von profitieren. Die FDP kann man ja vorerst abhaken, aber da sind ja noch die Grünen. Kann genauso in Schwarz-Grün enden.

Die SPD muss endlich aus dem Knick kommen und wieder einen eigenen, verlässlichen und vor allem vertrauenswürdigen Kurs fahren. Dann könnte das auch wieder für ein starkes Rot-Grün reichen. Diesmal aber sicher mit viel Grün. Wenn es nicht am Ende so derb kommt und wir noch einen grünen Kandisbunzler erleben. So drunter und drüber wie das mittlerweile geht, alles möglich. Sowas wie BaWü war doch noch vor 2 Jahren eine vollkommen absurde Konstellation.
von Tommy137
#969349
Quotentreter hat geschrieben:Nur wäre die SPD jetzt äußerst schlecht beraten auf das gleiche zu setzen. Man käme zwar vermutlich so an die Fleischtöpfe, kann da aber sicher wieder nicht von profitieren.
Ja... in welchem Desaster das für die SPD enden kann hat man ja in der Zeit bis 2009 gesehen. Während die einen Wähler vom Kurs der SPD enttäuscht waren und zur Linken abwandert sind, hat die CDU unter Merkel übel am rechten Flügel der SPD gegraben. Das ging ja schon mehr in Richtung Sozial-Demokratische Union, was Angela da veranstaltet hat... dadurch war die Partei am Ende dann auch eigentlich völlig ungeeignet für ein schwarz-gelbes Bündnis.
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von vicaddict
#969357
Wenn Merkel das einfach nur aussitzt, dann wird es 2013 keine große Koalition geben, sondern Rot-Grün. Nämlich allein deshalb, weil die FDP dann gar nicht mehr im Bundestag vertreten sein wird. Wobei man hier wirklich genau abwägen muss, was Merkel will. Sie könnte es sich leicht machen und es aussitzen und dann 2013 nach zwei Amtsperioden einfach abdanken. Soll ein anderer die Suppe auslöffeln. Ich bin sowieso gespannt, wie sie einen Wahlkampf 2013 bestreiten will. Die Basis hält doch derzeit nur die Füße still, weil man in der Regierung sitzt und der Laden eh schon am Bröckeln ist. Wenn man in zwei Jahren mit Merkel in den Wahlkampf zieht und Merkel vom Kurs nicht abrückt bzw endlich wieder einen CDU-Kurs fährt, dann kracht es in der Partei sowieso.

Was Röslers Umschwenken auf das Wirtschaftsministerium angeht, vermute ich zwei Gründe. Zum einen ist das ein Resort, dass der FDP traditionell gut steht und wo man ihr automatisch Kompetenzen zuschreibt. Davon würde Rösler profitieren. Zudem wäre er das unbeliebteste Resort überhaupt los, eines das man mit der FDP nicht verbindet und vorallem eines, das ihn persönlich um Kopf und Kragen bringt. Er selbst ist es doch gewesen, der bei Amtsantritt gedroht hat, zurücktreten zu wollen, wenn er die Kopfpauschale nicht durchbringt. Mit der Nähe zur Pharmalobby wird die Opposition auch mächtig Dampf gegen ihn machen, wenn er dort bleibt. Hat sie ja heute schon vorsorglich getan. Insofern ist es aus seiner Sicht verständlich, wenn er das nicht machen will.

Inzwischen scheint es aber so zu sein als habe sich auf morgen vertagt, weil es noch nicht klar ist, wer seinen Posten räumt. Brüderle will nicht gehen, um Platz für Rösler zu machen und Homburger will nicht gehen, um Platz für Lindner zu machen. Ich gehe mal stark davon aus, dass man dort morgen mächtig Druck machen wird und gegebenfalls noch auf die Kanzlerin hofft. Wobei ich da ganz stark bezweifle, dass sie Personalrochaden genehmigt. Wen sollte sie auch aus ihrer Partei vom Posten entheben bzw wen sollte sie wo hinpflanzen? An Schäuble wird sie sicher nicht rütteln, wie schon gesagt.

