US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Donnie
#1274245
Theologe hat geschrieben: Breaking Bad hat doch auch eine ganz andere Ausgangslage. Ray ist doch schon da vor Walter erst nach 4 Staffeln war.
Ändert nichts daran, dass man bei Breaking Bad Walts Verhalten nachvollziehen kann und die Konflikte stimmig aufgebaut sind, während man das alles bei Ray nicht kann, weil man nicht genug Hintergrundwissen bzw. keinen guten Einblick in die Figuren hat.

Die AV Club Reviews drücken ganz gut aus, was ich meine:
I have a theory. I think Ray Donovan chooses to focus on plot elements not because they add to a larger story, but because they’re cool. The coffee spiked with LSD: awesome. The case-of-the-week, in which women steal a football player’s sperm to get child support from him later: neat. Mickey snorting coke with his sons and then pushing Bunchy upstairs with a pretty woman: sweet. It’s almost as if the show is collective repeating “cool story, bro” to itself and the audience as it unfolds every new scene. (“Cool story, bro” would be an excellent replacement tagline, too.) There’s nothing wrong with showcasing something that’s intriguing or interesting or different, something that appeals to our collective desire to see something awesome. But all that coolness is getting in the way of Ray Donovan’s narrative, whatever that narrative is. As interesting as these story elements are, they don’t consistently point to something bigger.

[...]

Watching this show feels as if it’s 1am and you can’t sleep so you turn on the television and there’s a made-for-TV movie, perhaps in a different language, that’s already an hour in. It’s compelling and mysterious, but it’s hard to find the significance of any particular moment. I don’t mind being a bit lost in a show, but that requires a patience and dedication most television shows can’t afford.

[...]

Maybe the whole show is a golem, a thing that walks and talks and looks like a television show but is created inorganically.

[...]

It’s a major problem that five episodes into Ray Donovan, the stakes are murky at best. Clearly, the FBI is closing in on Ray, but what is Ray doing that is so bad, anyway? He’s certainly messed with too many crime scenes, and lied, and trespassed on private property a whole bunch. He did beat that guy to death with a baseball bat, after dyeing him green. But Ray was afraid for his life well before that murder. And afraid of Mickey, too—though increasingly, that’s not making sense either. If, as we learn in this episode, Mickey went to prison for a crime he didn’t commit, why is he such a big scary man for Ray? Is Ray just deeply terrified of… intimacy? He never explains any of his motivations to anyone or anything, probably because his trust issues are a mile deep. But his obliqueness reads as opacity. For all that the show is named after the character, we know so little about Ray it’s impossible to invest in him—to empathize with him—really, to care about him—in the way the show wants us to.

[...]

The final moment of the show, where Ray is weeping at his desk and Abby comes in to ask him bluntly—“Who the fuck are you, Ray?”—is supposed to produce an emotional reaction in its audience. Unfortunately, the primarily feeling I experienced was confusion. As Abed from Community said so succinctly: “I need help reacting to something.” I really have no idea how to feel about most of what happens on Ray Donovan.

In much of the episode Abby is sifting through Ray’s things, trying to decipher her husband’s secrets and silences. If only there was anything to decipher. We see 10 times more of him than she does, and we still don’t have a clue why Ray feels the way he does. I like it when television challenges me to interpret symbols or character arcs, but nuance isn’t the same thing as hiding in plain sight. Sometimes it seems like Ray Donovan has a point. Sometimes, as in “Golem,” it feels like the whole show is based on nothing.
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von Theologe
#1274246
Donnie hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Breaking Bad hat doch auch eine ganz andere Ausgangslage. Ray ist doch schon da vor Walter erst nach 4 Staffeln war.
Ändert nichts daran, dass man bei Breaking Bad Walts Verhalten nachvollziehen kann und die Konflikte stimmig aufgebaut sind, während man das alles bei Ray nicht kann, weil man nicht genug Hintergrundwissen bzw. keinen guten Einblick in die Figuren hat.
Die Kritik an den fehlenden Hintergründen teile ich auch, das war für mich aber in der Szene kein Problem. Dafür reichen die spärlichen Hintergründe aus.
Wir wissen, dass Ray Angst vor seinem Vater hat, wir wissen, dass Mickey ein gefährlicher Mistkerl ist.
Ray war nicht Vater des Jahres, aber bislang machte es nicht den Eindruck als sei eine Gefahr für die Kinder. Das hat sich jetzt geändert und damit ist er seinem Vater eben ähnlicher als ihm lieb ist, aber wenn sich die Gefahr anders äußert als bei Mickey.
Das war keine Szene um Ray als Anti-Hero zu etablieren, dafür war die Szene viele zu negativ, gerade weil Mickey bisher so beherrscht ist.
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von redlock
#1275090
Folge 106:

