US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
von Donnie
#977411
Folge 5 war eine ganz gute, relativ ruhige Folge. Wie schon letzte Woche gesagt, finde ich Charmaines Verhalten absolut nachvollziehbar und fand den Konflikt gut umgesetzt und gut gespielt. Dass sie Tara am Ende doch noch ihr Baby anvertraut, war zu erwarten, da die beiden immerhin auch Schwestern sind und einander lieben und Tara/Alice mehr Erfahrung mit Babys hat als Charmaine und ihr daher sehr wohl eine Hilfe sein kann. Die Frage ist nur, hat Tara ihre Alters wirklich so unter der Kontrolle, dass sie nicht doch zu einer Gefahr für das Baby werden könnten? Ich sage nein. Charmaines Entwicklung von einem narzistischen, egoistischen Single zur Mutter finde ich auch eine der interessantesten Entwicklungen der Staffel.

Marshalls Storyline fand ich in der Folge ganz in Ordnung, auch wenn er mir immer unsympathischer wird. Als Lionel ihn da mit seinem neuen Boytoy erwischt hat, hat Marshall ja kaum Empathie gezeigt. Es ist auch komisch, dass er Lionel so einfach betrügt, obwohl er in den bisherigen Folgen der Staffel keine Anzeichen an Frustration oder dergleichen zeigte und man, auch wenn Noah natürlich mit seiner ruhigen und bodenständigen Art besser zu Marshall passt, nicht wirklich sah, wie es nun dazu kam. Ich denke Marshalls Plot-Line leidet darunter, dass USoT nur eine halbstündige Serie ist und man, um die Story an ein bestimmtes Ziel zu bringen, halt bei einigen Storylines auf das Wichtigste reduzieren muss, aber auf der anderen Seite ist es vielleicht auch ein Segen, weil ich nicht unbedingt mehr von Marshall sehen möchte. :mrgreen:

Lionel mochte ich in der Vergangenheit nur selten (z.B. in der Augenbrauen-Kuss-Szene der letzten Staffel), in Folge 5 tat er mir dann doch sehr leid, obwohl er ja eigentlich selbst Schuld ist, da er die Beziehung nicht definieren wollte und für den Threesome verantwortlich war. Trotzdem brach mir sein "I really liked you" irgendwie das Herz.

Kates Storyline gefiel mir auch, wobei es ziemlich unrealistisch ist, wie schnell sie zur Stewardess ausgebildet wurde, aber es ist nun mal TV. Ich mochte Bree Larsons Line Delivery von "I told you that in confidence you little bitch". Ihre Storyline finde ich in der Staffel schon mal sinnvoller als letztes Jahr. Schade, dass der Gepäckhändler aus der letzten Folge nicht nochmal auftauchen wird, denn ich fand, dass der ganz gute Chemie mit Kate hatte.

Ansonsten hoffe ich, dass Showtime der Serie trotz der schwachen Quoten eine vierte Staffel geben wird, denn die Staffel gefällt mir wirklich ziemlich gut und ich würde es schade finden, wenn jetzt schon das Ende wäre. Davon mal abgesehen habe ich Episodenbeschreibungen der ganzen Staffel gelesen und das Finale schien auf "große Veränderungen" hinzudeuten.
von Plem
#979472
Hmm, die Vertrag-Sache gefällt mir irgendwie. Ich weiß aber ehrlichgesagt nicht was der Professor jetzt überhaupt will. Irgendwie drehen sich die Gespräche mit ihm im Kreis. Wenigstens wurde am Ende angedeutet, dass er Bekanntschaft mit dem neuen Alter gemacht hat. Ich bin noch immer neugierig ob das der gleiche ist, der damals in S1 Taras Wandgemälde zerstört hat. Wäre mal ein netter Bogen zu früheren Ereignissen. Was mich jedoch etwas stört, ist, dass man die Sache mit dem Halbbruder einfach so links liegen lässt und niemand außer Buck sich darum kümmert. Letzte Staffel wollten die unbedingt herausfinden was vorgefallen ist und jetzt interessiert es keine Sau. Vielleicht habe ich aber einfach nur etwas vergessen, was am Ende von S2 vorgefallen ist.
von Donnie
#979689
Plem hat geschrieben: Was mich jedoch etwas stört, ist, dass man die Sache mit dem Halbbruder einfach so links liegen lässt und niemand außer Buck sich darum kümmert. Letzte Staffel wollten die unbedingt herausfinden, was vorgefallen ist und jetzt interessiert es keine Sau. Vielleicht habe ich aber einfach nur etwas vergessen, was am Ende von S2 vorgefallen ist.
In der Staffel 3-Premiere wunderte sich Charmaine darüber, warum Tara die Enthüllung so kalt lässt und sie nicht mehr wissen möchte, aber es war mit Buck dann eigentlich klar, dass Tara schon mehr wissen möchte, aber dass das bewusst zu viel für sie ist und daher Buck dies für sie tut. Aber ich glaube auch, dass die Bryce-Storyline zum Ende der Staffel hin noch wichtig sein wird, wenn nicht sogar für die vierte Staffel, wenn es eine gibt.