Ich nehme aber mal ganz stark an, dass dieses Chaos in den kommenden Monaten weitergehen wird und dort auch die letzten Köpfe noch nicht gerollt sind. Westerwelle ist enteiert und stellt alle Ämter zur Verfügung, damit er nur ja Außenminister bleiben kann. Das geht nicht lange gut, denn die Opposition gräbt weiter gegen ihn und es kann auch nicht gutgehen, wenn er weiterhin ein so wichtiges Amt bekleidet, obwohl ihn die eigene Partei abgesägt hat. Ich bezweifle ganz stark, dass der das lange aushalten wird. Und inhaltlich wird sich ja mit Rösler und Lindner nichts ändern. Guido konnte man immer noch zu Gute halten, dass er ein begnadeter Wahlkämpfer war und für etwas steht. Die neue Spitze steht doch für gar nichts. In Berlin, Bremen und Meck-Pomm wird noch gewählt und in allen drei Ländern wird es Rot-Grüne bzw Rot-Rote Regierungen geben und die FDP wird in mindestens zwei von drei Ländern nicht in den Landtag kommen und im dritten nur hauchdünn, wenn überhaupt. Wer auch immer den Vorsitz übernimmt, wird denkbar schlecht starten und das Theater wird weitergehen.

Das Theater hat doch jetzt erst begonnen. Die Opposition wird Rösler vor sich hertreiben und der Kerl hat nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen, weil er soviel Charisma hat, wie ein Toastbrot. Wenn die drei Landtagswahlen verloren gehen und sich an den Umfragewerten der Partei nichts ändert, dann wird auch Rösler den Job nicht lange machen.
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von vicaddict
#969378
Als Programmtipp: Beckmann begrüßt heute Michael Jürgs, Kubicki, Jorgo Chatzimarkakis, Uli Wickert und Prof. Gertrud Höhler. Wird ne gute Runde werden, da auch Chatzi sich nie zurückhalt, wenn es um Kritik an seiner Partei geht ;)

Interessant wie sie alle ihr Programm umwerfen :D
von Tommy137
#969404
vicaddict hat geschrieben:Wenn Merkel das einfach nur aussitzt, dann wird es 2013 keine große Koalition geben, sondern Rot-Grün. Nämlich allein deshalb, weil die FDP dann gar nicht mehr im Bundestag vertreten sein wird.
Ich seh da im Moment aber noch keine Mehrheit für Rot-Grün... egal, ob die FDP reinkommt oder nicht.

Der aktuelle Hype um die Atomkraftwerke, der den Grünen Rekordwahlergebnisse beschert, wird schon in einigen Monaten wieder abklingen (sollte Schwarz-Gelb nicht totalen Mist bauen). Bis 2013 hat man dann in Baden-Württemberg schon zwei Jahre lang einen grünen Ministerpräsidenten gehabt, der natürlich auch nicht das komplette Programm der Grünen wird umsetzen können. Da werden einige so auf den Boden zurückgeholt werden, wie es schon unter Rot-Grün im Bund der Fall gewesen ist.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Grünen in 2 Jahren wieder auf das "normale" Ergebnis von 10-15% absinken werden und da die SPD nur schwerlich über 30% kommen wird, ist Rot-Grün immer noch in weiter Ferne. Da bleibt am Ende ja nur noch Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün... und hoffentlich kein Rot-Rot-Grün im Bund :/


