- So 15. Feb 2015, 20:49
#1414423
Soweit ich informiert bin, will die Hamburger Bevölkerung aber auch kein Olympia. Insofern verstehe ich den Einwand nicht.
Kerouac hat geschrieben: Interessant finde ich, dass die Mehrheit der Wähler in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit der Landesregierung zufrieden sind. Auch bei einer Direktwahl würden die Regierungschefs gewinnen. Und trotzdem droht ihnen die Abwahl, was vor allem bei Baden-Württemberg ein wenig schade ist.Die "Abwahl" von Kretschmann in BW ist noch nicht so sicher.
Kunstbanause hat geschrieben:Für mich wäre, wenn ich momentan wählen müsste, Wählen vor allem ein "gegen-braun"-Wählen. Die Großen kämen für mich nicht in Frage, die Linke hat an Profil verloren. Also irgend eine kleine, unbedeutende, neutrale Pupsipartei.Sofern die kleine, unbedeutende, neutrale Pupsipartei nicht die 5%-Hürde knackt, ist das aber leider auch sinnlos, weil ohne jegliche Auswirkung auf die Sitzverteilung. :?
P-Joker hat geschrieben:Das habe ich vergessen zu erwähnen. Wenn eine Ampel-Koalition rechnerisch möglich ist, wird darüber sicherlich diskutiert werden. Es gibt allerdings auch einige Hürden wie z.B. den Umstand, dass die baden-württembergische FDP einer der konservativsten Landesverbände innerhalb der FDP ist und die Landesregierung scharf angreift.Kerouac hat geschrieben: Interessant finde ich, dass die Mehrheit der Wähler in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit der Landesregierung zufrieden sind. Auch bei einer Direktwahl würden die Regierungschefs gewinnen. Und trotzdem droht ihnen die Abwahl, was vor allem bei Baden-Württemberg ein wenig schade ist.Die "Abwahl" von Kretschmann in BW ist noch nicht so sicher.
Es gibt Polit-Experten, die halten eine "umgekehrte Ampel", also Grün-Rot-Gelb für durchaus möglich.
Kerouac hat geschrieben: Letztlich führt der Einzug der AfD dazu, dass die CDU trotz starker Verluste wieder an die Macht kommt.Das ist ja das paradoxe an der Sache!
Herr Vorragend hat geschrieben:Naja, nicht unbedingt. Angenommen, es gibt 100 Wähler und fünf davon wählen die NPD, dann kann er als 101. Wähler dafür sorgen, dass diese den Einzug ins Parlament knapp verpasst. In Sachsen gab es doch meine ich zuletzt sogar solch eine Konstellation, wo ganz, ganz wenige Stimmen gefehlt haben - das waren dann die Wähler unbedeutender Kleinstparteien, wenn du so willst.Kunstbanause hat geschrieben:Für mich wäre, wenn ich momentan wählen müsste, Wählen vor allem ein "gegen-braun"-Wählen. Die Großen kämen für mich nicht in Frage, die Linke hat an Profil verloren. Also irgend eine kleine, unbedeutende, neutrale Pupsipartei.Sofern die kleine, unbedeutende, neutrale Pupsipartei nicht die 5%-Hürde knackt, ist das aber leider auch sinnlos, weil ohne jegliche Auswirkung auf die Sitzverteilung. :?
Dann kann man realistisch gesehen genauso gut zuhause bleiben.
