Erstmal schön, dass hier momentan inhaltlich diskutiert wird. Auf der Ebene löschen und sperren wir auch nichts, so lange es nicht persönlich bzw. beleidigend wird oder in reinem Spam ausartet.
Ich habe persönlich schon sehr stark den Eindruck - und zumindest teilweise habe ich auch dahingehende seriöse Statistiken vernommen -, dass es Bereiche gibt, in denen vornehmlich Migranten negativ auffallen. Das dramatischste Beispiel ist hier natürlich der islamistische Terror, der für einen kleinen Teil der Flüchtlinge offenbar ebenso attraktiv erscheint wie für seit langem in Deutschland lebende, vorwiegend junge Menschen, die aber zumeist einen Migrationshintergrund haben und entweder dem Islam angehören und sich radikalisiert haben oder zu ihm konvertiert sind. Beinahe alle schweren Anschläge in letzter Zeit eint, dass sie von einer dieser Personengruppen begangen wurden - auch wenn die geistigen Brandstifter nicht selten auch Deutsche sind, die gestörte "Exekutive" hingegen fast gar nicht. Das sollte man so offen aussprechen.
Ebenso offen sollte man aussprechen, dass die Politik der offenen Grenzen im vergangenen Spätsommer und Herbst nun endgültig als naiv und verfehlt geoutet ist, da sehr wohl auch Menschen mit gefährlichem Gedankengut, kriminellen Intentionen und radikalislamischen Tendenzen ins Land gekommen sind, auch wenn sie vielleicht andere Möglichkeiten als die Flüchtlingsrouten gehabt hätten. Und ja, für die
sachliche Äußerung derartiger Bedenken wurden hier Leute eine Zeit lang in die rechte Ecke gedrängt und für Panikmacher gehalten, was im Nachhinein ein kapitaler Fehler war.
Das alles weckt meines Erachtens berechtigte Ängste und das Gefühl, dass Politik und Behörden unfähig sind, diejenigen unter den Neuankömmlingen und auch bereits länger bei uns lebenden Muslimen und Migranten herauszufiltern, die zurecht eine große Mehrheit der Deutschen NICHT willkommen heißen möchte. Ich selbst halte es auch für ein großes Unding, dass es Gestalten wie diesem Anis Amri trotz einer reichhaltigen kriminellen Vita überhaupt möglich ist, in unser Land zu kommen, er monatelang einer Abschiebung durch fehlende Papiere und eines unkooperativen Tunesiens entgehen kann, obwohl sein Asylantrag längst abgelehnt wurde und er trotz bekannter radikaler Tendenzen und Gefährder-Status noch nicht einmal überwacht werden konnte. Sorry, aber wenn man das alles liest und hört, weckt es überhaupt kein Vertrauen in die Arbeit des Staates, es wirkt hilflos, dilettantisch und joar... durchaus auch naiv.
Kaffeesachse hat geschrieben:Jede Tat ist verabscheuungswert, egal von wem, keine Frage. Allerdings wird auf diese Gruppe Menschen mit einer großen Lupe geschaut, und bevor wieder einer "Lügenkresse" schreit, wird auch alles mittlerweile schnell rausgeblasen und das gleich drölfzigfach. Und man kann sich so schön empören, was man ja bei einheimischen Tätern nicht tut.
Kunstbanause hat geschrieben:Für manche scheint es halt leider doch eine Rolle zu spielen, ob es 'unsere' Landsmänner sind oder ob es die pösen Muselmanen und Früchtlinge sind, die im Hinterzimmer des Falafel-Ecklädchens bestimmt das nächste Attentat planen.
Der kontroverse Grünen-Politiker Boris Palmer sagte kürzlich (ich glaube im Kontext der getöteten Freiburgerin) in einer Talkshow, dass die deutsche Bevölkerung gerade die in letzter Zeit gekommenen Flüchtlinge in einer Art "Bringschuld" sieht - heißt: Wer sein Land in Richtung Deutschland verlässt, um hier den Frieden zu finden, den er in seinem Heimatland nicht mehr fand, von dem erwartet man (oft unbewusst) ein höheres Maß an Gesetzestreue als von einem Deutschen, der das Glück hat, schon immer hier gelebt zu haben. Und so unfair es letztlich sein mag, irgendwie muss ich dem Recht geben: Die Spackos unter der deutschen Bevölkerung, von denen es auch wahrlich genug gibt, muss man halt irgendwie ertragen, weil man sie nicht loswerden kann. Die Spackos, die aus Syrien, Afghanistan, Nordafrika oder Lampukistan zu uns kommen dagegen... zumindest bei denen sehe ich keinen Grund, warum man sie nicht außer Landes schaffen sollte.
Interessanterweise höre ich Ähnliches auch immer wieder von Einwanderern in meinem Umfeld. Wohl auch, weil sie am meisten unter den Spackos leiden, da sie ihretwegen zunehmend Skepsis bis offene Ablehnung spüren und darauf überhaupt keinen Bock haben.
bmwtop12 hat geschrieben:Was die Dubliner Verträge angeht: Pacta sunt servanda. Verträge sind zu erfüllen.
Da machst du es dir aber meines Erachtens schon ein bisschen sehr leicht. Verträge und Bündnisse werden immer auch im Rahmen bestimmter aktueller Kontexte geschlossen und verändert, wenn sich Rahmenbedingungen ändern. Wer es wirklich ernst meint mit einem vereinten und kooperativen Europa, der muss meines Erachtens erkennen, dass man die Misere der Flüchtlingskrise nicht einfach den südlichen Randstaaten aufdrücken kann, das hat sonst ebenso wenig mit dem europäischen Gedanken zu tun wie das Duckmäusertum im letzten Jahr, als fast alle Länder zu Deutschland "hier bitte" meinten, als die Leute kamen.
Aber da zu einer Einigung zu kommen, wird gerade in Zeiten des Rechtspopulismus quasi ein Ding der Unmöglichkeit: Dublin müsste ad acta gelegt, eine faire Verteilung der Last auf alle Länder ohne Tricksereien ermöglicht und Flüchtlingen eine Art Zwang, sich nicht die EU-Rosinen rauspicken zu dürfen, aufgedrückt werden. Zudem müsste man sich noch einigen, wie stark die Außengrenzen geöffnet bleiben bzw. abgeriegelt werden... und an viele Sachen hab ich da noch gar nicht gedacht. Viel Spaß an alle, die DA zu Lösungen kommen wollen.
Mit einem einfachen "Bäääätsch, Vertrag ist Vertrag!" gegenüber Griechenland, Italien und Co. wird es aber nicht getan sein, da bin ich mir sehr sicher.
Fohlen