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von AliAs
#668986
Handlungsbögen sind ein Segen, ich könnte nicht mehr ohne. Die aktuell besten Serien haben einfach Handlungsbögen: Lost, Desperate Housewives. Mir persönlich geben diese abgeschlossenen Serien einfach nichts (liegt auch daran, dass ich nichts mit Krimis oder alles was in die Richtung geht anfangen kann). Dies liegt vor allem daran, dass es teilweise so ist, dass immer das gleiche in der Folge passiert und damit auch (fast) immer die gleiche Ausgangssituation besteht. Kann da wirklich ein Hauptcharakter mal sterben? Kommt so wirklich Spannung auf? Ich finde es nicht unbedingt.

Hoffe also, dass es in Zukunft wieder mehr Serien mit Handlungsbögen geben wird, auch wenn anscheinend der Trend eher davon weg geht.
#668997
AliAs hat geschrieben:Dies liegt vor allem daran, dass es teilweise so ist, dass immer das gleiche in der Folge passiert und damit auch (fast) immer die gleiche Ausgangssituation besteht. Kann da wirklich ein Hauptcharakter mal sterben? Kommt so wirklich Spannung auf? Ich finde es nicht unbedingt.
Ja klar. In den letzten Jahren haben es Procedurals immerhin geschafft, mehr Spannung aufzubauen, als es in den 60ern, 70ern der Fall war. Bei Shows wie Star Trek, Matlock oder den ganzen Legal Dramas, die früher das TV beherrschten, hast du so gut wie nie Gefahr für die Charaktere gesehen. So lange die Darsteller zufrieden waren, genügend Geld bekamen und alles in Butter war, bestand auch keine Gefahr, dass sie aus der Serie aussteigen und ihr Charakter in der Serie stirbt. Heute ist das anders. Da braucht es nur einen kreativen Schöpfer, der einfach mal den Zuschauern ins Gesicht blasen will und Charaktere sterben lässt - ohne, dass die Darsteller durch Unzufriedenheit auf sich aufmerksam gemacht haben.
In der Tat haben Procedurals immer wieder den gleichen Aufbau, was besonders bei Comedys aus den 80ern und frühen 90ern stört - mit der Zeit wird es einfach totlangweilig.

Ich favorisiere Serials, da diese einfach Filme in Mega-Langfassung sind. Warum mich mit einigen Charakteren nur für 120 Minuten auseinandersetzen, wenn ich es auch in 1000 Minuten plus x und dadurch auch mehr Entwicklung in Story und Charakter erwarten kann (übrigens ein Trend, welches auch bei Procedurals immer wieder zu erkennen ist)?
#669028
Manche kann eine Variation auch spannend sein, Gaston beispielsweise war auch nach Jahren noch frisch. Auch abgeschlossene Geschichte können ihren Reiz haben, wobei ich nichts fortlaufende Geschichten habe.
#689466
Noch ein Argument gegen Handlungsbögen: Wird eine Serie plötzlich abgesetzt, steht der Zuschauer oft ohne zufriedenstellenden (oder überhaupt einen) Abschluss der Geschichte da. (Ist mir schon x-mal passiert und gerade erst vor ein paar Stunden wieder bei "Reaper". :x )
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von Holzklotz
#689478
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Noch ein Argument gegen Handlungsbögen: Wird eine Serie plötzlich abgesetzt, steht der Zuschauer oft ohne zufriedenstellenden (oder überhaupt einen) Abschluss der Geschichte da. (Ist mir schon x-mal passiert und gerade erst vor ein paar Stunden wieder bei "Reaper". :x )
Das ist in meinen Augen abe rkein Argument gegen Serials sondern ein Beweis für die Ignoranz der Zuschauer, die das nicht gucken :lol:
Btw: Reaper ist doch auch ein Producal. "Nebenher-handlung" ist ja eh aus keiner Serie mehr wegzudenken..
#689499
Holzklotz hat geschrieben:Das ist in meinen Augen abe rkein Argument gegen Serials sondern ein Beweis für die Ignoranz der Zuschauer, die das nicht gucken :lol:
Ja, so kann man es auch sehen :lol: (Auch wenn geringe Einschaltquoten natürlich nicht immer der Grund für eine Absetzung sind.)
Btw: Reaper ist doch auch ein Producal. "Nebenher-handlung" ist ja eh aus keiner Serie mehr wegzudenken..
Staffel 2 war schon Handlungsbogen-intensiver. Und leider war der finale Cliffhanger von Reaper mehr als eng mit dem Hauptplot der Serie verknüpft.
#689593
Holzklotz hat geschrieben:
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Noch ein Argument gegen Handlungsbögen: Wird eine Serie plötzlich abgesetzt, steht der Zuschauer oft ohne zufriedenstellenden (oder überhaupt einen) Abschluss der Geschichte da. (Ist mir schon x-mal passiert und gerade erst vor ein paar Stunden wieder bei "Reaper". :x )
Das ist in meinen Augen abe rkein Argument gegen Serials sondern ein Beweis für die Ignoranz der Zuschauer, die das nicht gucken :lol:
Ich würde eher sagen ein Beweis für die Arroganz der Networks, die es nicht für nötig halten, ihren Zuschauern einen Abschluss all ihrer Serien zu liefern, sich dann aber beklagen, wenn immer weniger Leute bereit sind, einer neuen Serie überhaupt noch eine Chance zu geben, weil sie genau wissen, dass sie wohl am Ende nur wieder im Regen stehen gelassen werden.