Das sagt mir zumindest meine Glaskugel :mrgreen:
von Waterboy
#969579
WoW für die BILD Zeitung ist Rösler schon ein Sexsymbol :D :lol:

na dann :lol: :wink:
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von vicaddict
#969591
Die Beckmann-Runde war übrigens sehr unterhaltsam. Vorallem, weil auch nicht mit Kritik an der Kanzlerin gespart wurde und diese vorallem von den beiden FDP Herren kam. Herrlich. Einfach nur grandios. Ich finde, die sollten diese Polittalks künftig nicht mehr in Phoenix, oder der ARD ausstrahlen, sondern gleich bei Comedy Central, oder auf RTL, anstatt dieses Mario Barth Mülls. Damit unterhält man mehr Leute :D
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von vicaddict
#969706
Grandios, die FDP hat sich gerade selbst ins Aus befördert. Rösler macht es, aber sonst ändert sich gar nichts :D Ich brech weg, wenn der als gescheiterter Gesundheitsminister die Bevölkerung wieder zur FDP bringen soll. Homburger bleibt, Westerwelle bleibt. Einfach genial diese Gedankengänge :D

Das beste dürfte sicherlich sein, dass Westerwelle in den kommenden Wochen wieder an Beliebtheit gewinnen dürfte, weil er jetzt als geschasster Sündenbock gilt und somit nen Mitleidsbonus bekommt. Die neue Führung muss jetzt mit den Problemen der Partei zurechtkommen und Guido lacht sich eins ab. Und es glaubt doch selbst in der FDP keiner, dass der gleiche Kurs mit einem neuen Chef erfolgsversprechender ist?

Ich brech echt weg :D
von Familie Tschiep
#969772
Auch 15 % bei Bundestagswahlen sind viel für die Grünen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rössler lange Vorsitzender bleibt. Ihn hätte man das Wirtschaftsressort geben müssen, Gesundheit ist doch sehr ein vermintes Feld. Ich gehe davon aus, dass Martin Lindner danach der nächste Vorsitzende der FDP werden können, der wäre rhetorisch begabt und eher auf den wirtschaftlichen Flügel.
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von vicaddict
#969856
Familie Tschiep hat geschrieben:Auch 15 % bei Bundestagswahlen sind viel für die Grünen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rössler lange Vorsitzender bleibt. Ihn hätte man das Wirtschaftsressort geben müssen, Gesundheit ist doch sehr ein vermintes Feld. Ich gehe davon aus, dass Martin Lindner danach der nächste Vorsitzende der FDP werden können, der wäre rhetorisch begabt und eher auf den wirtschaftlichen Flügel.
Martin Lindner? Ich glaub, du meinst Christian ;)

Das Wirtschaftsministerium konnte man Rösler nicht geben, weil man selbst letzte Woche noch Loblieder auf Brüderle gesungen hat. Wie hätte man den denn abschießen sollen? Das tolle ist aber doch, dass Rösler nicht nur als Gesundheitsminister zurechtkommen muss, er muss obendrein gleich die erste Niederlage verkraften, weil er eben offenbar nicht in der Lage war, sich das Resort zu greifen, dass er haben muss, um als FDP Chef anerkannt zu werden. Schon beim Amtsantritt doppelt gestraft :D
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von redlock
#970053
vicaddict hat geschrieben:Das tolle ist aber doch, dass Rösler nicht nur als Gesundheitsminister zurechtkommen muss, er muss obendrein gleich die erste Niederlage verkraften, weil er eben offenbar nicht in der Lage war, sich das Resort zu greifen, dass er haben muss, um als FDP Chef anerkannt zu werden. Schon beim Amtsantritt doppelt gestraft :D
Tja, zu dumm richtig zu putschen... :lol: und :roll:

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das Röschen noch lange im Gesundheitsministerium bleibt. Dass das nicht funktioniern kann werden die drei Weicheier schnell merken.

Die neueste Forda Umfrage ist wieder zum ablachen :lol:
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von vicaddict
#970061
Familie Tschiep hat geschrieben:Ich meinte tatsächlich Martin Lindner, nicht den Generalsekretär.
Oh na gut. Aber Martin Lindner spielt bisher eigentlich kaum eine Rolle bei den Personalplanungen. Mich wundert ehrlich gesagt, dass Westerwelles Schoßhund Niebel so gar nicht zu hören war in den letzten Tagen. Wenn man aber an den Posten etwas ändern will, dann muss man es jetzt machen. Bzw hätte man es machen müssen. Wenn man damit wartet und in wenigen Wochen/Monaten anfängt, nimmt den Laden doch gar keiner mehr ernst.

