US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von ultimateslayer
#1335777
Ghost hat geschrieben:
Donnie hat geschrieben:Die Serie tut ja gerade so als würde es für schwule Singles nichts anderes als Sex- und Beziehungskram als Gesprächsthemen geben.
Ist das nicht so?????????????????????
Nein, alle Männer. Egal ob Hetero- oder Homosexuell. 8)
von Stefan
#1335794
Hmm.. ich muss dabei bleiben, würde es in Looking um heterosexuelle Leute gehen, hät ich die Serie sicherlich schon längst abgesetzt. Auch Folge 3 war irgendwie super langweilig und Augustin (und auch sein Freund) gehen mir mit ihrem klischeebehafteten Verhalten so dermaßen auf die Eier.. argh

Patrick und sein Boss sind aber süß zusammen - ich hoff da entwickelt sich noch mehr :oops:
von Einzelkind
#1338034
Na, geht doch. Kaum lässt man die nervigen Nebencharaktere weg und fokussiert sich auf Patrick und Richie (heißt der überhaupt so oder bilde ich mir das gerade ein?) springt eine sehr gute Folge dabei heraus. Die Struktur hat mir sehr gut gefallen und es ist eigentlich ein ganz netter Kniff, mehr über die Charaktere zu erfahren, während sie sich selbst gegenseitig kennenlernen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass das die beste Folge der Staffel bleiben wird.
von Ghost
#1338183
Wow, die Folge war tatsächlich sehr schön. Das hatte ich nicht mehr erwartet, vor allem nicht nach der vorherigen Folge, in der mich eigentlich nur Doms Ambitionen, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, halbwegs interessiert haben. Es war jedenfalls definitiv eine gute Idee, sich vollkommen auf Richie und Patrick zu konzentrieren und darauf, wie sie sich gegenseitig kennenlernen.

Ihr Date war wunderbar geschrieben und wirkte authentisch, was nicht nur am Drehbuch, sondern auch an den beiden Darstellern liegt. Also kudos dafür. Patrick lernt man endlich auch mal kennen, ohne dass er in Fettnäpchen tritt. Durch all die kleinen Eigenarten, Anekdoten, Ängste und Unsicherheiten, werden Patrick und Richie zu komplexen und natürlich wirkenden Figuren.

Bei weitem die beste Folge bisher. Hatte die Serie schon fast abgeschrieben. Wobei ich ebenfalls befürchte, dass der Rest wieder eher langweiliger Sextalk wird. Aber ich habe zumindest wieder Hoffnung.
von Donnie
#1338292
Naja, die Folge war ganz okay, weil es mehr von Richie gab und auch der Schwerpunkt auf nur zwei Figuren tat der Serie gut, aber insgesamt finde ich es immer noch recht mau. Außer der Tatsache, dass sie sich beide mehr kennengelernt haben, passierte ja zudem auch nicht wirklich was.

Wobei der Kontrast zwischen dem neurotischen Patrick und dem etwas chilligeren Richie dann ganz nett in Szene gesetzt (und für mich war auch so eine Art Wish Fulfillment mit diesem Date dabei, weil man sich als zuneigungsbedürftiger Mensch sowas ähnliches für sich selbst wünscht).

Großartig sympathischer finde ich Patrick aber weiterhin nicht, obwohl er mir vermutlich sehr ähnlich ist (wenn man davon absieht, dass er von einem Model-Schauspieler gespielt wird).
von Ghost
#1338304
Na ja, erwartest du wirklich, dass in so einer halbstündigen Folge total viel passiert? Außerdem würde ich dem gar nicht unbedingt zustimmen: bezüglich der Beziehung der beiden ist eigentlich eine Menge passiert. Patrick geht das erste Mal vorurteilsfrei auf Richie zu und lässt sich auf ihn ein, ohne an irgendwelche Klischees zu denken, beide gehen ehrlich miteinander um. In allen Folgen davor lief er nur orientierungslos irgendwelchen Fantasien nach anstatt sich auf eine Person einzulassen, von daher scheint das ja schon eine große Entwicklung für ihn zu sein.
Und die beiden lernen sich kennen, man erfährt sogar was aus deren Vergangenheit. Ich bin ganz froh, dass man sich die ganzen ~25 Minuten Zeit dafür genommen hat, statt die Szenen drastisch zu kürzen und sie in eine reguläre Episode zu packen, wo sie dann ständig unterbrochen wird. Das wirkt viel direkter und intensiver.