Ich werde wohl nie verstehen, warum man statt z.B. 22 Episoden zu bestellen nicht einfach zuerst nur 20 bestellt und dann wenn es nicht gut läuft nochmals 2 Episoden als Abschluss drehen kann. Das würde kaum Mehrkosten verursachen, aber alle Zuschauer zufrieden stellen, da es nie mehr ein Cliffhanger Ende geben würde! :!:

Ich finde jedenfalls, dass jede Serie mit mehr als 13 Episoden ein richtiges, geplantes Ende verdient hat und das vertraglich so geregelt werden müsste. Wenn Networks sogar bereit sind Konventionalstrafen zu bezahlen teilweise, wenn Piloten nicht in Serie gehen, dann sollte eine solche Klausel doch wirklich möglich sein...
#689725
little_big_man hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum man statt z.B. 22 Episoden zu bestellen nicht einfach zuerst nur 20 bestellt und dann wenn es nicht gut läuft nochmals 2 Episoden als Abschluss drehen kann. Das würde kaum Mehrkosten verursachen, aber alle Zuschauer zufrieden stellen, da es nie mehr ein Cliffhanger Ende geben würde! :!:
Na, das würde immerhin Geld für zwei weitere Episoden kosten, die sich voraussichtlich kaum einer angucken wird. Wenn man bedenkt, dass die Networks schon viel ungesendetes Material in den Müll werfen, kann man das auf der Kostenseite schon nachvollziehen - kurzfristig betrachtet jedenfalls.
little_big_man hat geschrieben:Ich finde jedenfalls, dass jede Serie mit mehr als 13 Episoden ein richtiges, geplantes Ende verdient hat und das vertraglich so geregelt werden müsste. Wenn Networks sogar bereit sind Konventionalstrafen zu bezahlen teilweise, wenn Piloten nicht in Serie gehen, dann sollte eine solche Klausel doch wirklich möglich sein...
Ich glaube nicht, dass das so einfach möglich ist. Die Studios sind froh, wenn sie einen Abnehmer für ihre Shows finden, die wird man nicht mit Klauseln verschrecken wollen, die den Misserfolgsfall für das Network noch teurer machen. Das mit den Konventionalstrafen bei den Piloten sind ja Ausnahmefälle, ich denke mal, du spielst aktuell auf die Kelley-Serie an, die NBC nicht produziert hat. Da steckte halt ein großer Name auf der einen Seite dahinter und auf der anderen das unbedingte Verlangen, diesen zu verpflichten. In anderen Situationen kann man auch so eine Konventionalstrafe nicht durchdrücken.

