Theologe hat geschrieben:Stormking hat geschrieben:Nick Demus hat geschrieben:
Der Aufwand, eine wissenschaftlich bis ins Detail haltbare Story zu entwickeln (oder besser: eine ganze Staffel voller wissenschaftlich haltbarer Storys), stünde in keinem verhältnis mehr zum eigentlichen Nutzen.
Wie oft muß ich es denn noch erklären: Ich brauche keine "wissenschaftlich bis ins Detail haltbare Story", ich brauche nur eine gewissen grundsätzliche Plausibilität.
Und wir oft sollen wir noch sagen, dass du damit die Ausnahme bist und sich deshalb die Mühe nicht lohnt?
Die "Mühe" ist vernünftige Autorenarbeit. Niemand verlangt, dass man sich da in wissenschaftliche Theorien reinkniet, dann kann man Mystery von vornherein sein lassen. Hat Fringe eigentlich einen wissenschaftlichen Berater? Würde mich sehr wundern, wenn nicht. Solche Leute sind eigentlich gerade dazu da, zu sagen "Hey, das widerspricht den gesunden Menschenverstand, könnte man stattdessen nicht ...".
Ein guter Autor sollte kein Problem damit haben, plausible Stories zu schreiben,
insbesondere wenn er sich den Möglichkeiten des Mystery-Genres bedienen kann. Das schnell wachsende Ungeborene hätte die Mutter von innen heraus "aussaugen" können, um seine Nährstoffe zu erhalten (so hätte man sie genauso effektvoll sterben lassen können) und dann nach der Geburt schnell verhungern. Zwei Sätze und die Situation wäre jedem Zuschauer klar gewesen. Okay, man hätte nicht den Effekt mit dem alten Mann gehabt, dafür glaubt der Zuschauer die Story.
Ich kann nicht glauben, dass man den Zuschauer kein logisches Denken mehr zutraut, ihn aber auf der anderen Seite bei Serien wie "Lost" dazu nötigen will, gleich mal zwei Dutzend Handlungsstränge im Geiste parat zu halten. Das passt doch nicht zusammen.
Ich möchte mich an der Wachstums-Sache jetzt nicht zu sehr aufhängen, da es wirklich nicht im Mittelpunkt der Folge stand. Dafür gäbe es aber noch genügend andere Kritikpunkte.
Zum Beispiel, als man das letzte Bild, das die Tote gesehen hat, ermittelt hat (natürlich würde auch
das in Wirklichkeit nicht funktionieren, aber hier stimmt grundsätzlich die Glaubwürdigkeit). Hier gibt es massive handwerkliche Fehler. Man hat 50 Minuten Zeit in der Episode, konstruiert die Lösung aber Knall auf Fall herbei, siehe moviefans Post. Dazu kommt, dass diese "Lösung" der aus dem Pilotfilm verdammt ähnlich ist. In beiden Fällen wird das Opfer ins Labor gebracht und dann zapft man das Nervensystem an, um an ein Bild des Täters zu kommen. Kreativ sieht anders aus.
Es ergibt sich dann das Bild der Brücke. Das ist
bei weitem nicht das letzte, was die Frau gesehen hat. An dieser Stelle bröckelt die Glaubwürdigkeit schon wieder, was nicht hätte sein müssen.
Achja: die wichtigen Schutzbrillen vor dem Laser hat am Ende der Szene jeder schon abgesetzt :lol:
Naja, wie gesagt, trotz dieser Kritik war es recht ordentlich und Akte X hat auch schon großen Mist abgeliefert und ist für mich trotzdem eine der besten Serien aller Zeiten.