So ganz generell habe ich aber auch immer noch Probleme mit Patrick. Ich meine, Girls'Hannah ist auch nicht die Sympathie in Person, aber ich finde sie wesentlich interessanter. Mag auch an ihrer ganzen Art liegen, die diese Binarität von Verärgerung und Belustigung auslöst. Oder an Dunhams Schreibstil.
Es kann auch sein, dass ich Jonathan Groff irgendwie unsympathisch finde. Ist allerdings die erste Rolle, in der ich ihn sehe.
von Einzelkind
#1338312
Mir persönlich hat gerade gefallen, dass "nichts" (im Sinne von keine komischen Leder Fetisch Paraden oder total hippe Videospielparties) passiert ist. Den Vergleich zu Richard Linklaters Before Sunset-Reihe, den ich irgendwo gelesen habe, fand ich eigentlich ziemlich passend. In der Folge stand zum ersten Mal nicht die Tatsache, dass die Charaktere schwul sind im Vordergrund, sondern die Charaktere. Wäre schön, wenn es für Dom (und vielleicht auch Doris, auch wenn sie nicht lesbisch zu sein scheint und ich vermute, dass die Serie keine heterosexuellen Figuren in den Vordergrund stellen wird) auch noch so eine Folge geben würde und Augustin in der nächsten Folge einfach von einem Bus überfahren wird. :mrgreen:
von Ghost
#1338313
Vielleicht versucht sich Augustin ja als Stricher (nur zur Recherche für sein Kunstprojekt natürlich!!!), wird von einem Unbekannten ermordet und in der zweiten Staffel dreht sich alles darum, herauszufinden, wer der Mörder ist. Spannung und Nervenkitzel garantiert!!!
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von RickyFitts
#1338421
Wollte die Folge gerade eigentlich nur noch schnell vor dem Einschlafen schauen und nun hat sie mich doch so positiv überrascht, dass ich auch noch was dazu schreiben will. Der Vergleich mit der Sunset-Reihe kam mir auch gleich in den Sinn als beide immer weiter durch die Stadt flanierten und sich das Ganze wie eine einzige sich organisch immer weiterlaufende Unterhaltung aussponn. Aber ich hatte auch schon von der Einstiegsszene an ein dickes Grinsen auf dem Gesicht. Dieses morgendliche ins fremde Bad schleichen, mit dem Finger Zähneputzen, bisschen durch den Spiegelschrank snoopen und eigentlich kurz davor sein, sich aus der Wohnung zu stehlen, wenn der andere doch aufwacht... ach, das kommt mir alles so schrecklich bekannt vor. Da kann ich nur wieder sagen: sehr schön lebensnah geschrieben und in Szene gesetzt. Ganz toll fand ich die Gesprächspassage über bottom shame. Das Thema hatte ich erst vor wenigen Tage mit einem Freundesfreund, den das auch in recht deutlicher Weise betrifft, und ich wünschte, ich hätte diese sehr präzise Dialogpassage da schon vorher gesehen und auf Lager gehabt.

So viel anders fand ich den thematischen Fokus der Folge im Vergleich zu den vorigen aber gar nicht. Der Anteil an recht typischen gay topics war in den Dialogen nicht wirklich geringer als in jeder anderen Folge. Man hat nur durch die Beschränkung auf zwei Charaktere und das weitgehende Fehlen eines wirklichen Plots mehr von den beiden erfahren (statt die gleiche Zeitspanne mit handlungstreibenden Momenten angestoßen von mehr Figuren zu füllen), wodurch die Gewichtung lediglich anders wirkte. Diesen Fokus kann ich Looking aber weiterhin nicht übel nehmen. Drama ist halt verdichtete Wirklichkeit fokussiert auf das Zentralmotiv der Handlung - und das ist in diesem Falle das schwule Leben in San Francisco. Da finde ich es besser, wenn man mehr von diesen Themen hat und ansonsten aber ganz ungekünstelt und lebensnah bleibt, statt forciertes Drama zu schaffen, indem man seine Figuren in immer größere Extreme schreibt, um irgendwas Aufsehenerregendes aus ihnen rauszuholen, bis man sie irgendwann zu völlig überzogen egomanischen, unsympathischen Ansammlungen von Neurosen und Quirks verhunzt hat. JA, ich rede von Girls! Da bin ich im direkten Vergleich eigentlich ganz dankbar, dass Looking nicht so auf Spektakel macht.

Edit 20.2.:
Um besagten Freundesfreund beim nächsten Mal vielleicht doch etwas mehr über seine bottom shame Misere zu helfen, die er mangels dieses besseren Begriffes etwas selbstvorwurfsvoll als verklemmte Homophobie eines Schwulen sieht, der mit sich selbst nicht im reinen ist, habe ich mal etwas weiter über den Begriff gesucht. Unter anderem heraus kam diese sehr schöne, dialogische Besprechung der Folge bei The Wire
von Donnie
#1340495
Ich finde Augustin so hassenswert. Allein in dieser Folge hat er den Vogel abgeschossen, wobei er mit seiner Beobachtung gegenüber Patricks Verhalten zu Richie ja gar nicht so unrecht hat. Trotzdem ist er ein schrecklich selbstverliebter arroganter Idiot, der seinen netten Freund nicht verdient. Seine Storyline mit dem Callboy finde ich auch kein Stück interessant, es sei denn es kommt da zum Ende noch eine interessante Wendung. Die Szene, wo er zum Schluss seinen Freund und den Callboy beim Sex filmt, war einfach widerlich.

Richie ist für mich persönlich der Grund einzuschalten. Vor allem auch, weil er sich im Gegensatz zu Patrick, Dom oder Augustin nicht in erster Linie über seine Beziehungen/Sexualität identifiziert und sich in seiner Haut komplett wohl fühlt und sich weder für sein Alter noch für irgendetwas anderes schämt. Einfach ein herrlich authentischer selbstsicherer Mann ohne überheblich zu sein. Das macht es dann natürlich schwer mitanzuschauen, wenn Patrick dann insgeheim doch lieber seinen langweiligen Boss anschmachtet und Herzschmerz für Richie vorprogrammiert ist. :o Der Moment am Ende als Patrick die Kette im Spiegel anstarrt, sagte mehr als 1000 Worte.

Dann ist da noch Dom, den ich von den drei Leads bisher am Besten finde. Ich fand es zwar auch ziemlich banane, dass er dem älteren Scott Bakula gleich seine ganzen Alterskomplexe an den Kopf wirft, insbesondere den Grindr-Kommentar mit dem Grabstein zum 40. oder was es war, aber hier finde ich diese Hin und Hergerissenheit zwischen dem Jugendwahn in der Gay Kultur und dem eigenen Empfinden ganz gut inszeniert. Zumindest erweckt Dom in meinen Augen auch den ausgereiftesten Eindruck von den drei Hauptfiguren und ist auch am Sympathischsten.
von Ghost
#1340555
Die zweite Hälfte verspricht schon mal, mir um einiges besser zu gefallen als die erste. Eine gute Folge. Nachdem man sich in "Looking for the Future" intensiv mit der Beziehung Patricks mit Richie beschäftigt hat, ist es nun umso interessanter, zuzusehen wie diese sich entwickelt. Richie ist wirklich äußerst sympathisch. Und im Gegensatz zu Patrick um einiges selbstsicherer, so dass es nicht verwundert, dass jener wieder einmal peinliche Fehler macht. Daran hat man sich nach den vorherigen Folgen gewöhnt und so wird dies durchaus authentisch rübergebracht. Ich bin gespannt, was da noch kommt.