Davon abgesehen wäre so eine vertragliche Regelung natürlich was Feines, vorzeitige Absetzung in der ersten Staffel natürlich ausgenommen - wenn man eine Serie nach drei Folgen absetzt, nützt es nix, da noch zwei Episoden dran zu hängen.
Ich glaube bloß nicht, dass sich da in absehbarer Zukunft etwas ändern wird.
Zuletzt geändert von AlphaOrange am Di 30. Jun 2009, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
#689737
AlphaOrange hat geschrieben:Davon abgesehen wäre so eine vertragliche Regelung natürlich was Feines [...]Ich glaube bloß nicht, dass sich da in absehbarer Zukunft etwas ändern wird.
Naja, ich glaube "Lost" hat da schon ein interessante Vorarbeit geleistet, als man sich mit dem Sender auf die genaue, weitere Laufzeit bis zum Finale einigte. (Wobei man hier natürlich nicht vergessen darf, dass "Lost" trotz Quoteneinbrüchen immer noch ein internationales Phänomen ist und sich dessen Macher deshalb wohl etwas mehr herausnehmen dürfen, als die Produzenten von weniger beachteten Serien.)
#689749
AlphaOrange hat geschrieben:
little_big_man hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum man statt z.B. 22 Episoden zu bestellen nicht einfach zuerst nur 20 bestellt und dann wenn es nicht gut läuft nochmals 2 Episoden als Abschluss drehen kann. Das würde kaum Mehrkosten verursachen, aber alle Zuschauer zufrieden stellen, da es nie mehr ein Cliffhanger Ende geben würde! :!:
Na, das würde immerhin Geld für zwei weitere Episoden kosten, die sich voraussichtlich kaum einer angucken wird. Wenn man bedenkt, dass die Networks schon viel ungesendetes Material in den Müll werfen, kann man das auf der Kostenseite schon nachvollziehen - kurzfristig betrachtet jedenfalls.
Es wären ja eben NICHT zwei zusätzliche Episoden, wenn man zuerst eben nur 20 statt der 22 bestellten Episoden gedreht hat, sprich man würde einfach 2 Episoden noch nicht gleich drehen sondern erst dann, wenn klar ist, ob es weiter geht oder ein Ende her muss.

Die einzigen Mehrkosten wären also der Unterbruch der Dreharbeiten zwischen der 2. und 3. letzten Episode für ev. einige Wochen oder Monate.....und das sollte nun wirklich nicht all zu viel kosten...

Zorpox der Eroberer hat geschrieben:Naja, ich glaube "Lost" hat da schon ein interessante Vorarbeit geleistet, als man sich mit dem Sender auf die genaue, weitere Laufzeit bis zum Finale einigte. (Wobei man hier natürlich nicht vergessen darf, dass "Lost" trotz Quoteneinbrüchen immer noch ein internationales Phänomen ist und sich dessen Macher deshalb wohl etwas mehr herausnehmen dürfen, als die Produzenten von weniger beachteten Serien.)
Lost oder auch BG sind wirklich die löblichen Aussnahmen. Für Heroes würde so ein Enddatum (z.B. nach ca. 40 weiteren Episoden) sicherlich auch gut tun, genau wie für die meisten anderen Serien (ich denke da u.a. auch an die CW-Serien Smallville, Supernatural und One Tree Hill)...
#689759
Zorpox der Eroberer hat geschrieben:
AlphaOrange hat geschrieben:Davon abgesehen wäre so eine vertragliche Regelung natürlich was Feines [...]Ich glaube bloß nicht, dass sich da in absehbarer Zukunft etwas ändern wird.
Naja, ich glaube "Lost" hat da schon ein interessante Vorarbeit geleistet, als man sich mit dem Sender auf die genaue, weitere Laufzeit bis zum Finale einigte. (Wobei man hier natürlich nicht vergessen darf, dass "Lost" trotz Quoteneinbrüchen immer noch ein internationales Phänomen ist und sich dessen Macher deshalb wohl etwas mehr herausnehmen dürfen, als die Produzenten von weniger beachteten Serien.)
Der Fall "Lost" hat hiermit aber nicht viel zu tun.
Es geht ja darum, Serien einen ordentlichen Abschluss zu spendieren, die aufgrund schlechter Quoten ohne richtiges Ende dastehen.

Lost lief nie Gefahr, vorzeitig abgesetzt zu werden. Wenn ABC könnte, würden die das wohl glatt noch weiter verlängern (und froh über die eine Sendestunde sein, um die die letzte Staffel vor ein paar Tagen aufgestockt wurde).
Bei Lost ging es einzig darum, dass die Show sich nicht tot läuft. Das ist ein Geschäft, mit dem beide Seiten, Sender und Produzent, gut leben können. Ein festes Enddatum für eine miserabel laufende Serie ist eine ganz andere Geschichte - und würde sicherlich in Nullkommanix wieder über den Haufen geworfen.

little_big_man hat geschrieben:Es wären ja eben NICHT zwei zusätzliche Episoden, wenn man zuerst eben nur 20 statt der 22 bestellten Episoden gedreht hat, sprich man würde einfach 2 Episoden noch nicht gleich drehen sondern erst dann, wenn klar ist, ob es weiter geht oder ein Ende her muss.
Das kommt aber auf's selbe heraus. Dann statt 22 + 2 halt 20 + 2. Denn ...
little_big_man hat geschrieben:Die einzigen Mehrkosten wären also der Unterbruch der Dreharbeiten zwischen der 2. und 3. letzten Episode für ev. einige Wochen oder Monate.....und das sollte nun wirklich nicht all zu viel kosten...
Die Kosten werden der eine Faktor sein - vor allem, da der Sender sie als überflüssig betrachten wird. Und die Darsteller sich auch bedanken werden, weitere Wochen oder Monate an das Projekt gebunden zu sein, vor allem während nebenan Stellen in neuen Piloten zu besetzen sind.

