US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Nataku
#1427729
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Grober Umriss zur Serie:
Zwei ältere Damen, Grace (gespielt von Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin), werden von ihren Ehemännern, Robert (Martin Sheen) und Sol (Sam Waterston), verlassen, da sie schwul sind und den Rest des Lebens miteinander und nicht mit den jeweiligen Frauen verbringen wollen. Neben diesen vier Hauptpersonen spielen unter anderem auch noch die zwei Töchter von Grace und Robert sowie die zwei Söhne von Frankie und Sol eine Rolle. In der Serie geht es nun darum, wie alle Beteiligten mit diesen Veränderungen umgehen und ihr Leben fortsetzen. Die erste Staffel hat 13 Folgen und wurde am 08. Mai von Netflix veröffentlicht.

Wollte dieser Comedy schon mal einen Thread spendieren, da sie mir bisher sehr gut gefällt. Etwas mehr Kritik + Bewertung gibt es, wenn ich alle 13 Folgen gesehen habe.
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von Nataku
#1427803
Ich habe die Serie die letzten Tage komplett durchgeschaut. Die kleine Kritik / Bewertung bezieht sich daher auf die ganze Staffel.

Die Serie schafft es oft wunderbar Comedy und gefühlvolle Momente miteinander zu vereinbaren (gerade zu Beginn der Staffel wirkt dies sehr gut). Eine richtige „laugh out loud“ Comedy ist die Serie zwar nicht (wobei es auch hier einige Ausnahmen gibt, für mich z.B. die Grace Kofferszene am Strandhaus im Piloten), aber ich habe mich dennoch fast durchgehend sehr gut unterhalten gefühlt. Dazu tragen auch vor allem die sehr guten Schauspieler in den Hauptrollen bei (wobei die Frauen deutlich stärker gespielt sind als die Männer, in meinen Augen). Ansonsten noch positiv: Der Vorspann. Der ist wirklich super mit einer tollen Optik, schöner Musik und die Ausgangslage der Serie wird auch noch gut zusammengefasst.

Was mir nicht so gut gefallen hat sind kleine Inkonsistenzen. Die Beziehung von Grace und Frankie zueinander wird z.B. teils gegensätzlich dargestellt. Auf mich wirkte es so, als ob man mit der meiner Meinung nach schlechtesten Folge der Staffel (der Rückblickfolge) im Vergleich zum Piloten und den anderen Folgen die Beziehung der beiden nicht richtig dargestellt hat. Auch andere Geschichten wirkten teilweise so, als ob man sie nach der Hälfte der Staffel gekippt hat und nicht mehr weiterverfolgen wollte (z.B. die Beziehung Coyote/Mallory oder die Suche nach der leiblichen Mutter).

Daher auch mein zweiter Kritikpunkt: die Einbindung der erwachsenen Kinder. Da sticht Brianna als einzig stärker eingesetzte Figur klar (positiv) hervor. Die zwei Brüder sind OK, bekamen aber auch nur sehr wenig Profil. Und Mallory + Familie fand ich einfach nur öde und unnötig. In einer etwaigen zweiten Staffel sollte man die Kinder daher entweder besser einbinden oder gleich ganz weglassen.

Auch den Cliffhanger bzw. die dazugehörende Entwicklung fand ich jetzt nicht so schön. Das wirkte etwas gewollt in meinen Augen und ist nur ärgerlich, falls es keine zweite Season geben sollte.

Trotz der kleinen Kritikpunkte ist Grace and Frankie dennoch eine wirklich tolle serialisierte Comedy Serie. Wer sich an den älteren Hauptfiguren nicht stört findet hier wirklich eine kleine, feine Comedy.

8 / 10