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von Produzent
#105534
Confuse hat geschrieben: Er wurde von den Pfeilen durchbohrt. :wink:
Also ich habe zum Schluß niemanden "durchbohrten" gesehen. :roll:
Höchstens einen Bereich wo keine Pfeile waren 8)
Und eine Trage ins Nirvana tragend :lol:

Ja ich habe den Film gestern angeschaut und muß sagen :
"Technisch aufwendiger Film mit enormen Interpretationsspielraum"
Also mehr ein Film für den Kopf als für den Bauch, hier muß man richtig über den ganzen Film sich Konzentrieren um die Handlung zu verstehen und auch nachvollziehen zu können.
Das ist schon "heftig", zumindest wenn man ihn nur einmal sehen will und nicht die Zeit und Muße für mehrmaliges anschauen hat.
Auch wenn die Landschaften und Effekte es versuchen aufzufangen, ist der Balanceakt zwischen dem und der Tiefgründigkeit enorm . Und sicher für Leute die das Fasziniert ein tolles ansehnliches Werk.

Allerdings muß ich dazu sagen das ich mich mit dieser Kultur und der Ur-Geschichte Chinas nicht sonderbar auseinandergesetzt habe, wahrscheinlich weil viele (und wohl auch ich) einfach zu Westlich ausgerichtet sind. Und daher kann ich so einem Film wohl (noch) nicht die eigentliche Bedeutung zusprechen, wie andere es ihr schon zuzollen.
Insofern war meine Entscheidung die DVD (24,99 Euro Prem. Edition-DC) damals liegen zu lassen und mir am Sonntag 8 Mile anzuschauen , die richtige.
Vorallem wenn man dann am zweisamen Abend eher "zusammenkuschelt" als bei einem Film wo man alles mitbekommen muß und sich danach fühlt als hätte man gearbeitet.
Hollwood und Fernsehen soll(t)en in erster Linie unterhalten und informieren . Für solches angeregtes (Nach-)Denken, wie der Hero vermittelt, sind meines Erachtens Bücher viel besser geeignet 8)
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von RickyFitts
#105603
Produzent hat geschrieben: Vorallem wenn man dann am zweisamen Abend eher "zusammenkuschelt" als bei einem Film wo man alles mitbekommen muß und sich danach fühlt als hätte man gearbeitet.
Hollwood und Fernsehen soll(t)en in erster Linie unterhalten und informieren . Für solches angeregtes (Nach-)Denken, wie der Hero vermittelt, sind meines Erachtens Bücher viel besser geeignet 8)
Hero ist ja auch kein Hollywoodfilm. Und den Tiefsinn in Bücher zu verbannen halte ich schon für ein ganz schön gewagtes Statement. Ich genieße es zum Beispiel sehr mit ein paar Leuten in so einen komplexen Film zu gehen und ihn danach bei einem Bierchen noch etwas zu besprechen. Ein paar Filme sind in der Hinsicht regelrechte Dauerbrenner, an denen Leute Monate kauen können. Ich habe mich in den letzten paar Jahren zB etliche Male mit verschiedensten Leuten über ganz unterschiedliche Interpretationen von Mulholland Drive auseinandergesetzt und das war jedesmal eine tolle Unterhaltung.

Ich glaube bei Hero ist es eher ein Problem der Erwartungshaltung gewesen. Die meisten haben da einen Martial Arts Action Film oder ein Schlachtenepos erwartet. Oberflächlich ist er das auch in gewisser Weise, aber als reiner Unterhaltungsfilm funktioniert er eben nicht durchgehend. Wenn dann noch das immer wieder aufkommende Problem der westlichen Zuschauer mit der Flugakrobatik kommt, wird es für die schwer dem Film noch was abzugewinnen.

Allerdings kann ich bis heute nicht verstehen, warum die Fliegerei da so belächelt wird. Spiderman schwingt sich an mehrere hundert Meter langen Spinnfäden durch Häuserschluchten, Neo fliegt auch und weicht Kugeln aus, bei jeder Verfolgung springen Leute bei voller Fahrt von Fahrzeug zu Fahrzeug, Yoda lässt tonnenschwere Gegenstände durch die Lüfte wirbeln und Gandalf kämpft in kilometertiefem Fall noch munter weiter gegen ein riesiges Feuermonster. Aber da lacht niemand drüber? Da werden blödeste Erklärungen der Story einfach geschluckt und gut ist: Biss einer mutierten Spinne; es ist ja nur in der Matrix so und er ist der Auserwählte; er hat eben die Macht und ist Jedi-Meister; er ist ein Zauberer...

Aber wenn in einer fremdländischen Sagenwelt das Fliegen der Kämpfer einfach dazugehört, ohne das eine blöde Erklärbär-Wissenschaftlerrolle dem westlichen Publikum erläutern will wie das geht, ist es gleich absurd und lächerlich? Da sollte man vielleicht eher mal über seinen eigenen kulturellen Horizont nachdenken, statt es einfach als Unsinn abzutun.


