Love Child – Nine Network, Australien
Sydney, Australien, 1969.
Im hippen, aber auch nicht ganz sicheren, ''Vergnügungsviertel'' der Stadt, Kings Cross, gibt es das ''Stanton House.'' Eine Einrichtung in der Familien ihre unverheirateten Töchter abschieben, die schwanger sind und ''Schande'' über ihre Familie gebracht haben.
Aus heutiger Sicht eine nicht mehr, oder zumindest sehr schwer nachzuvollziehende, Einstellung. Andererseits, wir hier im ''fortschrittlichen und ach so liberalen'' Deutschland haben auch 45 Jahre später einen Gesundheitsminister, der aus idiologischen Gründen den unbürokratischen und einfachen Einsatz eines Verhütungsmittels blockiert, obwohl sämtliche Experten dafür sind.
Jedenfalls, die Serie ist ein Prestige Projekt für ''Nine'' in Australien.
Wir lernen das Stanton House aus Sicht von Joan, einer Hebamme, die gerade aus London zurück ist, und von Jessica Marais (ein der Hauptgründe warum ich hier reingeschaut habe

) gespielt wird, und Vivian, einer schwangeren Teenagerin, kennen. Dritte Hauptrolle hat der jüngere LaPag als Frauenarzt.
Die drei spielen ihre Rolle wirklich gut, insbesonders Henssen als schwangere und rebellische 17jährige ist klasse.
Die Serie hat starke Momente – z.B. wie Viv ins Stanton kommt; ihr Anruf nach Hause zu ihrer Mutter; schöne Momente – z.B. wie drei Mädels Mick Jagger, der in Sydney ist, treffen wollen. Auch scheint mir die Atmosphäre der Stadt und er Zeit recht gut getroffen zu sein.
Aber, leider kommt die Leitern des Stanton wie ein typischer ''Disney Villain'' rüber, und manche Szenen sind inszeniert wie ein RTL Docu Drama. Fürchterlich.
Ja, der Pilot zeigt Potential – auch Joan hat z.B. ihre Geheimisse – und das Schicksal der Mädels und ihrer Babies nimmt einen mit. Wer ''Puberty Blues'' und ''Call the Midwife'' mag sollte hier unbedingt vorbeischauen.
Insgesamt ein solider Einstieg in ein aus heutiger Sicht sehr seltsames Kapitel australischer Zeitgeschichte:
6/10
Und nebenbei, eine ganze Reihe von NBC Piloten ist geleakt...