Und ja, die Forsa-Umfrage ist zum Gröhlen. Man muss aber zugeben, dass diese gemacht wurde, bevor die FDP ihr neues Dreamtam bekanntgegeben hat. Sonst wäre man wohl bei mehr als 3% :D Das die Grünen inzwischen aber gleichauf mit der Union liegen, hätte ich so nicht erwartet. Da wirds in den kommenden Wochen schon noch rund gehen, wenn sich an den Werten nichts ändert.
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von Maddi
#970086
nun, so unterhaltsam (und eigentlich traurig gleichermaßen wenn man bedenkt dass das keine billige RTL doku sondern die Realität ist) die aktuelle Situation für uns auch ist, gebe ich eins zu bedenken: zur nächsten Bundestagswahl sinds noch knapp 2,5 Jahre.

vieles kann (und wird) sich noch drehen. SchwarzGeld könnte tatsächlich noch ein populäres Thema finden und sich berappeln, wenn auch unwahrscheinlich. Die Werte der Grünen im Bund werden sich auf jedenfall noch bereinigen. Sollten sie tatsächlich über 20% schaffen wäre das schon sehr gut. Noch dazu muss man den wahrscheinlichen "Ernüchterungsschock" aus ersten Regierungsjahren in BW mit einkalkulieren.
Bei nem Wahlergebnis der Grünen im Bund von sagen wir zwischen 20-24% könnte eine mehrheit mit der SPD eben an dieser scheitern. Denn die SPD macht eigentlich seit Jahren damit weiter sich alles dummdämlich schönzureden. Und da sehe ich schwarz dass sich das ändert.

Vielleicht findet sich auch noch der ein oder andere Skandal.

Erst wenn wir Anfang 2013 wieder hier stehen, oder besser gesagt ich mit meinem dann noch fetteren Bauch am Laptop sitze und nach Rechtschreibfehlern gucke, und die Situation die selbe ist, dann glaub ich wirklich dran. vorher nicht.

die Einzige die eigentlich die Möglichkeit hat das ganze doch vorzeitig hochgehen zu lassen ist Angela Merkel. und zwar dann wenn sie selbst ganz persönlich schlicht keinen Bock mehr hat.
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von vicaddict
#970095
Diese Koalition tut seit anderthalb Jahren nichts anderes als einen Bock nach dem nächsten zu schießen. Und das ist ja keine Übertreibung und kein Miesmachen eines FDP-Hassers, das ist einfach so. Die haben doch überhaupt noch gar nichts auf die Reihe bekommen und daran wird sich nichts ändern. Die FDP hat mit ihren Personalentscheidungen gerade deutlich gemacht, dass sie eben nichts gelernt hat, sondern genauso weitermachen will. Rösler udn co tönen doch jetzt sogar rum, dass ihr Programm richtig war, sie aber noch nichts davon einhalten konnten und das, das Problem sei. Na viel Spaß dabei, der Kanzlerin jetzt Steuersenkungen abringen zu wollen :D Da ist doch das nächste Theater vorprogrammiert. Wir haben in diesem jahr noch drei Landtagswahlen und auch da wird die FDP gnadenlos den Einzug in den Landtag verpassen und in den Umfragen steht sie eben nicht mehr nur bei 5, sondern bei 3% und das ausgerechnet bei Forsa, die der FDP und der Union immer 1-2% draufschlagen. Da kommt doch keine Ruhe rein und wie die CDU es verkraften wird, wenn auch sie drei mal nicht in die Regierung kommt, muss man abwarten.