Ansonsten finde ich es schön, dass es zu einer "Versöhnung" zwischen Tara und ihrer Mutter kam, wenn man es denn so bezeichnen kann. Mir gefällt es auch, dass Charmaine Neil schon etwas besser behandelt. Die alte Charmaine hätte ihn vermutlich geköpft, als er hinter ihrem Rücken ihre Mutter anschleppte.

Kate hat mal wieder einen neuen Typen in Aussicht. Der Schauspieler ist hier weniger creepy als er es in My Generation war. Ich bin gespannt, in welche Richtung man mit dem neuen Alter gehen wird.

Ansonsten war das eine Folge, über die man irgendwie nicht viel schreiben kann. Ich hoffe, wir werden John Corbett nicht in seiner Midlife Crisis-Band-Reunion ertragen müssen, wenn sie schon zweimal auf seine alte Band in dieser Staffel anspielen.

Ich bin wirklich froh, dass die Staffel so gut ist.
von Donnie
#985992
Und die Katze ist aus dem Sack. Bryce ist das neue Alter von Tara. Creepy, aber verspricht nach wie vor interessante Entwicklungen. Schade um Chicken.

Marshall geht mir nur noch auf die Nerven, er tut ja so als würde er sich jede einzelne Minute um seine Eltern kümmern, wenn er doch meistens mit sich selbst beschäftigt ist und Threesomes hat. Teenager. :roll:

Kates Neuer gefällt mir. Ich fand es süß, als er Marshall das Spielzeugauto kaufte, weil er dachte, dass Kates Bruder jünger ist. Allerdings hätte man darauf verzichten können, seinen Sohn zu so einem Satansbraten zu machen. Ein Kind zu haben, verkompliziert die Beziehung der beiden schon genug, ohne dass das Kind ein zickiger Dennis ist.

Ansonsten gab es noch Charmaine, die nach wie vor mein Lieblingscharakter ist, wobei die Änderungen ihres Charakters schon ein bisschen zu stark und plötzlich kommen. Hätte mir gewünscht, dass man die Entwicklung etwas langsamer zeigt, aber da die Serie nur eine halbe Stunde geht und man so viel Plot in eine halbe Stunde packt, damit man am Ende der Staffel irgendwo hinkommt, ist wohl nicht viel Platz dafür gewesen. Ich bin gespannt, ob Charmaine noch davon erfahren wird, dass "Bryce" vorübergehend ihr Baby gekidnappt hat. Und wie sich zeigt, hatte Charmaine gar nicht mal so unrecht, als sie verkündete, dass sie Tara nicht in der Nähe ihres Babys haben möchte.
von Donnie
#988252
Interview mit Diablo Cody über die Absetzung:
Source

We were bummed when we heard.
Yeah, I was pretty dejected too.

How did you find out?

I found out yesterday [Monday, the day the news broke] from Showtime. I think everybody found out yesterday. I had intuited that we weren’t coming back since we’re usually in preproduction by this time, and we weren’t. It’s great detective work on my part.

And what was your reaction?

I’m a little depressed. Mostly I hope everyone who worked on the show finds a job right away. But I also feel like we made an innovative and interesting show, and any time you can provide Toni Collette with a vehicle for her craft — oh, shit, I said craft. I hate that. Anyway, Toni gives a performance of a lifetime and it was a privilege to be a part of that, and I know I sound like a cliché, but the sentiment is genuine.

Have you talked to her about it?
Yeah, we were e-mailing today. And obviously I think we both feel the same way about it: proud but sad.

What do you think went wrong, if anything?

I don’t really think anything did. The viewers just weren’t there.

Was there anything that could have been done differently, where there would be more viewers?
I don’t think I’ve processed the news fully yet. It could have been more sensational, maybe. It should have been more like Gigolos.

