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The Increasingly Poor Decisions Of Todd Margaret 5/10
http://www.ifc.com/todd-margaret/
Will wohl ein Mix aus Curb your Enthusiasm und Arrested Development sein, aber dafür ist der Humor zu konstruiert und oberflächlich albern. Die Serie vereint David Cross (Hauptrolle) und Will Arnett (wiederkehrender Gaststar) nach Running Wilde in einer weiteren durchwachsenen Comdyserie. Da es aber auch hier gute Ansätze gibt(die Schauspielerin von Cross Flamme ist z.B. sehr sympathisch) und die Staffel nur 6 Folgen hat, bleibe ich bis zum Schluß dran.
The Walking Dead 9/10 (auch hier sei aber wie bei Boardwalk erwähnt, dass diese 9/10 noch wesentlich weiter von soliden Piloten wie Hawaii Five-O oder Blue Bloods entfernt ist, als es der reine Notenabstand aussagt. Das ist eine andere Welt.)
Neben Boardwalk Empire klar der beste Pilot des Jahres und zugleich einer der besten Zombiefilme der letzten 25 Jahre. Von Drehbuch über die Inszenierung und die Musik bis zum Produktionsaufwand war das ein weiterer Beleg wie großartig TV-Unterhaltung sein kann, wenn die richtigen Leute am Ruder sitzen und freie Hand bekommen.
Im Nachhinein habe ich mich aber sehr geärgert, dass ich mir so viele Clips und Trailer im Vorfeld angesehen habe, denn Szenen wie der Anfang mit dem Zombiekind oder die Pferdebratwurst wären ohne Vorwissen sicherlich wesentlich heftiger gekommen. So gab es letztlich nur wenige Szenen, die bei mir große Anspannung erzeugt haben. Im Krankenhaus vor der Don't Open - Dead Inside Tür. Die zugleich intensive und berührende Phase, in der Lennie James es in mehreren Anläufen nicht fertig bringt seine Frau zu erschießen und Rick den halben Zombie erlöst. Das Ende im Panzer.
Ich hasse es bei so einer grandiosen Folge auf Makeln herumzureiten, aber unerwähnt lassen will ich sie auch nicht.
-Ich mochte Shane schon vor der Offenbarung seines Verrats nicht und der Schauspieler war mir sehr unsympathisch. Momentan hoffe ich, dass er eine der ersten Hauptfiguren ist, die ins Gras beißt. Der Eindruck kann sich aber natürlich noch ändern.
-Ich weiß noch nicht wie ich zu Andrew Lincoln und Rick stehe. Vielleicht wäre mir ein Clint Eastwood Ansatz lieber als Gary Cooper gewesen. Vielleicht hat der Schauspieler auch einfach nicht das Charisma und die Bandbreite z.B. eines Bryan Cranston oder Lennie James(hoffentlich nicht nur Gaststar). Das er bei der Unterhaltung mit Shane im Auto irritierenderweise mehrmals direkt in die Kamera gesehen hat, werte ich aber als gezielte Regieentscheidung, denn sonst wäre das ja spätestens im Schnitt geflogen. Wie bei Shane gilt hier aber auch, dass es nur ein Ersteindruck ist. Der Charakter wird ja noch wachsen und der Schauspieler mit ihm.
-wie erwartet, verlief der Auftakt für einen Fan von Zombiefilmen größtenteils in gewohnten Bahnen, aber das ist unvermeidlich und war mir von vornherein klar. Der große Vorteil der Serie ist eben die epische Erzählweise. Bei einem Film wären wir schon bei der Hälfte der Laufzeit. Hier werden wir diese postapokalptische Welt und die Charaktere jetzt erst richtig kennen lernen.
Um es verdient positiv abzuschließen: 9/10 Ein äußerst vielversprechender Auftakt zu einem möglichen TV-Meilenstein.
In ein paar Tagen werde ich mir die Folge noch auf Deutsch ansehen. Gut möglich, dass sie ohne die fast unerfüllbar hohen Erwartungen noch besser abschneidet.
