Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
#648857
@Kellerkind
Du siehst die politische Neutralität oder Unabhängigkeit der Medien schon völlig falsch.
Quotentreter hat das schon angesprochen, es hat nichts mit Unabhängigkeit zu tun wenn die ÖR zu je 50% positive wie negative Berichterstattung über SPD, CDU & Co. bringen.
Das ist medial-politische Propaganda-Planwirtschaft und hat nichts mit freien, unabhängigen Medien als 4. Staatsgewalt begriffen zu tun.
Diese wären nämlich zu 100% dem Bürger bzw. der Wirklichkeit verpflichtet und nicht zu 18, 25 oder 35% abgehalfterten Partei-Funktionären mit ihren parteiprogrammatischen Traumwelten.
Hast du in den letzten, sagen wir 10 Jahren, mal eine Polittalksshow gesehen?
Was passiert da:
Es werden 4-6 "hochrangige" Personen aus Politik und Gesellschaft eingeladen die sich
1. in der Regel alle untereinander bestens kennen
2. wirtschaftlich miteinander verflochten sind
3. sich nur über das Unterhalten was man vorher abgesprochen hat
4. wirtschaftliche Motive haben und aktiv werben
5. sich gegenseitig argumentativ ignorieren
6. nicht zwingend aufgrund ihres Sachwissens eingeladen werden sondern durch Klüngelei

Die Polittalksshows sind zu Marketingplattformen für Lobbyisten und Parteien verkommen, mit der Qualität einer durchschnittlichen Sat1 Serien-Eigenproduktion, der Klischeehaftigkeit einer RTL-Dokusoap, dem Wissenschafts-Anspruch von Galileo und dem Informationsgehalt von Taff, SAM und RTL Punkt 12 zusammen.

Wie sonst könnte jemand wie Andrea Nahles zur besten Zeit mit ihrer grenzenlos-vermuteten Inkompetenz in allen Fragen des Lebens auf Wählerfang gehen können?
Warum sitzt in fast jeder Quassel-Runde ein Martin Kannegießer oder einer seiner zahlreichen Mitarbeiter und ideologisch verwandten Denkpanzerfahrer?

Das hat nichts mit neutral oder unabhängig zu tun, das ist ein völlig verfilzter Funktionärs-Muff der sich gegenseitig auf Steuerzahlerkosten stützt und genau deshalb überhaupt nicht in der Lage ist, die wirklich wichtigen Fragen zu stellen - und vorallem darauf Antworten einzufordern.
#650456
Laut einem Bericht von WELT ONLINE ("ZDF verschiebt Entscheidung über Chefredakteur", 13. März 2009, 16:59 Uhr ) wird die erste Entscheidungen über Brender verschoben. Weiter heisst es im Artikel:
ZITAT
"... Dem Intendanten reichten nun die Einmischungen der vergangenen Wochen sichtlich, deshalb zog er am Freitag die Notbremse: Die Abstimmung über Brenders Vertragsverlängerung findet nicht, wie vorgesehen, am 27. März im Verwaltungsrat statt, sondern wird verschoben. Er werde seinen Vorschlag „erst zu einem späteren Zeitpunkt einbringen“. Brender habe dem ausdrücklich zugestimmt, sagte Schächter. Er werde zudem eine unabhängige juristische Expertise in Auftrag geben, die eine „kompetenzrechtliche Darstellung der Rücksichtnahme der Organe aufeinander“ liefern soll. Im Klartext ist das eine Kampfansage an die Einmischung der Politik. Er wolle geklärt haben, was die Kriterien zur Bestellung eines Chefredakteurs und welche die Kriterien zur Herstellung der geforderten Einvernehmlichkeit der Verwaltungsorgane seien, sagte Schächter. Das 77-köpfige Gremium hatte zwei Stunden intensiv über die Debatte der vergangenen Wochen gestritten. „Breite Zustimmung“ habe es für Schächters Bewertung der ZDF-Informationsprogramme gegeben, Schächter habe „zu Recht beachtliche und beachtete Erfolge vorweisen können“, sagte Polenz. Genau das aber hatte Roland Koch infrage gestellt und damit seine Forderung nach der Abberufung Brenders begründet. Polenz sagte weiter, es gebe zwar noch einzelne Probleme, etwa bei der Ansprache jüngerer Zuschauer. Insgesamt sei das ZDF aber „auf dem Weg vom Unterhaltungsdampfer zum Infosender weit vorangekommen. "
ZITAT ENDE

Ich bin gespannt wie die Geschichte ausgeht? Staatsfernsehen ál la Sarkozy oder Unabhängiges Fernsehen.
Warum eigentlich meldet sich KEIN anderen deutschen Fernsehsender/Chefredakteur zu Wort (ÖR-Private)? :roll: :roll: :roll:
#650468
spacemystery hat geschrieben:Warum eigentlich meldet sich KEIN anderen deutschen Fernsehsender/Chefredakteur zu Wort (ÖR-Private)? :roll: :roll: :roll:
ÖR: Parteinahme könnte hier zurückschlagen (siehe Geburtstagsrache bei Beck). Wenn sich einer äußert, werden ihm im nächsten Augenblick die Fehler vorgeworfen.

Privat: Auch hier hält man besser die Klappe. Die Privaten sind ebenfalls auf Kooperation mit der Politik angewiesen (jahreslanges Stillhalten bei 9live, Drittanbieterlizenzvergabe, RTL II-News als Informationssendung). Außerdem geht es bei der möglichen Einflussnahme i.d.R. um Informationsformate und da ist es bei den Privaten ohnehin sehr dünn. Wenn sich ein Privater äußern würde, bekäme der postwendend die Frage auf den Tisch, warum er nicht ein ähnliches Format macht.
#652655
Ein indeiz dafür das der Parteiproport auch in die andere Richtung gehen kann, kann man momentan in einem Focus-Artikel nachlesen:

TITEL: "Finanzministerium - Steinbrücks neuer Sprecher kommt vom ZDF - Der bisherige Leiter des ZDF-Landesstudios in Düsseldorf wird künftig für den Finanzminister sprechen."