You tweeted that you can’t believe you "lasted three seasons in the lion’s den.” What did you mean by that?
Well, you know, television is unbelievably competitive. It’s tough to keep a show on the air, even when you’re in an environment like Showtime, which is incredibly nurturing, which they were, from beginning to end. So I have to say, when I wrote the pilot for Tara, I never even expected it to go to series. So you beat the odds just by getting to that stage. So I guess what I meant was to last for three years is exceptional.

Would you do TV again?
Absolutely, I’d like to. I think if I did do TV again, I would do it differently. I think it might be a more solitary process. I don’t think I ever got the hang of the writers’ room. I love collaborating with people, but I really do my best work alone, and I think I would want to — if I did something again, I think I’d want to take total ownership the way Aaron Sorkin or David Kelley does. I think Glee is written by three people, which is very interesting.

Why, what was your writers’ room like?

We had a lot of people. Like up to eight or something. Which is fine and it was really cool and I worked with some incredible people. But for me it’s hard to be in a room all day. I spent a lot of time staring at the clock in school, so I have that kind of personality. I can’t sit still for longer than five minutes, so it was a conundrum.

Was there tension in the room?

No, we always had great rooms. The second season it actually felt like group therapy.

You once told us you didn’t love the way the first season turned out.

First season was tough, man. I was still adjusting to life as a working writer. My feature career was probably at its peak and I was riding out my fifteen minutes of fame, which was an ordeal. You know, I did not like being famous. It was a stressful and ugly time, and I’m glad it’s over. And at the time, I think, I was just coming off Juno, and I think people were expecting a Juno-esque writing style in the Tara scripts, which was something I was already past, creatively. I didn’t really want to turn in eight pages of gobbledygook banter every week, but that expectation was there, so basically I was kind of a mess during the making of the first season. But I got my shit together later on and I think it shows in the episodes. I think the show gets stronger and stronger, and I’m proud of that.

Do you feel a little like Juno is a monkey on your back?
No, I mean, Juno will always be a blessing. But at the time, it was limiting for sure.

Given the timing of the cancellation, the show is not going to have a proper series finale.
Yeah, it sucks.

Knowing how this season is going to end, do you think it’s going to satisfy fans as a series finale?
I think it’s satisfying that the identity of Tara’s abuser was finally brought to light. We were always big on the comedy of sexual abuse. Sorry, that was an inappropriate joke. But I think the idenity of Bryce is revealed, and I think we got to the bottom of a lot of what caused Tara to dissociate. And I think that aspect of it is satisfying.

Are there going to be any new cliffhangers that are going to torture us?

Not really. I think it is a nice, natural end.

How do you think the series may have ended differently if you had the opportunity to wrap things up? Would Tara be cured?

I think if we were going into another season that’s what we would be figuring out right now, and I would be in a room and everybody would be asking me to sit down. And then I’d cheer up — I actually miss the room now.
Ansonsten war die neue Folge wieder ziemlich gut. Bryce ist ziemlich creepy und es ist in gewisser Weise verstörend, dass er Taras andere Persönlichkeiten nach und nach ausknippst. Ich fand es erstaunlich, dass es mir um Gimme, Chicken und Shoshanna sogar leid tut. Nach einer Folge mit Bryce haben wir jetzt nur noch Taras Ausgangspersönlichkeiten vom Anfang der ersten Staffel. Die Szene, in der Bryce Hattaras umbringen wollte und sich Charmaine zu erkennen gab, war ziemlich stark.

Kates Storyline mit dem Kind finde ich ein bisschen fad, weil das Kind so übertrieben dargestellt wird. Hätte es wesentlich interessanter gefunden, wenn Evans Kind schnell Gefallen an Kate gefunden hätte und sie quasi als Ersatzmutter angenommen hätte und Kate sich dann damit auseinander setzen hätte müssen, ob sie die Identität als Ersatzmutter annehmen soll und sich dabei damit auseinandersetzt, dass sie dem Kind das Herz brechen würde, wenn die Beziehung nicht funktioniert und sie aus den Leben der beiden verschwindet.

Charmaines Szenen mit den anderen Müttern wirkten eher wie ein Lückenfüller, da wünsche ich mir lieber Neil zurück. Hoffentlich taucht der in den letzten drei Folgen nochmal auf.