Augustin ist immer noch ein douchebag, aber zumindest scheint er das selbst zu merken. Aber so einen braucht's vielleicht einfach. Wobei seine Storyline die uninteressanteste ist: dass da Probleme auf seine Liebesbeziehung zukommen würden, war ja von der ersten Episode an hervorzusehen. Ich hätte mir da eher gewünscht, man würde sich mit seinem Künstlerdasein beschäftigen, ohne dass man irgendwelche Stricher oder Sex in den Mittelpunkt rückt.
Sein Streit mit Patrick (und Richie) war aber eine schöne Szene, in der die Verhältnisse zwischen den drei Figuren beleuchtet und aufgerüttelt werden.

Schön, dass es Dom gibt: als der älteste wirkt er auch am bodenständigsten und bietet einen ruhigen Gegenpol zu seinen etwas abgehobenen Freunden. Außerdem nett, dass es hier nicht nur um die Liebe oder Sex geht, sondern um Traumerfüllung und berufliche Perspektiven.

Jetzt bin ich doch an einer zweiten Staffel interessiert.
von Donnie
#1341439
Tolle Folge, auch wenn fast alle Figuren sich irgendwie wie ein Arschloch verhalten haben.

Patrick war natürlich wieder besonders schlimm. Ich kann ja nachvollziehen, dass es ihn nervös macht, seinen Boyfriend zur Hochzeit seiner Schwester zu bringen - vor allem, wenn er glaubt, dass seine Eltern ihn nicht akzeptieren würden, aber seiner Mutter alleine die Schuld zuzuschieben war schon etwas armselig, wo es im Grunde auch Patricks eigene Meinung über Richie ist, aber das kann der liebe neurotische Freak ja nicht offen zugeben und muss daher alles auf seine Mutter abwälzen. Ich hatte teilweise ja noch gehofft, dass Richie vielleicht doch noch auf der Hochzeit auftaucht, aber es war sicher schlauer von ihm nicht mitzugehen. Das war einfach viel zu früh und Patrick ist offensichtlich nicht 100%ig in der Beziehung. Nebenbei gemerkt: Richie sieht auch ohne Bart gut aus. :oops: Ich glaube der Theologe hat mich mit seinem Latin(o)-Fetisch infiziert.

Dann ist da noch der britische Boss. Dass der so einfach auf der Hochzeit von Patricks Schwester als Gast auftaucht, fand ich ein wenig konstruiert. Den Kuss-Versuch habe ich auch so kommen sehen. Zwischen den beiden fliegen die Sparks ja schon seit seinem ersten Auftritt.

Augustin kriegt auch endlich mal die Quittung für sein Verhalten. Habe gejubelt, dass Frank ihn rausgeworfen hat und dass Patrick ihm am Anfang ganz offen die Meinung gegeigt hat. Wenn Augustin jetzt aber zu Patrick zurückzieht, muss ich wohl mehr Augustin ertragen als ich es kann.

Dom war auch ein bisschen arschig zu Lynn, aber unter dem Stress der beruflichen Zukunft kann ich das hier noch relativ gut nachempfinden und es war auch beiweiten nicht so ugly wie bei den anderen Figuren.
von Ghost
#1341844
So nachvollziehbar es auch ist, dass Richie sich dafür entscheidet, aus dem Auto auszusteigen - ich finde dennoch, dass er damit ein wenig überreagiert. Dass Patrick in einer Stresssituation ist, hat er ja selbst bemerkt und in solchen Situationen ist es schwierig, Ruhe zu bewahren und angemessen und rational mit seinem Gegenüber zu kommunizieren. Anstatt da die ganze Zeit helfen zu wollen, so nett es auch sein mag, kann man auch erstmal Raum lassen, bis der andere lernt, sich zu beruhigen. Patricks Empörung über das mitgebrachte Gras ist interessant: es passt nicht zu dem Bild, welches er seiner Mutter gerne präsentieren würde (umso witziger die Szene mit ihren Haschcookies) und schürt seine Ängste, den mütterlichen Erwartungen nicht gerecht zu werden.

Fand ich Patrick am Anfang der Serie noch nervig und anstrengend, so finde ich ihn mittlerweile interessant genug, um ihn als Hauptfigur akzeptieren zu können. Seine Verunsicherung und Selbstfindung bietet Identifikationsraum und vielleicht auch die Möglichkeit der Selbstreflektion.
Das Gespräch mit seiner Mutter war stark. Seine Vorwürfe gehen natürlich zu weit, wenn er seine Mutter für Richies Absage verantwortlich macht, aber aus der Luft gegriffen sind die Anschuldigungen schließlich auch nicht, spielen elterliche Erwartungen doch immer eine Rolle bei der Selbstwahrnehmung und die anderer Leute. Dass Patrick Probleme mit Richie hat, dass dieser dem Ideal nicht entspricht, welches ihm imprägniert wurde, hat doch etwas mit dem Elternhaus zu tun und lässt sich v.a. durch dieses erklären. Von diesen Vorstellungen muss Patrick sich jedoch zu lösen lernen, seine Mutter meint ja selbst, dass sie sich verändert habe (oder so ähnlich). Von familiären, gesellschaftlichen und kulturellen Erwartungen ist niemand frei, deswegen mag ich diese Thematik in Looking.
Also sei doch nicht so fies zum Pattie, Donnie, und bezeichne ihn nicht als Freak! Du hast einen Narren an Richie gefressen und willst ihn beschützen und drescht auf seinen kind of boyfriend ein, dass er blaue Flecken bekommt. :cry:

Stimmt, dass sein Boss auf der Hochzeit auftaucht, ist ein wenig konstruiert, hat mich aber nicht massiv gestört.