LINK: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 81366.html
#668198
Na na- nun ein weiterer Akt zum Thema Politik und Medien:

Laut einem Artikel von meedia.de (TITEL: Koch will Gesetz gegen SPD-Beteilligungen // LINK: http://meedia.de/nc/details/article/koc ... 19784.html) möchte die hessische CDU/FDP-Landesregierung den Medieneigentum der SPD "beschneiden".

ZITAT
"... Die hessische Landesregierung versucht, durch einen Gesetzentwurf SPD-eigene oder SPD-nahe Gesellschaften vom privaten Rundfunk fernzuhalten. Schon im Jahr 2000 hatte die CDU/FDP-Regierung jede Beteiligung politischer Parteien am privaten Rundfunk mit der Begründung verboten, dass die Gesellschafter "einen bestimmenden Einfluss auf die Programmgestaltung oder Programminhalte" nehmen könnten. ..."
ZITAT ENDE

Das Thema Medien und Politikbeeinflussung bleibt uns daher erhalten! SCHADE!!!

Grüße!
#692154
Nach einem heute erschienen Artikel soll evtl. die Akte Brender vorn BVG entschieden werden - so zumindest der ex-CR v.d. Tann?

Quelle: WELT.DE - Info-Link: http://www.welt.de/fernsehen/article408 ... aeren.html

ZITAT
"... Die Debatte um die Wiederwahl des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender könnte bald das Bundesverfassungsgericht beschäftigen. Dazu rät Ex-Chefredakteur der ARD, Hartmann von der Tann. Brenders Ablösung wird kritisiert, weil den Politikern im Verwaltungsrat vorgeworfen wird, die Unabhängigkeit des Senders zu untergraben.. ... "
ZITAT ENDE

Interessant wäre auch zu wissen, was sich hinter den Kulissen derzeit so abgeht?!
#746765
Das Hickhack hat ja bald ein Ende. Ich denke, dass Brender bleiben wird (auch wenns nicht danach aussieht).
Mit soviel Widerstand in den letzten Monaten/dem letzten Jahr, hatte Merkel (jetzt mal stellvertretend für den Rest, insb. Koch) auch nicht gerechnet.
#748134
Wir erinnern uns an das hier:
http://www.stern.de/politik/deutschland ... 49420.html

Roland Koch wollte wahrscheinlich nur in einem spontanen Ausbruch dienstlicher Fürsorgepflicht den offensichtlich psychisch-kranken Brender in den wohlverdienten Ruhestand schicken.
#749013
Ich könnt nur so an mir herunterkotzen. :roll:
Jetzt bin ich mal auf die Reaktion Schächters und das Medienecho gespannt.
von TV-Fan
#749014
Der ZDF-Verwaltungsrat hat entschieden: Chefredakteur Nikolaus Brender muss seinen Posten räumen. Die Unionspolitiker haben sich damit durchsetzen können.

Schade, schade! Jetzt hat es die Politik endgültig geschafft, in die Senderpolitik einzugreifen.
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von Neuling
#749028
Das tut die Politik doch schon lange. Es hat doch einen Grund warum man ZDF neo gründen durfte und somit die "Jugend" vor die Tür setzen durfte statt das Hauptprogramm jünger zu machen.
#749029
Ausgezeichnet!
Eine Bestätigung Brenders hätte womöglich Wogen geglättet, wo eine Sturmflut nötig wäre. Niggemeier hats am besten erklärt:
...
Ich hoffe, dass Nikolaus Brender am kommenden Freitag keine Mehrheit im Verwaltungsrat bekommt. Dass die CDU-Schergen für einen Eklat sorgen und den Vorschlag von ZDF-Intendant Markus Schächter für eine weitere Amtszeit des Chefredakteurs ablehnen.

Denn wenn Roland Koch ohne gute Gründe einen Chefredakteur abwählen lässt, nur weil er es kann, ist das schlimm. Der eigentliche Skandal ist es aber, dass er es kann.

Und um daran etwas zu ändern, muss die Sache noch viel mehr eskalieren. Wenn aber durch irgendein Wunder oder späte Einsicht einiger Unionsvertreter Brender doch noch im Amt bestätigt würde, könnten alle wieder zur Tagesordnung zurückkehren. In den vergangenen Wochen und Monaten haben so viele Menschen öffentlich erklärt, dass die Nicht-Wiederwahl Brenders das Ende der Rundfunkfreiheit symbolisieren würde, dass man Brenders Bestätigung fälschlicherweise für den Beweis der Staatsferne des ZDF halten könnte.
...
Jetzt darf die Sache bitte richtig eskalieren und ich hoffe doch sehr auf Klagen am Verfassungsgericht. Es sind die Regeln der Besetzung die geändert werden müssen. Die einzelne Personalie Brender ist dabei gar nicht so entscheidend. Jetzt wo er abgewählt wurde, ist die Linie endlich für alle deutlich sichtbar überschritten worden.
von TV-Fan
#749039
Neuling hat geschrieben:Das tut die Politik doch schon lange. Es hat doch einen Grund warum man ZDF neo gründen durfte und somit die "Jugend" vor die Tür setzen durfte statt das Hauptprogramm jünger zu machen.
Schon! Aber so extrem wurde es noch nie in der Öffentlichkeit ausgetragen. Deshalb schrieb ich endgültig!