Die Absetzung tut mir immer noch weh, aber wenigstens scheint es keinen bösen Cliffhanger zu geben.
von Ghost
#988286
Fand die letzte Folge auch ganz gut. Bryce ist creepy und die Szenen, in denen er auftauchte, waren unheimlich. Um die Alters tut's mir irgendwie nicht leid ... Also nicht, dass ich sie nicht mochte, aber keine Ahnung, so invested bin ich in die Show dann auch nicht. Deswegen bin ich auch nicht supertraurig über die Absetzung, finde es aber dennoch schade. Schön, dass es anscheinend relativ abgeschlossen enden wird.

Die Storylines, die nicht Tara betreffen, sind nun nicht sonderlich spannend. Mit Marshall kann ich nichts mehr anfangen, auch wenn's gut ist, dass es jetzt nicht nur um seine Dreier oder Noah oder sonstwas ging. Und sein Filmchen war hübsch. Kates Storyline am Anfang der Season fand ich nett, mittlerweile aber auch eher blah, auch wenn ihr Freund ganz sympathisch ist. Zum "book club" fällt mir nichts ein. War nicht wirklich witzig oder interessant.
von Donnie
#992267
Die Storylines, die nicht Tara betreffen, sind nun nicht sonderlich spannend. Mit Marshall kann ich nichts mehr anfangen, auch wenn's gut ist, dass es jetzt nicht nur um seine Dreier oder Noah oder sonstwas ging.
Ja, irgendwie hat man seit dem Ende von Staffel 1 Probleme den Kindern gute Storylines zu geben. Besonders in dieser Staffel merkt man, dass am Ende doch mehr Gedanken in die Tara-Storyline geflossen sind, was ja eigentlich auch wichtig ist, da Tara die Hauptfigur ist.

Die letzte Folge fand ich auch wieder ziemlich gut, auch wenn ich jetzt nicht verstand, warum die Familie auf die Beerdigung geht und niemand im Haus bleibt, um aufzupassen, dass Bryce nicht sonst was macht. Dass er gefährlich ist, hat man ja schon mit Eddie Izzard gesehen. Ansonsten läuft wohl momentan alles darauf hinaus, dass die Familie am Ende der Staffel vollkommen auseinander bricht, was ich ein wenig schade finde, da ich den Zusammenhalt der Familie immer sehr gemocht habe und mir für das Ende der Serie eine Szene, die den Familienzusammenhalt unterstreicht, wünsche.

Jetzt, wo Kate ihrem neuen Freund verkündet hat, dass sie hofft, dass er ihr Problem wird, hoffe ich, dass man die Kind-Geschichte vielleicht noch mit etwas mehr Tiefgründigkeit ausstattet und wirklich untersucht, wie Kate die Identität der Ersatzmutter annimmt und das Kind sie zu mögen beginnt, aber dafür hat man bestimmt nicht so viel Zeit. Kate will ja schon seit Staffel 1 wegen Tara aus dem Familienhaus, ist aber immer wieder zurückgekommen, fragt sich also, ob das diesmal ihre endgültige Entscheidung ist.

Lionel ist nun tot, was Marshall für die Folge recht starkes Material geliefert hat, wobei mir sein Hass gegenüber Tara irgendwie wehtut, weil ich Tara letztendlich mehr mag als ihn. Aber wenn wir mal ehrlich sind, hat die Familie ihr schon lange genug Verständnis entgegen gebracht und es ist nur realistisch, dass es irgendwann zu viel ist und die Unterstützung abbricht.Lionel mochte ich, nach dem Break-up mit Marshall, obwohl ich ihn die ganze letzte Staffel gehasst habe. Sein Tod ist aber ein recht cleveres Story-Device, um die Welt der Gregsons noch weiter zum Einstürzen zu bringen. In den nächsten Folgen wird sich auch sicher die Frage stellen, ob man Tara nicht besser einweisen lässt.

Ich finde es schön, wie schnell Neil und Charmaine doch noch zu einer Einheit geworden sind. Auch wenn ich Neil verstehe, tut es mir auch hier wieder weh, als er Charmaine den Kontakt mit Tara verbietet.

Für die letzten zwei Folgen wünsche ich mir neben einer Szene, die den Familienzusammenhalt unterstreicht, auch noch, dass wir ein bisschen mehr darüber erfahren, was Bryce mit Charmaine und Tara nun genau gemacht hat und ich hoffe auch, dass Bryce wenigstens eine von Taras verbleibenden Persönlichkeiten noch am Leben hält. :(
von Ghost
#993343
Die letzte Folge fand ich sehr sad. :( Ich hatte die meiste Zeit ein mulmiges Gefühl und es war schrecklich zu sehen, wie die Familie auseinander bricht.