Dass es zum Bruch zwischen Augustin und seinem Freund kommt, war abzusehen. Dennoch ein Moment der Genugtuung, als dieser erfährt, dass CJ bezahlt wurde und er sich mit Ekel abwendet, und auch als er dem selbstsüchtigen Künstler mitteilt, dass er doch ausziehen soll. Hoffe ebenfalls, dass er sich nun nicht wieder bei Patrick einnistet.

Dom fand ich diesmal weniger interessant. War ja auch eher Vorbereitung für sein Leben mit eigenem Restaurant.
von Donnie
#1341939
Ghost hat geschrieben:Von familiären, gesellschaftlichen und kulturellen Erwartungen ist niemand frei, deswegen mag ich diese Thematik in Looking.
Also sei doch nicht so fies zum Pattie, Donnie, und bezeichne ihn nicht als Freak! Du hast einen Narren an Richie gefressen und willst ihn beschützen und drescht auf seinen kind of boyfriend ein, dass er blaue Flecken bekommt. :cry:
Naja, es ist aber trotzdem nicht richtig von Patrick den Richie als Versuchskaninchen zu benutzen, um zu beweisen, dass er auch mit jemanden anbandeln kann, der seine familiären und gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt. Patrick hat ja schon in Folge 1 zugegeben, dass Richie nicht wirklich sein Typ ist, aber probiert ihn an wie eine Socke und behandelt ihn dabei ziemlich arschig. :o

Nächste Woche ist ja schon das Finale. :o
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von RickyFitts
#1341948
Patrick hat damals lediglich gemeint, dass Richie nicht seinem üblichen Beuteschema entspricht. Es mal außerhalb des Rasters zu versuchen, wenn darin ja bis dahin offensichtlich nicht allzu viel rumkam (hatte ja nur 1 boyfriend bisher), ist doch völlig normal. Auch sonst muss ich mich doch stark wundern, wie harsch Donnie Patrick hier schon seit Wochen immer beurteilt. Ehrlich gesagt finde ich Richie bisher meistenteils überempfindlich und viel zu schnell beleidigt. Mit der Empathie für seinen Partner hapert es jedenfalls stark, wenn er ihm auch noch eine Szene macht und dann noch den dramatic stormout nimmt, weil Patrick in einer Stresssituation sehr angespannt ist. Abgesehen davon hätte auch mir niemand am Hals rumzufummeln, wenn ich gerade in dichtem Verkehr über eine verdammte Brücke fahre. Wenn ich Patrick was vorwerfe, dann dass er der Richie Zicke auch noch hinterherwinselt und sich entschuldigt. Andersrum müsste es sein. Sonst könnte mir so einer gleich gestohlen bleiben.
Dass man umso nervöser ist, wenn der boyfriend zur Vorstellung bei den Eltern nun mangels good catch Qualitäten nicht gerade gute Chancen auf den schnellen Zustimmungsstempel hat, finde ich auch absolut normal. Es muss doch wohl erlaubt sein, mit dem Freund darüber zu reden. Patrick wird ja nun auch nicht der erste sein, der sich über sein völliges Fehlen von Karriereambition zumindest gewundert hat. Aber selbst davon fühlt sich Richie ja gleich angegriffen. Da könnte ich nur sagen: sorry, Sensibelchen. Aber die meisten Menschen gehen einfach davon aus, dass man Ziele und Träume hat, die über Billigfriseur hinausgehen.
Letztlich ist es aber auch müßig, da die Schuldigkeiten für einzelne Reibereien zu sortieren. Die beiden haben von Anfang an nicht als Paar zusammengepasst, weil da einfach Welten zwischenliegen und die jeweils einfach einen ganz anderen Horizont haben. Patrick kann schon was wesentlich besseres finden. Das weiß er auch, projeziert es aber bloß auf die Eltern, weil er sich das nicht selbst eingestehen will, aus Angst, dass das irgendwie snobby klingt.
von Ghost
#1342035
So ganz fair ist es aber auch nicht, Patrick vorzuwerfen, Richie lediglich als Versuchskaninchen zu benutzen. Glaube ich. Der Anfang jeder Beziehung ist ein Ausprobieren. Beide Parteien gehen mit Ballast in so ein Experiment. Dass Patrick mal meinte, Richie sei nicht wirklich sein Typ (kann ich mich schon nicht mehr dran erinnern) hat keine große Aussagekraft. Wie viele Menschen kommen zusammen, obwohl der jeweils andere eigentlich nicht deren "Typ" ist?