Läuft auf einem ''Premium Kanal'' und wird als ''Premium Produkt'' angepriesen ist es aber einfach nicht. Kommt einfach nicht über mittelprächtig hinaus.
Die Sache mit dem Affen war lustig, das LMAA des FBI Agenten auf den Erpressungsversuch von Ray ebenfalls, und Ray's Ausraster vor seinen Kindern gegenüber Mickey fand ich bemerkenswert.
Aber der Rest war wieder zäh wie Leder und langweilig.

Es reicht dennoch für 6,5/10


Folge 107:

Auch wieder so eine zweischneidige Sache. Es war so was von klar, was Töchterchen machen würde nachdem Ray ihr den Umgang mit dem schwarzen Teenager verbot. Der ''Einkaufsbummel'' von Ray's Frau mit Ezra's Freundin war ebenfalls :roll:

Aber die Folge hatte ja noch James Woods. Und der Teil war cool. Leider glaub ich nicht daran, dass Sully es schaffen wird Mickey zu beseitigen. Das würde der Serie gut tun – trotz der Präsenz von Jon Voight.
Fixer-Story statt mittelmäßiges Familiendrama wäre besser. Wird aber wohl nicht dazu kommen. Solange Woods dabei ist, bleib ich dabei. Danach? Hm...

---->6/10

Donnie hat geschrieben:Mein Problem bei der Serie bleibt weiterhin, dass sie sich inhaltlich so leer anfüllt und die Serie zu sehr versucht Premium Cable Content zu sein. Auch ein Problem ist sicherlich, dass man die meisten Figuren und ihre Handlungen einfach nicht nachvollziehen kann.
Fasst auch meine Haltung zur Serie gut zusammen.
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von redlock
#1277535
Theologe hat geschrieben: Die Serie die du dir wünschst heißt Scandal.
Ich brauch, nein, ich will sogar kein zweites ''Scandal.''
Mittlerweile brauch ich bei ''Ray'' auch die ''Fixer'' Fälle nicht mehr – die werden eh immer nach der selben Methode gelöst: brutaler Gewalt – siehe wie er in Folge 108 Bunchie's Knete vom Hauskauf zurückbekommt. Ein Fixer, der nur auf Gewalt zurückgreift ist sowieso nicht besonders clever und interessant. Da machen sie es bei Scandal in der Tat wesentlich eleganter.
[Off topic: Wenn ich halbseidene Armenier in L.A. sehe , muss ich immer an eine ''Rockford Files'' denken, die ich vor Ewigkeiten zum ersten Mal gesehen habe – wie neulich schon mal gesagt: Was man für Sachen behält :lol: ]

Mir würde es schon reichen, wenn die Serie ein besseres Familiendrama wäre. Folge 108 war zumindest schon mal (wieder) ein guter Weg dahin. Ray's Alte ist zwar immer noch ätzend (warum Ray die nervige Tussi nicht schon längst in die Wüste geschickt hat...) und die Tochter ein ''Teenage Rebellion Klischee,'' aber die ''Geburtstagsfeier'' (inklusive Ausflug) der drei Donovan's für ihre verstorbene Schwester war einfach stark, und die Szene mit Mickey und dem Bild seiner Tochter am Ende ebenfalls.
Mickey und Roseanna...naja, er ist halt ein Arxxx, aber sie gab wirklich misverständliche Signale ab.
Folge 108 drehte sich praktisch nur um die Donovans – der kleine Teil um die Lesbe und ihre Geliebte kann man vernachlässigen [bitte nun nicht mit dem Dreh kommen, dass die Anklage fallengelassen wird, wenn sie mit dem FBI gegen Ray aussagt]; der FBI Agent fehlte und auch nix zu der Geschichte um den Schauspieler (Name vergessen :oops: ) der vor Mickey Angst hat – und war dennoch ziemlich unterhaltsam: 7/10
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von Bobby
#1279250
Ich finde die Serie weiterhin toll und fand auch, dass dies die bisher beste Folge der Serie war. Absolut unterhaltsam, sodass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Es gab viel zu lachen, mehr als bei so mancher "Sitcom". Die Donovans sind einfach eine coole, fucked-up Familie und es macht Spaß zuzuschauen. Bin jetzt gespannt, was uns erwarten wird, wenn James Woods in LA ankommt. BTW Ich hab ihn mit diesen fast schon weißen Haaren kaum wiedererkannt. :shock:
von Donnie
#1279557
redlock hat geschrieben:
Mittlerweile brauch ich bei ''Ray'' auch die ''Fixer'' Fälle nicht mehr – die werden eh immer nach der selben Methode gelöst: brutaler Gewalt – siehe wie er in Folge 108 Bunchie's Knete vom Hauskauf zurückbekommt. Ein Fixer, der nur auf Gewalt zurückgreift ist sowieso nicht besonders clever und interessant.
Sehe ich genauso. Da frage ich mich auch, wieso die nicht gleich eine Gangster-Serie à la Sopranos gemacht haben, wenn die Fixer-Fälle sowieso immer nur auf Gewalt zurückgreifen. Ehrlich gesagt roote ich da auch schon fast mit dem FBI-Agenten mit.
Die Donovans sind einfach eine coole, fucked-up Familie und es macht Spaß zuzuschauen.
Wirklich, Bobby? Ich finde die ganze Familie (Rays zwei Brüder sind eine Ausnahme) schrecklich. Ehrlich gesagt kriege ich richtige Aggressionen beim Zuschauen, weil Ray, seine Frau, seine Tochter und Mickey furchtbare, unverständliche, nervige Menschen sind.