Natürlich ist Mutti diejenige, die den Laden führt und platzen lassen kann, aber gerade sie hat doch nichts mehr von dieser Souveränität, die sie in der GroKo noch hatte. Sie moderiert doch auch nur noch zwischen den Skandalen und das mehr als glücklos. Diese Koalition hat kein Konzept, keine Ideen, keine Projekte. Irgendwann wird entweder sie keine Lust mehr haben, oder die Partei wird Krawall schlagen.

Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob die Grünen einbrechen werden. Das sagt jeder vorher und alle warten darauf, aber das könnte nur passieren, wenn sie im Fokus ständen, aber es konzentriert sich doch seit anderthalb Jahren schon alles auf die Unfähigkeit der Regierung. Was sollen die Grünen jetzt auch verkehrt machen? BaWü ist ein Land, das eigentlich von alleine läuft und das außer Stuttgart 21 keine Hürde aufbietet. Wenn die Grünen das Thema halbwegs umschiffen oder abhandeln, glänzen die dort, weil sie einfach die Politik der CDU fortführen. Ich würde nicht ausschließen, dass sich dort die Kritiker und Skeptiker auf Seiten der Grünen schlagen, weil die dort nicht den Kommunismus ausrufen werden.
Die Grünen sind doch auch nicht aus eigener Stärke so gut, sondern weil alle andern noch schlimmer sind. Was soll sich denn daran großartig ändern?

Wirklich abstürzen können sie nur, wenn es nen Parteiskandal gibt, oder äh ja... Schwarzgeld müsste schon über Nacht die Staatsverschuldung wegzaubern, oder dergleichen. Den Absturz der Grünen sehe ich vor einer Bundestagswahl nicht. Vielleicht pegeln sie sich nicht bei 25+, sondern bei 20% ein, aber das reicht ja schon.

Knackpunkt wird in der Tat die SPD, die seit Jahren stagniert. Allerdings geht es ihr da ja wie der CDU und die Stagnation der CDU wird bei anhaltender Krise der FDP, der Schlüssel zu Neuwahlen sein. Man darf ja auch nicht außer Acht lassen, dass es der Union beim vorzeitigen Ende der Koalition leichter fallen wird, eine Koalition mit den Grünen oder der SPD anzustreben. Taktisch betrachtet ist es doch mehr als schwierig, wenn man die Koalition bis 2013 führen will und dann gemeinsam in den Wahlkampf muss. Man weiß doch bereits jetzt, dass es 2013 nicht für Schwarzgeld reichen wird, weil weder die Union 40% erreichen wird, noch die FDP 10% holen wird. Wie soll man sich das letzte Regierungsjahr vorstellen, wenn Merkel bereits nach den Grünen schielen muss und die FDP sich auf Kosten der CDU ihre Wähler wiederholen muss?

Strategisch wäre es für die Kanzlerdarstellerin besser diese Koalition früher zu beenden und so weitere 4 Jahre mit einem anderen Partner anzustreben. Sitzt sie die nächsten zwei Jahre aus, wird nach diesen zwei Jahren auch sicherlich Schluss sein. Außerdem gibt es da auch noch das Kronprinzesschen. Ursel die Erste wird früher oder später Alarm schlagen, denn sie ist es, die Merkel irgendwann beerben wird und sie ist es, die ihren Kurs in den letzten Jahren stes aggressiv vorangetrieben hat und die wird auch irgendwann ihre Kanzlerschaft gefährdet sehen, wenn sich nichts ändert. Irgendwann wird es zwischen den beiden auch noch mächtig knallen.
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von Maddi
#970172
ok, ich leg mich jedenfalls fest, SchwarzGeld wurschtelt sich bis September 2013 durch :wink:

bei der Frage wer Merkel beerbt sollte sie 2013(oder früher) nicht mehr wollen, wird hier vor allem oft, und ja fast alternativlos, Ursula von der Leyen genannt.