Es scheitert letztlich daran, dass beide Männer unterschiedlich an die Beziehung rangehen und unterschiedliche Erwartungen haben. Richie erwartet ziemlich schnell etwas Ernstes. Verständlich, dass er nicht verletzt werden will und eigentlich nichts mit jemandem anfangen möchte, der selbst nicht so genau weiß, was er überhaupt will. Dadurch fehlt ihm aber auch die Toleranz für Patricks oft unsicheres Verhalten, was sich vor allem in der Autoszene zeigt. Und wie gesagt, da fand ich ebenfalls, dass er überreagiert, weil Patrick nicht so funktioniert, wie er es möchte.
Patrick werfe ich trotzdem vor, dass er Richie unfair behandelt, vor allem in der vorherigen Episode, in der er unehrlich zu seinen Freunden ist und seinen boyfriend verleumdet, damit er in einem besseren Licht erscheint und weil es ihm peinlich ist, dass dieser nur Haare schneidet. Das Gefühl, dass der andere den eigenen Anforderungen nicht genügt und man den Wunsch hegt, er solle doch bitte anders sein, ist nachvollziehbar, Patricks Umgang damit problematisch und verletzend.
von Donnie
#1342079
Ich glaub, ich bin besonders hart gegenüber Patrick, weil er mich mit seiner Hin-und-her-Gerissenheit zwischen seinen Idealen, dem was, die Gesellschaft ihm vorschreibt und der Realität stark an mich selbst erinnert und ich persönlich diese Unsicherheit an mir und auch ihm nicht mag, weil damit langfristig einfach andere Leute verletzt werden.

Zugegeben, Richie hat auf der Brücke etwas überreagiert, aber dazu muss man halt auch den Kontext sehen. Patrick hat Richie auch überhaupt erst zur Hochzeit seiner Schwester eingeladen, weil das Treffen mit Patricks Freunden nicht besonders positiv gelaufen ist und Patrick an dem Tag Richie deutlich zu spüren gegeben hat, dass er eben doch noch nicht so weit ist Richie so zu akzeptieren wie er ist und Patrick auch gleich bei der Boyfriend-Sache 5 Schritte zurückgegangen ist, obwohl das seine Idee war.

Patrick versucht zwar ziemlich stark dafür zu sorgen, dass die Beziehung funktioniert, aber er ist einfach nicht 100%ig dabei und kann über seine eigentichen Beziehungsvorstellungen nicht hinweg schauen, womit er Richie kontinuierlich vor den Kopf stößt sowie seine und Richies Zeit verschwendet.
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von RickyFitts
#1343277
Puh, na ein Glück ist Patrick Richie losgeworden. Obwohl er sich dabei noch als Waschlappen hat vorführen lassen. Ich kann Richies dead serious no nonsense Art einfach nicht ab und finde ihn schrecklich einengend, während er selbst aber gleichzeitig auch mixed messages abfeuert. Da soll Patrick in seiner Nähe ganz entspannt, natürlich und grundehrlich sein, darf aber nichts sagen, was seinen Stolz verletzen könnte, weil er dann gleich austickt. Außerdem habe Patrick die Beziehung angeblich überstürzt, andererseits sagt Richie am Ende aber, dass er bereits kurz davor ist, sich ernsthaft in Patrick zu verlieben und stellt ihm damit gleich wieder ein commitment Ultimatum. Auf diese passiv aggressive Weise hat er Patrick die ganze Zeit durch ihre Beziehung geschubst, dabei ständig versucht das Tempo zu diktieren und wenn Patrick mal anders wollte, musste der sich gleich rechtfertigen und totale Klarheit über seine Gefühle vorweisen können.
Da ist mir sein Boss wesentlich sympathischer. Der folgt einfach seinem innersten, ehrlichsten Impuls, holt Patrick ins Büro, offenbart seine Gefühle und gibt seinem Verlangen nach, obwohl er sogar noch einen Freund hat. Das mag man aus der Treue-Perspektive verurteilen, aber ich bewundere es aus der anderen Blickrichtung für den Mut, alles zu riskieren, weil er sich für etwas vielleicht vorher nur halbrichtiges nicht die Chance auf den großen Wurf entgehen lassen will. Und da ist es auch völlig okay, dass er am Ende eben keine Ahnung hatte, wie es nun weitergeht, keinen Plan vorlegen konnte. Das finde ich in dieser Geradlinigkeit einfach viel leidenschaftlicher und anziehender als den etwas zu beherrschenden Richie.

Der Rest der Folge auch recht gut. August kriegt eine ordentliche Dosis harte Wahrheit und flüchtet sich davor erstmal in einen Rausch. Kann ich nicht gerade bemitleiden, aber irgendwie nachvollziehen.
Bei Lynn fand ich es recht interessant wie viel Anschübe und Anläufe es von allen Seiten brauchte, um ihn erstmal wieder für Dom zugänglich zu machen. Dass der sich so doll zurückgezogen und verschlossen hatte, war mir nach der letzten Folge noch nicht ersichtlich.
Schade, dass das schon das Staffelende war. 8 Folgen ist wirklich ein bisschen sehr kurz. Und die Show dürfte ja nun wirklich nicht besonders teuer sein. Hoffe HBO bleibt dabei, auch wenn es eine sehr kleine Nische ist. Der Cast gefällt mir jedenfalls sehr gut. Gerade von Jonathan Groff, den ich zuvor nur aus seiner Glee-Schmierlappen-Rolle kannte, war ich doch sehr positiv überrascht. Gerade in den zwei Szenen mit Richie konnte man so viel unausgesprochenes aus seinem Gesicht ablesen - das war schon sehr stark gespielt.
von Donnie
#1343372
RickyFitts hat geschrieben:Puh, na ein Glück ist Patrick Richie losgeworden.
Nö, Raul Castillo wurde für Staffel 2 zum Hauptdarsteller befördert. Glaube nicht, dass sie ihn behalten würden, wenn Patrick/Richie ein für alle mal vom Tisch wäre.
Ich kann Richies dead serious no nonsense Art einfach nicht ab und finde ihn schrecklich einengend, während er selbst aber gleichzeitig auch mixed messages abfeuert. Da soll Patrick in seiner Nähe ganz entspannt, natürlich und grundehrlich sein, darf aber nichts sagen, was seinen Stolz verletzen könnte, weil er dann gleich austickt. Außerdem habe Patrick die Beziehung angeblich überstürzt, andererseits sagt Richie am Ende aber, dass er bereits kurz davor ist, sich ernsthaft in Patrick zu verlieben und stellt ihm damit gleich wieder ein commitment Ultimatum. Auf diese passiv aggressive Weise hat er Patrick die ganze Zeit durch ihre Beziehung geschubst, dabei ständig versucht das Tempo zu diktieren und wenn Patrick mal anders wollte, musste der sich gleich rechtfertigen und totale Klarheit über seine Gefühle vorweisen können.
Sehe ich anders. Patrick hat doch eigentlich das Tempo angegeben. Patrick war derjenige, der das Boyfriend-Label rausholte und damit als erster der lockeren Affäre mehr Bedeutung geben wollte. Patrick wollte, dass Richie seine Freunde kennenlernt und hat ihn dann überstürzt als verzweifelten Rettungsversuch der Beziehung zur Hochzeit seiner Eltern eingeladen als Richie merkte, dass Patrick das Ganze doch nicht so ernst nimmt und einen Schritt zurückgehen wollte.