Das andere Problem: wann soll das ausgestrahlt werden? An die normale Ausstrahlung bekommst du das dann gar nicht mehr dran. Somit fällt auch das obige Argument, dass die 2 Episoden noch zu den 22 bestellten gehören, weg, denn wird die Show nicht abgesetzt, kannst du die beiden Folgen nicht mehr zusammen mit dem Rest der Staffel zeigen.
Somit brauchst du einen knackigen Cliffhanger in Folge 20 und stehst vor dem Problem, den wenn nötig binnen zwei Folgen zu lösen.

Also man sieht: mich überzeugt dieser Rückhalteplan nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit den Zeitplänen vereinbar ist.
von Teyl
#690087
Handlungsbögen ergeben, meiner Meinung nach, nur dann einen Sinn wenn sie dicht geflochten sind und nicht improvisiert.

Ein positives Beispiel wäre da Lost. Man hat einen Plan, man zieht ihn durch, man hält sich nicht allzu lange mit Nebensächlichkeiten auf und es wirkt konzentriert. Plus man kann auch noch zwischendurch einsteigen.
Ein, meiner Meinung nach, eher negatives Beispiel wäre Babylon 5 nach der vierten Staffel. Konnte man davor unterstellen das es einen Plan gab, merkte man der fünften die Tatsache an das sie nicht (mehr) geplant war. Was imho fast schlimmer ist als ein Star Trek alike Reset Button.

Es gibt zudem Serien denen es gut tut das sie Staffelbezogen merkbare einen Handlungsbogen haben wie es, meiner Meinung nach, bei Buffy der Fall war. Wobei es für mich bei Angel schon weniger gut funktionierte.

Drama Serien wie Sopranos, Six Feet Under oder Desperate Housewives kommen doch genau sowenig ohne Handlungsbogen aus wie alle anderen (Daily) Soaps?


Dann gibt es Serien die so etwas wie einen ernsthaften Handlungsbogen nur antäuschen. Dazu würde ich einen Großteil der Krimi Serien zählen und teilweise, mittlerweile auch einige Comedy Serien.

Ganz ehrlich, ich brauche weder bei CSI:Las Vegas noch bei Cold Case und auch nicht bei NCIS einen Handlungsbogen. Es ist eine Krimi Serie, es soll ein Fall gelöst werden, fertig. Nicht nur das es für mich nicht wichtig ist ob da nun ein roter Faden ist oder nicht, ob man da eine durchgehende Handlung hat, es stört mich massiv wenn Serien des vermeintlichen "Anspruchs" wegen anfangen rum zu "soapen" wie die Hölle. Just mal so als spontanes Beispiel beim Großstadt Revier.
Ich mag weder amerikanischen noch deutschen Kriminalisten zusehen wie sie ihre persönlichen Problemen durch mehrere Folgen walzen.
Naja und wenn mir dann jemand ernsthaft kommt und meint man müsse den Mentalist komplett sehen, weil die Mini-Soap / Handlungsbogen das ganze sooo aufwertet, uhm, nein, glaube ich nicht.

Noch weniger als bei Krimi Serien braucht es das bei Comedy Sendungen. Wobei mir spontan keine einfällt die einen Handlungsstrang vortäuscht. Was auch gut so ist. ^^ Andernfalls wird aus der vermeintlichen Comedy Sachen all zu schnell ein Drama. Bei Friends klappt es, halbwegs.


Dann gibt es Serien die keinen Handlungsbogen haben und gerade deswegen gut sind.
Spontanes Beispiel, da gerade gelaufen, Bloch. Finde ich phantastisch. Man nutzt die fast zwei Stunden um eine wirklich gute Geschichte zu erzählen. Und man hält sich nicht lange mit irgendwelchen Folgen übergreifenden pseudo-anspruchsvollen-soap Geplänkel auf. (oder ich habe es nicht gemerkt)
Auch Cold Case funktioniert, für mich, Handlungsbogen befreit.

Ich mag auch durchaus den Reset Button bei der Nanny named Fran, den Simpsons und den relativen Reset Button bei Sachen wie According to Jim oder King of Queens.