baumarktpflanze hat geschrieben:Bei solchen Umfrageergebnissen hoffe ich darauf, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen, damit die AfD eben nicht die 15% wie in Sachsen-Anhalt bekommt. :?Ich sehe das ein wenig anders. Klar, auch ich käme nicht auf die Idee, die AfD zu wählen, aber man muss sich einfach mal vor Augen führen, dass das Erstarken dieser Partei (die sich ja vor kurzem noch selbst zerlegt hat!) das Ergebnis eines Totalversagens der anderen Parteien in der Flüchtlingsfrage ist. Jetzt mag die AfD durchaus braun angehaucht sein, aber immerhin bringt sie das Thema auf den Tisch und nicht jeder Wähler der Partei ist gleich ein verkappter Nazi. Im Gegenteil. Die Ängste der Bürger sind ja durchaus berechtigt und real, nur werden sie von den anderen nicht gehört. Was man hingegen hört sind Politiker, die von Enteignung sprechen, Bürger, die aus ihren Mietwohnungen vor die Tür gesetzt werden und die selbst bei den Tafeln inzw. nur noch Kunden zweiter Klasse sind. Deutschland ist gewiss nicht Ausländerfeindlich, aber wenn die eigene Bevölkerung inzw. nur noch unmündiges Stimmvieh ist, während die Flüchtlinge die Lösung fürs Demographie-Problem darstellen, dann darf man sich über die Reaktionen nicht wundern.
Fernsehfohlen hat geschrieben:Naja, nicht unbedingt. Angenommen, es gibt 100 Wähler und fünf davon wählen die NPD, dann kann er als 101. Wähler dafür sorgen, dass diese den Einzug ins Parlament knapp verpasst. In Sachsen gab es doch meine ich zuletzt sogar solch eine Konstellation, wo ganz, ganz wenige Stimmen gefehlt habenDa ist zwar was dran, aber das ist natürlich auch eine extrem konstruierte Situation, die es bei den anstehenden Landtagswahlen so ja schlicht nicht geben wird. In den besagten Bundesländern wird die AfD wohl auf jeden Fall einziehen, andererseits gibt es dort meines Wissens nach keine rechte Partei wie die NPD, die dort realistisch betrachtet die 5%-Hürde knacken könnte, oder?
Fernsehfohlen hat geschrieben:das waren dann die Wähler unbedeutender Kleinstparteien, wenn du so willst.Das würde ich ganz sooo jetzt nicht unterschreiben. Der besagte Effekt wird ja nicht speziell durch Wähler unbedeutender Kleinstparteien ausgelöst, sondern durch jeden Wähler.
Fernsehfohlen hat geschrieben:Ich bin aber prinzipiell auch kein Fan davon, so komplett irrelevante Parteien zu wählen.Von so eher theoretischen, konstruierten Situationen abgesehen ist es in der Praxis halt einfach recht sinnlos. Der berühmte Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim nennt Wähler von Kleinparteien deshalb ja auch mit gewissen Recht "doppelte Verlierer". :?
CDU Baden-Württemberg hat geschrieben:Unter Grün-Rot hat diese Maxime leider gelitten. Politik wird eher für Interessengruppen anstatt für die breite Mehrheit gemacht. Flüchtlingsaktivisten dürfen Rückführungen blockieren, S 21-Gegner die Verkehrspolitik behindern, immer neue Öko-Regeln bestimmen wo und wie wir in Zukunft bauen, und in der Wirtschafts- oder Forschungspolitik führen Bedenkenträger das große Wort.Das nennt sich eigentlich Demokratie, wenn auch andere was sagen dürfen, was nicht der Parteilinie entspricht.
vicaddict hat geschrieben:Die Ängste der Bürger sind ja durchaus berechtigt und real, nur werden sie von den anderen nicht gehört. Was man hingegen hört sind Politiker, die von Enteignung sprechen, Bürger, die aus ihren Mietwohnungen vor die Tür gesetzt werden und die selbst bei den Tafeln inzw. nur noch Kunden zweiter Klasse sind. Deutschland ist gewiss nicht Ausländerfeindlich, aber wenn die eigene Bevölkerung inzw. nur noch unmündiges Stimmvieh ist, während die Flüchtlinge die Lösung fürs Demographie-Problem darstellen, dann darf man sich über die Reaktionen nicht wundern.Ich finde schon, dass man die Bürger hört. Zumal: Es gibt Unmengen an Möglichkeiten, sich zu beteiligen: Petitionen, Versammlungen, Demonstrationen, Bürgersprechstunden, Beteiligungen,... Allein, wenn Du mit Lokalpolitikern sprichst, hörst Du: Es kommen immer die gleichen Leute, die dann ihre Meinung sagen. Und wenn ich auf Versammlungen und Beteiligungen bin, sehe ich das auch: Man kennt sich untereinander - und da ist es im Grunde egal, ob das in meinem Viertel stattfindet oder aber es um landespolitische Belange in Stuttgart geht.