Übersicht der anderen Piloten, die ich bisher gesehen habe
Boardwalk Empire
positiv:
-Scorseses Handschrift, die nicht nur diesen Piloten zu einem Fest für die Sinne werden ließ, sondern den Stil der ganze Serie prägen wird. Die langen schnittlosen Sequenzen, die ruhigen Kamerafahrten, oder auch die clever montierten und schnell geschnittenen Szenen, in denen zwischen 2 parallel ablaufenden Handlungen gewechselt wird (wie der Überfall auf den Transporter und die Stürmung der Schnapsbrennerei). Alles wie in einem oscarreifen Kinofilm. Ich kann mich nicht erinnern jemals eine besser inszenierte TV-Folge gesehen zu haben. (Nicht so kinoreif, aber nah dran gekommen, sind sicherlich einige Episoden von Twin Peaks, Breaking Bad, Deadwood oder Carnivale)
-In den knapp 70 Minuten hat man es geschafft zahlreiche wichtige Charaktere einzuführen und ihnen glaubhaft Leben einzuhauchen. In vielen Serien wirken die persönlichen Hintergründe der Charaktere besonders zu Beginn klischeehaft aufgesetzt und auch das Gefühl, dass der jeweilige Mikrokosmos mitsamt Freundschaften und Feindschaften schon lange vor unserem ersten Einblick existiert, stellt sich nur selten so scharf ein wie bei Boardwalk Empire. Deshalb kann man auch auf den obligatorischen Neuankömmling verzichten, durch dessen Augen wir in die meisten TV-Welten eingeführt werden.
-Terrence Winter hat mit dieser Serie offensichtlich große Ambitionen, die über reine Unterhaltung hinausgehen, aber ich finde es immer erfrischend, wenn auch in solchen Produktionen trotz der kaputten Charaktere und aller Düsternis eine gewisse Leichtigkeit und Humor erhalten bleiben. Das hat alle meine Lieblingsserien von Deadwood (das ist auch die Serie mit den größten Parallelen zu Boardwalk) bis The Shield oder aktuell Sons of Anarchy und Breaking Bad ausgezeichnet und das Fehlen dieses Elements sorgt dafür, dass ich Serien wie Mad Men oder Brotherhood mehr respektiere als liebe. Das ist aber auch nicht überraschend, denn Winter hat z.B. die witzigste und meines Erachtens auch beste Sopranos Episode "Pine Barrens" geschrieben (Buscemi hat dort übrigens Regie geführt).
-Von vielen wichtigen Nebencharakteren haben wir noch nicht mehr als einen kurzen Satz gehört, aber das der Cast nicht nur von den Namen bis in die Tiefe herausragend besetzt ist, hat sich schon von Beginn gezeigt. Schwärmereien über Michael Shannon (der Kavanaugh-artige FBI-Agent) oder Michael Stuhlbarg (Arnold Rothstein) spare ich mir für später. Hier will ich mich auf die oft undankbare Heldenrolle konzentrieren. Michael Pitt schätze ich schon seit ich ihn in im unterschätzten Murder by Numbers das erste Mal gesehen habe und spätestens seit The Dreamers warte ich auf seinen Durchbruch. Diese Rolle dürfte es sein, denn jetzt sehen die Produzenten wie sehr er DiCaprio ähnelt.
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Nein, er bringt den inneren Konflikt des Kriegsveteranen überzeugend rüber.
unentschieden
-Steve Buscemi hat den Wechsel von schrägen Nebenrollen zum Zenrum eines Ensemblecasts hervorragend gemeistert, aber während ich ihn in Reden, Verhandlungen und Gesprächen und sogar bei seinen Weibergeschichten absolut glaubwürdig als charismatischen Politiker/Gangsterboss empfunden habe, ist seine Physis in den körperlich bedrohlichen Szenen doch ein kleiner Nachteil. Er ist nicht nur klein, sondern auch schmächtig. Während ich kein Problem habe, abzukaufen, dass Joe Pesci in Goodfellas oder Casino auch größere Gegner mit seiner drahtigen Pitbull-Beharrlichkeit, Unfairnis und Agressivität zu Klump schlägt, kam mir die Szene als Buscemi den Kopf des Frauenschlägers im Casino auf den Tisch donnert, selbst mit Überraschungsmoment etwas merkwürdig vor. Auch bei der kurzen Eskalation beim Schnapsbrenner wäre eine einschüchterndere Präsenz (wie Ian McShane in Deadwood oder Gandolfini in Sopranos)von Vorteil gewesen. naja, oft dürfte diese Seite ja auch nicht gefordert werden. Er ist das Hirn. Nicht der Muskel.
-Die Musik war wechselhaft. Großartig z.B. die Opernnummer in der Sequenz, in der die beiden Morde geschahen. Einige Male aber nicht mein Fall.
negativ:
hmm..fällt mir nix ein. Außer, dass man dem Piloten ruhig 90-120 Minuten hätte spendieren können. Jetzt fällt es mir verdammt schwer zu warten, bis die Staffel komplett vorliegt.