Ich habe da aber jemand anderen im Blick, und der hat bei genaueren Hinsehen die deutlich besseren Chancen: Thomas de Maizière.
von Trötenflöter
#970214
vicaddict hat geschrieben:Rösler udn co tönen doch jetzt sogar rum, dass ihr Programm richtig war, sie aber noch nichts davon einhalten konnten und das, das Problem sei.

Was denn sonst? Natürlich haben die Leute das Programm der FDP gewählt und nicht ihre tollen Persönlichkeiten. Westerwelle ist seit jeher unbeliebt. Es ging in dem Wahlkampf einzig um das Programm. CDU, SPD und Grüne blieben ja so farblos und kompromissbereit, dass keiner das Programm dieser Parteien ernst nehmen konnte. Letztlich hängt die Unbeliebtheit der FDP eben genau daran, dass sie nichts von dem umgesetzt haben, was sie vorher zur großen Chefsache auserkoren haben.
Wir haben in diesem jahr noch drei Landtagswahlen und auch da wird die FDP gnadenlos den Einzug in den Landtag verpassen und in den Umfragen steht sie eben nicht mehr nur bei 5, sondern bei 3% und das ausgerechnet bei Forsa, die der FDP und der Union immer 1-2% draufschlagen. Da kommt doch keine Ruhe rein und wie die CDU es verkraften wird, wenn auch sie drei mal nicht in die Regierung kommt, muss man abwarten.
Mal ohne die anderen Sachen gelesen zu haben - es ist völlig belanglos, welche Prognosen du jetzt stellst (deine Trefferquote liegt übrigens in etwa bei 5%, jeder Zufallsgenerator wäre erfolgreicher ;) ). In 2 Jahren sieht die Sache wieder komplett anders aus.
Kurzer Ausflug in die politische Theorie: Nach politischem Konjunkturzyklus antizipiert die Regierung im Regelfall die Vergesslichkeit des Wählers und packt ihre Maßnahmen erst in den letzten beiden Jahren der Legislaturperiode, also im Wahlkampf, aus. So gesehen zum Beispiel bei der GroKo.
Insofern kann sich in 2 Jahren noch soviel ändern, dass man dann nur noch den Kopf schüttelt über die Prognosen von heute - oder auch nicht, wer weiß das schon. Jedenfalls ist es arg kurzsichtig jetzt den Untergang irgendwelcher Parteien auszurufen und die grüne Revolution zu feiern.

Mal unabhängig davon, denke ich, dass die Grünen sich nicht sehr lange auf diesem Niveau der Umfragen halten werden, langfristig werden sie aber mit Sicherheit zu einer großen Kraft werden. Der Trend zu Öko, Bio und Fair Trade ist seit mehreren Jahren fester und typischer Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Jedes Unternehmen in Hintertupfingen springt auf den Zug auf und in vielen Bereichen ist man damit auch weltweiter Vorreiter. Die grüne Mentalität wird in Zukunft sicherlich noch eine größere Rolle spielen und eine Partei, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eben solche Dinge zu thematisieren, wird gute Chancen auf Erfolge haben.
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von vicaddict
#970302
Maddi hat geschrieben:Ich habe da aber jemand anderen im Blick, und der hat bei genaueren Hinsehen die deutlich besseren Chancen: Thomas de Maizière.
Der wird auch sicherlich im engeren Kreis sein, aber er geht doch ein wenig unter im Vergleich zu anderen. Kann aber auch ganz nützlich sein, je nach Thema ;) de Maiziere wäre aber sicherlich jemand, der dem konservativen Flügel der Union gut stehen dürfte. Nur was haben die noch zu sagen?
taht hat geschrieben:Was denn sonst? Natürlich haben die Leute das Programm der FDP gewählt und nicht ihre tollen Persönlichkeiten. Westerwelle ist seit jeher unbeliebt. Es ging in dem Wahlkampf einzig um das Programm. CDU, SPD und Grüne blieben ja so farblos und kompromissbereit, dass keiner das Programm dieser Parteien ernst nehmen konnte. Letztlich hängt die Unbeliebtheit der FDP eben genau daran, dass sie nichts von dem umgesetzt haben, was sie vorher zur großen Chefsache auserkoren haben.
Wenn man eine bestimmte Koalition verhindern will, in dem Falle die GroKo, dann wählt man die FDP. Für Rot-Grün gab es keine Mehrheit in Aussicht, also blieb die FDP über.
Natürlich wählten die Wähler 2009 vorallem das Programm der FDP und nicht die Personen, aber das hängt doch eng zusammen. Hätte denn ein Rösler die Wähler so mobilisieren können? Gut und gerne die Hälfte der 15%, die die FDP eingefahren hat, sind von der CDU geliehene Stimmen. Das sieht man auch sehr schön an den Wahlen danach. Die CDU verliert zwar in der Regel leicht, aber bleibt mehr oder weniger bei einem bestimmten Wert hängen, während die FDP komplett absackt.