Richie ist eigentlich so weit nur mit allem, was Patrick wollte/gemacht hat mitgegangen (mit Ausnahme von dem Zwischenfall auf der Brücke in der vorangegangenen Folge) und hat eigentlich fast nur auf Patrick reagiert. Die Kette grub er z.B. erst aus als Patrick ihn zu seinem Freund machen wollte. Patrick war derjenige, der wie Augustin sagte, Richie an der Leine mitgeschleift hat und ihm den Eindruck gegeben, dass es was Ernstes sei, ohne es wirklich zu meinen.

Dass er jetzt Patrick in einem Satz sagt, dass er dabei ist sich zu verlieben, aber gleichzeitig, dass sie die Beziehung zu schnell angegangen sind, finde ich jetzt keinen Widerspruch in sich. Das sehe ich an der Stelle auch nicht unbedingt als Commitment-Ultimatum. Es geht eher darum, dass Patrick Probleme hat Richie so zu akzeptieren wie er ist mit seinem gesamten Background und Richie möchte sich nicht das Herz brechen lassen.

Die ganze Szene mit Richie und Patrick am Schluss fand ich persönlich ziemlich gut. Richie hat ihm quasi sein Herz offengelegt: Er hat seine eigenen Fehler zugebeben, nämlich dass er Probleme damit hat, wenn sein Stolz verletzt wird und er von einer Person, die er schätzt, nicht respektiert wird. Er hat zugegeben, dass er etwas sensibel ist, wenn es um seine Herkunft geht und dass er sich bemüht dran zu arbeiten. Und er hat Patrick gestanden, dass er dabei ist sich in ihn zu verlieben, aber dass er sich den Herzschmerz nicht antun kann, wenn Patrick sich nicht sicher ist, was er genau will. Zu so viel Ehrlichkeit und Selbstreflektion gehört in meinen Augen eine Menge Mut und Patrick selbst war dazu in der gesamten Serie von seiner Seite aus nicht in der Lage.

Da Richie als Latino (zusätzlich zu seinem Gay-sein) auch zu einer ethnischen Minderheit angehört, die kontinuierlich Vorurteilen, Diskriminierung und sexueller Fetischisierung ausgesetzt ist, kann ich ihn auch nicht dafür verurteilen, dass er Probleme mit seinem Stolz hat und sensibel auf Patricks Verhalten reagiert.
Da ist mir sein Boss wesentlich sympathischer. Der folgt einfach seinem innersten, ehrlichsten Impuls, holt Patrick ins Büro, offenbart seine Gefühle und gibt seinem Verlangen nach, obwohl er sogar noch einen Freund hat. Das mag man aus der Treue-Perspektive verurteilen, aber ich bewundere es aus der anderen Blickrichtung für den Mut, alles zu riskieren, weil er sich für etwas vielleicht vorher nur halbrichtiges nicht die Chance auf den großen Wurf entgehen lassen will.


Ich finde den Boss nicht nur wegen der Treue-Perspektive unsympathisch. Im Finale hat er doch Patrick erst mit SMS belästigt und dann absichtlich unter falschen Vorwänden ins Büro gelockt und damit quasi in seine Arme manipuliert. Hätte er einfach nur mit ihm über den Kuss und seine Attraktion sprechen wollen, dann hätte er das auch in einem anderen Setting machen können, aber er war so offensichtlich auf einen Hook-Up ausgelegt und fand ich ziemlich schmierig. Die ganze Staffel über benutzt er Patrick ziemlich offensichtlich als seinen Office-Flirt, während er einen Boyfriend zuhause hat und denkt auch nicht mal daran, wie sich Patrick dabei fühlt. Wenn hier jemand der passiv-aggressive Typ ist, dann ist es Kevin. Während Richie versucht Verständnis gegenüber Patrick zu haben und mit ihm mitzugehen, spielt Kevin mit Patrick herum und alles muss nach ihm gehen.

Witzig finde ich auch, dass du ihn lobst dafür, dass er Risiken auf sich nehmen möchte, weil er sich durch was vorheriges Halbrichtiges nicht den großen Wurf entgehen lassen möchte. Ich sah bisher kein Indiz dafür, dass Kevin das so sieht. Der wirkte für mich bisher hauptsächlich eher wie ein Mann, der sich in seiner Beziehung langweilt und sich daher sexuell von einem anderen "aufregenderen" Mann angezogen fühlt und auf diesem sexuellen Impuls basierend handelt und nicht weil er glaubt da was Besseres gefunden zu haben. Kevins Antwort auf Patricks Frage, dass er nicht weiß wie es weitergeht, mag zwar auch ehrlich sein, aber auch ein weiteres Indiz dafür, dass Kevin hier vermutlich kein überlegtes Liebesrisiko eingegangen ist und er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bei seinem Freund bleiben wird (und Patrick vermutlich nebenbei bei der Stange hält und vertröstet).