Nochmal zur Frage nach dem Schluss:

Der namenlose Held hat in der Unterhaltung mit dem Kaiser festgestellt, dass seine Herrschaftsidee "alle unter dem Himmel" zu einem Volk zu vereinen zwar kurzfristig viel Krieg und Leid bedeutet, langfristig aber viel mehr Leben retten wird und eine Zukunft in Frieden ermöglicht. Damit ist seine Motivation einen grausamen Tyrannen vom Thron zu stoßen erloschen, denn er teilt den Wunsch nach einer besseren Zukunft. Allerdings stecken er und der Kaiser damit in einer Zwickmühle. Als Attentäter entlarvt verlangt das Gesetz (wie es auch vielfach ausgerufen wird) den Tod des Namenlosen. So sehr es dem Kaiser auch widerstrebt: er muss als guter Herrscher dem Gesetz gehorchen. Würde er es beugen, wäre er genau der willkürliche Tyrann, für den er fälschlicherweise gehalten wird.
(übrigens gibt es eine sehr ähnliche Konstellation auch in der westlichen Artus-Sage als der Ehebruch der Königin mit Lancelot bekannt wird - auch dort muss der Herrscher entscheiden, ob er dem Gesetz folgend seine Frau zum Tode verurteilt oder es beugt und seine Vision von einem gerechten Reich opfert)
Damit bleiben 2 Optionen:
1. der Held flieht kraft seiner Kampfkunst. Das wäre ein sehr unbefriedigendes Ende für einen Film, schwer glaubhaft und würde in der Logik der Geschichte nur noch leichter weitere Attentäter auf den Plan rufen, die gehört haben, dass es ein weiterer Mann bis zum Kaiser geschafft hat und trotz Fehlschlag überlebte. Damit wäre die Regierung des Kaisers weiterhin gefährdet.
2. er lässt sich töten. Mehr noch als zerbrochenes Schwert zeigt er damit offen, dass er sein Vorhaben aufgegeben hat. Damit signalisiert er eine Anerkennung der Herrschaft des Kaisers und unterstützt so den Weg zu einem besseren, geeinten Reich.
Nach dem langen Gespräch der beiden ist nur die 2. Option logisch und sinnvoll - die Botschaft ist damit klar: wenn aus großem Leid noch größerer Frieden hervorgehen kann, lohnt es sich für denjenigen zu sterben, der das bewirken kann.
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von Saphire
#105623
Wenn man es so erklärt gibt es einen Sinn ! Danke .

Zu der sache mit dem Fliegen :
Da bin ich absolut deiner Meinung .
Bei 3 Engel für Charlie sagt auch keiner das ihre Sprünge und so total übertrieben und unrealistisch sind .
Wenn interessiert ob es realistisch ist . Hauptsache sieht gut aus .
Realität gibt es so genug .
von Shir_1
#105745
Danke Ricky Fitts, dein Beitrag hat echt weiter geholfen. Aber wieso bringt die Vereinigung anfangs Leid mit sich und nicht gleich Frieden? (Sorry, wenn ich so viel frage, aber ich war am Sonntag doch etwas zu unkonzentriert für den Film :oops: )
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von Confuse
#105787
Produzent hat geschrieben:
Confuse hat geschrieben: Er wurde von den Pfeilen durchbohrt. :wink:
Also ich habe zum Schluß niemanden "durchbohrten" gesehen. :roll:
Höchstens einen Bereich wo keine Pfeile waren 8)
Und eine Trage ins Nirvana tragend :lol:
Dass er von Pfeilen durchbohrt wurde, geht aus deinen Schilderungen einigermassen hervor.
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von Produzent
#105794
Confuse hat geschrieben:
Produzent hat geschrieben:
Confuse hat geschrieben: Er wurde von den Pfeilen durchbohrt. :wink:
Also ich habe zum Schluß niemanden "durchbohrten" gesehen. :roll:
Höchstens einen Bereich wo keine Pfeile waren 8)
Und eine Trage ins Nirvana tragend :lol:
Dass er von Pfeilen durchbohrt wurde, geht aus deinen Schilderungen einigermassen hervor.
Die man verschieden Interpretieren kann 8)
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von RickyFitts
#105851
Shir_1 hat geschrieben:Danke Ricky Fitts, dein Beitrag hat echt weiter geholfen. Aber wieso bringt die Vereinigung anfangs Leid mit sich und nicht gleich Frieden? (Sorry, wenn ich so viel frage, aber ich war am Sonntag doch etwas zu unkonzentriert für den Film :oops: )
Das Leid bezieht sich auf die vielen Kriege, die der Kaiser zum Zeitpunkt der Handlung führt, die natürlich sehr viele Opfer fordern, was man bei Angriff auf die Kaligraphischule auch gesehen. Der Namenlose gibt ja auch zu, dass sein Motiv zunächst Rache für den blutigen Eroberungszug des Kaisers in seine Heimat war. Im Gespräch betont Qin dann noch, dass er ein starkes Heer hat, mit dem er "unendlich viel Land erobern" will. Aus dieser Situation heraus wird er ja auch erst als machtgieriger Tyrann begriffen. Doch wie gesagt soll die Eroberung aller konkurrierenden und verfeindeten Provinzen eine Vereinigung zu einem Großreich erzwingen, wodurch nach einer schrecklichen Kriegszeit alle seit Jahrhunderten bestehenden Grenzkriege erledigt wären, so dass Frieden unter den Menschen herrschen kann.

So habe ich es zumindest verstanden.
Aber auch mir sind nicht alle Aspekte des Films ganz klar. Zb weiß ich, dass die dominierende Farbe jeder Episode in deren Kultur eine besondere Bedeutung hat, die das Thema dieses Handlungsteils mitdefiniert. Nur habe ich leider noch nicht rauskriegen können welche Bedeutungen mit den Farben rot, weiß, grün und blau verbunden sind.