Mit DID kenne ich mich nicht aus, aber das Bryce alter ist schon ziemlich extrem, sorgt aber für viel Spannung (in doppeltem Sinne). Wie ein vierzigjähriger Junge wirkt Toni Collette als Bryce aber nicht. :lol: Dass die anderen Tara/Bryce während der Hochzeit einfach allein im Haus lassen, ist aber seltsam, da stimme ich zu, vor allem, da Kate und Charmaine ja wissen, wozu er fähig ist.

Marshall tat mir auch sehr leid, Lionels Tod kam sehr überraschend. Besonders als Bryce nach der Hochzeit auftaucht, die familiären Witzeleien unterbricht und Marshall den Brief vorliest (hatte schon damit gerechnet, dass Marshall auf Bryce losgeht) und als er sich im Keller das Video mit Lionel anschaut und weint, habe ich mit ihm gefühlt.
von Plem
#993345
Ich bin im Moment ziemlich froh darüber, dass Nurse Jackie verlängert wurde und nicht USoT, denn bei Letzterem geht es meiner Meinung nach qualitätsmäßig im Moment ziemlich steil bergab. Diese Bryce-Story fing gut an, aber jetzt ist mir das einfach zu extrem und, ganz ehlich, Toni Collette kann den Charakter nich überzeugend spielen. Das wirkt für mich nicht bedrohlich, sondern lächerlich. Lionel stirbt off screen und egaler könnte mir sein Tod eigentlich auch nicht gewesen sein. Die wenige Screentime, die er und Marshall zusammen hatten, reichte für mich anscheinend nicht aus, um genug Mitgefühl für diese Folge zu entwickeln. United States of Tara war meiner Meinung nach in erster Linie immer eine Familienserie und die Krankheit spielte eher die zweite Geige, diente also dazu, um die Dynamik der Charaktere durcheinanderzubringen, aber im Moment konzentriert man sich meiner Meinung nach viel zu sehr auf den neuen Alter, woher er kommt, was er tut und was weiß ich, statt darauf einzugehen wie es die Familie betrifft. Klar, alle sind sauer, aber das war bei Gimme damals nicht anders. Ich weiß zwar nicht wie DID im echten Leben funktioniert, aber in der Show wirkt es gerade eher wie Fantasy und weniger wie Realität.
von Donnie
#994781
Ich finde zwar auch, dass die Bryce-Geschichte ein wenig übertrieben ist und die Persönlichkeit etwas zu eindimensional böse geschrieben ist (Taras andere Persönlichkeiten haben da ein wenig mehr Seiten) und bin auch etwas enttäuscht darüber, dass die einzelnen Storylines der Figuren ein wenig in den Hintergrund geraten sind, aber ich finde die Staffel trotzdem noch ausgezeichnet und bin immer noch sehr enttäuscht darüber, dass die Serie eingestellt wurde.

Die letzte Folge der Serie fand ich auch wieder ziemlich gut. Die Familie stellt sich langsam die Frage, ob man Tara nicht lieber in eine Klinik einweist und Max ist der einzige, der noch zu Tara steht und sich selbst vorlügt, dass er es schon schaffen wird, dass es Tara wieder besser gehen wird. Frances Conroy war in ihrem Gastauftritt als Max' verrückte Mutter auch wieder ziemlich gut und hat nochmal einen guten Einblick darin gegeben, warum Max Tara überhaupt geheiratet hat und mit ihr zusammengeblieben ist. Hätte er nicht so eine Vorgeschichte, hätte er bestimmt nicht den ganzen Mist mit Tara mitgemacht. In dieser Staffel finde ich Corbett auch wieder deutlich sympathischer als letztes Jahr.

Die Abschiede von Taras Hauptpersönlichkeiten waren auch sehr gut inszeniert und auch ein bisschen schade. In gewisser Weise fühlt sich die Staffel dadurch auch schon wie eine finale Staffel an. Wenn die Persönlichkeiten alle verschwinden, wie hätte man dann in einer vierten Staffel weiter gemacht? Alices Abschied fand ich besonders stark, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass Bryce so schnell wieder da sein würde und Marshall eine Ohrfeige verpassen würde. Marshall kann einem im Grunde wirklich leidtun.

Besonders stark fand ich auch die Szene, in der Max Tara, Charmaine und Neil an Bryces Grab bringt und Charmaine ihre Probleme dabei hat, auf das Grab ihres toten Halbbruders zu spucken. :lol: Ich werde Rosemarie DeWitt vermutlich am meisten vermissen, hoffentlich kriegt sie nach Tara wieder eine gute Cable-Serie.