Bezeichnend fand ich ja übrigens auch, dass Patrick bei Richie seine große Bottom Shame-Speech hat, aber bei Kevin gleich sofort diese Rolle einnimmt. (Zeigt auch gleich, wer hier wirklich die Kontrolle hat.)

Habe mich über den Kuss von Scott Bakula und Dom gefreut. Hoffentlich können sie den auch nächste Season wieder einbinden. Ich finde die beiden sind in einem viel interessanteren Lebensabschnitt als die anderen Jungs. Lynn war aber wirklich ziemlich kalt gegenüber Dom und brauchte viel Zureden, um wieder auf ihn zuzugehen. Aber ich denke, der will halt auch einfach keine Spiele mit einem jüngeren Mann spielen.

Augustin interessierte mich in der Folge nicht sehr, wobei ich seine gemeinsame Szene mit Frank ganz gut fand. Würde eigentlich viel lieber mehr von Frank als von Augustin sehen. Nachdem Augustin high wurde, hatte ich Angst, dass es irgendeine dramatische Szene gibt, die Doms großen Abend ruiniert. Gott sei Dank betatschte er nur Patrick ein bisschen und schlief bei einem Golden Girls-Marathon ein. :lol:

Die zweite Hälfte der Staffel gefiel mir auch deutlich besser. Ich hätte zwar trotzdem lieber eine dritte Staffel von Enlightened gehabt, aber ich denke ich werde auch bei Staffel 2 (aber dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr so zeitnah) dabei sein.
von Ghost
#1343888
Schönes Staffelfinale. Es bleibt tatsächlich dabei, dass die erste Hälfte für mich enttäuschend war, während die zweite wesentlich interessanter wurde.

Bezüglich der Richie/Kevin-Sache pflichte ich Donnies Beurteilungen bei. Da kann ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen.
Die Beziehung zwischen Patrick und Richie auf der einen und Patrick und Kevin auf der anderen Seite kann man auch gar nicht bezüglich Leidenschaft und whatnot vergleichen. Kevin haben wir bisher lediglich aus Patricks Perspektive kennengelernt: als Schwarm, als Fantasie. Ich finde Kevin nicht schrecklich, aber kenne ihn bisher einfach zu wenig. Ich weiß, dass er sich zu Patrick hingezogen fühlt und trotzdem er in einer Beziehung ist, schließlich seinen Trieben folgt und ihn flachlegt, nachdem er Patrick erstmal auf Distanz gehalten hat und erst die "Courage" aufgebracht hat, ihm näherzukommen, als er betrunken ist. Wo ich ihm da jetzt Mut bescheinigen soll, wüsste ich nicht. Und wo riskiert er hier denn wissentlich etwas? Er denkt eben nicht über die Konsequenzen nach, das mag leidenschaftlich erscheinen, ist aber auch vollkommen egoistisch: er denkt nicht darüber nach, was er damit seiner Beziehung bzw. seinem Partner, noch Patrick und Richie antut.

Richies Verhalten ist vollkommen nachvollziehbar, wie Donnie bereits offengelegt hat. Das mag "einengend" wirken, wenig spaßig, leidenschaftslos, aber Richie ist es eben ernst und er will nicht verletzt werden. Und deswegen erwartet er von Patrick, dass er ebenso ernsthaft an die Sache rangeht.

Die ganze Chose mit Patrick und Kevin und danach die Szene mit Richie waren ziemlich unangenehm. Dass Patrick für Kevin "bottomt", nachdem er sich zuvor Richie im intimen Gespräch anvertraute, bedeutet einen doppelten Vertrauensbruch. Und man konnte deutlich sehen, wie Patrick sich nach dem Sex fühlte und erst recht, als er dann auf Richie stößt.

Mal sehen, wie es in der zweiten Staffel mit der "Dreiecksbeziehung" weitergeht.


Augustin tat mir in der Folge sogar leid, insbesondere als er die niederschmetternden Worte "You will never be an artist!" an den Kopf gedonnert bekommt. :shock: :lol: Sein Verhalten auf Drogen fand ich auch ganz putzig.

Lynns Vorsicht ist für mich nachvollziehbar, der Kuss zwischen ihm und Dom schön. Sowieso freut es mich meistens, Dom auf dem Bildschirm zu sehen. Weiß nicht, der strahlt irgendwie so eine ... sympathische Bodenständigkeit aus. Oder so. Außerdem finde ich es nett, enen Schnurrbartträger im TV zu sehen. Und das nicht, weil ich Schnurbärte mag, sondern weil man sie ja sonst kaum sieht. Das Gleiche gilt für Augustins Vollbart.

Mit Jonathan Groff bin ich glücklicherweise nun auch warm geworden.
von Stefan
#1365223
Ich hab mich auch ENDLICH überwinden können, die letzten 2 Folgen mal zu schauen und die waren wirklich insgesamt besser - liegt aber wohl auch daran, dass Augustin in den 2 Folgen nur einen Shitload nach dem nächsten in die Fresse bekommt und da ich den Charakter hasse wie die Pest, machte das seinen Szenen gleich erträglicher. Ich würde mir wirklich wünschen, dass man diesen Möchtegern-Hipster-Artist nächste Season nicht mehr sieht, aber diese Freude wird man mir wohl nicht machen :(

Patrick / Richie war auf jeden Fall interessant - und Richies Rede im Finale fand ich dann auch großartig, aber das Problem an der Beziehung war bisher ja wirklich, dass Patrick gar nie so wirklich "alles" von Richie wollte .. ich fand an Richie jetzt auch nicht alles toll - aber ich fand ihn auf jeden Fall sehr interessant und bin gespannt, was sie mit ihm nächste Staffel machen.. wobei ich jetzt nicht eine weitere Season mit "Patrick kommt mit seinem Latino Maybe Boyfriend nicht aus" Storyline möchte

Kevin hat natürlich sehr egoistisch gehandelt - klar, er hatte einen Freund zuhause und hat Patrick in der Arbeit für den Zwischendurch-Flirt benutzt, ohne darauf mehr einzugehen .. da mir Kevin aber super toll gefällt, tu ich mir schwer, ihm das auch nur irgendwie übel zu nehmen :oops: :lol: Ich bin aber auch gespannt, wie es da nächste Staffel weiter geht :)

Dom und Lynn hatten einen schönen Arc und es war doch ungewöhnlich, Dom am Schluss in der unsicheren, "longing" Rolle zu sehen .. fragt sich nur, ob wir Lynn nächste Staffel wieder sehen werden?