Fazit: HBO is back.
Auch in der Phase zwischen dem Ende von Deadwood, Rome, Carnivale und Sopranos und dem Start von Boardwalk Empire hatte der Sender fraglos einige herausragende Dramen und viele meiner derzeitigen Lieblingsserien im Programm (von Big Love über Hung bis True Blood), aber die Winter/Scorsese Produktion ist wieder eine Serie, die aus allen Zylindern feuert, eine eigene lebendige Welt erschafft und in dieser opulenten Form nur von HBO zu realisieren ist. Ein Epos, dem es gelingen sollte wieder Kritikerlob, Preisregen und Zuschauerzuspruch zu vereinen. 9/10
Lone Star
In den Szenen um Jon Voights Söhne (der eine um Anerkennung heischend und der andere missgünstig und hintertrieben) ging mir der Pilot eindeutig zu sehr in Richtung Primetime Soap a la Dallas, aber der Rest war dann leider doch so stark wie nach den guten Kritiken befürchtet. Selbst die Dauerbeschallung mit sentimentalen Popsongs erdrückte hier dank Mark Webbs (immer noch lustig, dass er mit diesem Namen Spidey Regisseur wird ) sensibler Inszenierung nicht die Stimmung, sondern unterstützte die bittersüße Atmosphäre. James Wolk wurde im Vorfeld oft als Breakout Star gehandelt und jetzt weiß ich auch warum. Zum einen, weil er Talent hat, aber vor allem sieht er dem jungen George Clooney in vielen Einstellungen fast schon irritierend ähnlich. Entweder hat er sich dessen Mimik antrainiert oder Clooney sollte mal einen Vaterschaftstest in Erwägung ziehen.
Zum Glück konnte ich mich wenigstens vorher darauf einstellen, dass der Serie kein langes Leben beschieden ist (nach 2 Folgen abgestzt) und wenn man sich dann die ausgelegten Storyfäden und nicht aufgelösten Konflikte wegdenkt, funktioniert der Pilot auch recht gut als Indie-Kurzfilm. Schade, dass das Experiment Cable-Serie auf einem Network nicht aufgegangen ist.
8/10
Terriers (FX)
Da ich vorher so oft gelesen hatte, dass Terriers erst ab Folge 3-4 richtig loslegt, war ich überrascht wie gut mir schon die Pilotfolge gefallen hat. Zum Teil lag das sicherlich an den zurückgeschraubten Erwartungen, aber die Serie hat auch ohne die extreme Intensität und die pechschwarzen Antihelden der klassischen FX-Dramen eine Atmosphäre, die sich klar vom seichten USA-Network Driss oder der bemüht düsteren TNT Kost abhebt. Dafür fühlen sich die Figuren und deren Probleme zu echt an. Der Humor kommt aus der Situation heraus.
Trotzdem besteht natürlich noch Raum nach oben. Die realistische Zurückhaltung bei der Gestaltung von humorvollen Szenen z.B. ist einerseits ein Vorteil, aber das Duo könnte ruhig noch mit etwas schrägeren Situationen konfrontiert werden, die auch ein paar Lachspitzen liefern. Mehr als schmunzeln war hier nach der anfänglichen Entführung von Winston (guter Schauspieler..sehr ausdrucksstarkes Gesicht..muss aber noch an seinem Gang über!) nicht mehr angesagt.
Der große Fall um den reichen Kerl sollte besser nicht zu lange hinter den Kulissen schmoren, denn ohne diese sehr reale Gefahr fehlt die nötige Grundspannung, die als Kontrast zu der ansonsten sehr entspannten Erzählweise benötigt wird. Bei den Stand Alone Fällen wird nicht jedes Mal ein alter Freund eines der Hauptcharaktere im tragischen Mittelpunkt stehen. So toll die Chemie zwischen (den echten Freunden) Logue und Raymond-James auch ist..., wenn es nur darum ginge, sie beim palavern zu zeigen, würden auch 30 Minuten Laufzeit ausreichen. Eine der stärksten Szenen (und so ziemlich die einzige, bei der man eine Mitarbeit von Shawn Ryan spüren konnte) der Pilotfolge war das letzte Treffen zwischen den beiden Hauptfiguren und dem reichen Sack. Da hat Logue so ein bißchen die brodelnde Vic Mackey Intensität versprüht, als man deutlich gemerkt hat, dass er alle Kraft zusammen nehmen muss, um nicht über den Tisch zu springen und den Verantwortlichen für den Tod seines Freundes, zu Brei zu prügeln.