Nehmen wir also mal an, die FDP hätte 15% bekommen, weil wirklich 15% der Wähler überzeugt von diesem Programm waren. Schon damals gab es doch Umfragen zu dem Thema und es kam heraus, dass eigentlich jeder wusste, dass es nicht umsetzbar sei. Genau das ist doch auch eingetroffen und genau daran wird sich nichts ändern. Die Leute können das Mantra Steuersenkungen nicht mehr hören, weil es jetzt auch der letzte begriffen hat, dass es nicht machbar ist. Da muss man Themen wie Atomstrom, oder Libyen gar nicht einmal einbeziehen. Die FDP hat jetzt den Vorturner ausgewechselt, aber der Kurs bleibt, obwohl sie genau wissen, dass sie nichts davon umsetzen können.

Du hast übrigens auch Recht, wenn du sagst, dass man sich die Sahnestücke für die letzten beiden Regierungsjahre aufhebt. Aber welche Sahnestücke sollen das denn sein? Wenn der neue Parteivorsitzende der FDP wirklich einen positiven Schub aus seinem Amt mitnehmen soll, muss er eigentlich die Gesundheitsreform durchdrücken... etwas, was mit der CDU gar nicht machbar ist, sonst wäre das schon passiert. Zumal das Kopfpauschalensystem der FDP sich ja auch keiner großen Beliebtheit erfreut. Was soll sonst kommen? Man hat noch mit der Bundeswehrreform zu tun, daran ist die FDP aber nicht beteiligt. Das ist ein Alleingang der CDU/CSU. Es wird weiterhin das Thema Atomausstieg auf der Tagesordnung stehen.
Das sind Großprojekte, die sich nicht über Nacht erledigen. Weder CDU, noch FDP werden da großartig andere Wunderdinge aus dem Hut zaubern können. Insofern bezweifle ich ganz stark, dass sich da an der Wahrnehmung der Parteien viel ändern wird. Insbesondere dann nicht, wenn die FDP an ihren Punkten festhält, obwohl sie weiß, dass diese nicht durchsetzbar sein werden. Damit erreichen sie maximal eines, nämlich dass sie ihren Wählern gegenüber dein Eindruck erwecken können, es versucht zu haben, aber an der Union gescheitert zu sein. Aber was ist denn die politische Alternative? Wenn es schon mit der CDU nicht klappt, mit wem denn dann?
(deine Trefferquote liegt übrigens in etwa bei 5%, jeder Zufallsgenerator wäre erfolgreicher ;) )
Mag sein. Immerhin billigst du mir 5 Prozent zu. Das kann nicht jeder von sich behaupten und so manch einer wäre in diesen Tagen froh 5% zu erreichen :D
Insofern kann sich in 2 Jahren noch soviel ändern, dass man dann nur noch den Kopf schüttelt über die Prognosen von heute - oder auch nicht, wer weiß das schon. Jedenfalls ist es arg kurzsichtig jetzt den Untergang irgendwelcher Parteien auszurufen und die grüne Revolution zu feiern
Letzteres tut ja hier auch niemand. Was den Untergang bestimmter Parteien angeht, scheine ich aber seit Monaten ein gewisses Szenario zu zeichnen, dem sich seit einigen Tagen immer mehr der Experten anschließen, die man in den diversen TV Runden so sieht. Einige Politikwissenschaftler, die sich bei Phoenix die Klinke in die Hand geben, selbst einige FDP-Mitglieder sprechen offen von einer Existenzkrise. Ich glaube kaum, das man seiner eigenen Partei ein drohendes Untergangsszenario andichten würde, wenn man vom aktuellen Kurs bzw vom "neuen" Kurs so überzeugt wäre.