So ein enormes Sympathie-Problem hatte ich weder bei Walter und Skyler White, Nancy Botwin, Amy Jellicoe, Hannah Horvath oder Dexter, aber hier ertrage ich die Figuren wirklich kaum. Gerade Rays Frau ist einfach schrecklich, aber ich muss auch zugeben, dass Ray nicht besser ist und es daher kein Wunder ist, dass sie so eine unerträgliche Zicke ist.

Schön an der letzten Folge fand ich aber die Schlussszene mit Mickey, die Kuschelrunde mit Ray und seiner Tochter sowie die Geburtstagsfeier von Rays toter Schwester. Da waren dann doch ein paar Emotionen drin, obwohl ich die Figuren nicht sonderlich mag.

Am Liebsten würde ich ja viel mehr von Katherine Moening und Steven Bauer sehen. Deren kurze Unterhaltung im Büro war so ziemlich das Highlight der Folge. Moenings Linke war zwar dann auch wieder etwas daneben, aber die Frau hat zumindest mehr Ausstrahlung und Sympathie zu bieten als der Großteil der anderen Figuren.

Was Rays schwarzer Halbbruder in der Serie für eine Funktion erfüllen soll, will sich mir bisher auch nicht erschließen. Der ist permanent abwesend und hatte in 8 Folgen vielleicht 2-3 kurze Szenen.
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von Theologe
#1279558
Donnie hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:
Mittlerweile brauch ich bei ''Ray'' auch die ''Fixer'' Fälle nicht mehr – die werden eh immer nach der selben Methode gelöst: brutaler Gewalt – siehe wie er in Folge 108 Bunchie's Knete vom Hauskauf zurückbekommt. Ein Fixer, der nur auf Gewalt zurückgreift ist sowieso nicht besonders clever und interessant.
Sehe ich genauso. Da frage ich mich auch, wieso die nicht gleich eine Gangster-Serie à la Sopranos gemacht haben, wenn die Fixer-Fälle sowieso immer nur auf Gewalt zurückgreifen. Ehrlich gesagt roote ich da auch schon fast mit dem FBI-Agenten mit.
Es wäre dann ja ein Gangster in einer Gangsterwelt und nicht wie jetzt ein Gangster in Hollywood.
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von Bobby
#1279568
Donnie hat geschrieben:Wirklich, Bobby? Ich finde die ganze Familie (Rays zwei Brüder sind eine Ausnahme) schrecklich. Ehrlich gesagt kriege ich richtige Aggressionen beim Zuschauen, weil Ray, seine Frau, seine Tochter und Mickey furchtbare, unverständliche, nervige Menschen sind.
Wirklich nervig finde ich da nur Rays Frau und das besonders nach der vorletzten Folge, in der sie besoffen mit Tasha Yar unterwegs war. Das war das erste Mal, dass die Serie unerträglich war, weil die Frauen unerträglich waren. Aber Ray und Mickey sind cool, mal abgesehen davon, welch schlimme Taten sie begangen haben. Allein Jon Voight und Rosanna Arquette waren doch super zusammen in der letzten Folge und ich habe mich sehr amüsiert. :lol:

Bin ich etwa der einzige, der so denkt? :?
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von redlock
#1286301
Folge 110:

…und ich bin raus.