Fazit: Ein stimmungsvoller Mix aus Neo-Noir und Buddy-Comedy, mit einer deftigen Prise Quassel-Loser-Epos a la Clerks(ohne die Geek-Themen) und ...auch wenn Donal Logue noch niemand auf den Teppich gepisst hat...einer Messerspitze Big Lebowski. Leichter als die ersten Stand-Alone Episoden von Justified fand ich es auch nicht. Auf weitere Besserung wird gehoff, aber das Season Ticket ist schon fest gebucht.
7,5/10
Raising Hope
Wie schon im letzten Jahr bei Cougar Town hat der überlange Upfront-Trailer die Wirkung des Piloten arg geschmälert, da man die besten Gags alle schon dort gesehen hat (ich denke, ich hätte ohne Vorwissen auch über den Kotzwitz lachen können...ihr hochnäsigen Schnösel! Wo kommen wir da hin, wenn die hohe Kunst des Furz- und Kotzwitzes nicht mehr gewürdigt wird?!). Trotzdem waren es auch so noch sehr unterhaltsame 23 Minuten und durch die fast durchweg gut besetzten und sympathischen Charaktere stehen die Chancen gut, dass Hope auch langfristig ein Gewinn für die Comedylandschaft ist. 7/10
Hawaii Five-0
Hat größtenteils Laune gemacht. Der Pilot wurde aber hauptsächlich durch die großen Actionsequenzen aus dem normalen Proceduralmief herausgezogen und die werden in den normalen Folgen sicherlich nicht in dieser Qualität weitergeführt. Auch der angedeutete rote Faden um die Korruption im Polizeirevier wird wahrscheinlich nicht viel öfter als der "Red John"-Fall in The Mentalist aufgegriffen oder zu schnell gelöst. Die Aussagekraft für die langfristige Richtung der Serie ist also eher gering. Immerhin ist der Cast recht sympathisch. Selbst Lahmbacke O'Loughlin geht in den Buddy-Momenten mit Caan in Ordnung. Die Chance, dass ich dranbleibe liegt damit momentan noch bei 50:50.
7/10
Blue Bloods
Gelungener Auftakt. Nicht halb so gut wie so eine Serie um einen Cop-Clan im Cable/PayTV sein könnte, aber doch mindestens doppelt so gut wie die gewöhnlichen CBS Crime-Procedurals. Da waren einige interessante Ansätze vorhanden auf die man aufbauen kann und der Cast zählt zu den besseren in der TV-Landschaft. Bleibt aber abzuwarten wie viel Raum der Procedural-Part in Zukunft einnehmen wird (Magnums Sieg über den alten Showrunner lässt zumindest erwarten, dass es nicht mehr als 50% werden) und ob der auch noch spannend bleibt, wenn man einen weniger spektakulären Fall hat. Donnie Wahlberg kann ja nicht jede Woche Vic Mackey light geben.
Der Familienteil war in der Pilotfolge auch gefährlich nah an Brothers & Sisters (fast schon 1:1, wenn dort Sally Field und nicht Tom Skerritt zu Beginn gestorben wäre). Da könnte man ruhig etwas mehr in Richtung Sopranos oder Brotherhood rücken.
7/10
No Ordinary Family (ABC)
positiv:
-Michael Chiklis sticht aus einem durchgängig sehr gut gewählten Cast (inkl. der Kinder) heraus. Er hat offensichtlich Spaß daran, nach 7 Jahren düsterer Abwärtsspirale in The Shield, wieder einen leichteren Charakter zu spielen. Er bringt den Enthusiasmus und die neu gewonnene Lebensfreude, den sein vorher in einem nicht ausfüllenden Job und einer langweiligen Ehe ertrinkender Charakter, beim austesten seiner neuen Fähigkeiten verspürt, mit ansteckender Spiellust von der Mattscheibe in die Wohnstuben. Ich bin eigentlich eher ein Freund der düsteren Kost, aber es ist erfrischend, endlich mal wieder einen Superhelden zu sehen, der nach dem Entdecken seiner Kräfte nicht in einem selbstmitleidigen Emo-Rausch versinkt.
-Der gelungene Twist eröffnet viele Möglichkeiten und lässt hoffen, dass sich bald ein roter Faden herauskristallisiert.