Wenigstens endet die Serie mit einer wirklich guten Staffel. Das ist immerhin etwas.
von Ghost
#996069
Dass Finale fühlte sich wirklich sehr stark wie ein Serienfinale an. Ich wüsste gar nicht, wie man nach diesem Abschluss eine weitere Staffel hätte machen wollen. Na gut, ich kann's mir denken, aber so, wie sich die Folge präsentierte, war das schon sehr abschließend und zufriedenstellend. Mit den Abschieden und dem Betreten neuer Wege fühlte ich mich an das Serienfinale von SFU erinnert.

Ich mochte Max' emotional überkochende Fantasiesequenzen und war mir bei der ersten gar nicht sicher, ob sich das nun in Max' oder in Marshalls Kopf abspielte. War zwar etwas over-the-top, aber nachvollziehbar, nach allem, was er und seine Familie so durchmachen mussten.

Man hat jedenfalls ganz schöne Abschlüsse für die Figuren gefunden, denke ich.
von Plem
#996312
War wirklich ein sehr passender Abschluss für die Serie. Vielleicht ist es auch ganz gut so, dass Tara abgesetzt wurde, wer weiß wie das richtige Finale ausgesehen hätte. Auch wenn mir die Staffel zum Ende hin wegen der übertriebenen Darstellung der Bryce-Situation auf die Nerven ging, bin ich mit dem Ende doch sehr zufrieden. Die Show wird mir in guter Erinnerung bleiben.
von Donnie
#996708
Wenn ich mir das Finale so anschaue, dann ist es vielleicht doch besser, dass die Serie abgesetzt wurde. So gerne ich noch mehr Zeit mit den Figuren verbracht hätte, so hätten sich die Storylines vermutlich nur wiederholt, die Hoffnung der Figuren im Finale wäre nur von kurzfristiger Dauer gewesen und man hätte irgendwelche konstruierten Konflikte in die Serie geworfen, um die Charaktere daran zu hindern, Schritte nach vorn zu machen und dort zu halten, wo sie sind. Ich kann mit dem Ende leben - Tara, Charmaine und Kate wagen neue Anfänge, aber die Familie ist trotz aller Konflikte der vergangenen Wochen noch eine Einheit, die sich liebt und zusammenhält. Ein versöhnlicheres Ende hätte es eigentlich gar nicht geben können.

Die einzige Sache, die mich ein wenig am Finale gestört hat, ist die Tatsache, dass Tara sich Bryce so einfach entledigen konnte. Nachdem er in den vergangenen Wochen so viel Screen Time einnahm und als echte Bedrohung aufgebaut wurde, war es ein wenig antiklimatisch. Auch die Auflösung des Cliffhangers der letzten Folge war nicht sonderlich inspiriert. Auf der anderen Seite bin ich aber froh darüber, die Serie mit den Charakteren, die ich ins Herz geschlossen habe, zu beenden anstatt mir nochmal 30 Minuten die Bryce-Show reinziehen zu müssen. Max' Wutausbruch beim Abendessen hat mir auch sehr gut gefallen. In dieser Staffel haben es die Autoren besser geschafft, Max' Frustration darzustellen, ohne dass er wie ein Arsch wirkt. Verglichen mit Nurse Jackie ist es auch bemerkenswert wie stark sich die Figuren in den drei Staffeln entwickelt haben - insbesondere Marshall, Charmaine und Kate haben gegenüber den ersten paar Folgen der Serie im Verlaufe der drei Staffel schon enorme Sprünge gemacht und sich stark verändert.

Schön war es auch zu sehen, dass T, Buck und Alice immer noch ein Teil von Tara sind, wobei man die Szene ja in vielerlei Hinsicht interpretieren könnte und sie nicht unbedingt Bryce überlebt haben müssen, aber auf Grund ihrer Einflüsse auf die Familie und Tara immer noch ein Teil von Tara sind, ohne dass sie 'zurückkehren'.

Ich würde es schön finden, wenn Toni Collette noch einen letzten EMMY für die Serie holen würde. Ohne sie wäre die Serie vermutlich in sich zusammengefallen. Was sie in den drei Staffeln geleistet hat, ist bemerkenswert. Auch Rosemarie DeWitt würde ich Preise hinterher werfen, aber da würde es mir auch schon reichen, wenn sie wieder in einer Serie auftaucht, die ich schauen würde (oder schaue).

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