Ja, der 2. Mord hat mich überrascht (den ersten sah man kilometerweit kommen) und schockiert, und wie Ray dann doch an ein Baby kam, war eine amüsante ''Entwicklung'', aber der Rest war einfach nur :roll:
von Donnie
#1286304
Theologe hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Folge 110:

…und ich bin raus.
als ob
Da die Staffel eh nur noch zwei Folgen hat, kann er sich die der Vollständigkeit halber auch noch geben.
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von Theologe
#1287998
Ich hatte schon erwartet, dass Bunchy nicht der einzige Donovan war, der von dem Priester missbraucht wurde.
Die Folge und vor allem der Umgang mit dem Priester hat nochmal sehr schön die Charakterzeichnungen untermauert.
Bunchy ist ein naiver "Junge", der nie ein normales Leben wird führen können und durch die an ihm begangenen Schandtaten auch nie erwachsen wurde. Terry ist im Grunde seines Herzens ein hochanständiger Kerl, dessen moralische Werte, aber durch seine Familienverbundenheit auf eine harte Probe gestellt werden. Ray ist einfach nur roh, er empfindet zwar viel für seine Familie, aber er ist so abgestumpft, dass es immer wieder zu diesen Gewaltexplosionen kommt.
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von Theologe
#1290349
Im Finale gab es keine großen Überraschungen, letztlich verlief alles so, wie man es erwarten konnte. Gerade das Ende von Sully war so abzusehen. Mickey hat sich dem genauso angenommen, wie dem FBI-Agenten. Fantastisch gespielt war die Szene zwischen Ray und Mickey im Fite Club. Da haben beide wieder ihr bestes gegeben.
Was mir im Gegensatz zur anderen Fixer-Serie Scandal gefällt ist, dass Ray hier nicht als der Gute dargestellt wird, während Olivia Pope und ihre Posse ein Haufen Wixxer ist und so tut, als wäre man rechtschaffen.
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von Bobby
#1290355
Dem kann ich so zustimmen. Es kam wie erwartet, ich war jedoch zu gut gläubig und hatte eigentlich noch damit gerechnet, dass Ray Mickey gegenüber zumindest etwas aufweicht nach der Aktion. Ansonsten kann man die Serie dafür loben, dass die Staffel wie ein Serienfinale abgeschlossen wurde. Keine offenen Stories. Bin daher gespannt, was sie sich für nächstes Jahr einfallen lassen. Ein paar kreative Fixerfälle würden mir gefallen, die waren in den ersten Folgen ganz unterhaltsam. Trotzdem hab ich auch nichts gegen weiteres Donovan-Familiendrama. :wink:
von enn1
#1290568
Auch wenn ich nie ganz warm wurde mit Ray und seinem Familiendrama war das Finale ganz nett anzusehen. Wirkliche Überraschungen waren natürlich nicht dabei, aber die Diskussion zwischen Vater und Sohn hat mir auch gut gefallen. Finds auch gut dass man hier die meisten Storypunkte abgeschlossen hat. Denke der tote FBI-Agent wird vielleicht in S2 nochmal eine gewisse Rolle spielen, ansonsten fänd ich die Geschichte rund um den eifrigen Herrn etwas sinnlos.
Insgesamt würd ich mir für S2 auch paar mehr Fixer-Storys wünschen. Natürlich löblich das ganze so weit vom procedural fern zu halten wie möglich, aber ein oder zwei Fixer Storys ohne Familienbeteiligung hätte mir noch gefallen. Wenn dann Rays Frau und Kinder noch ein Stück weniger nerven würden, gefällt mir Ray auch besser 8)
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von Bobby
#1380323
redlock hat geschrieben:Auch hier muss ich mal nachfragen: Wie ist Staffel 2 denn so :?:
Ganz unterhaltsam, aber nicht mehr so großartig wie in S1. Irgendwie haben alle Brüder nichts mehr zu tun, dafür bekommen Frau und Kinder mehr Screentime... :?
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von redlock
#1380399
Bobby hat geschrieben:
redlock hat geschrieben:Auch hier muss ich mal nachfragen: Wie ist Staffel 2 denn so :?:
Ganz unterhaltsam, aber nicht mehr so großartig wie in S1. Irgendwie haben alle Brüder nichts mehr zu tun, dafür bekommen Frau und Kinder mehr Screentime... :?
Danke für die Info.
Da sehe ich meine persönliche Absetzungsentscheidung bestätigt.