Augustin nervt mich ohne Ende und am schönsten wär es, ihn nie wieder zu sehen

Die Serie hatte einen schwachen Start, wurde dann aber besser. Comedy ist das definitiv keine - und zwar auf gar keine Satire oder sonstige Art - das ist ein pures Charakterdrama.. aber gut - insgesamt wohl für die kurze erste Season 6 von 10
von Ghost
#1416496
Zu dieser Staffel wurde in diesem Thread ja noch gar nichts gepostet. :o

Die letzte Folge war ein pures cringefest. :oops: :lol: So sehr hat man sich für Patrick schon seit einiger Zeit nicht mehr geschämt. Gleichzeitig konnte er einem leid tun und solche sehr awkward conversations wie die über PrEP, in die er einsteigt und mit seinen Äußerungen lediglich Befremdung erntet, kennt man ja irgendwie auch aus seinem eigenen Leben. Patrick machte einfach einen Fehler nach dem anderen. Toll fand ich den Kameraschwenk von dem Typen, der ihn (thank God) abblitzen lässt zu Kevin und dessen Freund. Da bekommt Patrick dann gleich noch was auf die Fresse. Und dann auch noch Patricks Kostüm, das niemand erkennt und Patricks Scheitern zusätzlich visuell festhält. Das Ganze war auch gut von Groff gespielt. Schön fand ich die Szene, in der er sich zu Dom legt und Richie dann mit diesen puppy-dog eyes anschaut.

Insgesamt gefällt mir die Staffel ganz gut. Die Folge zuvor war ja ein throwback auf die (meiner Meinung nach) beste Episode der ersten Season und gab Richie mehr Background und thematisierte sein Verhältnis zu Patrick noch mal tiefgründiger. Auch eine schöne Folge.

Augustin hat irgendwie einen 360° turn gemacht. Ich frage mich, ob das zum Teil auf die negativen Reaktionen der Zuschauer zurückzuführen ist. Aber "the new thoughtful Augustin" macht auch einfach mehr Spaß und ist sympathischer. Seine Beziehung zu Eddie ist auch niedlich.
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von Zach
#1416500
Mir gefällt die Staffel auch gut. Patrick ist einfach nur :? Seine Rede auf der Party, das war eine Mischung aus fremdschämen und bedauern. Er ist so naiv und beziehungsmäßig noch wie ein 20-jähriger, der nicht weiß, was er will bzw. nicht erkennt, dass er das, was er will, nicht kriegt. Kevin ist aber auch ein Penner, nur leider erkennt das Patty nicht.
Augustin hat sich tatsächlich positiv entwickelt. Dom kommt mir etwas zu kurz, würde da gerne mehr mit seinem Restaurant/ chicken window (wtf :lol: ) sehen. Lynn wird man wohl auch nicht mehr wiedersehen (?).
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von RickyFitts
#1417350
Ich mag ja die Show allein schon dafür, dass jeder so seine eigenen Vorlieben bei den Charakteren hat und man jede davon auch aus seiner subjektiven Sichtweise heraus auch begründen kann. Ich finde nach wie vor Richie ganz schrecklich, weil er so furchtbar ernst und hurmorlos ist, ständig über andere Leute urteilt und ihnen zu verstehen gibt, was ihm an ihnen nicht passt. Er ist so konstant unentspannt. Ich könnte mit so jemandem keine 3 Tage zusammen sein. Kevin dagegen finde ich total süß. Der muss nicht immer alle glauben machen, dass er den Plan und Durchblick hat. Der gibt auch mal offen zu, dass ihn eine Situation genauso überfordert. Was kann er dafür, dass er eine große Liebe findet, während er halt zufällig noch mit jemand anders zusammen ist. Sowas passiert. Und das ist man eine Weile hin- und hergerissen, welcher Richtung man nun folgt, und fragt sich, wie viele Menschen man dabei wohl verletzen wird. Kevin auf einen Cheater zu reduzieren finde ich jedenfalls nicht richtig.

Klasse, dass man in dieser Episode auch mal etwas mehr über Doris und ihre lange Freundschaft mit Dom erfahren hat. Die Show hat phasenweise wirklich extrem gelungene Dialoge
von Ghost
#1419538
Ach, mittlerweile mag ich Kevin. Und ich kann auch verstehen, dass du Ricky nicht sonderlich leiden kannst. Im Real Life würden mich sein sturer Ernst und seine moralische Überlegenheit vielleicht auch nerven. Aber trotzdem ist er ja ein netter Kerl, der nicht vollkommen selbstbezogen ist, der sich um andere kümmert. Es fällt allerdings eh auf, dass die Figuren in dieser Staffel viel weniger narzistisch sind als zuvor. Das Kontrastprogramm zu Girls. :lol: Gefällt mir bisher immer noch echt gut, die Dialoge und Szenen wirken realistisch, hab auch das Gefühl, dass die Serie irgendwie mehr grounded geworden ist, keine Ahnung.