Kerouac hat geschrieben:Und die SPD wird auch wieder zu einer Frauenpartei. Nachdem Schröder abgetreten ist, wurde die SPD wieder mehrheitlich von Männern gewählt. Jetzt liegt sie bei Frauen bei 30 Prozent und bei Männern bei 20 Prozent.Was weiterhin wirklich bittere Werte für die deutsche Sozialdemokratie sind und niemand in der Partei auch nur die Idee eines Konzeptes hat, wie man da wieder herauskommt.
baumarktpflanze hat geschrieben:Was weiterhin wirklich bittere Werte für die deutsche Sozialdemokratie sind und niemand in der Partei auch nur die Idee eines Konzeptes hat, wie man da wieder herauskommt.Meiner Meinung nach liegt der Grund für die geringe Zustimmung für die SPD ja in erster Linie daran, dass die SPD einfach keinerlei Profil mehr hat. Die SPD ist heutzutage genauso wenig erkennbar "sozialdemokratisch" wie die CDU "christlich" ist. CDU und SPD - das ist in meinen Augen (und ich glaube: in den Augen der Mehrheit der Deutschen) im Grunde nur noch eine Einheitspartei mit zwei Namen.
Herr Vorragend hat geschrieben:Meiner Meinung nach liegt der Grund für die geringe Zustimmung für die SPD ja in erster Linie daran, dass die SPD einfach keinerlei Profil mehr hat. Die SPD ist heutzutage genauso wenig erkennbar "sozialdemokratisch" wie die CDU "christlich" ist. CDU und SPD - das ist in meinen Augen (und ich glaube: in den Augen der Mehrheit der Deutschen) im Grunde nur noch eine Einheitspartei mit zwei Namen.Lass mich ergänzen: Und im Grunde tun beide Parteien (abgesehen von der Schwesterpartei CSU) nichts dafür, ihr Profil zu schärfen, sich voneinander azugrenzen und auch im Rahmen der großen Koalition eigene Standpunkte klarzumachen. Das Bestehen der SPD darauf, welche Punkte sie aus dem Koalitionsvertrag schon durchgesetzt habe, ist schön, allein das schärft aber weder das Profil und zeigt im Grunde gerade deswegen eben nicht, dass man besonders durchsetzungsstark sei.
Herr Vorragend hat geschrieben:@baumarktpflanze: Kann ich Dir nur zustimmen.Ich kreuze diesen Tag rot im Kalender an :!:
Herr Vorragend hat geschrieben: Meiner Meinung nach liegt der Grund für die geringe Zustimmung für die SPD ja in erster Linie daran, dass die SPD einfach keinerlei Profil mehr hat. Die SPD ist heutzutage genauso wenig erkennbar "sozialdemokratisch" wie die CDU "christlich" ist. CDU und SPD - das ist in meinen Augen (und ich glaube: in den Augen der Mehrheit der Deutschen) im Grunde nur noch eine Einheitspartei mit zwei Namen.Welche andere Partei hätte denn deiner Meinung nach ein Profil? Die FDP? Die Grünen? Was für die SPD und CDU im besonderen Maße gilt, gilt für die kleineren Parteien ja genauso.
Wie eineiige Zwillinge, die für Aussenstehende völlig identisch aussehen, und die nur nahestehende Personen noch auseinander halten können - weil sie die winzigen Details kennen, anhand denen man die Zwillinge unterscheiden kann.
Ich glaube jedenfalls: Wer heutzutage in eine der beiden Parteien eintreten will, der kann sich da relativ frei entscheiden; mit irgendwelchen ideologischen Überzeugungen wird er entweder in beiden, oder in keiner von beiden Parteien anecken.