-Mit der Assistentin von Julie Benz und dem Kumpel von Chiklis gibt es von Beginn an Außenstehende, die in das Geheimnis eingeweiht sind. So muss man sich nicht mit Superman-Storylines herumplagen, in denen die engsten Vertrauten "fast" hinter die Geheimidentität kommen.
negativ:-Die Origin-Story ist ein schlechter Witz. Damit meine ich nicht den Ursprung ihrer Kräfte. Der ist auch nicht blödsinniger als eine radioaktive Spinne oder ein Atomunfall. Dieses Ereignis wird aber tatsächlich in weniger als 5 Minuten ohne jede Atmosphäre und Spannung abgehandelt. Allgemein ist die Anfangsphase fürchterlich gehetzt.
-Die Off-Kommentare/die Interviews. Zu Beginn haben die mich jedesmal so sehr aus der Atmosphäre gerissen, dass ich die Serie fast schon als Flop abgeschrieben hätte. Dieses Element hat der Handlung nichts wesentliches hinzugefügt(außer der Möglichkeit Dinge zu erzählen, die man besser in einem 90-Minüter gezeigt hätte), aber jeden erzählerischen Fluss zerstört und ein abtauchen in die Serienwelt verhindert. Ich hoffe sehr, dass die wirklich schnellstmöglich entsorgt werden. Angeblich sollen sie nach Folge 2 oder 3 verschwinden.
-Die Tochter könnte mit ihren Teeniedramen und der Überempflichkeit ein Nervfaktor wie Claire in Heroes werden.
-Die Dialoge sprühen nicht gerade vor Wortwitz. Die Off-Monologe hätte selbst ein Ian McShane nicht retten können.
-Julie Benz sah mit Mauerblümchen Make-Up in Dexter heißer aus.
Fazit: Nach holpriger Anfangsphase alles in allem noch ein vielversprechender Auftakt, der die meisten Zuschauer in keinster Weise umhauen wird, aber Potential für einen guten Mix aus lockerer Unterhaltung, Superheldenfantasy und Action offenbart. Der naheliegende Vergleich mit den Incredibles erweist sich im Piloten aber noch nicht zutreffend. Dafür fehlt es an originellem Witz, Ironie und dem altmodischen Bond-Flair.
6,5/10
Running Wilde
Mitchell Hurwitz' neuester Streich ist weit von einem ebenbürtigen Arrested Development Nachfolger entfernt, aber doch deutlich gelungener, als ich es nach den grellen Trailern und den schwachen Kritiken erwartet hatte. Das größte Problem der Serie, das ihr wahrscheinlich auch bei den Quoten das Genick brechen wird, ist der Hauptcharakter und die Besetzung eben dieser Figur. Will Arnett war großartig in AD und auch hier übertrifft er meine Erwartungen, aber er ist kein Hauptdarsteller und sein Charakter scheint zu oberflächlich verrückt, um eine Serie tragen zu können. Jedes Narrenkabinett braucht ein paar halbwegs normale Figuren, die das verrückte Treiben in der Wirklichkeit verankern. In AD waren das Michael und George Michael. Hier fällt diese Aufgabe wohl Maybe ..äh... ich mein Puddle zu, aber die Rolle war zumindest im Piloten noch zu klein. Keri Russels Figur hat auch einen an der Schüssel bzw. sie ist zu sehr das krasse Gegenteil von Wilde.
Nichtsdestotrotz..., gute Szenen waren vorhanden und wenn man noch ein bißchen am Wortwitz schraubt(da kommt noch zu selten die Hurwitzsche Kreativität durch), könnte auch Running Wilde eine mehr als überdurchschnittliche Comedy werden. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie die Chance bekommt, den richtigen Ton zu finden. Verglichen mit dem flachen und altbackenen Mike und Molly war der Running Wilde-Pilot schon die hohe Schule der Comedy.
6,5/10
Better with you
Eine positive Überraschung. Nicht nur, weil der Trailer für mich der schlechteste unter allen Comedies war. Der Pilot war ein Beleg, dass man auch heute noch anschaubare Multi-Cam Sitcoms drehen kann. Alles war aber auch nicht Gold, denn die Momente, in denen die Serie mich an eine moderne Sitcom wie HIMYM erinnert hat, überwogen nur leicht die Phasen, in der sie wie eines dieser 1000 gescheiterten Friends- Rip Offs (Ross-Klon Check, Joey-Klon Check, Monica-Klon Check) und mit peinlich altbackenem Humor daherkam.