In der Union ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis es zum Putsch kommt. Wirklich interessant sind diese beiden Parteien also gar nicht mehr. Wirklich interessant dürfte die Frage sein, wie sich die SPD in den nächsten Monaten und Jahren positioniert. Die sind ja nur noch zu Statisten verkommen.
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von Maddi
#970348
dass Thomas de Maiziere medial etwas untergeht und eben nicht so ein PR Luftikus ist wie zu Guttenberg ist halt so. Ist für ihn aber in keinster Form ein Nachteil. Er ist unbestritten fachlich sehr erfahren, seine Terrorwarnungen ende letzten Jahres haben ihm sicherlich hier und da ein wenig Kritik eingebracht, aber er steht auch für eine hohe Integrität.
2013 ist er glaub ich 59 Jahre alt. sollte sich Merkel dann tatsächlich entscheiden nicht mehr anzutreten ist das ein alter wo man locker nochmal 2 Legislaturperioden runterreisst. Dass er eher stark für den konservativen Flügel steht bringt der CDU bei einer Wahl locker noch mal 5% extra ein(bzw. zurück) so dass man auf jedenfall mit 35-38% rechnen könnte.
Und gegen Ursel würde der sich sowieso locker durchsetzen, als ob die Union sich nochmal mal eine wie Merkel gönnen will.

für Rot Grün sieht das wie mans auch dreht und wendet besch**** aus. die einzige Chance die sie meiner meinung nach überhaupt haben ist, wenn die FDP tatsächlich aus dem Bundestag fliegt, und dann spendiere ich Vic auch gern ne LKW Ladung Bier :D

dann is aber immer noch das Problem wenn die Linke stabil bei so 8-9% bleibt. mit denen wird man auch 2013 nicht wollen.
da ich eine realistische Annäherung von Schwarz an Grün nicht sehe, bliebe der SPD nur wieder das Schoßhündchen der Union zu sein. Fatal für sie, aber die wollens ja eh nicht anders :wink:
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von vicaddict
#970403
Naja ne Minderheitenregierung wäre doch im Bund auch mal was nettes, zumal die Linke eh vieles abnicken wird, was Rot-Grün einbringen würde. Aber gut. Bis zur nächsten Bundestagswahl und dem Ausscheiden der FDP sinds noch ein paar Monate.
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von Maddi
#970911
http://www.n-tv.de/politik/Uni-faellt-U ... 59141.html
Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Guttenberg hat bei seiner Doktorarbeit absichtlich getäuscht. Zu diesem Urteil kommt die Universitätskommission der Uni Bayreuth, die den Plagiatsfall prüft. Der offizielle Bericht erscheint Ende April. Guttenbergs Anwälte wollen eine Veröffentlichung des Berichts verhindern.
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http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 96,00.html
Deutsche Soldaten könnten zur Sicherung der humanitären Libyen-Hilfe nicht nur auf Schiffen Uno-Hilfskonvois nach Libyen begleiten. Im Extremfall werden sie auch im zerfallenden Staat von Muammar-al-Gaddafi landen. Etwa, um Flüchtlinge herauszuholen oder Hilfsmaßnahmen vor Ort zu schützen. Sobald ein Operationsplan in Kraft sei, der eine solche Absicherung vorsehe, "ist auch klar, dass man den Fuß auf libyschen Boden setzen müsste", so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin.
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