6,5/10
The Defenders
Die Dialoge haben keine David E.Kelley Qualität, aber für Fans seiner Anwaltsdramödien (insbesondere Boston Legal) ist es zumindest bis zum Start von Harry's Law einen Blick wert. Jim Belushi bedient sich im Piloten ähnlicher bauernschlauer Tricks wie Joe Pesci in Mein Vetter Vinnie und scheint sich nach 127 Jahren Alle lieben Jim-Vorhölle wieder daran zu erinnern, dass er kein schlechter Schauspieler ist. Jerry O'Connell bleibt noch im vollschlanken Schatten seines Partners, aber ich sehe ihn schon seit Stand by Me Kindertagen (Veeern-O) in jeder Rolle gerne und er hinterlässt auch hier einen recht sympathischen Ersteindruck. Einzig die Assistentin stammt vom CBS-Procedural-Standart Grabbeltisch.
6,5/10
Undercovers
Am enttäuschendsten war für mich, dass dieser von JarJar Abrams höchstselbst inszenierte Pilot, nicht mal optisch und in der Inszenierung der Action überzeugen konnte. Das war bis auf den Kampf auf dem Dach und die Postkarttenüberblendungen bei der Ankunft in anderen Ländern alles biederster TV-Durchschnitt. Normalerweise würde ich Pluspunkte für die Hatz um die Welt mit vielen internationalen Handlungsorten geben, aber lokales Flair konnte nicht aufkommen, da fast alle Szenen auf kargen Fabrikgeländen oder in Gebäuden gespielt haben. Jede 2-te Folge von Chuck oder Human Target versprüht da mehr Kinofeeling und sieht nach mehr Budget aus. Look und aufwendige Action sollten normalerweise natürlich vernachlässigenswerte Punkte sein, aber da Undercovers keine spannende, komplexe und/oder harte Action(-thriller)kost bietet, sondern lockeres Action-Abenteuer sein will, ist der Schauwert schon ein wichtiger Bestandteil der Unterhaltung. Es hat seinen Grund, dass dieses Genre fast ausschließlich im Kino erfolgreich ist.
Mit dem ständigen Geplapper zwischen den Charakteren und der wenig spektakulären Action und hat mich dieser Pilot mehr an eine schwächere Arbeit von Joss Whedon als an Team Abrams erinnert (insbesondere der Agent, der Boris Kojak anhimmelt, könnte in direkter Blutlinie zu Franz Kranz in Dollhouse oder Alan Tudyk in Firefly stehen..ich mag ihn trotzdem). Größte Pluspunkte waren die Besetzung der weiblichen Hauptrolle und Gerald McRaney. Bobbele agierte zwar wie üblich etwas zu aufgesetzt und charismabefreit, aber er würde mich nicht daran hindern, seinen Charakter zu mögen ..., wenn der denn interessanter wäre.
Während NBC Geduld zeigen wird, könnte bei mir schon nach der nächsten Folge Schluß sein. Schlecht ist Undercovers nicht, aber solange ich noch eine Chuck Staffel hinterherhinke, besteht überhaupt kein Grund sich mit dieser Güteklasse abzufinden.
6/10
Outsourced
Das Rassismusgebrabbel von einigen US-Kritikern wie Sepinwall oder Ryan hat sich wie erwartet nicht bestätigt und der Pilot ist auch ansonsten kein kompletter Reinfall, aber dennoch eine der größeren Enttäuschungen der Season. Nach Ansicht des Trailers habe ich Outsourced auf Platz 1 der neuen Comedies gesetzt und nachdem ich mir zur Einstimmung die Filmvorlage der Serie(die gleichnamige Indie-Comedy aus dem Jahr 2006 ) angesehen habe, ist die Vorfreude sogar noch gestiegen, aber der Trailer hat die wenigen witzigen Momente vorweggenommen und vom Charme, der Atmosphäre des unverbrauchten Settings und dem viel clevereren Culture Clash Humors des Films ist praktisch nichts übrig geblieben. Wo die Vorlage auf leisen Witz mit ein paar gezielten Lachspitzen setzt, geht die Serie mit der Dampframme vor und hat den raabschen Zwang seine eindeutig zweideutigen Wortspiele auch noch zu erklären. Statt schäger Nebencharaktere und eines (im Verlauf) sympathischen Halblosers in der Hauptrolle gibt es grobe Karikaturen und einen (zumindest zum Auftakt) arroganten Schnösel als zentralen Charakter. Der einzige Vorteil der Serie ist bisher die attraktivere Besetzung von Asha, aber ob die hier eine ähnlich wichtige Rolle spielt, steht zu bezweifeln, da man ja vorsorglich ein weißes Love Interest reingeschrieben hat.
Fazit: Enttäuschend als Umsetzung einer guten Vorlage. Enttäuschend als neues Mitglied des NBC-Donnerstagsblocks. Nicht nur wegen des meist zu flachen und selten zündenden Humors hat sich der Pilot wie eine Laugh Track Sitcom ... im Single Camera Stil ... ohne Laugh Track ... angefühlt. Man hat sich nicht mal die Mühe gegeben, den Anschein zu erwecken, dass die Serie in Indien gedreht wird. Den Piloten hätte man genauso gut auf einer Bühne mit ein paar austauschbaren Außendrehs realisieren können. Von der exotischen Atmosphäre, die Outsourced von anderen Workplace Comedies abheben sollte, ist in dieser Form nichts zu finden. Hoffnung kann ich nur aus anderen NBC-Comedies ziehen, die nach durchwachsenem Auftakt schnell ihren eigenen Stil gefunden habe. Insbesondere der Community-Pilot war kaum besser und der P&R Auftakt hat meine hohen Erwartungen fast genau so tief unterboten. Im Gegensatz zu vielen anderen Neustarts 2010/2011 ist Outsourced gut genug gestartet, um die Zuschauer in den Folgewochen noch vom Steigerungspotential überzeugen zu können. 5,5/10
Detroit 1-8-7
Solide Copserie, die im Stil von 90-er Serien wie NYPD Blue und auch ein bißchen E.R. daherkommt und mir in ihrer Art lieber als die starren CBS-Style Procedurals der heutigen Zeit ist, aber ohne das Dokuelement fehlt Detroit 0-8-1-5 einfach jedwedes Alleinstellungsmoment. Alles hat man schon irgendwo gesehen. Die Charaktere wirken wie wandelnde Klischees. Vom am Tatort kotzenden Anfänger-Cop und die grummelige farbige Chefin über ein schweigendes Verhör des "einsamen Wolf"-Cops bis zum Plausch beim aufsammeln von Patronenhülsen am Straßenrand (die Szene war nicht nur verbraucht..da hatte ich wirklich ein leichtes Deja-Vu, weil ich die fast 1:1 vor wenigen Monaten irgendwo gesehen habe. Entweder The Unusuals, Homicide, The Job oder The Wire). Bei mir schlägt da auch wieder das Problem zu, dass ich die Serien mit großen Vorgängern vergleiche, die das Genre Anfang des Jahrtausends neu erfunden haben. The Shield und The Wire. Da kann so ein Rückschritt eigentlich nur verlieren, wenn er nicht gleich mit einem originellen Ansatz oder tollen Charakteren punktet. Außer dem ehemaligen Undercover-Cop war mir zwar kein Charakter unsympathisch (und Christopher Moltisanti würde ich endlich einen Serienerfolg gönnen), aber richtig warm geworden, bin ich mit keinem aus der Bande. So konnte mich selbst der überraschende Schocker am Ende nicht emotional packen. Er zwingt mich aber immerhin dazu der Serie noch eine zweite Chance zu geben.
5,5/10
Hellcats (TheCW)
positiv:
-Die Hauptdarstellerin scheint mehr zu wissen als der Zuschauer, denn sie bereitet offensichtlich den Twist vor, in dem enthüllt wird, dass ihr Charakter ein Alien, Android oder ...passend zum Titel... eine echte Höllenkatze ist. Alle Achtung jedenfalls. Die roboterhaften Kopfbewegungen und das über das menschliche Verhalten irritierte starren, hat sie sich perfekt von Data oder Anna aus V abgeschaut. Vielleicht wird bei der Gelegenheit auch enthüllt, warum sie eine 21-jährige besetzt haben, die wie Ü30 aussieht.
-Der naive Community-Annie Klon kommt recht sympathisch rüber.
-im Gegensatz zu den anderen CW-Teeniesoaps ist die Serie nicht ganz so gelackt und ich habe mich nie gelangweilt
negativ:
-Während die Hauptdarstellerin nur seltsame Ticks hat, gibt es im Cast einige fehlbesetzte Vollnieten. Angefangen vom blonden Unsympathicus aus Harpers Island als Freund der Hauptfigur bis zur unvermeidlichen Intrigantin.
-Was zur Hölle ist mit Gail O'Gradys Gesicht passiert? Hat sie die Wangen eingesogen und dann ist ihr Gesicht erstarrt? Facelifting der übelsten Sorte. Mit diesen hervorstechenden Wangenknochen sieht sie aus wie einer dieser grauen Aliens aus Akte X. Ach Moment, passt natürlich zu ihrer Serientochter. Ein bißchen subtiler hätten die Autoren da ruhig vorgehen können.
Fazit: Einfallslos, schlecht besetzt und wie üblich in einem Übermaß an unpassend eingesetzter Musik ertränkt, aber immerhin sehr kurzweilig und gelegentlich gar komisch. Von der herrlichen Absurdität, der beißenden Satire, den oft guten Dialogen oder den gelegentlichen berührenden Szenen, die Glee an guten Tagen auszeichnen, ist hier aber nichts zu finden. Erste Folge, letzte Folge.
4,5/10 (mit Bonus, weil ich weiß, dass so eine Serie nicht für mich gemacht ist)
Shit my Dad says
Nach den katastrophalen Kritiken (mit 2,7/10 der schlechteste Notenschnitt unter den US-Kritikern) und dem miesen Trailer war ich schon auf ein Desaster wie den BBT-Piloten gefasst, aber unterm Strich hat mir der Shit-Shat deutlich besser als Mike & Molly gefallen. Wahrscheinlich stechen die wenigen positiven Eigenschaften in so einem schwachen Umfeld mehr heraus, aber da gab es einige Elemente, die mich a) überzeugen, dass aus dem Stoff mit besseren Autoren und im Single Camera Format eine Top-Comedy hätte werden können und überraschenderweise auch b)die Hoffnung geben, dass aus diesem "Scheiß" noch eine ordentliche Sitcom werden könnte. Die Dynamik zwischen grummeligem Vater, der auf seine alten Tage einsieht, dass er seine Familie von sich gestoßen hat und Sohn, der sich nach Anerkennung sehnt, könnte in den richtigen Händen wie Dr.Cox + J.D. in Scrubs funktionieren. Shatner hat zudem einige der Sprüche gut rüber gebracht und der Sohn ist zumindest nicht unsympathisch.
Naja, das war es dann aber auch schon mit den Lichtblicken. Der Rest war finsterstes Sitcom-Mittelalter. Grausam vor allem die Rollen der MAD-TV Veteranen Will Sasso und wie hieß die überdrehte Blondine noch...Nicole Sullivan. Comedians, die ich in kleinen Dosierungen mag, aber gegen die Dialoge war kein Kraut gewachsen. Hier haben sie das Shit in Shitcom gebracht. Auch bessere Sitcoms hatten in frühen Staffeln nervige oder langweilige Charaktere, die schnell wieder rausgeschrieben wurden(siehe King of Queens). Die Produzenten sollten nicht vor den prominenten Namen zurückschrecken und retten was noch zu retten ist. 4,5/10
Chase
Das neueste Bruckheimer-Procedural war zwar nicht die Katastrophe, die einige US-Kritiker ausgemacht haben, aber komplett einfallslose Krimikost mit übelsten Dialogen und Charakteren, die selbst für die Bruckheimer-Schmiede zu flach sind. Dank des hohen Tempos und des fiesen Psychos der Woche immerhin nicht langweilig. 4/10
Mike and Molly
Die meiste Zeit war dieses Sitcom-Relikt ein Anlass zum fremdschämen. Nicht im positiven Sinne wie bei The Office, Curb oder Phil in Modern Family. Fremdschämen für die Autoren. Von gefühlten 1000 Pointen waren 996 peinliche Rohrkrepierer und die Machart erinnert an die TV-Steinzeit. Selbst klassische Sitcoms wie King of Queens vor 10 Jahren oder Seinfeld, Roseanne und Eine schrecklich nette Familie in den späteren Staffeln vor 15-20 Jahren waren nicht nur von der Qualität in einem anderen Universum, sie haben sich auch frischer angefühlt.
Ein echter Lacher hat es dann aber noch halbwegs lohnenswert für mich gestaltet.
Die Pointe am Ende der Geschichte über Mikes heldenhaften Polizisten-Vater.
sinngemäß:
"..und danach habe ich ihn nie wieder gesehen."
"Oooh, ..ist er gestorben?"
"Nein, er hat eine Prostituierte geheiratet und die Familie verlassen. Es hat uns fast zerstört."
Fazit:
Chuck Lorre (Erfinder und Chefautor von Two and a Half Men und Big Bang Theory) hat es mit dem Holzhammer mal wieder geschafft aus Scheiße (Quoten-)Gold zu machen. Im Gegensatz zu seinen flunderflachen, aber milde amüsanten Vorgängerhits kann ich es hier nicht mal ansatzweise nachvollziehen. 3,5/10
mir fehlen noch:
The Event
The Whole Truth
Law & Order: Los Angeles
Nikita
Outlaw
My Generation